Die 5 wichtigsten Dinge, die man in der kommenden Woche auf den Märkten beobachten sollte Von Investing.com

Investing.com – Die US-Einzelhandelsumsatzdaten werden genau unter die Lupe genommen, da die Anleger versuchen, die Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Wirtschaft einzuschätzen. Im Laufe der Woche werden die Anleger auch die Gelegenheit haben, von mehreren Entscheidungsträgern der Federal Reserve zu hören. Die Bank of England wird zusammenkommen, ebenso wie die Zentralbanken der Schweiz, Norwegens und Australiens. Hier ist Ihr Blick auf die Ereignisse auf den Märkten in der kommenden Woche.

1. US-Einzelhandelsumsätze, Fedspeak

Anleger, die die Stärke der US-Wirtschaft einschätzen wollen – und den Zeitpunkt der Zinssenkungen der US-Notenbank, die nun nicht vor September erwartet werden -, werden die am Dienstag veröffentlichten Daten für Mai genau im Auge behalten.

Volkswirte gehen davon aus, dass die Einzelhandelsumsätze um 0,3 Prozent gestiegen sind, nachdem sie im April unerwartet stagnierten.

Die Verbraucherausgaben stehen für die Wall Street im Fokus, da die Anleger versuchen, die Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Wirtschaft abzuschätzen.

Letzte Woche bekräftigte die Fed, dass sie mehr Anzeichen einer Abkühlung der Inflation sehen müsse, bevor sie die Kreditkosten senken könne.

Investoren haben im Laufe der Woche auch die Möglichkeit, mehreren Rednern der Fed zuzuhören, darunter John Williams, Präsident der New York Fed, Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, Mary Daly, Chefin der San Francisco Fed, und Thomas Barkin, Chef der Richmond Fed.

2. Datenflut aus China

China wird in dieser Woche eine Flut von Wirtschaftsdaten veröffentlichen, da die Anleger nach Anzeichen dafür suchen, dass die Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt an Fahrt gewinnt, insbesondere da der angeschlagene Immobiliensektor die Aussichten weiterhin belastet.

Daten zu Chinas Immobilienpreisen werden am Montag erwartet – die erste Veröffentlichung dieser Art, nachdem Peking im vergangenen Monat “historische” Schritte zur Stabilisierung des Immobilienmarktes angekündigt hatte, die bisher allerdings nur begrenzte Wirkung zeigten. Auch Daten zur Industrieproduktion, zur städtischen Arbeitslosenquote und zu den Einzelhandelsumsätzen für Mai werden erwartet, wobei man hofft, dass letztere nach den enttäuschenden Zahlen vom April auf einen stärkeren Aufschwung hindeuten könnten.

Dennoch unterstreichen die jüngsten Daten weiterhin die Notwendigkeit weiterer Anreize seitens der politischen Entscheidungsträger, da am Donnerstag eine Entscheidung über den Leitzins ansteht.

Die Verschlechterung der Handelsbeziehungen verschärft die Lage zusätzlich, da Europa voraussichtlich zusätzliche Zölle auf importierte chinesische Elektroautos erheben wird.

3. Sitzung der Bank of England

Die BoE wird am Donnerstag ihre neueste geldpolitische Entscheidung bekannt geben und damit wahrscheinlich alle Hoffnungen der regierenden Konservativen Partei auf eine Zinssenkung vor den Wahlen am 4. Juli zunichte machen. Die Märkte erwarten nun eine Lockerung eher später als früher und kalkulieren eine Wahrscheinlichkeit von etwa 40 % für eine Zinssenkung im August um einen Viertelprozentpunkt und eine Wahrscheinlichkeit von 70 % für September ein, da die Lohn- und Dienstleistungsinflation zäh bleibt.

Einen Tag vor der Sitzung der BoE veröffentlicht Großbritannien die Inflationsdaten für Mai. Dabei wird erwartet, dass die Inflation erstmals seit fast drei Jahren auf das von der Bank angestrebte Zwei-Prozent-Ziel sinken wird.

Die zugrunde liegende Inflation dürfte jedoch über drei Prozent bleiben und da der Wahlkampf in vollem Gange ist, wird die BoE ihre Position vorerst voraussichtlich halten.

Auch in der Schweiz und Norwegen finden am Donnerstag Zentralbanksitzungen statt. Die SNB hat im März mit Zinssenkungen begonnen, und nach den stabilen Inflationsdaten für März wird eine weitere Senkung als 50:50 angesehen. Von der norwegischen Zentralbank wird keine Änderung erwartet. Unterdessen tagt die australische Zentralbank am Dienstag, aber es wird nicht erwartet, dass sie ihre Zinsen so bald wie möglich senken wird.

4. Eurozone

Am Freitag veröffentlicht die Eurozone ihre neuesten Einkaufsmanagerindizes für Juni. Marktbeobachter halten dabei Ausschau nach Anzeichen dafür, dass die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone an Fahrt gewinnt.

Zu den Vertretern der Europäischen Zentralbank, die im Laufe der Woche Reden halten werden, gehören am Montag Präsidentin Christine Lagarde und Chefvolkswirt Philip Lane sowie am Dienstag Vizepräsident Luis de Guindos.

Lagarde wich am Freitag einer Frage zu den Turbulenzen auf den französischen Finanzmärkten aus und erklärte lediglich, dass die EZB ihr Inflationsziel erreichen werde.

Die französischen Märkte erlebten am Freitag einen weiteren brutalen Ausverkauf, als Anleger ihre Positionen im Vorfeld einer Neuwahl reduzierten, die der extremen Rechten eine Mehrheit bringen könnte.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire warnte, dass der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone eine Finanzkrise drohen würde, wenn die extreme Rechte in den kommenden Wochen die Parlamentswahlen gewinnen sollte.

5. Ölpreise

und legte letzte Woche um fast 4 % zu, was den höchsten wöchentlichen prozentualen Anstieg seit April darstellt, getragen von Prognosen für eine solide Nachfrage nach Rohöl und Kraftstoff im Jahr 2024.

Die US-Energieinformationsbehörde (EIA) korrigierte ihre Schätzungen für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2024 leicht nach oben und die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) blieb bei ihrer Prognose eines relativ starken Wachstums von 2,2 Millionen Barrel pro Tag (bpd).

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Bedarfswachstumsprognose inzwischen auf unter 1 Million Barrel pro Tag gesenkt.

Allerdings prognostizierten alle drei Prognostiker zumindest bis zum Winteranfang ein Versorgungsdefizit, betonten die Analysten der Commerzbank.

„Angesichts der weiterhin unsicheren Konjunkturaussichten für die großen Wirtschaftsregionen ist mit einem weiteren Preisanstieg vorerst nicht zu rechnen“, sagte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht.

–Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen

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