Kaum Reaktion auf Fed-Entscheid: Dow macht seit 13 Tagen keine Verluste


Kaum Reaktion auf Fed-Entscheid

Dow macht seit 13 Tagen keine Verluste

Relativ ungerührt registriert die Wall Street die jüngste Leitzinserhöhung der Fed. Der Schritt der Notenbank war allgemein erwartet worden. Der Dow macht erneut leichte Gewinne, der zinsempfindliche Nasdaq verliert nur leicht.

Die US-Börsen haben am Mittwoch nach der erneuten Zinsanhebung der US-Notenbank und deren unklaren Ausblick kaum verändert geschlossen. Dennoch setzte sich eine außergewöhnliche Serie fort: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss zwar “nur” 0,2 Prozent fester bei 35.520 Punkten. Es war für ihn aber der 13. Handelstag in Folge mit Zuwächsen. Das hatte es zuletzt 1987 gegeben, dem Jahr, in dem etwa ein gewisser Matthias Rust mit einem Flugzeug auf dem Roten Platz in Moskau landete. Der breiter gefasste S&P 500 stagnierte bei 4566 Zählern, der Index der Technologiebörse Nasdaq gab minimal auf 14.127 Stellen nach.

Die US-Notenbank hatte im Handelsverlauf mitgeteilt, die Zinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 bis 5,50 Prozent anzuheben. Nahezu alle Marktteilnehmer hatten damit gerechnet. Unklar blieb aber, ob das angesichts der zuletzt nicht mehr so stark gestiegenen Teuerung der letzte Schritt bleiben wird oder nicht. Laut Fed-Chef Jerome Powell ist im September durchaus eine weitere Anhebung möglich, sollte die Datenlage es erfordern. Es sei aber auch eine Pause denkbar. An der Börse hatte die Erklärung kurzzeitig zu steigenden Kursen geführt, ehe diese wieder auf das vorherige Niveau zurückfielen.

Schon zuvor hatte die Erwartung der Zinserhöhung, ein überraschender Anstieg der US-Lagerbestände sowie Unsicherheit über die Umsetzung der geplanten Staatshilfen für die Wirtschaft Chinas die Ölpreise gedrückt. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligten sich um je knapp ein Prozent auf 82,96 beziehungsweise 78,95 Dollar pro Barrel (159 Liter). “Das Tauziehen zwischen den Sorgen um die Verknappung des globalen Ölangebots und der Befürchtung einer nachlassenden Nachfrage aufgrund der Konjunkturabkühlung wird noch eine Weile andauern”, sagte Hiroyuki Kikukawa vom Brokerhaus Nissan Securities.

Microsoft 305,00

Gefragt waren Boeing, die um 8,7 Prozent stiegen. Der Konzern will angesichts der weltweiten Belebung des Luftverkehrs die Produktion seines pannengeplagten Bestsellers 737 MAX wieder hochfahren.

Bei den Tech-Riesen gab es nach den Bilanzzahlen vom Dienstagabend Licht und Schatten. Die Titel der Google-Mutter Alphabet stiegen um 5,8 Prozent, die des Software-Giganten Microsoft verloren indes 3,7 Prozent. Microsoft hat zwar die Erwartungen leicht übertroffen. Anleger hatten aber offenbar auf mehr gehofft.

Meta legte nach Börsenschluss am Mittwoch Zahlen vor. Die Facebook-Mutter rechnet für Juli bis September mit einem Umsatz zwischen 32 und 34,5 Milliarden Dollar und übertrifft damit die Erwartungen. Nachbörslich legten die Aktien zunächst um acht Prozent zu.

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