Fed-Chef Goolsbee wartet noch auf Daten zur Abkühlung der Inflation

Von Michael S. Derby

NEW YORK (Reuters) – Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Austan Goolsbee, geht weiterhin davon aus, dass sich die Inflation weiter abkühlt, um so die Tür für eine Zinssenkung zu öffnen.

Goolsbee, der sich selbst als „heimlichen Optimisten“ bezeichnet, der eine Verbesserung der Inflationslage sehe, äußerte in einem CNBC-Interview am Montag seine Hoffnung, dass die Notenbank „etwas mehr Vertrauen“ bekäme, dass der Inflationsdruck nachlasse, nachdem er zu Jahresbeginn höher als erwartet gewesen sei.

Goolsbee wollte sich zwar nicht zum Zeitpunkt der Zinssenkungen äußern, sagte jedoch, die politischen Entscheidungsträger müssten sich überlegen, ob das hohe Niveau des kurzfristigen Zinsziels der Fed, das derzeit zwischen 5,25 und 5,5 Prozent liegt, für eine Wirtschaft angemessen sei, die auch abseits der Inflation erste Anzeichen einer Abkühlung zeige.

Es werde eine sehr restriktive Geldpolitik verfolgt, „um eine Überhitzung zu verhindern“, erklärte Goolsbee.

„Wenn die Arbeitslosenzahlen steigen, die Arbeitslosenquote langsam ansteigt, viele der anderen Kennzahlen sich auf etwa das Niveau vor der Pandemie abgekühlt haben und man eine Schwäche bei den Verbraucherausgaben bemerkt“, sagte Goolsbee. An diesem Punkt müsse die Fed mehr darüber nachdenken, beide Seiten ihrer Inflations- und Beschäftigungsauflagen auszubalancieren.

Denn: „Wenn man über einen zu langen Zeitraum hinweg besonders restriktiv bleibt, muss man sich Sorgen darüber machen, was mit der Realwirtschaft geschieht“ und ob diese Politik die Wirtschaft nicht zu sehr bremst.

Bei der Fed-Sitzung Anfang des Monats haben die Fed-Vertreter eine Zinssenkung für das Jahr in Aussicht gestellt, im März waren drei Senkungen prognostiziert worden. Die Märkte rechnen derzeit mit einer Senkung des Leitzinses im September.

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