Fliegen: Airlines legen 20-Punkte-Programm für Comeback des Flugverkehrs vor

Beim Wiederanlaufen des Flugbetriebs könnten Passagiere zum Tragen von Schutzmasken verpflichtet werden. Ein entsprechender Vorschlag für die Zeit vom Boarding über den gesamten Flug bis nach dem Verlassen des Flugzeugs findet sich in einem Konzeptpapier der deutschen Luftfahrtbranche, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtet.

“Beim Boarding, im Flugzeug für die Dauer des Fluges und beim Aussteigen darauf achten, dass jeder Fluggast eine Schutzmaske trägt”, heißt es in dem Papier. Dabei sollen die Passagiere ebenfalls zu Verantwortung verpflichtet werden. “Es besteht eine entsprechende Verpflichtung des Passagiers, eine Schutzmaske mitzuführen und aufzusetzen.”

Airlines legen 20-Punkte-Programm für Comeback von Flügen vor

Das 20-Punkte-Programm sieht zudem an den Flughäfen zahlreiche Maßnahmen vor, um das corona-bedingte Abstandsgebot einhalten zu können. Dazu gehören unter anderem luftigere Warteschlangen und -bereiche, der Einsatz von mehr Passagierbussen und zeitlich gestreckte Prozesse etwa beim Einsteigen und der Gepäckabfertigung. An den Abflughäfen könnten zudem gezielt Passagiere auf Fieber überprüft werden. Grundsätzlich müssten die Fluggäste bereits beim Einchecken erklären, dass sie keine ansteckenden Krankheiten haben.

In dem Papier nicht enthalten ist hingegen der jüngste Vorschlag des Easyjet-Chefs Johan Lundgren, in den Dreierreihen den jeweiligen Mittelsitz freizulassen. Dies würde das Platzangebot im Flugzeug sofort um ein Drittel reduzieren. Wegen der Coronavirus-Pandemie steht die gesamte Easyjet-Flotte derzeit am Boden.

“Temperaturscreening” möglich, Nein zu Blutschnelltests

Deutsche Anbieter fürchten einen Nachteil gegenüber ausländischen Airlines, wenn diese ihre Flieger stärker füllen. Bei einem prognostizierten Einnahmenrückgang von rund 55 Prozent laut Luftfahrtverband IATA würde ein freibleibender Mittelsitz außerdem sämtliche Prognose umstürzen, die ohnehin schon wenig rosig aussehen. Ryanair-Chef Michael O’Leary sprach schon von einem Preiskrieg mit Tickets für weniger als zehn Euro in einer Belebungsphase.

Eine andere Idee für eine Sicherheitsmaßnahme kommt bei den deutschen Airlines nicht gut an. Emirates warb damit, in einem Testlauf mit lokalen Gesundheitsbehörden alle Passagiere eines Fluges Blutschnelltests unterzogen zu haben, wobei die Ergebnisse bereits nach zehn Minuten vorlagen. Solche Maßnahmen werden im Gegensatz zu einem möglichen “Temperaturscreening” im Papier nicht erwähnt. In Branchenkreisen soll es laut “FAZ” massive Zweifel an der Zuverlässigkeit der Antikörpertests.

Übergangsphase soll zunächst sechs Wochen gelten – Beginn ist unklar

Die Vorschläge an die Bundesregierung sind zwischen Fluggesellschaften und Flughäfen auf nationaler Ebene abgestimmt worden. Sie sollten zunächst für einen Zeitraum von sechs Wochen gelten, schlagen die Autoren vor. Wann diese Übergangsphase beginnen soll, ist aber noch offen.

Ein Anknüpfungspunkt könnten Lockerungen von Reisebeschränkungen sein. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt aktuell bis einschließlich 3. Mai. Ähnliche Überlegungen gibt es auf europäischer Ebene, ohne dass bereits konkrete Vorschläge vorlägen.

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