Deutschland ganz rechts: Elite-KSK-Kommandotruppe "teilweise aufgelöst"

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Die Elite KSK hat die Aufgabe, komplexe Auslandseinsätze wie Geiselnahmen durchzuführen

Die deutsche Verteidigungsministerin hat die teilweise Auflösung der Elite-KSK-Kommandotruppe angeordnet, die in ihren Reihen zunehmend kritisiert wird, was Rechtsextremismus betrifft.

Annegret Kramp-Karrenbauer sagte einer Zeitung, sie sei teilweise unabhängig von der Befehlskette geworden.

Im Mai beschlagnahmte die Polizei Sprengstoff und Waffen im Haus eines KSK-Soldaten.

Im Januar gab der militärische Geheimdienst bekannt, dass im vergangenen Jahr fast 600 mutmaßliche rechtsextreme Anhänger in der Armee waren.

Sie sagten auch, dass das KSK (Special Forces Command) als besonderes Problem angesehen wurde, da 20 Mitglieder der Elitetruppe des Rechtsextremismus verdächtigt wurden.

Die KSK sei "teilweise unabhängig" von der Befehlskette geworden, mit einer "giftigen Führungskultur", sagte Frau Kramp-Karrenbauer gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Der Minister setzte im Mai eine Arbeitsgruppe ein, um das Problem zu untersuchen, und die Gruppe legte am Dienstag einen Bericht über ihre Ergebnisse vor.

Die KSK "kann in ihrer jetzigen Form nicht weiter bestehen" und muss "besser in die Bundeswehr integriert werden", heißt es in dem Bericht der Nachrichtenagentur AFP.

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Eine der vier Firmen der Truppe, in denen Extremismus am weitesten verbreitet sein soll, wird aufgelöst und nicht ersetzt, sagte der Minister.

"Wer sich als Rechtsextremist herausstellt, hat keinen Platz in der Bundeswehr und muss ihn verlassen", sagte sie gegenüber dem deutschen Rundfunk.

KSK-Operationen werden so weit wie möglich auf andere Einheiten verlagert und nehmen bis auf weiteres nicht an internationalen Übungen und Missionen teil.

Frau Kramp-Karrenbauer sagte, die neuesten Erkenntnisse – einschließlich des Verschwindens von 48.000 Schuss Munition und 62 kg Sprengstoff – seien "störend" und "alarmierend".

Eine interne Untersuchung soll feststellen, ob diese Gegenstände gestohlen wurden oder aufgrund einer schlampigen Buchhaltung fehlen.

Die Einheit wurde 1996 gegründet und verfügt über rund 1.000 Soldaten, die für Krisensituationen wie die Freilassung von Geiseln im Ausland ausgebildet wurden, die bis dahin ohne die Unterstützung der Streitkräfte anderer Länder nicht möglich waren.

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Nazi-Erinnerungsstücke wurden 2017 in zwei Militärkasernen gefunden

Das Problem des Militärs mit rechtsextremen Anhängern trat 2017 auf.

In allen Militärkasernen wurden Inspektionen angeordnet, als bei zwei von ihnen Erinnerungsstücke aus der Zeit des Nationalsozialismus gefunden wurden. Viele derjenigen, die im Verdacht stehen, rechtsextreme Verbindungen zu haben, dürften mit der wichtigsten Oppositionspartei der AfD in Deutschland einverstanden sein.

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