EURO 2024: Nati-Zwischenbilanz – Der Abwehrchef ist der Chef, Yakin ein Gewinner – Sport




EURO 2024: Nati-Zwischenbilanz – Der Abwehrchef ist der Chef, Yakin ein Gewinner – Sport – SRF
























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An der EURO in Deutschland hat die Nati zwei Partien bestritten. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Nach dem überzeugenden 3:1 zum EM-Auftakt gegen Ungarn mühte sich die Schweiz am Mittwochabend gegen hartnäckige Schotten zu einem 1:1-Unentschieden. 17 Spieler aus seinem 26-Mann-Kader setzte Trainer Murat Yakin bislang ein. Wer stach besonders hervor, wer hat noch Luft nach oben?

  • Yann Sommer: Die Nummer 1 musste ihr Können bislang noch nicht oft zeigen. Erst 6 Abschlüsse flogen auf das Tor des 35-Jährigen, 3 konnte er parieren, einer landete am Pfosten. Doch an den beiden bisherigen Gegentreffern war Sommer schuldlos.
  • Manuel Akanji: Der Verteidiger von Manchester City ist dazu auserkoren, die Nati-Defensive zu orchestrieren. In der Vergangenheit war ihm dies nicht immer gelungen. An der EURO bestätigte Akanji die Leistungen aus dem Klub bislang aber zweimal und war insgesamt stärkster Schweizer. Vor allem im Spiel gegen die Schotten agierte der 28-Jährige magistral und wurde zum besten Spieler der Partie gewählt. Auch die SRF-User bewerteten ihn im Rating bislang zweimal stark.
  • Fabian Schär: Nach starkem Auftakt gegen Ungarn tauchte er gegen Schottland ein wenig ab – wie sich später herausstellen sollte, handicapiert von einer gebrochenen Nase. So oder so ist Schär keiner, der sich schont. Schon gegen Ungarn hatte er behandelt werden müssen. Sein Einsatz gegen Deutschland soll nicht gefährdet sein, für ihn würde sonst Nico Elvedi bereitstehen.
  • Ricardo Rodriguez: Unaufgeregt aber souverän erledigt der Linksfuss seinen Part in der Dreierkette. Sein Defizit, das Tempo, kann er oft mit gutem Stellungsspiel kaschieren. Gegen Schottlands Ché Adams wusste er sich vor der Pause nur mit einem taktischen Foul zu helfen und wurde verwarnt.
  • Silvan Widmer: Eigentlich die Verlässlichkeit in Person auf der rechten Aussenbahn. Doch diese EM ist noch nicht diejenige des Mainzers. Gegen Ungarn früh verwarnt und danach wirkungslos. Im 2. Spiel zweimal mit gefährlichen Ansätzen in der Offensive, dann jedoch zu überhastet.

Bis zu 1,34 Millionen sahen Schweiz vs. Schottland


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Das Schweizer Fussball-Nationalteam fesselt weiter. Auch das zweite Spiel der Nati an der UEFA EURO 2024 in Deutschland zog zeitweise deutlich über eine Million Menschen vor die Bildschirme. Bis zu 1,34 Millionen Personen aus der Deutschschweiz verfolgten die Partie Schweiz – Schottland live auf SRF zwei. Dies entspricht einem Marktanteil von 74,8 Prozent. Dazu kommen rund 450’000 Livestream-Starts auf srf.ch/sport und in der SRF Sport App.

  • Granit Xhaka: Der Chef im Mittelfeld der Nati erlebte wie sein Team zwei unterschiedliche Partien. Während er gegen Ungarn Zeit und Raum erhielt, sein Spiel durchzuziehen und zu glänzen, wurde ihm gegen Schottland Scott McTominay auf die Socken gestellt – und prompt klappte nach vorne in Yakins Equipe nicht viel. Von den SRF-Usern wurde sein Auftritt gegen Schottland mit knapp 3 Sternen mager bewertet.
  • Remo Freuler: An der Seite von Xhaka spult er seit Jahren sein Pensum unaufgeregt und unauffällig ab. Konnte gegen Schottland aber nicht in die Bresche springen, als sein Nebenmann in Manndeckung genommen wurde.
  • Michel Aebischer: Das Überraschungsmoment aus dem Ungarn-Spiel, als Aebischer mit 1 Assist und 1 Tor Matchwinner war, war gegen die «Bravehearts» offensiv nicht mehr da. Defensiv verrichtete der Freiburger seine Arbeit weiterhin gut.
  • Dan Ndoye: Mit seinem Tempo ist der 23-Jährige für jeden Gegner eine Herausforderung – eigentlich. Denn Ndoyes grosses Manko ist und bleibt die Torgefahr, viele seiner Abschlüsse sind an dieser EURO bislang zu überhastet und ungefährlich. Als er gegen Schottland seinen ersten Nati-Treffer bejubeln wollte, stand er im Abseits.
  • Ruben Vargas: Dem Augsburger kann man mangelnden Einsatz nicht vorwerfen. Sowohl gegen Ungarn als auch gegen Schottland war Vargas lauffreudig und provozierte so mit seinem Nachsetzen das Traum-Tor von Xherdan Shaqiri. In Sachen Torgefahr hat auch er indes noch Luft nach oben.
  • Kwadwo Duah: «Er hatte seinen EURO-Moment», sagte Yakin über den Mittelstürmer, der gegen Ungarn in der Stammelf gestanden und getroffen hatte. Es ist zu hoffen, dass Yakin sich täuscht und Duah noch mehr im Köcher hat.
  • Zeki Amdouni: Kam bislang zweimal ins Spiel und hätte die Nati gegen Schottland in der Schlussminute zum Sieg köpfeln müssen. Doch der Ball passierte die Torauslinie auf der falschen Seite des Pfostens.
  • Breel Embolo: Verpasste quasi die ganze Vorbereitung angeschlagen, seine Spielzeit wird vorsichtig gemanagt. Gegen Ungarn durfte er 20 Minuten ran und machte mit dem 3:1 den Deckel drauf, im 2. Spiel waren es 35 Minuten, in denen sich der Schweizer Publikumsliebling aufrieb und erneut traf – allerdings aus Abseitsposition. Yakin stellte ihm zum Vorrunden-Abschluss einen Platz in der Stammformation in Aussicht.
  • Xherdan Shaqiri: Nachdem er zum Auftakt 90 Minuten auf der Bank hatte bleiben müssen, demonstrierte er gegen Schottland, was ihn von allen anderen Nati-Spielern abhebt, und kreierte mit seinem Traumtor einen typischen «Shaqiri-Moment». In der defensiven Ordnung jedoch nicht mehr immer eine Stütze. Von den SRF-Usern wird Shaqiri im Rating als bester Schweizer gegen Schottland ausgezeichnet.
  • Fabian Rieder: Jeweils spät eingewechselt. Nutzte die wenigen Spielminuten jedoch, um sich mit der einen oder anderen gefährlichen Aktion zu empfehlen. Er könnte gegen Deutschland zum Handkuss kommen.
  • Vincent Sierro: Der Romand kam jeweils für Freuler ins Spiel. Machte seine Sache ordentlich, ohne grossen Aufreger.
  • Leonidas Stergiou: Der Stuttgarter ist der nominelle Ersatz für Widmer. Weil dieser nach Gelb im Startspiel vorbelastet ist, könnte Stergiou gegen Deutschland in die Stammformation rutschen.
  • Murat Yakin: Die personellen Entscheide des Nati-Trainers gingen bislang an der EURO voll auf. Duah, Aebischer und Shaqiri, die jeweils überraschend in der Stammelf standen, trafen allesamt. Auch defensiv stand sein Team bislang solid. Es wird für ihn nun darum gehen, auch in der Offensive Lösungen zu finden. Es dürfte ihm entgegenkommen, dass es ab jetzt nur noch gegen stärkere, mitspielende Gegner gehen dürfte.

Renato Steffen, Nico Elvedi, Cédric Zesiger, Noah Okafor, Ardon Jashari, Steven Zuber, Denis Zakaria sowie die beiden Ersatz-Goalies Gregor Kobel und Yvon Mvogo kamen bislang noch nicht zum Zug.


SRF zwei, Sportlive, 19.06.24, 20:10 Uhr


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