Die federführenden Ausschüsse des EU-Parlaments stimmen in der grünen Taxonomie gegen Gas und Kernkraft

Brüssel, 14. Juni 2022

Zwei der federführenden Ausschüsse des Europäischen Parlaments (ENVI und ECON) haben heute dafür gestimmt, die Taxonomie nachhaltiger Investitionen der Europäischen Kommission, die Gas unerklärlicherweise als „grün“ bezeichnet, zu verwerfen.

76 Abgeordnete stimmten mit 62 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen gegen Greenwashing Gas und Atomkraft.

Luca Bonaccorsi, Direktor für nachhaltige Finanzen bei T&E, sagte: „Die Abgeordneten haben eine klare Botschaft gesendet: Nie mehr fossiles Gas als grün kennzeichnen und keine Geschenke mehr an Putin. Noch vor wenigen Wochen wäre ein Umkippen des Vorschlags undenkbar gewesen. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass sich das Blatt gewendet hat, und es ist nicht unmöglich, sich eine vollständige Ablehnung des Vorschlags vorzustellen, wenn das gesamte Parlament im Juli zusammentritt. Benzin ist nicht grün. Das Europäische Parlament hat die Möglichkeit, diese grundlegende Wahrheit wiederherzustellen.“

Mit freundlicher Genehmigung von Verkehr & Umwelt.


Eine weitere Pressemitteilung zu den Nachrichten, von Die Grünen/EFA-Fraktion:

Abgeordnete lehnen Einstufung von Atomkraft und Gas als nachhaltig ab

Taxonomie

Heute hat ein parteiübergreifendes Bündnis den Vorschlag der Europäischen Kommission abgelehnt, Gas und Kernenergie als nachhaltig zu kennzeichnen. Die Abstimmung fand sowohl im Umwelt- (ENVI) als auch im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) statt. Über die heute abgestimmte Entschließung wird voraussichtlich im Juli im Plenum abgestimmt. Die Fraktion Grüne/EFA fordert alle Abgeordneten auf, den delegierten Rechtsakt abzulehnen.

Bas EickhoutMitglied der Ausschüsse ENVI und ECON des Europäischen Parlaments und Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Taxonomie-Verordnung, kommentiert:

„Die heutige Abstimmung zeigt, dass viele der Abgeordneten zwar verstehen, dass Atomkraft und Gas nicht nachhaltig sind, es aber immer noch ein enges Rennen ist. Wir brauchen massive Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, nicht in die Energien der Vergangenheit. Mit dem Green Deal dürfen keine Energien finanziert werden, die Umwelt und Klima belasten und unüberschaubare Risiken bergen. Die EU hat die Chance, im Kampf gegen den Klimawandel weltweit die Führung zu übernehmen und den Goldstandard für Investitionen in die klimaneutrale Wirtschaft zu setzen.

„Wir stehen vor einer Klimakrise, einer Krise der Lebenshaltungskosten und der Krieg in der Ukraine bedeutet, dass die EU dringend unabhängig von russischem Uran und Gas werden muss. Künstliche Anreize, auf Kosten erneuerbarer Energien und anderer nachhaltiger Sektoren in teure nukleare und fossile Energie zu investieren, sind das Letzte, was wir brauchen. UN-Generalsekretär Guterres hat Investitionen in neue Produktionsstätten für fossile Brennstoffe und Kraftwerke als „moralischen und wirtschaftlichen Wahnsinn“ bezeichnet. Das Parlament hat die Chance, diesen Wahnsinn zu stoppen.“

Mehr:

76 Mitglieder beider Gremien haben heute in der gemeinsamen Abstimmung Einwände gegen den delegierten Rechtsakt der Europäischen Kommission erhoben, Gas und Atomkraft als nachhaltig zu kennzeichnen. 62 Mitglieder stimmten gegen den Einspruch, 4 enthielten sich.

Im Plenum ist eine absolute Mehrheit von 353 Stimmen (von insgesamt 705 Abgeordneten) erforderlich, um den Vorschlag der Kommission abzulehnen. Der delegierte Rechtsakt zur Taxonomie-Verordnung der EU-Kommission ist ein Nachhaltigkeitslabel und Leitfaden für Investoren.

Entschließung des Europäischen Parlaments zum Einspruch gegen die delegierte Verordnung der Kommission

Vorgestelltes Bild von mcruetten aus Pixabay


 

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