Ein 60-jähriger Mann aus Quebec, Claude Gilbert, wurde beschuldigt, im Ausland Kinder sexuell missbraucht zu haben, insbesondere in Kambodscha. Nach seiner Rückkehr nach Kanada fand die Grenzbehörde Kinderpornografie auf seinen elektronischen Geräten. Gilbert steht vor 11 Anklagen wegen sexuellen Kontakten mit Minderjährigen und weiteren wegen sexueller Übergriffe. Kanada verfolgt solche Vergehen, die im Ausland begangen wurden, um Kinder vor sexuellem Tourismus zu schützen. Gilbert bleibt vorerst in Haft.
Ein 60-jähriger Mann aus Quebec steht wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern in Kambodscha unter Anklage. Diese harte Lektion lehrt ihn, dass er auch für im Ausland begangene Straftaten in Kanada zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Als kanadischer Staatsbürger wird ihm vorgeworfen, Jugendliche unter 16 Jahren sexuell belästigt zu haben. Claude Gilbert, wohnhaft im Saint-Côme in Lanaudière, trat kürzlich vor Gericht, um sich gegen die schweren Anschuldigungen des Kindersextourismus zu verteidigen.
Vorbereitung auf die Reise
Berichten zufolge verbrachte Gilbert letzten Herbst viel Zeit in Kambodscha, einem bekannten Ziel für Kinderprostitution, trotz des dortigen gesetzlichen Verbots. Kurz vor seiner Abreise soll er sich über Möglichkeiten informiert haben, Kinder zu missbrauchen, und bereits Kontakt zu Frauen in der Region aufgenommen haben, um seinen Missbrauchsplan auszutauschen.
Nach Angaben der kanadischen Behörden soll er innerhalb weniger Tage mindestens fünf Minderjährige sexuell missbraucht haben. Bei seiner Rückkehr nach Kanada wurde Gilbert von den Grenzbeamten angehalten und seine elektronischen Geräte wurden durchsucht, was zur Entdeckung von Kinderpornografie führte.
Schockierende Entdeckungen
Die Sûreté du Québec übernahm den Fall und führte umfassende Untersuchungen durch. Es stellte sich heraus, dass Gilbert nicht nur den Missbrauch von Kindern dokumentierte, sondern auch über elf Anklagen wegen sexueller Kontakte mit Minderjährigen und fünf wegen sexueller Übergriffe auf Jugendliche konfrontiert wird.
Die erlangten Aufnahmen zeigen sogar, wie er Minderjährige zu sexualisierten Handlungen verleitete. Diese Woche erschien Gilbert erneut vor Gericht, um sich den Anklagen gemäß dem kanadischen Strafgesetz zu stellen, das die Verfolgung von Kanadiern im Ausland erlaubt, die sexuelle Straftaten an Kindern begehen.
Diese Gesetzgebung, die 1997 eingeführt wurde, zielt darauf ab, Kinder vor dem sogenannten “abscheulichen Tourismus” zu schützen. Laut Bundeswarnungen nutzen Täter die Armut und Wehrlosigkeit von Kindern in anderen Ländern aus und schlüpfen durch gesetzliche Lücken.
Obwohl vermehrt Fälle dieser Art in Quebec angezeigt werden, sind Verhaftungen relativ selten. Die Gerichte jedoch zeigen sich oft unbarmherzig gegenüber den Tätern. In der Vergangenheit wurden Sextouristen, die minderjährige Kinder missbrauchten, zu hohen Haftstrafen verurteilt – beispielsweise wurde jemand, der ein siebenjähriges Kind in Kuba missbrauchte, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Gilbert bleibt mindestens bis nächste Woche in Haft, während er auf die Fortsetzung des Verfahrens wartet.