Plastikverhandlungen in Busan: UN-Umweltchefin verteidigt Ergebnisse am 02.12.2024

Plastikverhandlungen in Busan: UN-Umweltchefin verteidigt Ergebnisse am 02.12.2024

In Busan wurden bedeutende Fortschritte in den Verhandlungen über einen Vertrag zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung erzielt, obwohl kein endgültiges Abkommen erreicht wurde. Delegierte aus über 170 Ländern diskutierten über Ziele zur Einschränkung der Plastikproduktion und den Verbot gefährlicher Produkte. Ein 20-seitiger Text wurde als Fortschritt gewertet, jedoch bleiben Differenzen bestehen, insbesondere hinsichtlich der Ansätze von ölproduzierenden Ländern. UN-Umweltprogramm-Leiterin Inger Andersen bleibt optimistisch, dass bis 2025 ein Abkommen erzielt werden kann.

Fortschritte in den Verhandlungen gegen Plastikverschmutzung

In Busan, Südkorea, wurden bedeutende Fortschritte bei den Gesprächen über einen Vertrag zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung erzielt. Dies gab Inger Andersen, die Leiterin des UN-Umweltprogramms, am Montag bekannt. Trotz der Tatsache, dass innerhalb des gesetzten Zeitrahmens kein endgültiges Abkommen erreicht werden konnte, bleibt sie optimistisch.

Andersen erklärte in einem Interview mit AFP: „Es ist offensichtlich, dass dies kein Misserfolg ist.“ Sie bezeichnete die ursprünglich für 2022 gesetzte Frist von zwei Jahren als „sehr ehrgeizig“ und betonte, dass es in den letzten Wochen „sehr, sehr gute Fortschritte“ gegeben habe.

Herausforderungen und Differenzen

Delegierte aus über 170 Nationen trafen sich eine Woche lang, um einen verbindlichen Vertrag gegen die Plastikverschmutzung zu entwickeln. Weltweit werden mehr als 90 % des Plastiks nicht recycelt, was dazu führt, dass Millionen von Tonnen jährlich in der Natur, in Ozeanen und sogar in unserer Nahrung landen.

Am Montagmorgen jedoch gaben die Verhandler auf, da sie ihre Differenzen über die Ziele des Vertrags nicht überwinden konnten. Eine große Mehrheit der Länder fordert einen ehrgeizigen Vertrag zur Einschränkung der Plastikproduktion und zum Verbot gefährlicher Produkte sowie von Einwegplastik. Diese Forderungen stoßen jedoch auf Widerstand von einer Minderheit, angeführt von ölproduzierenden Ländern, die sich auf Recycling und Abfallmanagement konzentrieren möchten.

In Busan gelang es den Diplomaten, auf einen 20-seitigen Text zu einigen, der die vorhergehenden 77 Seiten umfassenden Entwurf zusammenfasste. Andersen bezeichnete dies als bedeutenden Fortschritt und äußerte, dass der neue, klarere Vertragsentwurf die Verhandlungen voranbringen könnte.

Dennoch bleibt die Besorgnis über die vielen Widersprüche im neuen Entwurf bestehen, und mehrere Länder drängten darauf, dass der gesamte Text offen für Nachverhandlungen bleibt. Andersen räumte ein, dass bedeutende Gespräche notwendig sind, um die Differenzen zwischen den Ländern zu verringern, bevor die nächsten Verhandlungen stattfinden können.

Obwohl noch keine Daten oder Orte für die Fortsetzung der Verhandlungen festgelegt wurden, bleibt Andersen „absolut entschlossen“, dass bis 2025 ein Abkommen zustande kommen sollte. „Je früher, desto besser, denn wir haben ein riesiges Problem“, warnte sie abschließend.