Israel-Krieg im Liveticker: +++ 23:58 Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon +++

An Israels Grenze zum Libanon gibt es wieder gegenseitigen Beschuss. Die israelische Armee teilt mit, sie habe “Terrorzellen”, die Raketen vom Libanon abfeuern wollten, angegriffen. Die schiitische Hisbollah-Miliz bestätigt, sie habe israelische Truppen am Montag im Grenzgebiet mehrere Male angegriffen. Israel habe daraufhin Ziele im Süden des Libanon beschossen. Laut der Hisbollah wurden seit der Eskalation vor zwei Wochen 28 ihrer Kämpfer getötet. Auf der israelischen Seite starben bislang sieben Soldaten und ein Zivilist.

+++ 23:07 Wegen laufender Geiselverhandlungen: USA raten derzeit von Bodenoffensive ab +++
Die USA raten US-Medien zufolge Israel vorerst von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Das Präsidialamt, das Verteidigungs- und das Außenministerium hätten ihre Appelle zur Zurückhaltung in Gesprächen mit Israel verstärkt, sagen zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Ein wichtiges US-Ziel sei, mehr Zeit für Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln zu haben. Einem US-Beamten zufolge wird Katar, das als Vermittler mit der Hamas auftritt, über die US-Ratschläge an Israel auf dem Laufenden gehalten. Die Hamas hat mutmaßlich mehr als 200 Menschen in ihrer Gewalt. Die BBC zitiert eine mit dem Verhandlungsverlauf vertraute Quelle, wonach die Gespräche über die Freilassung von etwa 50 ausländischen Zivilisten und Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit in ein “ernsthaftes Stadium” eingetreten sei.

+++ 22:12 UN: 1,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens jetzt Binnenflüchtlinge +++
Nach Angaben des Amtes für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen (OCHA) sind rund 1,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens – mehr als die Hälfte – Binnenflüchtlinge, von denen viele in überfüllten UN-Notunterkünften Zuflucht suchen. Israel hat die Bewohner des Gazastreifens aufgefordert, den Norden zu evakuieren. Das OCHA erklärte jedoch, es gehe davon aus, dass Hunderte und möglicherweise Tausende von Menschen, die geflohen waren, aufgrund der verstärkten Bombardierungen im Süden und des Mangels an Unterkünften nun in den Norden zurückkehren.

+++ 22:00 USA schicken “einige” Militärberater nach Israel +++
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas haben die USA “einige” Militärberater nach Israel geschickt. Die Offiziere hätten Erfahrung mit “der Art von Operationen, die Israel ausführt und in Zukunft ausführen könnte”, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Sie seien “dort drüben, um einige Perspektiven zu teilen”. Die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach Regierungsangaben etwa 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten mehr als 200 Menschen als Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger. Washington wirft zudem Teheran vor, Angriffe auf US-Stützpunkte im Nahen Osten “aktiv zu unterstützen”. Kirby sagt, “der Iran unterstützt weiterhin die Hamas und die Hisbollah”. Die USA wüssten, dass der Iran “diese Ereignisse genau verfolgt und in einigen Fällen diese Angriffe aktiv unterstützt und andere anspornt, die den Konflikt möglicherweise zu ihrem eigenen Vorteil oder dem des Irans ausnutzen wollen”.

+++ 21:52 Israels Armee: Insgesamt mehr als 500 Hamas-Mitglieder festgenommen +++
Nach Angaben der israelischen Armee haben die Truppen seit Beginn des Krieges 800 gesuchte Palästinenser im gesamten Westjordanland festgenommen, darunter mehr als 500 Hamas-Mitglieder. Über Nacht wurden nach Angaben des Militärs 37 Hamas-Mitglieder verhaftet. In den vergangenen zwei Wochen kam es im Westjordanland zu zahlreichen Zusammenstößen zwischen dem israelischen Militär und Palästinensern sowie zu mehreren versuchten Terroranschlägen, wie die Armee mitteilt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde wurden seit dem 7. Oktober mindestens 97 Palästinenser im Westjordanland durch israelische Streitkräfte und in einigen Fällen durch Siedler getötet.

+++ 21:39 USA lehnen Feuerpause im Gazastreifen ab +++
Die USA haben Forderungen nach einer humanitären Waffenruhe im Gazastreifen zurückgewiesen. Eine solche Feuerpause würde der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas “die Fähigkeit geben, sich auszuruhen, nachzurüsten und neue Terrorangriffe gegen Israel vorzubereiten”, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag. UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Wochenende am Rande des Nahost-Gipfels in Kairo zu einem vorläufigen Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas aufgerufen. Die Europäische Union ist in der Frage uneins.

+++ 21:26 Israels Militär meldet Tötung eines führenden Hamas-Mitglieds durch Kampfjet-Einsatz +++
Das israelische Militär meldet die Tötung eines führenden Hamas-Mitglieds auf X, früher Twitter genannt. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe haben demnach am Morgen einen Luftangriff durchgeführt. Dabei wurde Ibrahim Al-Saher, der Leiter der Panzerabwehrraketen-Abteilung der Nordbrigade der Hamas, getötet. Al-Saher feuerte 2021 eine Panzerabwehrrakete ab, die den israelischen Unteroffizier Omer Tabib tötete sowie weitere IDF-Soldaten verletzte.

+++ 21:18 Macron will bei Besuch in Israel über Gründung von Palästinenserstaat sprechen +++
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will bei seinem bevorstehenden Besuch in Israel nach Angaben aus Paris auch die Gründung eines Palästinenserstaates ansprechen. Macron werde in Israel zur “Wiederaufnahme eines echten Friedensprozesses” aufrufen, der zur Gründung eines palästinensischen neben dem israelischen Staat führen solle, teilt der Elysée mit. Ein solcher Schritt setzt demnach auch ein Ende der “Siedlungsaktivitäten” Israels im Westjordanland voraus. Dem Elysée zufolge zielt Macrons Besuch darauf ab, Solidarität mit Israel zu zeigen und “sehr klare Verpflichtungen gegen terroristische Gruppen einzugehen”. Darüber hinaus solle auch eine “politische Perspektive” eröffnet werden.

+++ 21:07 Hamas lässt zwei ihrer Geiseln frei +++
Hebräische Medien berichten laut der “Times of Israel”, dass Israel die Freilassung von zwei Geiseln aus der Gefangenschaft der Hamas bestätigt habe. Israels Regierung erklärt demnach, dass es an dem Prozess nicht beteiligt war, heißt es in den Berichten. Auch der US-Sender CNN berichtet, dass zwei israelische Beamte und zwei weitere mit der Angelegenheit vertraute Personen die Freilasasung bestätigen. Einer der israelischen Beamten sagt laut CNN, die Geiseln seien noch nicht in Israel angekommen. Der andere israelische Beamte sagt demnach, es handle sich bei den Entführten um zwei Frauen.

+++ 20:49 Ägypten: Zwei Geiseln am Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen freigelassen +++
Der ägyptische Fernsehsender al-Kahirra al-Akhbariya berichtet, dass zwei israelische Geiseln am Grenzübergang Rafah zu Ägypten freigelassen worden sind. Der Sender behauptet, die Freilassung sei das Ergebnis intensiver ägyptischer Bemühungen. Die Hamas sagt, die Freilassung sei aus “humanitären Gründen” erfolgt. Von israelischer Seite gibt es bislang keinen Kommentar.

+++ 20:41 Rotes Kreuz soll für Freilassung von Geiseln auf dem Weg in den Süden des Gazastreifens sein +++
Das Rote Kreuz ist nach Angaben des israelischen Fernsehsender i24 News auf dem Weg, um freigelassene Geiseln der Hamas mit doppelter Staatsbürgerschaft in Empfang zu nehmen. Demnach wird ihre Übergabe im Gebiet von Chan Yunis im Süden des Gazastreifens stattfinden. Sollten keine neuen Hindernisse auftauchen, wird in den kommenden Stunden mit einer Einigung gerechnet. Als Teil der Absprachen und um den Mitarbeitern des Roten Kreuzes ein sicheres Erreichen des Gebiets zu ermöglichen, soll es in den vergangenen Stunden keine israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen gegeben haben.

+++ 20:28 Hamas-Sprecher meldet Freilassung von zwei Geiseln +++
Ein Hamas-Sprecher behauptet, die Terroristen hätten angeblich zwei Geiseln freigelassen, die während des Angriffs vom 7. Oktober in Israel entführt worden waren. Das berichtet die israelische Zeitung “Haaretz”. Ein Sprecher der Hamas in Ägypten erklärt, die Organisation habe zwei Geiseln unter ägyptischer und katarischer Vermittlung freigelassen. Der Sprecher fügt hinzu, die Hamas habe beschlossen, die beiden “aus humanitären Gründen” freizulassen.

+++ 20:22 Vereinigte Staaten pochen auf freies Geleit für US-Geiseln vor Bodenoffensive +++
Die Regierung Biden möchte, dass die Menschen den Gazastreifen vor einer möglichen israelischen Bodeninvasion sicher verlassen können, insbesondere die US-Bürger, sagt der Sprecher für nationale Sicherheit im Weißen Haus, John Kirby. “Wir wollen immer noch eine sichere Ausreise, vor allem für die mehreren hundert amerikanischen Bürger, von denen wir wissen, dass sie sich in Gaza aufhalten und ausreisen wollen”, sagt Kirby.

+++ 20:12 Insider: Weniger als 50 Geiseln sollen freigelassen werden +++
Ein Informant, der mit den laufenden Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln der Hamas vertraut ist, sagt, dass die Zahl derjenigen, die heute Abend freigelassen werden könnten, im Vergleich zu dem Bericht der “New York Times”, der von 50 Personen spricht, relativ gering sein dürfte. Das berichtet die israelische Zeitung “Haaretz”. Der Informant fügt hinzu, dass die Behauptung, es handele sich um 50 Geiseln, in den derzeit laufenden Gesprächen zwischen den Parteien nicht zur Sprache gekommen sei.

+++ 20:00 Erklärung aus Netanjahus Büro: Israel will Inhaber ausländischer Pässe bei Geisel-Freilassung nicht bevorzugen +++
Israels Regierung bestätigt noch nicht Berichte, wonach bis zu 50 Geiseln mit doppelter Staatsbürgerschaft auf dem Weg in den südlichen Gazastreifen sind. In einer Erklärung aus dem Büro des Premierministers, die einer hochrangigen diplomatischen Quelle zugeschrieben wird, heißt es: “Israel wird sich nicht an einer ‘Auswahl’ von Inhabern ausländischer Pässe beteiligen, die freigelassen werden sollen”, womit ein Verfahren gemeint ist, das bestimmte Gruppen ausschließt. Militär-Sprecher Daniel Hagari dementiert den Bericht nicht, sagt aber, dass die Öffentlichkeit informiert wird, sobald es etwas Neues zu wissen gibt.

+++ 19:52 Verhandlungsführer der Hamas: Freilassung aller Geiseln möglich falls Israel Bombardierung verringert +++
Der wichtigste Verhandlungsführer der Hamas, der über das Schicksal von mehr als 200 Geiseln bestimmt, die von den Terroristen im Gazastreifen festgehalten werden, sagt, dass alle Zivilisten unter ihnen freigelassen werden – wenn die richtigen Bedingungen erfüllt werden. Khaled Meshaal sagt gegenüber dem US-Fernsehsender Sky, dass die von der Hamas festgehaltenen Zivilisten freigelassen werden, wenn Israel die Intensität der Bombardierung des Gazastreifens verringert. “Lassen Sie Israel diese Aggression stoppen und Sie werden sehen, dass die Vermittler wie Katar und Ägypten und einige arabische Länder und andere einen Weg finden werden, sie freizulassen, und wir werden sie in ihre Heimat schicken”, sagte er. Bislang hat die Hamas nur zwei Geiseln freigelassen.

+++ 19:31 Medien: Hamas könnte bis zu 50 Geiseln bald freilassen +++
Der Nachrichtensender Channel 12 berichtet unter Berufung auf eine israelische Quelle, dass einige der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach intensiven Verhandlungen, die von Katar und den USA vermittelt wurden, bald freigelassen werden könnten. Die “New York Times” zitiert einen ranghohen israelischen Militärbeamten, wonach 50 Doppelstaatsangehörige freigelassen werden könnten, “basierend auf Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Katar”.

+++ 19:04 Palästinenserin: Habe 13 Familienmitglieder nach Flucht in Süden des Gazastreifen verloren +++
Reuters veröffentlicht ein Interview mit einer 18-jährigen Palästinenserin, die behauptet, 13 Mitglieder ihrer Familie verloren zu haben, nachdem sie auf Befehl des israelischen Militärs aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden geflohen waren, wo die Familie bombardiert wurde. Dima al-Lamdani sagt, sie habe die Leichen ihrer Verwandten in einer behelfsmäßigen Leichenhalle in Khan Younis identifizieren müssen, nachdem sie ihre Eltern, sieben Geschwister und vier Mitglieder der Familie ihres Onkels verloren hatte. Sie sagt, ihre Familie und die ihres Onkels seien in zwei Autos durch den Gazastreifen gereist. Ihre Familie sei in einer Notunterkunft untergebracht gewesen, als “ich um 4.30 Uhr morgens wach war und mit meiner Tante beim Kaffeetrinken saß. Plötzlich wachte ich inmitten von Trümmern auf. Alle um mich herum haben geschrien, also habe ich auch geschrien”, erzählt Dima al-Lamdani. “Das ist ein Albtraum. Er wird nie aus meinem Gedächtnis verschwinden”, sagt sie. “Ich hatte eine Schwester, 16 Jahre alt. Sie haben meinen Namen auf das weiße Laken geschrieben, in das sie ihre Leiche eingewickelt haben, sie dachten, ich wäre es.”

Dima al-Lamdani sagt, die Flucht in den Süden des Gazastreifens sei ihrer Familie zum Verhängnis geworden.

Dima al-Lamdani sagt, die Flucht in den Süden des Gazastreifens sei ihrer Familie zum Verhängnis geworden.

(Foto: Reuters)

+++ 18:48 Putin fordert “ungehinderten Zugang” für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin fordert einen “ungehinderten Zugang” für Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen. In einem Telefonat mit seinem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva habe der russische Staatschef “die grundlegende Bedeutung eines baldigen Waffenstillstands, der Evakuierung ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen und des ungehinderten Zugangs humanitärer Hilfe” betont, erklärt der Kreml. Putin habe angesichts der steigenden Zahl ziviler Opfer seine “tiefe Besorgnis” zum Ausdruck gebracht, hieß es weiter. Brasilien hat derzeit den rotierenden Vorsitz im UN-Sicherheitsrat inne.

+++ 18:25 Irans Außenminister telefoniert mit Hamas und Islamischem Dschihad über “diplomatische Aktionen” +++
Irans Außenminister hat sich mit Anführern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) ausgetauscht. Hussein Amirabdollahian telefonierte sowohl mit Ismail Hanija, Generalsekretär der Hamas, als auch mit dem PIJ-Anführer Sijad al-Nachala, wie Irans Außenministerium erklärt. Demnach bekräftigte der Minister erneut Irans Unterstützung und berichtete über Irans “diplomatische Aktionen”. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine “Achse des Widerstands” gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.

+++ 18:00 US-Regierung spricht mit Israel über militärisches Vorgehen +++
Die US-Regierung äußert sich ausweichend zu Berichten, wonach sie Israel nahelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten. Natürlich spreche man mit den Israelis über die Auswirkungen von Entscheidungen auf dem Schlachtfeld, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington auf eine Frage zu entsprechenden Berichten. Dabei gehe es auch darum, was alles schief gehen könne. Letztlich gelte aber, dass das israelische Militär und die politische Führung des Landes die Entscheidungen träfen. Die “New York Times” und andere Medien hatten zuvor berichtet, dass die USA Israel zur Verschiebung der Bodenoffensive in Gaza zum Kampf gegen die islamistische Hamas-Organisation geraten hätten. Die US-Regierung hoffe damit, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in den Händen der Hamas-Terroristen zu bekommen, heißt es.

+++ 17:39 Hamas-Ministerium fordert von Ägypten, Verletzten die Ausreise zu ermöglichen +++
Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen fordert Ägypten zur Öffnung des Grenzübergangs Rafah für Verletzte auf. “Wir appellieren an die Arabische Republik Ägypten, den Rafah-Grenzübergang zu öffnen und die Einfuhr von medizinischer Hilfe und Treibstoff zu sichern sowie die Ausreise der Verletzten und Patienten”, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Außerdem solle das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aus Nachbarländern umgehend Blutspenden bringen. Die Vereinten Nationen wiederum sollten sich für die Lieferung von Treibstoff für die Krankenhäuser in dem Küstengebiet einsetzen. Andere Länder sollten zudem spezialisierte Ärztedelegationen schicken. Die Ärzte im Gazastreifen müssten derzeit unter anderem schwere Verbrennungen behandeln.

+++ 17:23 Dritter Hilfskonvoi passiert Grenzübergang Rafah +++
Wie AFP-Korrespondenten auf ägyptischer und palästinensischer Seite berichten, erreicht ein Hilfskonvoi den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah – der dritte seit dem Massaker der Hamas im Süden Israels am 7. Oktober. Nach Angaben der Korrespondenten passierten mehr als ein Dutzend Lastwagen den Grenzübergang Rafah, zusätzlich zu den 34 Lastwagen, die nach Angaben eines ägyptischen Rotkreuz-Beamten am Samstag und Sonntag in den Gazastreifen kamen. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation und zwei Sicherheitsbeamte bestätigten der Nachrichtenagentur Reuters, dass der dritte Konvoi in die Enklave gefahren sei. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden mindestens 100 Lastwagen pro Tag benötigt, um die 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens mit dem Nötigsten zu versorgen.

+++ 17:01 EU-Aussagen zu Gaza “hätten so nicht passieren dürfen” +++
Die diplomatischen Bemühungen im Israel-Krieg sind für die vermittelnden Akteure ein Drahtseilakt. Die Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer analysiert im ntv-Interview die hochkomplexe Lage und zeigt Probleme der politischen Kommunikation in der EU auf.

+++ 16:47 Mehr als 19.000 Menschen im Libanon vertrieben +++
Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden. Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärt, die “Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle” habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren. Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Mehrere Menschen wurden getötet. Es wird befürchtet, dass die vom Iran unterstützte Hisbollahmiliz vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.

+++ 16:33 Israels Militär drängt auf Start der Bodenoffensive +++
Das israelische Militär vertrete die Meinung, dass es seine Bodenoffensive im Gazastreifen eher früher als später beginnen müsse, um die von Regierungsvertretern festgelegten Ziele des Krieges gegen die Hamas zu erreichen, berichtet die “Times of Israel”. Israels Regierung erklärt, der Krieg gegen die Hamas ziele darauf ab, die Infrastruktur der Terrorgruppe zu zerstören, wobei die gesamte Organisation eliminiert werden soll. Nach 16 Tagen Luftangriffen ist das Militär nach eigenen Angaben voll und ganz auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet. Es glaubt, dass es die Ziele erreichen kann, obwohl die Hisbollah im Norden wiederholt angreift. Sollte die Armee ihren Schwerpunkt von Gaza in den Norden verlagern müssen, ist sie zuversichtlich, dass sie dies innerhalb weniger Tage tun kann.

+++ 16:21 Israels Armee vereitelt Drohnenattacke aus dem Gazastreifen +++
Die israelische Armee erklärt, sie habe in Südisrael den Angriff mit zwei aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt, den die radikalislamische Hamas für sich reklamiert. Nahe der Grenze seien zwei Drohnen “identifiziert worden, die vom Gazastreifen in israelisches Gebiet” gelangt seien, so die israelische Armee. Beide Drohnen seien abgewehrt worden. Ob sie abgeschossen wurden, teilt die israelische Armee nicht mit.

+++ 16:02 “In Gaza wachsen unaufhörlich neue Terroristen nach” +++
Mit der angekündigten Bodenoffensive verfolgt die israelische Armee nicht nur die Befreiung der verschleppten Geiseln. Sondern insbesondere die Zerschlagung der Hamas. Das sei allerdings überhaupt nicht möglich, sagt Sicherheitsexperte Joachim Weber. Der Hamas-“Hydra” würden immer wieder “neue Köpfe wachsen”.

+++ 15:46 Bewegende Dokumentation über israelische Familie nach Geiselnahme durch die Hamas am 7. Oktober +++
Der israelische Staatsfernsehsender IPBC veröffentlicht eine Dokumentation über eine israelische Familie, deren Mitglieder von der Hamas am Tag des Massakers am 7. Oktober als Geiseln genommen wurden. Drei von ihnen sind mittlerweile tot aufgefunden worden. Das tragische Schicksal der Familie ging in sozialen Medien viral, da die Hamas nach der Geiselnahme Videos von ihr drehte. Die bewegende Dokumentation kann auf Youtube angeschaut werden.

+++ 15:26 Massaker am 7. Oktober: Israel veröffentlicht Videos von Auto-Kameras und Bodycams der Hamas-Angreifer +++
Israel veröffentlicht Videomaterial vom Tag des Massakers am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen. Das Bildmaterial wird von der israelischen Regierungspressestelle herausgegeben. Es zeigt Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die auf ein israelisches Fahrzeug schießen und die Insassen töten. Das veröffentlichte Video ist ein Zusammenschnitt der Auto-Kamera und von Bodycams der Angreifer. Einige der Terroristen tragen Uniformen, die denen israelischer Soldaten ähneln. Einer ist mit einer Panzerfaust bewaffnet. Außerdem veröffentlicht die Pressestelle detaillierte Angriffspläne der Hamas sowie Anweisungen zur Geiselnahme unter Israelis. Diese seien bei den Angreifern gefunden worden. Laut der Übersetzung heißt es darin unter anderem, man solle die Geiseln fesseln und ihre Augen verbinden. Kinder und Frauen sollten von den Männern getrennt werden. “Tötet die Problematischen und jene, die eine Bedrohung darstellen”, heißt es weiter.

+++ 15:17 Vertrauen in Israels Regierung sinkt auf 20-Jahres-Tief: Kabinettsmitglieder sollen Rücktritt erwägen +++
Das Vertrauen in die israelische Regierung ist laut einer neuen Umfrage des “Israel Democracy Institute” auf einem 20-Jahres-Tief. Nur 20,5 Prozent der befragten jüdischen Israelis und 7,5 Prozent der arabischen Israelis geben an, dass sie der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu vertrauen, als sie nach dem brutalen Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober befragt wurden. Im Juni lagen diese Werte noch bei 28 Prozent beziehungsweise 18 Prozent. Die hebräische Tageszeitung “Yedioth Ahronoth” berichtet, dass drei nicht namentlich genannte Mitglieder des Netanjahu-Kabinetts ihren Rücktritt in Erwägung ziehen, um auf das Versagen der Regierung und des Sicherheitsapparats bei dem von er Hamas verübten Massaker am 7. Oktober zu reagieren, das nicht verhindert wurde.

+++ 15:03 Baerbock: Hamas treibt “Keil des Hasses” in europäische Gesellschaft +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft der im Gazastreifen regierenden Hamas vor, “einen Keil des Hasses” in die Gesellschaft und die Weltgemeinschaft treiben zu wollen. Das “Drehbuch des Terrors” sehe nicht nur vor, “die arabische Welt gegen Israel und seine Partner aufzubringen”, erklärt Baerbock vor ihrer Abreise zu den Vereinten Nationen in New York. “Hamas will auch in unseren Gesellschaften, in Europa, Hass und Antisemitismus den Weg brechen.” Die Außenministerin verweist auf Demonstrationen in europäischen Städten, bei denen Parolen skandiert würden, “die nichts mehr mit Mitgefühl an dem echten Leid von Frauen und Kindern in Gaza zu tun haben, sondern die Existenz Israels in Frage stellen und zu Gewalt an Jüdinnen und Juden aufrufen”. Diesem Antisemitismus “müssen wir uns als Gesellschaft entgegenstellen”, fordert Baerbock.

+++ 14:53 Alarm wegen drohender Drohnenattacken in Südisrael ausgelöst +++
In den südlichen Gemeinden Nir Oz und Ein HaBesor in Israel, die nahe der Grenze zum Gazastreifen liegen, gibt es einen Alarm wegen drohender Drohnenattacken. Die Hamas behauptet, zwei Drohnen aus dem Gazastreifen auf israelische Militärstellungen im Süden Israels abgeschossen zu haben. Die Sirenen ertönen inmitten wiederholter Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel.

+++ 14:42 Palästinensischer Ministerpräsident kritisiert die westlichen Staaten scharf +++
Mohammed Schtajjeh, Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete und des ausgerufenen Staates Palästina, bezeichnet die Unterstützung vieler westlicher Staaten für Israels Recht auf Selbstverteidigung als “Lizenz zum Töten”. “Wir verurteilen Stellungnahmen, die eine Lizenz zum Töten darstellen und (Israel) einen politischen Deckmantel für Massaker und Zerstörung in Gaza bieten”, sagt Schtajjeh bei einer Sitzung des palästinensischen Kabinetts in Ramallah im Westjordanland. Was aus Israel über die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive im Gazastreifen zu hören sei, bedeute “mehr Verbrechen, Gräueltaten und Zwangsumsiedlung”, betont Schtajjeh, dessen Regierung im dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen keine Macht ausübt. US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, dem britischen Regierungschef Rishi Sunak, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron telefoniert. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses bekräftigten die Verbündeten ihre Unterstützung für Israel und dessen Recht auf Selbstverteidigung gegen Terrorismus.

+++ 14:36 Staats- und Regierungschefs der EU fordern Feuerpause +++
Die EU wird noch diese Woche Israel und die Hamas zu einer humanitären Feuerpause aufrufen. Das geht aus dem Entwurf für eine Abschlusserklärung des EU-Ratstreffens Ende der Woche hervor, den Reuters einsehen konnte. “Der Europäische Rat unterstützt den Ruf von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach einer humanitären Pause, um Hilfsgüter sicher liefern zu können, und dass diese Hilfe die Bedürftigen erreicht.” Die Europäische Union wolle eng mit Partnern in der Region zusammenarbeiten, um Zivilisten zu schützen. Der Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung, Treibstoff und Unterkunft müsse erleichtert werden. Die EU fordert zudem die bedingungslose Freilassung aller Geiseln.

+++ 14:26 Attacke auf Klinik: Hamas fehlen Beweise für Schuldzuweisung an Israel +++
Die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation hat einem Medienbericht zufolge bislang keine Beweise dafür vorlegen können, dass Israel die Schuld an einer Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen hat. Die Hamas habe auf Anfrage mitgeteilt, dass es keine Spuren von der Munition gebe, die die Explosion an der Klinik beziehungsweise den Brand auf dem Parkplatz davor ausgelöst habe, berichtet die “New York Times”. “Das Geschoss hat sich aufgelöst wie Salz im Wasser”, sagt Hamas-Sprecher Ghasi Hamad der Zeitung. “Es ist verdampft. Nichts ist übrig.” Bei der Explosion sollen laut der Gesundheitsbehörde in Gaza, die von der Hamas kontrolliert wird, Hunderte Menschen gestorben und verletzt worden sein. Die Zahl der Toten gab die Hamas zuletzt mit 471 an, liefert aber laut “New York Times” keine weiteren Details zu den Opfern. Die Hamas hatte direkt nach der Explosion Israel beschuldigt, das Krankenhaus beschossen zu haben. Israel spricht dagegen vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.

+++ 14:13 Polizei von Detroit sieht kein antisemitisches Motiv bei Tötung von Synagogen-Präsidentin +++
Der Polizeichef von Detroit erklärt, dass die Strafverfolgungsbehörden bisher keine Beweise dafür gefunden haben, dass die Tötung der Präsidentin einer jüdischen Synagoge antisemitisch motiviert war. “Die Ermittlungen zum Tod der Frau sind noch nicht abgeschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass dieses Verbrechen antisemitisch motiviert war”, so Polizeichef James White in einer Erklärung. Die Frau wurde am Samstag tödlich erstochen vor ihrem Haus aufgefunden. “Die Ermittler des Detroit Police Department arbeiten mit dem FBI zusammen, um alle bisher erhaltenen Informationen forensisch zu analysieren, um den zeitlichen Ablauf zu ermitteln, der letztendlich zum Tod der Frau geführt hat”, so White.

+++ 13:57 Mindestens 29 UN-Mitarbeiter seit Kriegsbeginn getötet +++
Mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UN) sind seit dem Großangriff der Hamas gegen Israel getötet worden. Das bestätigt eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Gestern seien zwölf weitere Todesopfer bestätigt worden.

+++ 13:47 Türkei schickt Flugzeuge mit Hilfsgütern +++
Die Türkei hat zwei Frachtflugzeuge nach Ägypten geschickt, die mit Hilfsgütern und Medikamenten für die Menschen im Gazastreifen beladen sind. Zwei weitere würden folgen, teilt Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Die Hilfsgüter würden verladen und von Ägypten an den Grenzübergang Rafah transportiert. Bereits gestern hat die Türkei ein medizinisches Team nach Ägypten entsandt. Die Regierung in Ankara hat sich bereiterklärt, verletzte Palästinenser in der Türkei behandeln zu lassen.

+++ 13:41 Rund 4300 Deutsche stehen auf Krisenlisten +++
Gut zwei Wochen nach dem Hamas-Großangriff auf Israel befinden sich auf den Krisenlisten der Bundesregierung für Deutsche in der Konfliktregion rund 4300 Menschen. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagt, sind in Israel noch rund 2700 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger registriert, im Libanon seien es 1100. Hinzu kämen knapp 500 Menschen in den Palästinensergebieten einschließlich des Westjordanlandes, darunter eine “niedrige dreistellige Zahl” im Gazastreifen.

+++ 13:32 Antisemitismus-Beauftragter fordert mehr Schutz für jüdische Einrichtungen +++
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, mahnt angesichts zunehmender antisemitischer Vorfälle einen “höchstmöglichen Schutz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln” an. Die Politik müsse die dafür nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen. Polizistinnen und Polizisten leisteten dieser Tage einen herausfordernden Job. “Im Zuge des teilweise aggressiven und in keiner Weise zu entschuldigenden Auftretens von nur vermeintlich pro-palästinensischen Gewalttätern und Krawallmachern auf unseren Straßen werden sie angegriffen, bespuckt, beschimpft und, als Wachpolizisten vor jüdischen Einrichtungen, sogar mit Molotowcocktails beworfen.” Teilweise hätten die Täter einen deutschen Pass, teilweise stammten sie aus Ländern, in denen Demokratie und freie Meinungsäußerung Fremdworte seien. “Nicht wenige sind vielleicht deshalb nach Deutschland geflüchtet.”

+++ 13:12 Hamas: Allen Kliniken in Gaza ist Treibstoff ausgegangen +++
Laut einer Erklärung der Hamas haben alle Krankenhäuser in Gaza keinen Treibstoff mehr, wie Sky News meldet. Das Auswärtige Amt hatte zuvor darauf gedrungen, neben Nahrung und Medikamenten auch Treibstoff in den Gazastreifen zu liefern. “Es geht darum, dass Krankenhäuser weiter betrieben werden können”, sagte ein Sprecher. Israel hat Vorbehalte gegen eine solche Lieferung. Die Bundesregierung hatte wie die UN betont, man könne sicherstellen, dass humanitäre Hilfsgüter nicht in falsche Hände geraten.

+++ 12:50 Abbas meldet 4700 Todesopfer in Gazastreifen seit Kriegsbeginn +++
Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober nach Angaben eines Sprechers von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auf mehr als 4700 gestiegen. Es seien zudem rund 15.000 Menschen verletzt worden, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas gibt aktuell 5000 Tote an.

+++ 12:33 Politologe: Israel hat keine Antwort auf Bidens Fragen +++
Israel steht nach dem Großangriff der Hamas am Scheideweg. Die öffentliche Aufmerksamkeit wendet sich zunehmend den zivilen Opfern im Gazastreifen zu, und die USA warnen vor den Folgen einer Bodenoffensive. Politikwissenschaftler Thomas Jäger erklärt, welche Optionen nun im Raum stehen:

+++ 12:27 Deutsche sollen Libanon verlassen +++
Das Außenministerium fordert die Deutschen im Libanon erneut auf, das Land zu verlassen. Derzeit hätten sich 1100 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Regierung eingetragen, teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Es gebe genügend Flüge, um das Land zu verlassen.

+++ 12:19 Asselborn bezweifelt Einfluss der EU in Nahost +++
Die EU wird nach Einschätzung des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn keine bedeutende Rolle bei Vermittlungsbemühungen um eine Deeskalation im Nahost-Konflikt spielen. Er erlebe seit 20 Jahren, dass die USA sowohl für die Israelis als auch für die Palästinenser der einzige relevante Ansprechpartner seien, sagt der dienstälteste Außenminister in der EU am Rande von Beratungen mit Amtskollegen. Zu den Gründen erklärt Asselborn, die Europäische Union habe es verpasst, sich zu Lösungsvorschlägen für den Nahost-Konflikt klar zu positionieren.

+++ 12:06 Berliner CDU-Vize: Multikulti-Idee fällt uns jetzt auf die Füße +++
Falko Liecke, früher Berliner Bezirksstadtrat von Neukölln und heute Staatssekretär für Jugend und Familie in der Berliner Senatsverwaltung, verlangt, die “falsch verstandene Toleranz” der Gesellschaft gegenüber dem politischen Islam zu beenden. “Über Jahre hinweg” seien die Entwicklungen, wie sie jetzt unter anderem in Neukölln sichtbar wurden, “ignoriert oder sogar schöngeredet” worden, findet der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende von Berlin. Die Warnungen des Verfassungsschutzes vor einem radikalisierten Islam seien abgetan, Kritiker als Rassisten oder Rechtspopulisten gebrandmarkt worden. “Die Multikulti-Idee und falsch verstandene Toleranz fallen uns jetzt tonnenschwer auf die Füße”, schreibt er in einem Gastkommentar für ntv.de. “Die widerwärtigen Attacken gegen Synagogen sind die traurige Folge dieses Irrtums.”

+++ 11:46 Dritter Hilfskonvoi für Gaza erreicht Grenzübergang Rafah +++
Sicherheitskreisen zufolge ist ein dritter Konvoi mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen am ägyptischen Grenzübergang Rafah angekommen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

+++ 11:40 Israel meldet Angriffe auf über 320 Ziele im Gazastreifen +++
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilt die Armee mit. Armeesprecher Daniel Hagari sagte: “Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte.” Als Teil dessen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden. Die Armee bereite sich weiter auf “den Moment des Befehls vor – der Feind ist unter Druck, nicht wir”.

+++ 11:34 Baerbock dringt auf Treibstoff-Lieferungen in Gazastreifen +++
Außenministerin Annalena Baerbock fordert Treibstoff-Lieferungen in den Gazastreifen. Sie habe selbst bei der internationalen Konferenz am Wochenende in Kairo deutlich gemacht, dass es vor allem Treibstoff brauche, damit die Krankenhäuser zumindest in Minimalfunktion laufen könnten, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. “Ohne Strom werden auch die Entsalzungsanlagen und die Pumpen für Trinkwasser nicht funktionieren können. Deshalb braucht es dringend Treibstoff, damit die Wasserversorgung wieder steht.”

+++ 11:21 Israels Ex-Premier übernimmt Mitverantwortung für Großangriff der Hamas +++
Auch Ex-Ministerpräsident Naftali Bennett übernimmt Verantwortung dafür, dass es zum Großangriff der Hamas auf Israel kommen konnte. “Natürlich trage auch ich Verantwortung. Ich habe zwölf Monate lang als Premierminister gedient. Es gab Dinge, für die ich keine Zeit hatte, und dann stürzte die Regierung. Natürlich trage ich Verantwortung”, zitiert ihn The Times of Israel. Zuvor haben bereits der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, der Leiter des Inlandsgeheimdienstes sowie der Verteidigungsminister Verantwortung übernommen – nicht aber der aktuelle Regierungschef Benjamin Netanjahu.

+++ 11:01 Deutschland lehnt humanitäre Waffenruhe ab +++
Deutschland stellt sich in der EU gegen Forderungen nach einem humanitären Waffenstillstand für den Gazastreifen. Die Bekämpfung des Terrorismus sei essenziell, sagte Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Treffen mit Amtskollegen. Man sehe, dass weiterhin massiv Raketenangriffe auf Israel getätigt würden. “Es wird nur Frieden und Sicherheit für Israel und die Palästinenserinnen und Palästinenser geben, wenn der Terrorismus bekämpft wird”, sagte die Grünen-Politikerin. Zuvor hatte sich unter anderem der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell für eine Feuerpause ausgesprochen.

+++ 10:44 ntv-Reporter berichtet von Einsatz von Spezialeinheit im Gazastreifen +++
Israels Bodenoffensive im Gazastreifen ist unumgänglich, um das erklärte Ziel zu erreichen, wie ntv-Reporter Gordian Fritz erklärt. Denn die vielen Tausend Hamas-Terroristen könnten mit Luftangriffen nicht besiegt werden:

+++ 10:19 Israel schickt vereinzelt Bodentrupps in Gazastreifen +++
In der Nacht sind dem Militär zufolge vereinzelte israelische Bodentrupps in den Gazastreifen vorgedrungen, um gegen palästinensische Kämpfer vorzugehen und nach den von der Hamas genommenen Geiseln zu suchen. Die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen konzentrierten sich auf Ziele der Hamas, erklärt ein Militärsprecher.

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+++ 10:15 Zahl der Geiseln laut Israel noch höher als bisher gedacht +++
Nach Angaben der israelischen Armee beläuft sich die Zahl der bestätigten Geiseln, die von der Hamas verschleppt wurden, inzwischen auf 222. Das meldet Sky News.

+++ 09:57 EU-Außenbeauftragter schlägt Waffenstillstand vor +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell spricht sich für eine Feuerpause aus. “Ich persönlich denke, dass eine humanitäre Pause notwendig ist, damit humanitäre Hilfe ankommen und verteilt werden kann”, sagt er vor den Beratungen der EU-Außenministerinnen und -minister. Diese würden die Aufforderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres diskutieren. Israel hat eine Feuerpause mit Hinweis auf den andauernden Beschuss aus dem Gazastreifen und die notwendige Zerschlagung der Hamas bisher abgelehnt.

+++ 09:52 Baerbock fordert Zwei-Staaten-Lösung +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht es als “Quadratur des Kreises”, dass Israel die Hamas im Gazastreifen bekämpfen und gleichzeitig internationale Hilfe wie Wasser und Nahrung zu den Menschen gebracht werden müsse. “Wir können die humanitäre Krise nicht eindämmen, wenn der Terror in Gaza weitergeht”, sagt sie vor der Sitzung des EU-Außenministerinnen und -minister mit Hinweis auf den fortgesetzten Raketenbeschuss Israels. “Ja, es ist eine Quadratur des Kreises”, betont die Grünen-Politikerin. Zudem müsse man schon jetzt “über das Morgen nachdenken”. Es sei klar, dass Israelis und Palästinenser nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung in Sicherheit und Frieden leben könnten.

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+++ 09:43 Hamas meldet 60 Tote bei nächtlichen Angriffen +++
Nach Angaben der Hamas sind bei nächtlichen Angriffen Israels auf den Gazastreifen mindestens 60 Menschen getötet worden. In der Nacht seien “mehr als 60 Menschen zu Märtyrern” geworden, teilt die Pressestelle der Hamas-Regierung mit.

+++ 09:35 WHO pocht auf Rücknahme des Evakuierungsaufrufs für Kliniken +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert Israel mit Nachdruck auf, die Evakuierungsaufforderung für Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens zurückzunehmen. “Es gibt dort Patienten, die einfach nicht bewegt werden können, viele werden beatmet, es gibt Neugeborene in Brutkästen, Menschen in instabilem Zustand, und es ist sehr schwierig, sie zu transportieren”, sagte ein WHO-Sprecher der BBC. Die Aufgabe sei “fast unmöglich”.

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+++ 09:21 Flüchtlinge kehren in Norden des Gazastreifens zurück +++
Einige Menschen, die aus dem Norden des Gazastreifens geflohen sind, nachdem die israelischen Streitkräfte sie dazu aufgefordert hatten, kehren nach Angaben des Leiters des UN-Palästinenserhilfswerks nun zurück. “Im Norden ist es sehr gefährlich, aber auch im Süden verlieren Menschen ihr Leben”, sagte Thomas White der BBC. 8000 Menschen suchen demnach im Lagerkomplex seiner Organisation Schutz und müssen mit nur einem Liter Wasser pro Tag und einer kleinen Menge Brot auskommen.

+++ 08:51 Erneuter Angriff auf US-Streitkräfte im Irak +++
Den fünften Tag in Folge haben gestern vom Iran unterstützte Milizen US-Streitkräfte im Nahen Osten angegriffen. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Bereits zum vierten Mal wurde damit der Luftwaffenstützpunkt Ain al Asad im Irak mit Drohnen attackiert. Der Iran will nach Einschätzung der Experten damit die USA von der Unterstützung Israels abbringen.

+++ 08:24 USA legen Israel Verschiebung von Bodenoffensive nahe +++
Die US-Regierung hat Israel geraten, seine Bodenoffensive im Gazastreifen zu verschieben. Das berichtet die “New York Times” unter Berufung auf mehrere amerikanische Beamte. Die USA erhoffen sich dadurch dem Bericht zufolge sowohl mehr Zeit, Geiseln zu befreien, als auch mehr humanitäre Hilfe für Palästinenser – aber auch mehr Zeit, um sich selbst auf Angriffe in der gesamten Region vorzubereiten, etwa durch vom Iran unterstützte Gruppen.

+++ 07:54 Westjordanland meldet zwei palästinensische Todesopfer +++
Nach palästinensischen Angaben sind im Westjordanland zwei Palästinenser bei einer Razzia durch israelische Streitkräfte getötet worden. Der Vorfall habe sich im Flüchtlingslager Dschalasone in der Nähe von Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland ereignet, teilt das Gesundheitsministerium mit. Anwohner berichten zudem der Nachrichtenagentur Reuters, dass israelische Soldaten das Lager durchsucht und zahlreiche Menschen festgenommen hätten. Dabei sei es zu Zusammenstößen mit bewaffneten Männern und einigen Jugendlichen gekommen, die Steine geworfen hätten. Derzeit hätten sich die Soldaten an den Rand des Lagers zurückgezogen. Von der israelischen Armee gibt es bisher keine Stellungnahme.

+++ 07:29 Israel: Hamas-Kämpfer hatten Anleitungen für chemische Waffen +++
Nach Angaben von Israels Präsident Isaac Herzog hatten Hamas-Kämpfer bei ihrem Angriff auf Israel Anleitungen zur Herstellung chemischer Waffen bei sich. Das sagte er in einem Interview mit Sky News. Die israelischen Streitkräfte behaupten demnach, sie hätten das Material bei der Leiche eines toten Kämpfers in einem Kibbuz gefunden.

+++ 07:01 Merz verlangt für Einbürgerung Bekenntnis zu Israel +++
CDU-Chef Friedrich Merz fordert, dass Menschen in Deutschland künftig nur noch eingebürgert werden sollen, wenn sie das Existenzrecht Israels anerkennen. “Die zu schnelle Einbürgerung muss gestoppt werden”, sagte der Oppositionsführer im ZDF. Die Union wolle anders als die Ampel-Regierung erst Integration, dann eine Einbürgerung. Zu den Voraussetzungen müsse eine feste Vereinbarung mit den Einzubürgernden gehören, sich zur Sicherheit Israels zu bekennen, die schließlich Staatsräson Deutschlands sei. “Wer das nicht unterschreibt, hat in Deutschland nichts zu suchen.”

+++ 06:45 Israels Ex-Botschafter: Zweistaatenlösung muss wieder auf Tagesordnung +++
Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, ruft sein Land und internationale Partner auf, die Zweistaatenlösung mit den Palästinensern wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. “Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden”, sagte Stein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler.” Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.

+++ 06:22 UN-Vertreter: Treibstoffmangel “stranguliert” Palästinenser +++
Ohne Treibstoff würden die Menschen im Gazastreifen, darunter Kinder und Frauen, weiter “stranguliert”, warnt der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Treibstoff wird unter anderem zum Weiterbetrieb von Stromgeneratoren in Krankenhäusern benötigt. Das UNRWA werde seine Reserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen, warnt das UN-Nothilfebüro Ocha.

+++ 06:11 EU-Außenminister beraten über Möglichkeiten der Deeskalation +++
Die Außenminister der 27 EU-Staaten wollen heute in Luxemburg über die Nahost-Krise und die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beraten. Beim Thema Nahost geht es vor allem um die Frage, wie die EU dazu beitragen kann, eine regionale Eskalation des Konflikts zu verhindern.

+++ 05:24 Deutsche Marine bereitet Evakuierungen aus Libanon vor +++
Die Deutsche Marine bereitet sich auf Evakuierungen von Bundesbürgern aus Israel oder dem Libanon vor, falls sich der Krieg ausweiten sollte. “Unsere Aufgabe ist, den Schutz deutscher Staatsbürger sicherzustellen”, sagt Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack im “Handelsblatt”. “Wir können auch deutsche Staatsbürger aus dem Libanon abholen, falls das erforderlich sein sollte.” Aktuell liege der Einsatzgruppenversorger “Frankfurt am Main” in der Ägäis. Dieser habe ein Rettungszentrum an Bord, das mit einem kleinen Kreiskrankenhaus vergleichbar sei.

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+++ 04:29 China: Besorgniserregende Aussichten +++
Die Regierung in Peking schätzt die Lage im Gazastreifen staatlichen Medienberichten zufolge als “sehr ernst” ein. Es bestehe die Gefahr eines großflächigen Bodenkonflikts und einer Ausweitung der bewaffneten Auseinandersetzungen entlang der Nachbargrenzen, zitieren chinesische Staatsmedien den Nahost-Sondergesandten des Landes, Zhai Jun, während seiner Nahostreise. Die Aussichten seien besorgniserregend. China sei bereit, “alles zu tun”, um den Dialog zu fördern, einen Waffenstillstand zu erreichen und den Frieden wiederherzustellen sowie die Zweistaatenlösung und eine gerechte und dauerhafte Lösung des Konflikts zu unterstützen.

+++ 03:38 USA und Verbündete rufen Israel zum Schutz der Zivilbevölkerung auf +++
Die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Großbritanniens bekräftigen ihre Unterstützung für Israel und sein Recht auf Selbstverteidigung. In einer gemeinsamen Erklärung, die nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden veröffentlicht wurde, begrüßen die Staats- und Regierungschefs zudem die Freilassung von zwei Geiseln und fordern die sofortige Freilassung aller übrigen Geiseln. Gleichzeitig fordern sie Israel auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten und Zivilisten zu schützen.

+++ 02:18 Militär: Zwei Hisbollah-Zellen im Libanon zerstört +++
Israelische Flugzeuge haben nach israelischen Militärangaben zwei Zellen der Hisbollah im Libanon getroffen. Von den beiden Stellungen aus sollten Panzerabwehrraketen und Raketen auf Israel abgefeuert werden, erklärt das israelische Militär. Nach Angaben der Armee befand sich eine Zelle in der Nähe der israelischen Stadt Mattat, etwa 13 Kilometer südwestlich von Aitaroun. Die andere befand sich weiter nördlich im umstrittenen Gebiet der Shebaa-Farmen. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor von einem israelischen Luftangriff am südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon berichtet.

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+++ 01:16 Hamas-Führer trifft iranischen Außenminister +++
Der palästinensische Hamas-Chef Ismail Haniyeh und der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian beraten über die israelischen Vergeltungsschläge im Gazastreifen. Sie hätten darüber gesprochen, wie die “brutalen Verbrechen” Israels in dem belagerten palästinensischen Küstenstreifen gestoppt werden könnten, heißt es in einer offiziellen Erklärung.

00:28 Medien: Israel greift Süd-Libanon an +++
Israelische Kampfflugzeuge haben einen Luftangriff auf den südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon geflogen. Das berichtet das libanesische Staatsmedium NNA. Die “Times of Israel” berichtet unter Berufung auf die israelischen Streitkräfte, dass bei dem Luftschlag zwei Hisbollah-Zellen ausgeschaltet wurden, die zuvor Israel angegriffen hatten.

+++ 23:14 Biden spricht mit Verbündeten über Israel und Hamas +++
US-Präsident Joe Biden hat mit den wichtigsten europäischen Verbündeten telefoniert, um sich über das weitere Vorgehen im Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas-Organisation abzusprechen. Das teilt das Weiße Haus mit. Biden hatte am Sonntag zuvor mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. An dem Gespräch nahmen die Staats- und Regierungschefs von Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland teil.

+++ 22:04 UN-Hilfswerk: Insgesamt 29 Mitarbeiter im Gazastreifen getötet +++
Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sind im Gazastreifen 29 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge getötet worden. Die meisten von ihnen seien Lehrer gewesen, teilt das UNRWA im Onlinedienst X, früher Twitter, mit. “Wir sind schockiert und trauern”, so das Hilfswerk.

+++ 21:21 Mehr als 200.000 Israelis haben ihr Zuhause verlassen +++
Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben nach israelischen Angaben schätzungsweise mehr als 200.000 Menschen in Israel ihr Zuhause verlassen. “Stand heute Morgen haben mehr als 200.000 Israelis ihre Häuser zurückgelassen, um sich vor den Raketen der Hisbollah und der Hamas in Sicherheit zu bringen”, sagt Regierungssprecher Eylon Levy. Die Hälfte davon seien aus mindestens 105 Gemeinden in der Nähe der Grenzen zum Gazastreifen und zum Libanon. Sie seien von der Regierung aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen. “Die andere Hälfte verließ die frontnahen Gebiete aus eigenem Entschluss”, sagt Levy. In Israel leben rund zehn Millionen Menschen.

+++ 20:52 Blinken fürchtet Attacken auf US-Einrichtungen – Personal aus Bagdad abgezogen +++
US-Außenminister Antony Blinken befürchtet im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg Angriffe auf US-Einrichtungen und US-Personal. “Wir sind besorgt über die Möglichkeit, dass Verbündete des Irans ihre Angriffe gegen unser eigenes Personal, unsere eigenen Leute verstärken”, sagt er im Fernsehsender CBS News. “Wir gehen davon aus, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation gibt.” Das Außenministerium in Washington gibt zudem bekannt, dass aus der irakischen Hauptstadt Bagdad alles nicht unbedingt notwendige Botschaftspersonal und dessen Familienangehörige abgezogen werde. Dies geschehe “wegen zunehmender Sicherheitsdrohungen gegen US-Personal und US-Einrichtungen”. Auch das Personal des Konsulats in der von Kurden kontrollierten irakischen Stadt Erbil werde weitestgehend abgezogen.

+++ 20:29 Israels Verteidigungsminister rechnet mit bis zu drei Monate andauernder Bodenoffensive +++
Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Jo’aw Gallant wird Israels bevorstehende Bodenoffensive im Gazastreifen bis zu drei Monate dauern. Es werde die letzte israelische Bodenoffensive dort sein, falls es gelingen sollte, die Terrorgruppe Hamas auszuschalten, so Gallant. “Dies muss das letzte Manöver im Gazastreifen sein, und zwar aus dem einfachen Grund, weil es danach keine Hamas mehr geben wird. Es wird einen Monat dauern, zwei Monate, drei, aber am Ende wird es keine Hamas mehr geben”, sagt Gallant in der Kommandozentrale der israelischen Luftwaffe in Tel Aviv. “Bevor der Feind auf die Panzer- und Infanterietruppen trifft, wird er auf die Bomben der Luftwaffe treffen”, fügt er hinzu.

+++ 20:00 Israelischer Soldat stirbt bei Hamas-Attacke mit Panzerabwehrlenkrakete +++
Durch einen Angriff der radikalislamischen Hamas sind ein israelischer Soldat getötet sowie drei weitere verletzt worden, teilt der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, mit. Die Hamas hat die Soldaten demnach morgens angegriffen, als sie eine Operation an der Grenze zum Gazastreifen durchführten. Die Operation war Teil der Suche nach den Leichen vermisster Israelis und der Räumung des Gebiets für die bevorstehende israelische Bodenoffensive. Nach Angaben des israelischen Militärs feuerten die palästinensischen Terroristen eine Panzerabwehrlenkrakete auf einen Panzer und ein Fahrzeug auf der westlichen Seite des Grenzzauns nahe des Kibbuz Kissufim. Die Hamas übernahm die Verantwortung für den Angriff. Die israelische Armee schoss anschließend mit einem ihrer Panzer auf die Terroristen.

Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.

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