Increasing Budget Deficit: Projected Annual Shortfall Reaches 14.9 Billion

Following the elections, Austria faces a critical budgetary crisis, as revealed in a comprehensive report from the parliamentary budget service. The needed adjustments to meet the Maastricht limit by 2025 amount to €4.2 billion, escalating to €14.9 billion by 2028 without corrective measures. Factors contributing to the deficit include economic contraction, increased social benefits, and demographic challenges. Potential EU negotiations could extend the consolidation timeline, but significant spending cuts in pensions and incentives are necessary to stabilize the situation.

Die dramatische Haushaltslage nach den Wahlen

Das Finanzministerium, unter der Leitung des ehemaligen Ministers und jetzigen EU-Kommissars Magnus Brunner, hat die ernste Haushaltslage in den Monaten vor der Wahl heruntergespielt. Erst seit der Nationalratswahl kommt die volle Dimension des Haushaltsproblems ans Licht. Ein 51-seitiger Bericht des Budgetdienstes des Parlaments legt die ganze Misere offen. Die Koalitionsverhandler von ÖVP, SPÖ und Neos stehen nun vor einer schwierigen Herausforderung.

Wie viel fehlt tatsächlich?

Im aktuellen Bericht des Budgetdienstes wird aufgezeigt, wie viel eingespart werden muss, um unter die Maastricht-Grenze von 3% zu gelangen. Der Bericht stellt fest: “Der Anpassungsbedarf beläuft sich bis 2025 auf 4,2 Milliarden Euro (0,8% des BIP), vorausgesetzt, es wird ein Korrekturverfahren eingeleitet. Bis 2028 steigt dieser Bedarf auf 14,9 Milliarden Euro (2,6% des BIP).” Dies bedeutet, dass ohne eine Korrektur des Haushalts im kommenden Jahr ein enormer Defizit von fast 15 Milliarden Euro bis 2028 droht.

Eine kleine Erleichterung gibt es jedoch für die Verhandler: Sollte die EU ein Verfahren einleiten, könnte Österreich in Absprache mit der Kommission den Konsolidierungspfad von vier auf sieben Jahre verlängern, was bedeutet, dass nicht so drastisch gespart werden müsste. Im Bericht heißt es: “Wenn Österreich sich verpflichtet, ein Reform- und Investitionspaket umzusetzen, das die Anforderungen erfüllt, kann der Anpassungszeitraum auf sieben Jahre verlängert werden. In diesem Fall wäre der jährliche Konsolidierungsbedarf geringer, müsste aber bis 2031 fortgesetzt werden.”

Die kurzfristigen Gründe für die Haushaltsprobleme sind vielfältig: Das erwartete Wachstum von 1,2% für 2024 hat sich in eine Schrumpfung verwandelt, was zu niedrigeren Steuereinnahmen und steigenden Arbeitslosengeldansprüchen führt. Zudem gibt es Verlängerungen verschiedener Programme, eine Erhöhung der Rückzahlung der CO2-Steuer und die Kosten für die Schäden durch die historischen Fluten im September übersteigen eine Milliarde Euro. Auch Frühpensionierungen und die Budgets der Lehrer wurden überzogen.

Die Aussichten für das nächste Jahr sind ebenfalls nicht rosig. Zwar führen die Abschaffung von Energiesubventionen und die Erhöhung der CO2-Preise zu einer gewissen Entlastung, jedoch belasten zahlreiche andere Faktoren das Budget zusätzlich. Höhere Pensionen, Löhne für Beamte und steigende Sozialleistungen setzen den Haushalt enorm zu. Der Budgetdienst hebt auch die steuerlichen Anreize für Unternehmen hervor, die zur Defizitsteigerung beitragen. Zudem wird auf die demografische Entwicklung hingewiesen, die langfristig zu höheren Ausgaben für Pensionen und Gesundheit führen wird.

Somit scheinen die großen Sparpotenziale klar: Renten und soziale Leistungen sowie steuerliche Anreize sollten überdacht werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn “eine Konsolidierung hat negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung, die in der aktuellen WIFO-Prognose noch nicht berücksichtigt sind. Das Ausmaß dieser Effekte hängt von der Gestaltung der Maßnahmen ab.”