Achtung! Superzellen, Tornados und Co.: Da kommt ein Mega-Unwetter auf uns zu

News, die uns im Mai bewegen: Superzellen und Tornados – Deutschland steht ein Unwetter bevor +++ Intime Daten aus Menstruations-Apps werden verkauft +++ Affenpocken sind auf dem Vormarsch

Die wichtigsten News im BRIGITTE-Ticker

Was bewegt die Welt? Was bewegt die BRIGITTE-Redakteur:innen? In diesem Ticker fassen wir für euch die wichtigsten News im Mai zusammen.

19. Mai 2022

Achtung! Da zieht ein Unwetter auf

Starkregen, Hagel, Orkanböen, Superzellen und Tornadogefahr – Donnerstag und Freitag wird das Wetter nach der Sonnenphase eher bescheiden und kann auch richtig gefährlich werden. Ab Donnerstag kann es bereits zu Unwettern kommen. Am Freitag wird es dann nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) richtig heikel. Nach Einschätzung eines Wetter-Experten dürfte vielerorts die höchste Warnstufe ausgerufen werden. “Damit drohen dort, wo der Gewitterkomplex langzieht, massive Schäden”, sagte der Wetterforscher in Offenbach dem “Spiegel”.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich sogenannte Superzellen bilden, sei hoch. Superzellen sind drehende Systeme mit starken Aufwinden, die sich völlig eigenständig und damit schwer vorhersehbar bewegen. Auch für Tornados gebe es „ideale Bedingungen“. Wo genau sich die Gewitter entladen werden, sei noch nicht klar, laut DWD soll am Freitag aber vor allem die Mitte Deutschlands betroffen sein. Die genauen Orte könnten erst wenige Stunden zuvor vorausgesagt werden.

Spiegel-Wetterexperte Jörg Kachelmann warnt unter anderem davor durch überschwemmte Straßenabschnitte zu fahren. Der Wald und jegliche Bäume sind bei Gewitter tabu, denn auch der Mensch kann Ziel eines Blitzeinschlags werden. Wer einen Tornado sieht sollte möglichst schnell den nächsten Keller aufsuchen.

18. Mai 2022

Darum löschen viele Frauen in den USA jetzt ihre Menstruations-App

Für eine möglichst hormonfreie Verhütung nutzen viele Frauen mittlerweile sogenannte Zyklus- oder Menstruations-Apps. Die Periode wird in einem digitalen Kalender festgehalten und kann somit über einen langen Zeitraum hinweg gut beobachtet werden. Zusätzlich versorgen einige Apps die Nutzer:innen mit Tabellen und/oder Statistiken und berechnen den Beginn des nächsten Zyklus oder zeigen die fruchtbaren Tage an. Doch genau diese Überwachung des Zyklus könnte einigen Frauen in den USA jetzt zum Verhängnis werden. Und das hängt mit den geplanten Grundsatzänderungen zum Abtreibungsgesetz zusammen.

Denn jetzt wurde bekannt, dass Smartphone-Nutzerdaten dazu verwendet werden könnten, um Frauen zu identifizieren, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen. Aktivist:innen in den USA rufen daher dazu auf, die Zyklus-Apps von den Handys zu löschen, da in den gespeicherten Daten ebenfalls Informationen zu Schwangerschaften stecken. In Zukunft könnte das zu einer Strafverfolgung führen. Denn was viele nicht wissen: Gerade die sensiblen Daten der Perioden-Apps lassen sich gut zu Geld machen. Nach Angaben des “Guardian” stecken in dem boomenden Geschäft bis 2025 mindestens 50 Milliarden Dollar.

So hat die App “Flo” zwischen 2016 und 2019 intime Daten an Facebook und Google weitergegeben, so die “New York Times”. Das Tech-Magazin “Motherboard” berichtete, dass es bis vor Kurzem möglich war, bei dem Datenhändler “Safegraph” Daten von Smartphone-Nutzer:innen zu kaufen, die die Organisation “Planned Parenthood” aufgesucht haben – eine gemeinnützige Organisation, die zu Abtreibungen berät und sie auch durchführt. Die Daten würden genau anzeigen, wann eine Frau bei “Planned Parenthood” war und wie lange. Ob das reine Löschen der App ausreiche, ist fraglich, denn schon heute kann man durch eine gezielte Internetsuche von Schwangerschaften erfahren, die die werdenden Mütter noch gar nicht öffentlich gemacht haben und ihnen Werbung für Babykleidung ausspielen.

Affenpocken sind auf dem Vormarsch

Insgesamt sind in Großbritannien sieben Fälle von Affenpocken erfasst worden, so die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) am Montag. Bei den neuesten vier Fällen sind Männer erkrankt, die sich vermutlich in London angesteckt haben. Es habe keine Reisen in Länder gegeben, in denen die Krankheit endemisch ist, ebenfalls bestehe kein Zusammenhang zwischen den vier Erkrankten und den bereits Infizierten. Es handele sich um die westafrikanische Variante der Affenpocken, die milder verlaufe als die zentralafrikanische. Die aktuelle Häufung der Fälle sei ungewöhnlich, so Susan Hopkins, Leitende medizinische Beraterin der UKHSA. Die Behörde verfolge derzeit die Kontakte der Infizierten. Aufgrund der gestiegenen Anzahl an Infektionen gelten Affenpocken als potenzielle globale Gefahr.

Das Robert Koch-Institut (RKI) sensibilisiert jetzt auch Ärzt:innen in Deutschland für die Virusinfektion. Angesichts der Fälle in Großbritannien sollten Affenpocken auch dann in Betracht gezogen werden, wenn unklare pockenähnliche Hautveränderungen auftreten, ohne dass die betroffene Person in bestimmte Gebiete gereist ist. Bei den Affenpocken handelt es sich um ein seltenes Zoonose-Virus. In der Regel zieht man sich Affenpocken zu, indem man sogenanntes Bushmeat – das Fleisch afrikanischer Wildtiere – verzehrt oder durch engen Kontakt mit Primaten, Nagern, afrikanischen Wildhörnchen oder in sehr seltenen Fällen befallenen Menschen. Die Infektion beginnt in der Regel mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erschöpfung. Nach einem bis vier Tagen entwickelt sich ein Ausschlag und die für Pocken typischen Bläschen und Pusteln.

Die jüngsten Fälle aus Großbritannien legen allerdings nahe, dass sich das Virus möglicherweise verändert. Der erste Fall soll zwar auf eine Ansteckung in Nigeria zurückzuführen sein, doch da der Kontakt der aktuell Infizierten nicht nachvollzogen werden kann, könnte das bedeuten, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch die Ursache ist. Ansteckend sind die Erkrankten mit Symptomen bei engem Kontakt, so lange bis die Pocken vollständig ausgeheilt und die Krusten abgefallen sind. In einem Bericht vom RKI heißt es, dass die Viren auch bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen werden können und somit eine sexuelle Übertragung von Pockenviren möglich sei. Auch eine Infektion durch Tröpfchen könne möglich sein.

11. Mai 2022

Maria Aljochina flieht getarnt als Lieferantin aus ihrer Heimat

Pussy-Riot-Aktivistin Maria Aljochina ist schon häufig mit der Putin-Regierung in Konflikt geraten. Zuletzt saß sie wegen eines Instagram-Posts in russischem Hausarrest. Trotz mehrfacher Verhaftungen und immer neuer Anschuldigungen bleib die Aktivistin der Punkband Pussy Riot in ihrem Heimatland Russland. Jetzt gelang der Putin-Kritikerin allerdings eine spektakuläre Flucht. Ihrem Anwalt zufolge hat Aljochina Russland verlassen, obwohl sie unter polizeilicher Bewachung stand. Laut Angaben der Agentur Interfax befinde sich die Putin-Kritikerin nicht mehr auf russischen Staatsboden, so der “Spiegel”.

Nach Angaben der “New York Times” gelang ihr die Flucht mithilfe von Freunden. Sie soll sich als Mitarbeiterin eines Essenslieferanten verkleidet haben. Die Zeitung veröffentlichte ein Selfie über Twitter, auf dem Aljochina in einer grünen Uniform zu sehen ist, vermummt mit Schal und Mütze, die Kapuze ins Gesicht gezogen und auf dem Rücken einen Wärmerucksack für Lebensmittel. Sie sei von einem Bekannten mit dem Auto bis an die Grenze zu Belarus gebracht worden und habe dann nach etwa einer Woche Litauen erreicht. Sie habe drei Versuche benötigt, um die belarussische Grenze zu überqueren.

Ein Bekannter habe ihr geholfen, dass ein nicht genanntes europäisches Land ihr Reisedokumente ausstellte. Diese habe man ihr in Belarus übergeben. “Das klingt wie ein Spionage-Roman“, sagte Aljochina der “New York Times”. Trotz der Widrigkeiten hoffe sie, dass sie irgendwann nach Russland zurückkehren könne. Der Anlass ihrer Flucht soll eine Ankündigung der Behörden gewesen sein, in der es hieß, dass ihr Hausarrest in einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Strafkolonie umgewandelt werden sollte.

10. Mai 2022

Innerhalb der kommenden 5 Jahre könnte die 1,5-Grad-Marke erreicht werden

Hitzewellen in Indien und Pakistan bringen die Menschen dort an ihre Grenzen – Dutzende sind aufgrund eines Hitzschlags verstorben. In der Arktis wurden so hohen Temperaturen gemessen wie noch nie zuvor. Laut der Weltwetterorganisation (WMO) liegt die Wahrscheinlichkeit, dass bis 2026 die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt, bei fast 50 Prozent. Das bedeutet, dass im Fünf-Jahres-Zeitraum von 2022 bis 2026 mindestens ein Jahr die Temperatur über 1,5 Grad steige.

Einen Dauerzustand muss diese Einschätzung nicht darstellen. Sollte in einem Jahr die Gradzahl über 1,5 steigen, muss das nicht bedeuten, dass es für die kommenden Jahre so bleibt, so die WMO. Im Schnitt rechnen Expert:innen allerdings damit, dass die Temperaturen weiter steigen werden.

2015 galt es noch als praktisch ausgeschlossen, dass die 1,5-Grad-Marke innerhalb von fünf Jahren erreicht wird. Vor sieben Jahren einigte sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen, die dauerhafte Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Bereits im vergangenen Jahr lag die Durchschnittstemperatur nach dem vorläufigen Klimabericht der WMO 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Der endgültige Wert wird am 18. Mai 2022 veröffentlicht.

Für dieses und die kommenden vier Jahre vermuten die Expert:innen eine Durchschnittstemperatur zwischen 1,1 und 1,7 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Für dieses Jahr rechnen die Meteorolog:innen damit, dass es in Südwesteuropa und im Südwesten Nordamerikas trockener ist als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Nordeuropa, der Sahel-Zone, Nordostbrasilien und Australien dürfte es dagegen feuchter werden.

6. Mai 2022

Dutzende Tote durch Hitzschlag

47 Grad Celsius – so heiß ist es aktuell in Indien und Pakistan. So früh im Jahr ist das sehr ungewöhnlich. Im westlichen indischen Bundesstaat Maharashtra sind seit Ende März 25 Menschen infolge eines Hitzschlags gestorben, wie ein Sprecher des Bundesstaates bekannt gab, so “Zeit Online”. So viele Tote infolge der Hitze habe es seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gegeben. Die meisten Opfer lebten auf dem Land. Die Temperaturen seien dauerhaft über 40 Grad. Im ostindischen Bundesstaat Odisha wurden zuletzt 43,2 Grad gemessen. Laut Behördeninformationen wurden am Golf von Bengalen schon Hunderte Menschen wegen Gesundheitsproblemen infolge der Hitze behandelt. Ein 64-Jähriger starb demnach an einem Hitzschlag.

Die Hitze hat nicht nur Auswirkungen auf den menschlichen Körper, sondern legt auch teilweise die Elektronik lahm. In einigen Teilen Indiens kommt es immer wieder zu Stromausfällen, sodass Ventilatoren und Klimaanlagen nicht mehr funktionieren. Wissenschaftler:innen haben den verfrühten Beginn der heißen Temperaturen auf den Klimawandel zurückgeführt. Den Forscher:innen zufolge sind mehr als eine Milliarde Menschen in Indien und Pakistan durch die extreme Hitze gefährdet. Die Hitzewellen werden häufiger, heißer und sie beginnen früher im Jahr. Erst im Januar erlebten Australien und Südamerika Rekordtemperaturen, im März wurden dann in der Antarktis rund 40 Grad mehr gemessen, als sonst zu dieser Jahreszeit zu erwarten wäre.  

3. Mai 2022

RKI empfiehlt: Isolationszeit auf 5 Tage runterzusetzen

Die vorgeschriebene Isolation für Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden – es wird aber “dringend” ein negativer Test “empfohlen”, das geht aus den neuen Leitlinien hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend veröffentlichte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigte, dass die Isolation aber weiterhin durch die Gesundheitsämter angeordnet werden solle – auch wenn diese bereits jetzt häufig an ihre Grenzen kommen.

Kontaktpersonen von Infizierten solle künftig noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu reduzieren und sich selbst nach Möglichkeit zu isolieren. Bisher müssen Infizierte für zehn Tage in die Isolation, nach sieben Tagen kann man sich durch einen negativen Test freitesten, wenn man seit 48 Stunden symptomfrei ist. Bei Kontaktpersonen regelt sich die Länge der Quarantäne nach dem jeweiligen Impfstatus.

Infizierte, die am fünften Tag der Infektion noch positiv sind, sollten sich täglich testen, bis der Test negativ ist. Ist der Test am fünften Tag noch positiv, dann gilt die Isolationszeit über die fünf Tage hinaus, so Lauterbach. Die Isolation endet also nicht automatisch nach fünf Tagen. Für Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen und der Pflege soll das Freitesten nach fünf Tagen verpflichtend und nicht nur empfohlen sein.

Die konkrete Umsetzung der Empfehlung des RKI legen die Länder jetzt fest. Lauterbach machte deutlich, dass die meisten Bundesländer diese Richtlinie auch umsetzen dürften. Mehrere Länder haben bereits Neuregelungen bekannt gegeben.

2. Mai 2022

Corona-Pandemie: Erstmals keine Todesfälle gemeldet

Die Corona-Infektionszahlen sinken. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 4.032 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind insgesamt 16.052 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt von 666,4 auf 639,5. Erstmals seit September meldet das RKI keine neuen Todesfälle. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Deutschland 24,86 Millionen Menschen nach Informationen von “Zeit Online” mit dem Coronavirus infiziert. 135.960 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Die aktuellen Daten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn die Datenlage ist teilweise lückenhaft. Es könnte also noch zu Nachmeldungen kommen. Das Problem: Die Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind am Limit. Kontakte können nur noch eingeschränkt nachverfolgt werden. Viele Infektionen werden häufig nicht mehr über einen PCR-Test in einem Labor bestätigt – diese fehlen dann in der offiziellen Statistik.

Verwendete Quellen: zeit.de, faz.de, rnd.de, spiegel.de, spektrum.de, swr.de, wuv.de

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Brigitte

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