The complex conflict in eastern Democratic Republic of Congo involves natural resources, ethnic tensions, and regional interests, particularly from neighboring countries. The Congolese army faces challenges against M23 rebels, supported by Rwandan troops, while Uganda and Burundi also contribute forces. The situation has led to increased rebel activity and mass displacement. Experts emphasize the need for a reliable ceasefire and sincere negotiations to achieve lasting peace, as current efforts have largely failed.
Der komplexe Konflikt im Osten des Kongo
Der Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist vielschichtig und dreht sich um natürliche Ressourcen, ethnische Spannungen und die Interessen benachbarter Länder. In der Region herrscht die Befürchtung, dass sich der Konflikt weiter verschärfen könnte.
Militärische Situation und internationale Beteiligung
In den letzten Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, dass die kongolesische Armee im Osten des Landes alleine gegen die Rebellen der M23-Gruppe kämpft, die von bis zu 7.000 Soldaten aus Ruanda unterstützt wird. Als die M23-Rebellen die Millionenstadt Goma einnahmen, leisteten die eher schlecht ausgerüsteten und oft unterbezahlten kongolesischen Soldaten kaum Widerstand.
Doch die Demokratische Republik Kongo hat auch Verbündete. Einige ostafrikanische Nachbarländer haben Truppen im östlichen Teil des Landes stationiert. “Es geht nicht nur um Ruanda und die Demokratische Republik Kongo. Auch Länder wie Uganda und Burundi haben ihre Soldaten im Osten des Kongo. Die Beteiligung der Nachbarländer birgt ein hohes Risiko, dass der Konflikt in einen regionalen Krieg ausarten könnte”, erklärt Paul Simon Handy, regionaler Direktor für Ostafrika am Institut für Sicherheitsstudien.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo nehmen die Rebellenaktivitäten zu, und Hunderttausende fliehen aus der Region. Das kleine Land Burundi, südlich von Ruanda mit knapp 14 Millionen Einwohnern, hat etwa 10.000 Soldaten im östlichen Kongo stationiert. Uganda hat dort rund 4.000 Soldaten entsandt. Diese militärische Zusammenarbeit besteht seit 2021.
Kürzlich patrouillierten ugandische und kongolesische Soldaten gemeinsam in der Stadt Bunia, die nahe der Grenze zu Uganda liegt. Gemeinsam wollen sie die Gewalt durch bewaffnete Gruppen stoppen, wobei der Schwerpunkt auf den Allied Democratic Forces (ADF) liegt, die Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat haben. In Ostkongo operieren etwa 100 verschiedene Rebellengruppen, wobei M23 nur eine von ihnen ist.
Zusätzlich sind rund 5.000 Soldaten aus Tansania, Malawi und Südafrika im Osten des Kongo stationiert. Diese Truppen hatten bereits 2012 gegen die M23-Rebellen gekämpft, als diese versuchten, große Teile des ostkongolesischen Gebiets zu erobern, das reich an wertvollen Rohstoffen ist.
Seit über zehn Jahren kämpft die Rebellengruppe M23 im Osten des Kongo. Doch es geht nicht nur um Gold, Coltan und Mineralien. Auch tief verwurzelte ethnische Konflikte zwischen den Tutsi und Hutu spielen eine Rolle. Der ruandische Präsident Paul Kagame, selbst Tutsi, wirft dem Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, vor, die Belange der Tutsi im Kongo zu ignorieren.
Hunderte Tausende Tutsi wurden vor über 30 Jahren Opfer des Völkermords in Ruanda. Viele Mitglieder der M23-Rebellen sind kongolesische Tutsi. Die Situation im Osten des Kongo ist dramatisch, mit Tausenden von Toten, Verletzten und Vertriebenen.
Um Frieden in die Region zurückzubringen, ist mehr als nur eine militärische Präsenz verschiedener Nachbarländer erforderlich, sagt Paul Simon Handy. “Zuerst braucht es einen zuverlässigen Waffenstillstand. Danach sind ernsthafte Verhandlungen notwendig. Die bisherigen Verhandlungen sind gescheitert, teilweise weil sie halbherzig geführt wurden. Wir benötigen klare Verpflichtungen der afrikanischen Länder und der internationalen Gemeinschaft, um Frieden in absehbarer Zukunft zu erreichen.”
Der Experte erwartet nicht, dass die M23-Rebellen weiter ihr Territorium ausdehnen, über die beiden großen, wichtigen Kivu-Provinzen, die sie bereits kontrollieren. Diese Provinzen sind nah beieinander und daher leicht zu kontrollieren. Dies würde den Rebellen und Ruanda in zukünftigen Verhandlungen eine starke Position verschaffen. Präsident Tshisekedi ist durch den Konflikt sowohl militärisch als auch politisch geschwächt.
Dieses Thema wurde am 30. Januar 2025 um 06:50 Uhr von Deutschlandfunk berichtet.