Weitere batterieelektrische Züge kommen nach Deutschland

Der Schweizer Zughersteller Stadler hat von 3 deutschen Regionalbahnen einen Auftrag über 44 Elektrozüge erhalten. Der Einkauf wird koordiniert von DB-Region, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, die den Regional- und S-Bahnverkehr in Deutschland betreibt. Die Bahnbetriebe, die die Züge betreiben werden, befinden sich in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Baden-Württemberg.

Die Züge werden 55 Meter lang sein. Die überlangen Waggons werden „höchstmögliche Fahrgastkapazität für die stark frequentierten Strecken“ ermöglichen. Entsprechend Elektrisch, können insgesamt 325 Passagiere befördert werden, davon 172 in Sitzen — 16 in der ersten Klasse und 156 in der zweiten Klasse. Die zweiteiligen Fahrzeuge werden nach Angaben des Herstellers ab Dezember 2025 auf 8 Süd- und Westpfälzer Bahnstrecken im Personenverkehr eingesetzt und ersetzen dort die heute eingesetzten Dieselmotoren.

Die neuen Züge können Strom aus Oberleitungen oder aus dem Bordbatteriepaket beziehen. Die maximale Reichweite mit Batterien beträgt mindestens 80 Kilometer, obwohl Prototypen im Test 180 Kilometer zurücklegen konnten, ohne dass die Batterieleistung ausgeht. Der längste oberleitungsfreie Streckenabschnitt in den Einsatzgebieten der Züge ist nur 48 Kilometer lang. Wenn Strom über Oberleitungen geliefert wird, kann sie den Zug antreiben und gleichzeitig die Batterien aufladen.

„Wir sind schon jetzt das klimafreundlichste Mobilitätsunternehmen Deutschlands“, sagt Maik Dreser, Leiter Regionalmanagement DB Regio. „Und bis 2040 wollen wir bei der Deutschen Bahn klimaneutral sein. Alternative Antriebe und Kraftstoffe sind ein wesentlicher Bestandteil, um dieses Ziel zu erreichen. Wir freuen uns daher sehr, dass sich die für das Pfälzer Netz zuständigen Auftraggeber für eine umweltfreundliche Technik entschieden haben und wir diese Technik im neuen Verkehrsvertrag in Betrieb nehmen können.“

Für Stadler ist dies der zweite Großauftrag für die Elektrozüge aus Deutschland. 2019 bestellte der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein 55 Einheiten seiner batteriebetriebenen Züge. Stadler bietet das Flirt-Modell wahlweise mit Elektro-, Diesel- oder bimodalem Antrieb sowie als batterieelektrische Variante an. Es gibt sogar eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Option, deren erster Kunde die San Bernardino County Transportation Authority in Kalifornien ist. In Amerika gibt es mittlerweile sogar batterieelektrische Güterzuglokomotiven.

Stadler ist einer von mehreren Herstellern, die batterieelektrische Triebzüge anbieten. Alstom und Siemens liefern auch elektrische Züge auf den Weltmärkten. Siemens hat kürzlich einen Auftrag über die Lieferung von 31 batterieelektrischen Zügen vom Typ Mireo Plus B erhalten, die ab Dezember 2024 in der Metropolregion Berlin-Brandenburg im Regionalverkehr fahren werden. Vielleicht können Sie sogar einen mitnehmen, wenn Sie das neue Tesla-Werk besichtigen in Grünheide.

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