Am 4. Februar erholen sich die globalen Finanzmärkte moderat, bleiben jedoch wegen der Handelskonflikte vorsichtig. Während einige europäische Börsen zulegen, zeigt die Wall Street ebenfalls positive Tendenzen. Analysten betonen, dass die Situation durch Trumps Zollerhöhungen geprägt ist, insbesondere die Spannungen mit China, die neue Steuermaßnahmen ankündigen. Der Goldpreis erreicht Rekordhöhen, während der Dollar gegenüber anderen Währungen schwächelt. Im KI-Sektor sorgt das Unternehmen Dassault Systèmes für Aufsehen mit positiven Gewinnprognosen.
Leichte Erholung an den globalen Börsen
Am Dienstag, den 4. Februar, zeigen die internationalen Finanzmärkte eine moderate Erholung, bleiben jedoch angesichts der Handelskonflikte, die durch die von Donald Trump eingeführten Zölle ausgelöst wurden, vorsichtig. In Europa schloss die Pariser Börse mit einem Anstieg von 0,66 %, während Frankfurt um 0,36 % zulegte. Mailand verzeichnete sogar ein Plus von 1,38 %, wohingegen London um 0,15 % fiel. An der Wall Street stieg der Dow Jones gegen 16:40 Uhr um 0,14 %, der Nasdaq-Index kletterte um 1,28 %, und der erweiterte S&P 500 legte um 0,69 % zu.
Marktreaktionen auf Handelskonflikte
Der Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets bemerkte, dass der Schock vom Montag von einer schnellen Erholung gefolgt wird. Patrick Munnelly von der Tickmill Group hob jedoch hervor, dass die globale Marktsituation weiterhin von Vorsicht geprägt ist. Die von Trump angekündigten Zollerhöhungen gegenüber Kanada, Mexiko und China, die am Montag zu einem Rückgang der wichtigsten westlichen und asiatischen Börsen führten, bleiben ein zentrales Thema.
Obwohl die Märkte erleichtert sind über die einmonatige Aussetzung dieser Maßnahmen gegen Kanada und Mexiko, bereiten die Spannungen mit Peking Sorgen. China hat als Reaktion angekündigt, Importe von Kohlenwasserstoffen, Kohle und bestimmten Fahrzeugen aus den USA zu besteuern. Ein Austausch zwischen den Staatsoberhäuptern Xi Jinping und Donald Trump wird in der Nacht erwartet, was als erster Schritt im Handelskrieg zwischen diesen beiden globalen Supermächten angesehen wird.
Patrick Munnelly wies darauf hin, dass das Ergebnis dieses entscheidenden Anrufs die Marktbewegungen erheblich beeinflussen könnte. Aurélien Buffault, Anleihemanager von Delubac AM, betonte, dass es noch zu früh sei, um eine klare Richtung zu bestimmen. Kathleen Brooks von XTB fasste zusammen, dass diese Situation die Risikobereitschaft der Anleger belastet.
In der Zwischenzeit erreicht der Goldpreis neue Höhen: Die Unze Gold wurde gegen 16:40 Uhr mit über 2.840 Dollar gehandelt, nachdem sie am Dienstag zuvor einen Rekordwert von über 2.845 Dollar erreicht hatte. Aurélien Buffault erklärte, dass dies „eine der Folgen des Handelskriegs“ zwischen den USA und China sei, da die Hauptgläubiger der entwickelten Länder die Handelspartner sind, die von diesen Spannungen betroffen sind.
Am Anleihemarkt notierten die 10-jährigen Staatsanleihen bei 4,53 %, nach 4,56 % am Vortag. Auf dem Währungsmarkt verlor der Dollar, der am Montag stark zugelegt hatte, gegenüber anderen wichtigen Währungen an Boden. Der Euro gewann gegen 17:40 Uhr 0,31 % gegenüber dem Dollar und lag bei 1,0376 Dollar. Bitcoin, als Risikokapital betrachtet, fiel um 2,24 % auf 99.822 Dollar.
Der KI-Sektor bleibt ebenfalls im Fokus der Investoren: Eine Woche nach dem Schock durch das chinesische Start-up DeepSeek stieg die französische Gruppe Dassault Systèmes in Paris um 8,86 %, nachdem sie einen Nettogewinn von 14 % für 2024 bekannt gegeben hatte. Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon übertraf die Erwartungen im ersten Quartal und hob seine Umsatzprognose aufgrund des schwachen Euros an.
Die Entwicklungen rund um DeepSeek „mischen die Karten neu“ im Bereich der künstlichen Intelligenz, wobei Aurélien Buffault betont, dass es mehrere Dimensionen geben könnte und nicht nur einen einzigen Gewinner. In den USA warten die Märkte am Dienstag gespannt auf die Ergebnisse des vierten Quartals des Technologieriesen Alphabet (Google), dessen Aktien um 2,15 % zulegten, während China eine Antimonopoluntersuchung gegen das Unternehmen eingeleitet hat als Reaktion auf die amerikanischen Zölle.