WM 2022: Die Vergabe des Turniers an Katar war ein Fehler, sagt Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter

Sepp Blatter kam 1975 erstmals als Technischer Direktor zur Fifa und wurde 1998 zum Präsidenten gewählt

Der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter sagt, die Entscheidung, die WM 2022 an Katar zu vergeben, sei ein „Fehler“ gewesen.

Blatter, 86, war Präsident des Weltfussballverbandes, als Katar 2010 den Zuschlag für das Turnier erhielt.

Der Golfstaat wurde für seine Haltung zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Menschenrechtsverletzungen und der Behandlung von Wanderarbeitern kritisiert.

“Es ist ein zu kleines Land. Fußball und die Weltmeisterschaft sind zu groß dafür”, sagte er der Schweizer Zeitung Tages Anzeiger.externer Link

Blatter sagte, die Fifa habe die Kriterien für die Auswahl der Gastgeberländer im Jahr 2012 angepasst, nachdem Bedenken hinsichtlich der Behandlung von Wanderarbeitern beim Bau von WM-Stadien in Katar geäußert worden seien.

„Soziales und Menschenrechte werden seitdem berücksichtigt“, fügte er hinzu.

Blatter war 17 Jahre Fifa-Präsident, musste aber 2015 zurücktreten, weil ihm vorgeworfen wurde, er habe rechtswidrig eine Überweisung von zwei Millionen Schweizer Franken (2,19 Millionen US-Dollar; 1,6 Millionen Pfund) an den ehemaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini arrangiert, der ebenfalls zum Rücktritt gezwungen wurde Stelle bei der Fifa.

Wegen der Platini-Zahlung wurde er ursprünglich von der Fifa für acht Jahre vom Fußball ausgeschlossen, später auf sechs Jahre reduziert. Im März 2021 er erhielt daraufhin eine zusätzliche Sperre bis 2028 wegen „verschiedener Verstöße“ gegen den Ethikkodex der Fifa.

Blatter und Platini wurden im vergangenen November aber wegen Betrugs angeklagt wurden für nicht schuldig befunden bei einem Prozess in der Schweiz im Juli.

Die Entscheidung, die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland bzw. Katar zu vergeben, wurde von Anschuldigungen wegen weitverbreiteter Korruption begleitet, wobei 2015 zwei Ermittlungen von Schweizer Staatsanwälten und dem US-Justizministerium eingeleitet wurden.

Katar und Russland haben stets jegliches Fehlverhalten bestritten, und beide wurden 2017 durch die Fifa-eigenen Ermittlungen effektiv freigesprochen.

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