Höhenflug sorgt für schlechte Stimmung Von Reuters

Ein Blick auf die kommenden Tage auf den europäischen und globalen Märkten von Kevin Buckland

Die rasant steigenden Anleiherenditen beunruhigten die Aktienanleger am Mittwoch weiterhin. Die Renditen der US-Staatsanleihen kletterten während der Handelszeiten in Tokio weiter über die 4,5-Prozent-Marke und ihre japanischen Pendants erreichten ein Niveau, das seit 2011 nicht mehr erreicht wurde.

Im Mittelpunkt dieser Bewegung stehen die Sorgen, dass die hartnäckige Inflation die Zinsen noch länger hoch halten oder sogar kurzfristig zu weiteren Zinserhöhungen führen könnte, wobei der Schwerpunkt besonders auf der US-Notenbank liegt.

Aufgrund einer unerwarteten Verbesserung des Verbrauchervertrauens in den USA wurden die Wetten auf eine Zinssenkung der Fed im September zurückgenommen. Dies trug zu einem Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen bei, was wiederum dem Dollar Auftrieb verlieh, insbesondere gegenüber dem zinssensitiven Yen.

Dies schürt die Inflationssorgen bei der Bank von Japan, da der Yen, der auf seinem schwächsten Stand seit 34 Jahren ist, die politischen Entscheidungsträger zu einer restriktiveren Haltung zwingt. Die Marktteilnehmer haben darauf reagiert, indem sie auf weitere japanische Zinserhöhungen und einen Beginn einer quantitativen Straffung spekuliert haben.

In Australien stieg die Benchmarkrendite um rund 15 Basispunkte, nachdem ein stärker als erwartet ausgefallener Verbraucherpreisindex (CPI) das – wenn auch geringe – Risiko erhöhte, dass es sich bei der nächsten Zinsentscheidung des Landes um eine Erhöhung statt einer Senkung handelt.

Die Reihe positiver Datenüberraschungen erhöht den Einsatz vor der heute anstehenden Veröffentlichung der vorläufigen deutschen VPI-Zahlen für Mai sowie der Verbrauchervertrauensumfragen für Deutschland, Frankreich und Italien.

In Asien führte dies dazu, dass die Aktienmärkte praktisch überall unter Wasser lagen, mit Ausnahme des chinesischen Festlands.

Und während der Höhenflug von Nvidia (NASDAQ:) den Nasdaq möglicherweise aus der Anziehungskraft der Anleihen gerissen hat und am Dienstag Rekordhöhen erreichte, deuten die Futures auf einen schwächeren Neustart hin.

Da die Aktienindizes vielerorts auf oder nahe ihrem Allzeithoch liegen, besteht noch reichlich Spielraum nach unten.

Daher steht für das wichtigste Makroereignis der Woche am Freitag besonders viel auf dem Spiel: der PCE-Deflator, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Mittwoch beeinflussen könnten:

-Vorläufiger Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland (Mai)

-Verbrauchervertrauen in Deutschland, Frankreich und Italien (Mai)

– Beige Book der Fed

(Von Kevin Buckland; Bearbeitung von Christopher Cushing)

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