©Reuters. DATEIFOTO: Der Gründer von Universal Entertainment Corp, Kazuo Okada, nimmt am 14. September 2017 an einer Pressekonferenz am Bezirksgericht Tokio in Tokio, Japan, teil. REUTERS/Issei Kato
Von Neil Jerome Morales
MANILA (Reuters) – Der gestürzte Vorstand des größten Casinos der Philippinen gab am Montag bekannt, dass er den japanischen Tycoon Kazuo Okada und seine Partner verklagt und ihnen Nötigung und anderes Fehlverhalten bei einer „gewalttätigen und illegalen“ Beschlagnahme des Glücksspiels vorwirft Urlaub letzte Woche.
In einer dramatischen Wendung der Ereignisse in einem langjährigen Streit um die Kontrolle über das Tiger Resort, Leisure & Entertainment, das der japanischen Universal Entertainment Corp gehört, übernahm Okadas Lager am 31. Mai mit Hilfe der physischen Kontrolle über das 3,3 Milliarden Dollar teure Casino Okada Manila von privaten Sicherheitskräften und der örtlichen Polizei.
Der Schritt erfolgte, nachdem der Oberste Gerichtshof der Philippinen im April eine „Status quo ante“-Anordnung erlassen hatte, mit der Okada, der 2017 abgesetzt worden war, als CEO des Casinos wieder eingesetzt wurde. Dem folgte eine Entscheidung des Berufungsgerichts des Landes im Januar, eine Anklage wegen Unterschlagung gegen Okada und einen Mitarbeiter abzuweisen.
Der abgesetzte Vorstand von Tiger Resorts legte im April Berufung gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ein, und sein Rechtsbeistand sagte am Montag, dass die Entscheidung des Gerichts nichts enthielt, das Okadas Lager ermächtigte, die physische Kontrolle zu übernehmen oder einen neuen Vorstand zu gründen. Es bittet auch den Obersten Gerichtshof um Klärung seiner Anordnung.
Okadas Gruppe setzte bei der Übernahme des Grundstücks am 31. Mai „rohe Gewalt und Einschüchterung“ ein, sagte Michiaki Satate, stellvertretender Vorsitzender des gestürzten Vorstandes des Tiger Resort, auf einer Pressekonferenz.
„Im Moment ist es ein unrechtmäßiger Vorstand und eine Gruppe von Führungskräften, die das Geschäft leiten“, sagte Satate und fügte hinzu, dass die Muttergesellschaft des Casino-Betreibers keine Geschäfte des neuen Vorstands anerkennen würde.
Universal, dessen Aktien seit der Übernahme um 10 % gefallen sind, hat die Beschlagnahme des Casinos auch als „illegale Besetzung“ bezeichnet.
In der Klage werden Okada, der bei der Übernahme physisch nicht anwesend war, sowie seine Partner Antonio Cojuangco und Dindo Espeleta und die von ihnen beschäftigte private Sicherheitsfirma als Angeklagte genannt.
Sie werden beschuldigt, Universal-Direktor Hajime Tokuda gewaltsam aus dem Casino-Gelände entfernt und in eine Gegend in der Nähe seines Hauses gebracht zu haben, was der gestürzte Vorstand als Entführung bezeichnet hat. Sie werden auch beschuldigt, andere Unternehmensleiter in Missständen geschädigt zu haben, die von “schwerer Nötigung” bis zu “ungerechter Belästigung” reichen.
Vincent Lim, Sprecher des derzeitigen Managements von Okada Manila, sagte am Montag: „Während der Übernahme ist es zu keinem gewalttätigen Zwischenfall gekommen“. Lim antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme zu der Klage.
Beamte der philippinischen Glücksspielaufsichtsbehörde, der Philippine Amusement and Gaming Corp (PAGCOR), waren bei der Übernahme anwesend, um die Veranstaltung zu überwachen. PAGCOR sagte jedoch, es wolle seine Neutralität in dem Streit betonen, da die Angelegenheit noch vor Gericht sei.
Okada befindet sich derzeit in Japan. Er wurde 2017 auch aus dem Vorstand von Universal verdrängt, und die Direktoren beschuldigten ihn, 20 Millionen Dollar an Geldern veruntreut zu haben, was er bestreitet.
Das 44 Hektar (108 Acres) große Okada Manila, das sich neben der Bucht von Manila befindet, verfügt über 993 Suiten und Villen, 500 Spieltische und 3.000 elektronische Spielautomaten. Es ist das größte von vier Multi-Milliarden-Dollar-Casino-Resorts, die in einem Land betrieben werden, das über eine der freilaufendsten Glücksspielindustrien Asiens verfügt.