Etwa ein bis zwei von 100 neugeborenen Jungen in Deutschland kommen mit Wasserbruch zur Welt – eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Hodensack, die auch als Hydrozele bezeichnet wird. Wie Ärzte vorgehen und ob auch Erwachsene gefährdet sind.
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Ein Wasserbruch tritt häufig in Kombination mit einem kindlichen Leistenbruch auf.
Veränderung des Hodensacks: Symptome des Wasserbruchs
Eine Hydrozele zeigt sich durch einen prall-elastisch geschwollenen Hodensack. In der Regel treten zunächst keine Schmerzen auf, da sich der der Hodensack meistens nur langsam mit Flüssigkeit füllt. Tritt die Flüssigkeit jedoch zu schnell innerhalb weniger Tage in den Hodensack ein, kann es durch die schnelle Ausdehnung zu Schmerzen kommen.
Ursachen der Hydrozele
Ein Wasserbruch ist in den meisten Fällen angeboren und entsteht dadurch, dass sich eine Ausstülpung der Bauchwand, der sogenannte Scheidenhautfortsatz, im Verlauf der kindlichen Entwicklung nicht richtig verschließt. So entsteht eine Lücke, durch die Flüssigkeit aus der Bauchhöhle in den Hodensack gelangen kann. Ein Wasserbruch kann aber auch bei Erwachsenen als Folge von Entzündungen und Tumoren sowie durch eine Hodentorsion entstehen.
Abtasten bis Ultraschall: Die Diagnose
Zur Diagnose reicht häufig eine Tastuntersuchung des Hodens aus. Die Wasseransammlung lässt sich außerdem mithilfe einer Lichtquelle, die an den Hodensack gehalten wird, gut erkennen. Zusätzlich kann eine Ultraschall-Untersuchung hilfreich sein, etwa um einen gleichzeitig vorliegenden Leistenbruch auszuschließen.
Behandlung bei Wasserbruch
Bei Säuglingen bildet sich ein Wasserbruch oft innerhalb des ersten Lebensjahrs von alleine zurück, sodass keine Behandlung notwendig ist. In allen übrigen Fällen wird die Lücke zwischen Bauchhöhle und Hodensack operativ verschlossen.
Wie verläuft die Erkrankung?
In vielen Fällen bildet sich ein angeborener Wasserbruch im Verlauf des ersten Lebensjahrs spontan zurück. Die Heilungschancen nach einer Operation sind sehr gut, und Komplikationen sind sehr selten.
Der Hydrozele vorbeugen
Einem angeborenen Wasserbruch kann man nicht vorbeugen. Ein erworbener Wasserbruch lässt sich in einigen Fällen durch eine rasche Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen vermeiden.
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