#bloggergegenmobber: Blogger wehren sich gegen Mobbing

“Peinlich bist du!”, “Pickelmonster”, “hässlich” und “dumm” sind nur einige der vielen Beleidigungen, die auf den Tüten der Blogger*innen zu lesen stehen. Es sind alles Worte und Sätze, die die Personen hinter den Tüten tatsächlich zu hören bekommen haben. Mobbing in Reinform, Grausamkeiten, die ewig im Gedächtnis bleiben. 

Starke Aktion gegen Hasskommentare

Mit der Aktion #bloggergegenmobber wollen sich jetzt immer mehr Menschen gegen all die Hasskommentare wehren, die so viele Leute anderen unbedacht oder auch mit voller Absicht an den Kopf knallen.

Gestartet haben die Aktion die Insta-Bloggerinnen Sarah (@sarah.margit) und Julia (@julias_kleine_welt). Gegenüber der “Bravo” schildert Sarah, wie sie schon in der Schule gemobbt wurde: “Mich nannten einige früher zum Beispiel ganz oft ‘Flachland’. Für ein Mädchen in der Pubertät natürlich der Horror“. 

Gezielt haben die beiden andere Blogger*innen wie etwa die ehemalige “Germany’s Next Topmodel”-Kandidatin Hanna Bohnekamp angeschrieben und sie dazu eingeladen, bei der Aktion mitzumachen. Die Tüte soll ein Symbol dafür sein, dass es bei Mobbing nicht mehr um den Menschen “hinter der Tüte” geht, sondern nur noch darum, einem anderen wehzutun. 

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#bloggergegenmobber – MITMACHAKTION, ins Leben gerufen von @julias_kleine_welt und mir. Wisst ihr, was das Scheußlichste am Mobbing ist? Der Täter erinnert sich längst nicht mehr. Aber das Opfer fragt sich noch zwanzig Jahre danach, ob er recht hatte. Fast jeder von uns erinnert sich an Worte, die einem ins Gesicht oder hinter dem Rücken gesagt wurden, die einen bis ins Mark getroffen und sich regelrecht ins Gehirn eingebrannt haben. Heute möchten wir gemeinsam ein Zeichen gegen Mobbing setzen. Jeder von uns gibt hier etwas ganz persönliches Preis, zeigt seine Schwachstellen und seine verletzliche Seite um auf ein Thema aufmerksam zu machen, das uns allen am Herzen liegt. ❤️ . ?? Deshalb haben wir diese Aktion ins Leben gerufen und würden uns freuen, wenn viele von euch mitmachen. Wir möchten Opfern zeigen, dass sie nicht alleine sind. Und den Mobbern zeigen, dass wir nicht schweigen. Setzt euch eine Papiertüte auf den Kopf und postet euer Bild unter dem Hashtag #bloggergegenmobber. Jeder kann mitmachen! (Ich persönlich werde eure Bilder unter dem Hashtag auch in meiner Story posten, werde vorher aber fragen, ob es ok ist.) . Meine persönliche Geschichte seht ihr wenn ihr rüberswipet. Früher habe ich in einer Straße auf direktem Weg zwischen S-Bahn und Haupt- und Realschule und Gymnasium gewohnt. Dadurch kannte man mich und wusste wo ich wohne, weil diese Straße vor Schulbeginn und nach Schulschluss täglich komplett überhäuft war mit Schülern. Eines Tages ging ich am Nachmittag raus und entdeckte ein riesengroßes Wort auf dem Gehsteig, direkt vor meiner Gartentüre. FLACHLAND. Alle konnten es sehen. Für ein Mädchen in der Pubertät natürlich Horror, und das ist nur ein Bruchteil meiner Geschichte. In meinem Story Highlight Mobbing habe ich meine Geschichte erzählt. Heute stehe ich drüber, aber dieses Wort hat sich trotzdem eingebrannt. . ? Erzählt mir gerne unter diesem Post, ob ihr auch solche Erfahrungen machen müsst oder musstet. Gerne könnt ihr den Post auch teilen, um auf unsere Aktion aufmerksam zu machen.

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“Diese Sprüche verletzen andere ernsthaft”

Das Ziel der Aktion: Sie wollen auf das Thema aufmerksam machen und Betroffene dazu ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Sarah erklärt:

Unsere Intention war es, den Opfern zu sagen: ‘Hey, du bist nicht alleine. Sprecht darüber!’ Es ist vollkommen okay, sich Hilfe zu holen etwa beim Vertrauenslehrer! Man darf es auf keinen Fall in sich reinfressen.

Außerdem wollen sie den Mobbern bewusst machen, welchen Schaden ihre Worte anrichten können: “Das sind keine fiesen Scherze, sondern verletzt andere ernsthaft. Manche haben ja auch Jahrzehnte nach einer Mobbing-Attacke immer noch damit zu kämpfen Das kann bis hin zu psychischen Krankheiten gehen wie Essstörungen oder Depressionen”.

“Die Tüte symbolisiert für mich einen Käfig”

Hanna Bohnekamp, die auf Instagram offen zu ihren Hautproblemen nach dem Absetzen der Pille berichtet, hat sich der Aktion sehr gerne angeschlossen.

Gegenüber BRIGITTE.de erklärt sie: “Die Aktion ist für mich sehr wichtig, denn ich bin im Allgemeinen dafür sich nicht von anderen runterziehen oder einsperren zu lassen. Ob das die eigenen Gedanken sind oder eben Mobbing wie bei der Aktion #bloggergegenmobber. Die Tüte über dem Kopf symbolisiert für mich den Käfig, den Andere Menschen mit ihren Worten verpassen können. Generell verstecke ich mich sonst nie und verwende nicht mal Filter in der Story, um etwas zu beschönigen… doch Echtheit macht einen angreifbar”. 

Hanna ist überzeugt davon: “Gemeinsam ein Zeichen gegen Mobbing zu setzten schafft mehr als ein Einzelner schaffen kann, deshalb bin ich so froh, dass auch andere mitmachen. Solidarität ist etwas Wunderbares”. 

Die Aktion ist nicht zeitlich begrenzt und jeder ist herzlich dazu eingeladen, bei #bloggergegenmobber mitzumachen.