Lebensmitteletiketten können irreführend sein, was die Auswahl gesunder Produkte im Supermarkt erschwert. Expertenrat von Claire Hitchen hebt hervor, dass hohe Ballaststoff- und Proteingehalte nicht automatisch für Gesundheit stehen, da oft Zucker und ungesunde Zutaten enthalten sind. Auch fettarme Produkte können Zucker oder künstliche Aromen enthalten, um den Geschmack zu verbessern. Es ist wichtig, die Nährstoffzusammensetzung zu überprüfen und informierte Entscheidungen zu treffen, um die eigene Gesundheit zu fördern.
Lebensmitteletiketten im Supermarkt verstehen
In einer Zeit, in der Schokoladenriegel mit Protein angereichert sind und das Wort „natürlich“ häufig auf stark verarbeiteten Snacks prangt, kann es eine Herausforderung sein, im Supermarkt die richtigen Kaufentscheidungen zu treffen.
Lebensmitteletiketten sind oft irreführend und lassen uns glauben, dass bestimmte Produkte gesünder sind, als sie tatsächlich sind. Um beim nächsten Einkauf besser informiert zu sein, haben wir wertvolle Tipps von Claire Hitchen, einer registrierten Ernährungsberaterin, gesammelt.
Hoher Ballaststoffgehalt: Ein Blick hinter die Kulissen
Die Zufuhr von Ballaststoffen ist für unsere Gesundheit von großer Bedeutung – der NHS empfiehlt Erwachsenen etwa 30 g pro Tag. Ballaststoffe fördern nicht nur die Verdauung, sondern können auch das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Darmkrebs erheblich senken.
Lebensmittel, die mit einem hohen Ballaststoffgehalt werben, erscheinen auf den ersten Blick gesund. Doch das ist nicht immer der Fall. „Um das Label ‚hoher Ballaststoffgehalt‘ tragen zu dürfen, muss ein Produkt mindestens 6 g Ballaststoffe pro 100 g enthalten“, erklärt Claire.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ein solches Produkt automatisch gesund ist. Ein Beispiel sind Frühstücksflocken, die zwar ballaststoffreich sind, aber auch hohe Mengen an Zucker enthalten können. „Kellogg’s Bran Flakes bieten 17 g Ballaststoffe, aber auch 14 g Zucker pro 100 g“, warnt Claire.
Stattdessen empfiehlt sie, auf Haferflocken zurückzugreifen, die zwar nicht immer mit einem Ballaststofflabel versehen sind, aber dennoch etwa 10 g Ballaststoffe und nur 1 g Zucker pro 100 g enthalten. „Verfeinern Sie Ihren Hafer mit Chiasamen, Leinsamen, Nüssen und Joghurt für zusätzlichen Nährwert“, rät sie.
Die Wahrheit über Proteinangaben
Protein spielt eine wesentliche Rolle für die Gesundheit, da es für die Stärkung von Knochen, Muskeln und Haut sowie für die Hormonproduktion unerlässlich ist. Snacks mit „hohem Proteingehalt“ sind oft eine beliebte Wahl.
Doch auch hier können die Etiketten täuschen. Um das Label „hoher Proteinanteil“ zu tragen, müssen mindestens 20 Prozent der Kalorien aus Protein stammen. „Die Kennzeichnung ‚eine Proteinquelle‘ bedeutet jedoch, dass mindestens 12 Prozent der Kalorien aus Protein bestehen“, erklärt Claire.
Obwohl Produkte mit einem hohen Proteingehalt gesetzlich reguliert sind, enthalten sie häufig ungesunde Zusätze wie Zucker und Palmöl. Ein Beispiel ist der Snickers Proteinriegel, der 11 g Protein, aber auch 14 g Zucker pro 100 g liefert.
Claire empfiehlt, natürliche Proteinquellen wie frisches Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen zu bevorzugen. Diese Lebensmittel sind oft nicht nur gesünder, sondern auch kostengünstiger.
Fettarme Produkte: Vorsicht geboten
Lebensmittel wie Joghurt werden häufig als „fettarm“ oder „fettfrei“ beworben. Doch ohne Fett fehlt oft der Geschmack, weshalb Hersteller häufig Zucker oder künstliche Aromen hinzufügen. „Fett ist kein Feind“, betont Claire, „es ist wichtig für eine ausgewogene Ernährung.“
Insgesamt ist es entscheidend, beim Einkaufen auf die Etiketten zu achten und sich nicht von irreführenden Claims beeinflussen zu lassen. Informieren Sie sich über die Nährstoffzusammensetzung der Produkte und treffen Sie bewusste Entscheidungen für Ihre Gesundheit.