Junge Menschen sollen ran: Linnemann: Nicht zu sehr auf Zuwanderung setzen


Junge Menschen sollen ran

Linnemann: Nicht zu sehr auf Zuwanderung setzen

In Deutschland fehlt es in vielen Branchen an gut ausgebildetem Personal. Um den Mangel auszugleichen, setzt die Bundesregierung auf Zuwanderung aus dem Ausland. Der designierte CDU-Generalsekretär Linnemann hat eine andere Lösung – und lenkt den Fokus auf die Jugend.

Bei der Lösung des Fachkräftemangels setzt die Bundesregierung nach Ansicht des designierten CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann zu sehr auf Zuwanderung aus dem Ausland. “Die Bundesregierung macht den Fehler, sich vor allem auf die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften zu fokussieren”, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

“Das Potenzial ist aber gering: Pro Jahr wandern ungefähr 40.000 bis 60.000 Menschen aus Drittstaaten in den Arbeitsmarkt ein, das löst unsere Probleme nicht. Die Regierung ignoriert sträflich das Potenzial im Inland.” Linnemann schlug stattdessen dies vor: “Wer in Rente geht und freiwillig weiterarbeitet, soll 2000 Euro im Monat steuerfrei verdienen dürfen. Außerdem gibt es allein 600.000 Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die weder arbeiten noch eine Ausbildung haben.” Diese jungen Leute könne man nicht einfach verloren geben.

Linnemann bekräftigte, dass das bisherige Bürgergeld-System nicht gerecht sei. “Ich will im Bürgergeld eine Pflicht zur Leistung: Wer arbeiten kann und Geld vom Sozialstaat bekommt, soll auch arbeiten müssen”, sagte er.

Svenja Schulze setzt auf Zuwanderung aus Entwicklungsländern

“Wer wiederum mit 16 eine Maurerlehre anfängt und nach 45 Jahren nicht mehr kann, muss natürlich unsere volle Unterstützung bekommen. Das ist für mich Fördern und Fordern.” Die Regierung von Kanzler Olaf Scholz von der SPD hatte das Bürgergeld zum 1. Januar 2023 eingeführt – es löste das bisherige Hartz-IV-System ab. Das Bürgergeld ist eine zentrale sozialpolitische Reform der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze von der SPD hatte sich im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel in Deutschland stattdessen für mehr Zuwanderung aus Entwicklungsländern ausgesprochen. “Bei der Suche nach Fachkräften sollten wir die Entwicklungsländer stärker in den Blick nehmen”, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele Entwicklungsländer stünden “vor der Herausforderung, genügend Jobs für ihre junge, wachsende Bevölkerung zu schaffen”, begründete die Ministerin ihren Vorstoß.

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