EU Defense Summit: Major Military Buildup Triggered by Trump’s Policies

EU Defense Summit: Major Military Buildup Triggered by Trump's Policies

The European Union is responding to geopolitical shifts and the unpredictability of the U.S. under Donald Trump by significantly ramping up military spending. While 26 of the 27 member states agree on supporting Ukraine’s sovereignty and territorial integrity, Hungary remains hesitant. The EU aims to enhance its defense capabilities independently of the U.S., with discussions around possibly relaxing debt rules to fund this initiative. Additionally, there are debates on European sovereignty and the potential for a nuclear defense strategy.

Die EU und die massive Aufrüstung

Die Europäische Union reagiert auf die geopolitischen Veränderungen in den USA und die Unberechenbarkeit von Donald Trump mit einer umfassenden Aufrüstung. Doch innerhalb Europas gibt es unterschiedliche Meinungen zur Unterstützung der Ukraine.

Obwohl die Turbulenzen im Weißen Haus die Beziehung zwischen den USA und der EU nicht vollständig zerstört haben, haben sie sie stark erschüttert. Nach der abrupten Konfrontation von Donald Trump und seinem Vizepräsidenten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, stoppte die USA vorübergehend die Waffenlieferungen. EU-Ratspräsident Antonio Costa reagierte darauf mit der Einladung zu einem Sondergipfel.

Uneinigkeit in Europa über die Ukraine-Hilfe

Die Frage bleibt: Was bedeuten die USA für Europa? Sind sie weiterhin enge Partner und Verbündete oder bereits zu Gegnern geworden? Auch wenn es derzeit unklar ist, könnte Donald Trump möglicherweise seine Meinung wieder ändern. Vielleicht kann die Ukraine erneut auf Waffen und Geheimdienstinformationen aus den USA zählen, doch die Aussichten darauf sind ungewiss.

In der Zwischenzeit hat die EU beschlossen, sich auf die schlimmsten Szenarien vorzubereiten, ohne die Verbindung zum Weißen Haus vollständig abzubrechen. „Deshalb setzen wir uns aktiv dafür ein, dass die USA Teil des Teams bleiben, das die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriff unterstützt“, erklärte Kanzler Olaf Scholz nach dem Treffen in Brüssel.

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich darauf geeinigt, massiv in die europäische Rüstungsindustrie zu investieren. Allerdings wollen 26 der 27 Mitgliedstaaten mehr Verantwortung für die Unterstützung der Ukraine übernehmen, während Ungarn erneut aus den Verhandlungen ausschert. An den Verhandlungstischen der anderen Staaten bestand kein Interesse daran, einen möglicherweise abgeschwächten Kompromisstext mit Viktor Orban zu erörtern.

So erklären 26 Staaten, dass sie die „Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen“ bedingungslos unterstützen – einschließlich der Waffenlieferungen. Außerdem fordern sie glaubwürdige Sicherheitsgarantien für das Ende des Krieges und dass Friedensverhandlungen nicht ohne ukrainische oder europäische Vertreter stattfinden.

Das Ziel ist es, die Ukraine in eine Position maximaler Stärke zu bringen und somit „Frieden durch Stärke“ zu erreichen. Diese Formel klingt ganz anders als das jahrzehntelang propagierte Motto „Frieden ohne Waffen“. Es passt, dass Polens Premierminister Donald Tusk auch einen „Rüstungswettlauf mit Russland“ anstrebt.

Der Gipfel zur Verteidigung Europas unterstreicht die Dringlichkeit der Aufrüstung. Die Europäische Union, die sich oft als „Friedensprojekt“ bezeichnet, rüstet massiv auf – nicht nur für die Ukraine, sondern auch zur eigenen Verteidigung. Dies spiegelt die Unsicherheit wider, wie viel Schutz von den USA noch zu erwarten ist.

In der Folge könnten neue Kredite für die EU-Staaten bald möglich werden, indem bestehende Schuldenregeln gelockert werden. Dies würde Spielraum schaffen, ohne dass die EU-Länder mit Strafen für übermäßige Schulden rechnen müssen. Die EU-Kommission plant vorerst, diese Lockerung als vorübergehend zu betrachten.

Kanzler Scholz bringt eine dauerhafte Veränderung in die Diskussion. Bisher galt Deutschland als strenger Verfechter der Einhaltung der Schuldenregeln. Scholz argumentiert jedoch, dass die Aufrüstung ein Prozess über viele Jahre sei. Er fordert auch die Fusion europäischer Rüstungsunternehmen, die ohne wettbewerbsrechtliche Hürden möglich sein sollte.

Wenn die EU versucht, bis zu 800 Milliarden Euro für die Verteidigungsfähigkeit und die Unterstützung der Ukraine zu mobilisieren, bleiben viele Fragen offen. An welche Bedingungen sollten Rüstungs- oder Munitionskäufe geknüpft sein? Sollte das Geld überwiegend an europäische Unternehmen gehen und somit vor allem die lokale Industrie fördern? Oder möchte man auch in den USA einkaufen, um Trump von seinem bisherigen Kurs abzubringen?

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat lange für europäische Souveränität plädiert und bekräftigt seine Bereitschaft, andere Länder mit französischen Atomwaffen zu schützen. Bis zum Sommer möchte er die Möglichkeiten eines nuklearen Schutzschilds für Europa erörtern.

In Brüssel treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Sondergipfel. Kanzler Scholz verweist jedoch auch auf die bestehende nukleare Abschreckung der NATO, die auf den Atomwaffen der USA basiert. Diese nicht aufzugeben, ist die „gemeinsame Ansicht aller zentralen Parteien in Deutschland“. Dennoch hat Friedrich Merz, der wahrscheinliche neue Kanzler, Sympathie für die französische Idee geäußert.

Merz war ebenfalls in Brüssel – es gibt Fotos und Videos von seinen verschiedenen Treffen, unter anderem mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte oder Ratspräsident Costa. Öffentlich äußern wollte er sich dort jedoch nicht. Dies dürfte sich in naher Zukunft ändern. Nach einer erfolgreichen Regierungsbildung wird er derjenige sein, der zum Gipfel fährt, um die deutsche Position zu erläutern. Die Probleme – einschließlich der mit den USA – werden bis dahin wahrscheinlich nicht gelöst sein. Friedrich Merz kann sich somit auch auf eine Zeit als Krisenkanzler vorbereiten.