Mehr als 100 im europäischen Sturzflug der kriminellen Gruppe ‘Ndrangheta festgenommen Von Reuters


©Reuters. Ein Polizeisiegel klebt am 3. Mai 2023 an einer Tür in Siegen, Deutschland, nachdem die deutsche Polizei am Mittwoch im Rahmen einer Untersuchung der italienischen ‘Ndrangheta-Gruppe für organisierte Kriminalität, der deutschen Staatsanwaltschaft und der Staatspolizei Dutzende von Menschen im ganzen Land festgenommen hatte

FRANKFURT/ROM (Reuters) – Die deutsche und italienische Polizei haben am Mittwoch mehr als 100 Personen bei einem Vorgehen gegen die organisierte kriminelle Gruppe ‘Ndrangheta festgenommen, teilten die deutschen Staatsanwälte und die Polizei in den beiden Ländern mit.

Den Verdächtigen werden Geldwäsche, kriminelle Steuerhinterziehung, Betrug und Drogenschmuggel, mafiaähnliche kriminelle Vereinigung sowie Waffenbesitz und -handel vorgeworfen.

Die Festnahmen seien Teil einer koordinierten Untersuchung Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Italiens, Portugals und Spaniens gewesen, teilten die deutschen Behörden mit.

Die ‘Ndrangheta, die ihre Wurzeln in der südlichen Region Kalabriens, der Stiefelspitze Italiens, hat, hat die Cosa Nostra als mächtigste Mafia-Gruppe des Landes und als eines der größten kriminellen Netzwerke der Welt übertroffen.

Italiens Carabinieri-Polizei führte im Rahmen einer Untersuchung in der südlichen Stadt Reggio Calabria landesweit 108 Festnahmen durch, hieß es in einer Erklärung. Weitere 15 Personen wurden auf Anordnung der Polizei im nordwestlichen Hafen von Genua festgenommen.

Auch die deutsche Polizei nahm bei Razzien am frühen Morgen Dutzende Verdächtige fest.

In Belgien durchsuchte die Polizei mehr als 20 Adressen, sagten die Staatsanwälte und fügten hinzu, sie würden später am Morgen auf einer Pressekonferenz weitere Einzelheiten bekannt geben.

Kokainschmuggel

Die bayerische Staatspolizei sagte, die Festnahmen seien das Ergebnis von mehr als drei Jahren Ermittlungen mit dem Namen „Operation Eureka“.

Sie sagten, italienische und belgische Ermittler glauben, dass die kriminelle Gruppe zwischen Oktober 2019 und Januar 2022 fast 25 Tonnen Kokain geschmuggelt und mehr als 22 Millionen Euro (24,2 Millionen US-Dollar) von Kalabrien nach Belgien, in die Niederlande und nach Südamerika geschleust habe.

Unter den in Deutschland Festgenommenen waren vier Personen in Bayern, 15 in Nordrhein-Westfalen und zehn in Rheinland-Pfalz. Die Polizei beschlagnahmte potenzielle Beweise an Dutzenden von Orten, darunter Wohnungen und Büros.

Zwei Verdächtige, gegen die im westlichen Saarland ermittelt wurde, wurden in Italien festgenommen. Die Polizei identifizierte sie nicht, sagte aber, einer sei 47 Jahre alt und der andere 25 Jahre alt.

Ein Mann wurde im Rahmen der koordinierten Ermittlungen in der südspanischen Stadt Málaga festgenommen, teilte die spanische Polizei mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Deutsche Staatsanwälte und die Carabinieri-Polizei sagten, sie würden später am Mittwoch zwei separate Pressekonferenzen abhalten.

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