The Coming Bad Days von Sarah Bernstein Rezension – eine Studie in Unerkennbarkeit

Ein Gefühl des Untergangs liegt über dieser Erkundung der Distanz zwischen den Menschen, die sich um namenlose Charaktere in einer namenlosen Stadt dreht

In den letzten zehn Jahren hat die literarische Fiktion auf der Seite oft eine besondere Form angenommen. Alles ist in einer sauberen, gerechtfertigten Spalte zusammengefasst – Erinnerungen, Abschweifungen, Dialoge (niemals mit Anführungszeichen gekennzeichnet). Neue Absätze sind rar. Seitenumbrüche machen die Arbeit, die Kapitelumbrüche gewohnt sind. Dies wirkt sich auf Sprache und Ton aus. Es entsteht meist eine daraus resultierende Flachheit, eine ausgeglichene Jamessche Distanz, aus der sich alles abspult. Die Diktion ist erhaben und zielgerichtet. In diese kühle, ruhige Darbietung sind Störungen oder Störungen eingebettet, die ihre Schwere unterstreichen und gleichzeitig Distanz wahren. Gespräche von überraschender Intimität führen zu unerwarteten Reflexionen. Die Erzähler haben selten Namen; der geografische Standort ist oft nicht angegeben; Grundstück ist verschwommen. Ich denke da an die Romane von Tom McCarthy, Teju Cole, Rachel Cusk, Sophie Mackintosh oder neuerdings Amina Cain. Ist das die Antwort des neuen Jahrtausends auf die Moderne?

Sarah Bernsteins Debütroman, Die kommenden schlechten Tage, gehört in diese Kategorie und nimmt Distanz als zentrales Anliegen, um in Form von Fiktion darüber nachzudenken, wie wir mit der völligen Unerkennbarkeit anderer Menschen, ihrer völligen Getrenntheit, leben. Wenn Charaktere keine Namen haben, liegt das daran – nun, was ist ein Name? Wie einschränkend, wie ungenau? (Der Feind der tausendjährigen Moderne ist die latente Ungenauigkeit von Dingen, die wir früher für selbstverständlich hielten.)

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