Herbert Kickl Reveals His True Colors – A Downfall in Leadership

Herbert Kickl Reveals His True Colors – A Downfall in Leadership

Austrian coalition negotiations between the ÖVP and FPÖ have devolved into a farce, marred by a lack of trust and compromise. FPÖ leader Herbert Kickl’s demands, including controversial stances on European values and immigration, have alienated the ÖVP. Despite Kickl’s electoral victory, his aggressive tactics and maximalist approach have jeopardized potential alliances, leaving him with uncertain prospects for future governance amid a disenchanted electorate that resists his vision for a third republic.

Österreichs Koalitionsverhandlungen: Ein Politisches Fiasko

Die Verhandlungen der österreichischen Regierung haben sich am Ende zu einer Farce entwickelt. Schon vor dem offiziellen Scheitern warfen sich die ÖVP und die FPÖ gegenseitig Vorwürfe zu – nicht persönlich, sondern über Mitteilungen oder Facebook-Videos. In den letzten Tagen wurde schmerzhaft deutlich, dass es an allem mangelte, was für eine gemeinsame Koalition notwendig ist: Einheit in grundlegenden Fragen, Kompromissbereitschaft und vor allem Vertrauen.

Der Kampf um die Macht: Herbert Kickl und die FPÖ

In den vergangenen Monaten wurde immer wieder betont, dass die beiden Parteien rechts der Mitte innerhalb weniger Tage eine Koalition bilden könnten. Vor sieben Jahren waren sie mit Begeisterung in eine Koalition eingetreten und hatten harmonisch regiert, bis der Ibiza-Skandal die Zusammenarbeit erschütterte. Jetzt wurden die Verhandlungen von lokalen Kommentatoren als “Qual”, “Elend” und “Tragödie” beschrieben. Die Trennung kommt nicht einen Tag zu spät.

Die FPÖ forderte von der ÖVP Selbstverleugnung. Dies stellt in erster Linie ein persönliches Versagen für FPÖ-Chef Herbert Kickl dar. Trotz seines Wahlsiegs im September musste er akzeptieren, dass zunächst die ÖVP, als zweitplatzierte Partei, das Mandat zur Regierungsbildung erhielt – ein Bruch mit der Tradition. Als er schließlich an der Reihe war, weil eine Koalition ohne die FPÖ nicht zustande kam, reagierte er nicht mit großzügiger Zufriedenheit, sondern mit einer rachsüchtigen Kriegserklärung gegen die bereits erschütterte ÖVP. Er deutete an, dass sie sich den Konservativen unterwerfen sollten, obwohl sein Vorsprung bei der Wahl keineswegs erheblich war.

Was er meinte, wurde in den vergangenen zehn Tagen klar. Er strebte nicht nur alle wichtigen Ministerien für die FPÖ an. Eine so konsequente Machtpolitik sollte der ÖVP durchaus bekannt sein, die die Finanz- und Innenministerien als Erbrechte betrachtet.

Besorgniserregender waren jedoch die in den geleakten Verhandlungsprotokollen festgehaltenen inhaltlichen Forderungen, die Kickl stellte. Demnach weigerte sich die FPÖ unter anderem, sich zur Europäischen Menschenrechtskonvention, zu den Urteilen internationaler Gerichte und zur historischen Verantwortung gegenüber Israel zu bekennen. Sie forderten die Legalisierung von rechtswidrigen Pushbacks an den EU-Außengrenzen, eine Überprüfung der Sanktionen gegen Russland und eine orthodoxere Neutralitätspolitik.

All diese Punkte sind solche, die die sich als europäische Partei verstehende ÖVP nicht unterstützen kann. Sie stellen die Westorientierung der Republik in Frage, ja das “System”, das Kickl häufig kritisiert hat und das die Konservativen gemeinsam mit den Sozialdemokraten seit 1945 aufgebaut haben. Hätte die ÖVP dies akzeptiert, wäre es Selbstverleugnung gleichgekommen.

Selbst nach einer Neuwahl benötigt die FPÖ einen Partner. Das wusste Kickl natürlich. Provokation ist seit dreißig Jahren sein Geschäft. Allerdings hat er es anscheinend zu weit getrieben und die ÖVP entfremdet, die eigentlich neue Wahlen um jeden Preis vermeiden wollte. Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wusste vor acht Jahren, dass Kompromisse in Koalitionsverhandlungen notwendig sind. Kickl scheint dazu entweder nicht bereit oder unfähig zu sein. Kürzlich musste man sich sogar fragen, ob er wirklich regieren möchte.

Der FPÖ-Chef hat somit eine Chance verpasst, die sich möglicherweise nicht bald wieder bieten wird. An der Schwelle zur Kanzlerschaft entschied er sich für Maximalforderungen, anstatt einige Erfolge für seine Wählerschaft zu erzielen. Ob ihn dies bei der kommenden Wahl schädigen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass er keine absolute Mehrheit erreichen wird und auch mit einem klareren Sieg auf einen Koalitionspartner angewiesen sein wird. Wer das sein könnte, ist nach den letzten Wochen nicht erkennbar. Kickl hat sein wahres Gesicht gezeigt. Er träumt von einer dritten Republik, ähnlich wie sein Vorgänger Jörg Haider es einst tat. Doch die Mehrheit in diesem Land möchte das nicht.