Julien Bam: Seit seinem YouTube-Ausstieg geht es ihm besser

Die Sega-Videospielreihe kommt auf die große Leinwand: Der kleine blaue Igel “Sonic the Hedgehog” hat nun einen eigenen Kinofilm. Schon vor Kinostart hagelte es Kritik: Vielen sagte das Design der Videospielfigur nicht zu, woraufhin Paramount Pictures das Aussehen von Sonic überarbeitete. Auch auf Entertainer Julien Bam (31), der Sonic in der deutschen Version spricht, hatten sich Fans eingeschossen. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt der erfolgreiche YouTuber, was er von dieser Kritik hält und wie es bei ihm weitergeht, nachdem er seinen Hauptkanal auf der Videoplattform stillgelegt hat.

Mit Sonic haben Sie nicht Ihre erste Synchronsprecherfahrung gemacht, aber im Kinofilm sind Sie zum ersten Mal in einer Hauptrolle zu hören, Sonic the Hedgehog. Wie war es für Sie, so eine große Rolle zu übernehmen?

Julien Bam: Eine sehr große Verantwortung. Und der Druck war ebenso da, weil ich das ja auch geil machen wollte, denn Sonic hat meine Kindheit geprägt und natürlich auch, weil ein Shitstorm ausgebrochen ist, nachdem bekannt wurde, dass ich Sonic spreche. Ich sehe es als große Herausforderung, aber auch große Möglichkeit, viel zu lernen. Denn Synchronsprechen ist ein Thema, bei dem ich viel Potenzial sehe.

Es kam viel Kritik im Vorfeld, weil Sie Sonic sprechen und nicht der Sprecher der Videospiele, Marc Stachel. Können Sie die Kritik nachvollziehen und wie gehen Sie mit so einem Shitstorm um?

Bam: Es hat mich schon sehr traurig gemacht am Anfang – natürlich. Es waren ja auch nicht wenige, die mich kritisiert haben. Die ganze Zeit wurde der Name Marc Stachel gefordert, weil das auch ihre Version von Sonic ist. Wobei ich mir denke: Sonic tritt das erste Mal im Bereich Kinofilm auf, das ist nochmal etwas anderes. Da ist Sonic nicht so, wie sie ihn vielleicht kennen. Demnach fand ich die Kritik schon etwas unfair, weil manche Leute mir gar keine Chance geben wollten. Meiner Meinung nach ist es sehr gut geworden. Ich habe mir viel Zeit genommen. Das einzig Wichtige war mir das Endresultat.

Trifft Sie diese Kritik mehr als fiese Sprüche unter Ihren YouTube-Videos?

Bam: Schon. Sonic war ja immer schon da. Mein Bruder und ich sind mit Mega Drive aufgewachsen und waren immer Team Sonic. Deswegen war es für mich eine große Ehre, ihn sprechen zu dürfen. Ich glaube, kein Fan hätte da jemals Nein gesagt, kein Fan hätte das jemals abschlagen können – so eine Chance!

Welche Gemeinsamkeiten sehen Sie zwischen Ihnen und Sonic?

Bam: Ich sehe Gemeinsamkeiten hinsichtlich seiner sprunghaften Gedanken. Er macht alles schnell und ist ungeduldig, das passt auch zu mir.

Mit Ihrem YouTube-Hauptkanal sind Sie nicht mehr aktiv. Geht es Ihnen damit besser?

Bam: Auf jeden Fall. Das sind jetzt 20 Tage mehr im Monat, an denen ich Zeit habe, die ich investiere in Freunde, Familie und mich selbst – aber auch neue Plattformen, wie Twitch. Da quatsche ich auch mal stundenlang mit den Zuschauern. Das ist eine ganz andere Community, die man da aufbaut. Meinen zweiten Channel (auf YouTube) habe ich immer noch, einen dritten seit kurzem nun auch, wo ich die Highlights der Streams hochlade und Social Media kann ich endlich mehr Fokus geben. Das macht mir generell sehr viel Spaß. Früher musste ich oft Jobs absagen, weil die Zeit einfach nicht da war. Jetzt entdecke ich neue Möglichkeiten und bin dabei, sie in mein Leben einzuschließen.

Sie experimentieren momentan recht viel: eine Modekollektion, Synchronsprechen und neue soziale Plattformen. Was steht noch alles auf dem Plan? In welche Richtung soll es gehen?

Bam: Erst einmal möchte ich das Live-Streaming mastern. Damit ich da einen coolen Flow habe und ich vielleicht die Leute auch mal live zu größeren Events mitnehme. Und dann mal weiter schauen, einen klaren Plan habe ich gerade nicht. Ich bin in einer Umorientierungsphase.

“Sonic the Hedgehog” startet am 13. Februar in den deutschen Kinos.