Die Kälte kann den Elektro-Lkw von Daimler nichts anhaben

Mittelschwere und schwere Lkw sind für eine Vielzahl von Branchen wie Bau, Transport und Logistik unerlässlich. Sie werden zum Transport von Gütern, Geräten und Materialien über große Entfernungen eingesetzt. Diese Stapler müssen unter allen Bedingungen funktionieren, denn Branchen, die sich auf sie verlassen, können sich Verzögerungen oder Ausfallzeiten nicht leisten.

Darüber hinaus sind diese Fahrzeuge oft für die Erledigung zeitkritischer Aufgaben verantwortlich. Beispielsweise müssen Lieferwagen Waren pünktlich an ihren Bestimmungsort transportieren. Verzögert sich eine Lieferung aufgrund einer Lkw-Störung, kann dies erhebliche Probleme für den Kunden und das Unternehmen bedeuten. Wenn es sich um etwas Verderbliches handelt, muss möglicherweise die gesamte Ladung aufgeschlagen werden. Ebenso müssen Baulastwagen unter allen Bedingungen funktionieren, um Projekte pünktlich und innerhalb des Budgets abzuschließen.

Sie sind auch nicht frei. Mittelschwere und schwere Lkw sind teure Vermögenswerte, die effizient genutzt werden müssen, um Einnahmen zu erzielen. Die Kosten für Zahlungen, Versicherungen und andere Fixkosten verschwinden nicht, wenn das Wetter schlecht wird. Jede Ausfallzeit aufgrund mechanischer Probleme oder widriger Wetterbedingungen kann zu Umsatzeinbußen und verminderter Produktivität und möglicherweise sogar zu entgangenen Gewinnen für das Unternehmen führen.

Daher ist es wichtig sicherzustellen, dass diese Stapler unter allen Bedingungen arbeiten können, um die Anforderungen der Branche zu erfüllen, in der sie tätig sind.

Daimler scheint das zu verstehen. Das Unternehmen weiß, dass seine Diesel-Lkw unter allen Bedingungen funktionieren müssen, und geht nicht davon aus, dass Käufer von Elektro-Lkw in ihrem Budget Platz für BS haben. Daimler hat also seine Lkw auf den Prüfstand gestellt.

Die Wintertests von Mercedes-Benz Truck in Rovaniemi, Finnland, dienten in diesem Jahr als bedeutende Dauertests für mehrere seiner Fahrzeugmodelle. Lkw verschiedener Baureihen, darunter auch Prototypen des batterieelektrischen eActros LongHaul, dessen Serienreife für 2024 geplant ist, wurden unter herausfordernden klimatischen Bedingungen auf die Probe gestellt. Bei diesen Fahrten wurden auch der konventionell angetriebene Actros L mit Dieselmotor und die batterieelektrische Zugmaschine eActros 300 getestet. Temperaturen bis minus 25 Grad, vereiste Straßen und rauer Wind stellen die Modelle ebenfalls auf die Probe. Ziel des Entwicklungs- und Testteams war es, jedes Modell rigoros zu testen, um Bereiche für Weiterentwicklung und Optimierung zu identifizieren.

„Die Erprobung unserer Produktpalette unter extremen Winterbedingungen ist auch im Hinblick auf alternative Antriebe ein wesentlicher Bestandteil unserer Fahrzeugentwicklung“, sagt Dr. Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes-Benz Trucks. „Transportunternehmen müssen sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld zu jeder Jahreszeit auf unsere Elektro-Lkw verlassen können, so wie sie es von konventionell angetriebenen Fahrzeugen gewohnt sind. Aus diesem Grund haben unsere Testingenieure in Finnland die Fahrzeuge sechs Wochen lang auf Herz und Nieren geprüft.“

Sie testen mehr als nur, ob der Truck weiterfährt. Während der Testfahrt nach Finnland haben die Entwicklungsingenieure von Mercedes-Benz Truck alle Features und Systeme im praktischen Einsatz an ihren Fahrzeugen ausführlich evaluiert. So hat das Unternehmen beispielsweise die Spurwechselunterstützung des Active Sideguard Assist und die aktive Spurführung des Active Drive Assist des Actros L unter die Lupe genommen. Da die Fahrt mehrere Ländergrenzen überquerte, bewerteten die Ingenieure auch den Einfluss von länderspezifischen Fahrbahnmarkierungen, Verkehrsschildern und digitalen Kartendaten auf die Leistungsfähigkeit der Assistenzsysteme der Lkw. Darüber hinaus wurden die Lkw den ganzen Tag über getestet, was eine umfassende Beurteilung des Fahrersitzkomforts ermöglichte.

Das Testen mehrerer Systeme bedeutet jedoch nicht, dass sie den Batterien nicht immer noch viel Aufmerksamkeit schenken müssen.

Die Experten von Mercedes-Benz Truck konzentrierten sich darauf, die Batterieeigenschaften und elektrischen Antriebsstränge des eActros LongHaul und des eActros 300 Tractor unter rauen Wetterbedingungen zu testen. Während des Tests wurden verschiedene Elemente wie das Startverhalten des Antriebsstrangs und seine Beständigkeit gegen niedrige Temperaturen getestet. Ebenso wurden die mit dem Antriebsstrang verbundene Software und Schnittstellen evaluiert. Auch das Thermo- und Energiemanagement wurde auf Herz und Nieren geprüft, um sicherzustellen, dass sowohl der Antriebsstrang als auch die Fahrerkabine auch bei niedrigen Temperaturen temperiert und energieeffizient bleiben.

Die durchgeführten Tests ergab, dass der eActros LongHaul aufgrund seines kleineren Heizkreises bei höherer Leistung das Fahrerhaus schneller aufheizen kann als ein Diesel-Lkw. Allerdings wird die zum Heizen benötigte Energie aus den Batterien des Fahrzeugs bezogen, was die Reichweite verringern kann. Genau wie bei Elektrofahrzeugen ist es daher eine gute Idee, den Elektro-Lkw an einer Ladestation vorzukonditionieren, bevor Sie losfahren, um die Batterienutzung zu optimieren und sich für den energieintensivsten Teil des Heizzyklus nicht auf das Paket zu verlassen. Die Vorkonditionierung des eActros LongHaul führt auch bei extrem niedrigen Temperaturen zu einer geringeren Reichweitenreduzierung.

„Wir sind sehr zufrieden mit unseren Testergebnissen. Die Tests der Batterie- und Elektroantriebseigenschaften bei extremen Temperaturen oder der Fahreigenschaften des Fahrzeugs auf glatter, vereister Fahrbahn zeigen: Auch bei sehr winterlichen Bedingungen sind unsere batteriebetriebenen Lkw voll einsatzfähig“, so Dr. Weber.

Darüber hinaus umfassten die Wintertests ein breites Spektrum an Fahr- und Bremstests auf unterschiedlichen Untergründen mit unterschiedlichem Grip. Auch die Leistungsfähigkeit der Sensoren von Fahrerassistenzsystemen wurde unter herausfordernden Bedingungen, unter anderem bei Schneematsch, getestet. Der Anhänger-Stabilitäts-Assistent wurde dahingehend evaluiert, wie er die Schleudergefahr für Sattelzugmaschinen bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern auf winterlichen Straßen reduzieren kann. Darüber hinaus wurde die Leistungsfähigkeit der MirrorCam im Umgang mit unterschiedlichen Kontrastbedingungen auf Eis und Schnee getestet.

Die Produktion ist nicht mehr weit

Mercedes-Benz Trucks plant den Serienstart des eActros LongHaul für den Fernverkehr im Jahr 2024. Der Elektro-Lkw-Konzeptprototyp wurde im vergangenen Jahr auf der IAA Transportation in Hannover ausgestellt. Der in Serie produzierte eActros LongHaul soll eine Reichweite von rund 500 Kilometern nach einer Batterieladung mit Hochleistungsladefähigkeit bieten. Der eActros LongHaul wurde auf der IAA von der Jury „International Truck of the Year“ mit dem „Truck Innovation Award 2023“ ausgezeichnet.

Auch nach der Produktion soll der Truck noch lange super funktionieren. Der Batteriesatz dieses Elektro-Lkw-Modells verwendet Lithium-Eisenphosphat (oder LFP, LiFePo)-Zelltechnologie, die für eine lange Lebensdauer und eine erhöhte nutzbare Energiekapazität im Laufe der Zeit (weniger Degradation) geeignet sein sollte.

Beitragsbild bereitgestellt von Daimler Trucks.


 




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