Brian Wilson: Long Promised Road Review – ein ergreifender Rückblick | Musikdokumentation

Rollender Stein Der Journalist Jason Fine fährt durch Südkalifornien. Beach Boy Brian Wilson sitzt auf dem Beifahrersitz. Eine am Armaturenbrett montierte Kamera beobachtet, wie sie Wilsons Backkatalog über die Lautsprecher des Autos abspielen. Wilson mag keine Interviews. Der Singer-Songwriter und Produzent, bei dem offiziell eine schizoaffektive Störung diagnostiziert wurde, hat Sucht, Familienverlust und eine missbräuchliche Beziehung mit einem Quacksalber überlebt. Kein Wunder, dass er die Details seines Lebens nur ungern wieder aufwärmt. Die behutsame Herangehensweise von Regisseur Brent Wilson und Co-Autor Fine hier zeigt, dass sie sich der Verwundbarkeit ihres Subjekts sehr bewusst sind und weniger daran interessiert sind, Anekdoten zu extrahieren, als dass sie einen sicheren Raum für den 79-Jährigen schaffen, um über sein bemerkenswertes Erbe nachzudenken.

Archivaufnahmen eines rundgesichtigen, 22-jährigen Wilson, der mit einem Nachrichtensprecher flirtet, bilden einen ergreifenden Kontrast zum heutigen Künstler. Trotzdem bleibt etwas Knabenhaftes am Siebziger. Der kulturelle Kontext wird von prominenten Gesprächsköpfen wie Elton John und Bruce Springsteen bereitgestellt. Linda Perry, ehemals 4 Non Blondes, ist die einzige weibliche Mitarbeiterin des Films und auch seine aufschlussreichste. „Man merkt, dass dieser Mann beunruhigt ist und versucht, etwas zu entkommen“, sagt sie.

Wenn Fine ihn ermutigt, näher darauf einzugehen, ist Wilson nicht besonders artikuliert, aber seine emotionalen Reaktionen auf die einzelnen Songs sind oft klar und aufschlussreich. Es ist herzzerreißend zu sehen, wie er auf die immergrüne Unschuld seines Liederbuchs aus dem Winter seines Lebens zurückblickt.

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