Journeys in Modern Jazz: Britain Review – eine unschätzbare Zusammenstellung

(Decca)
Die aufkeimende britische Jazzszene der 60er und frühen 70er Jahre ist auf diesem feinen Doppelalbum mit John Dankworth, Stan Tracey und anderen vollständig eingefangen

Seit einiger Zeit wechseln britische Original-Jazzalben aus der Zeit zwischen 1965 und 1972 zu atemberaubenden Preisen den Besitzer. Dies war die Zeit, in der ein plötzlicher Ausbruch neuer Bands mit neuen Klängen und neuen Ideen den ersten eindeutig britischen Jazz hervorbrachte. Inmitten des Getümmels waren eine Reihe junger Jazzkomponisten hervorzuheben – Mike Westbrook, Michael Gibbs, Neil Ardley, Michael Garrick und andere, sowie zwei Senioren, die den Weg führten, John Dankworth und Stan Tracey. All dies und mehr sind vertreten in diese Doppelalbum-Anthologie.

Was mir auffällt, nachdem ich alle 14 Tracks auf einmal gehört habe, ist, wie vielfältig sie sind. Da ist Garricks Verspieltheit, Westbrooks dramatisches Flair, Ardleys Zartheit, Traceys unverkennbare Ellington-Note und so weiter. Was die Musiker angeht, so findet man hier praktisch die gesamte Londoner Modern Jazz-Szene der damaligen Zeit, und da Musikhochschulen damals keinen Jazz unterrichteten, sind sie für einen Mann (und eine Frau) Individuen. Das Album erscheint in CD- und Vinyl-Formaten mit ausführlichen Anmerkungen, einschließlich einer kurzen Geschichte des modernen Jazz in Großbritannien. Und keine Sorge, Sie müssen nicht dafür bieten.

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