Krieg in der Ukraine – Cherson unter russischer Kontrolle +++ Explosionen in Kiew – News

  • 3:01

    Venezuela will Wirtschaftsbeziehungen mit Russland aufrechterhalten

    Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die Sanktionen gegen Russland wegen seiner Invasion in die Ukraine verurteilt und Moskau erneut seine Unterstützung ausgesprochen. Venezuela werde die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland auf allen Ebenen aufrechterhalten, sagte der autoritär regierende Präsident des südamerikanischen Krisenstaats einem Tweet zufolge.

    Venezuela hatte dem Kreml bereits nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Rücken gestärkt. Dabei übernahm die venezolanische Regierung in weiten Teilen die Argumentation Russlands.

  • 2:39

    Eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine

    Laut UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind seit dem Einmarsch Russlands vor einer Woche eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Prognosen gehen von bis zu vier Millionen Menschen aus, könnten aber noch nach oben korrigiert werden, heisst es.

    Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, schrieb auf Twitter: «Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann.»

  • 2:23

    Ukrainische Nachrichtenagentur: Offenbar mehrere schwere Explosionen in Kiew

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag offenbar zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hiess es.

    Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.

  • 1:37

    Präsident Selenski sagt Feinden Gegenwehr an

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den Gegnern seines Landes einen harten Kampf angesagt. «Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben», sagte der 44-Jährige in der Nacht zum Donnerstag in einer Videobotschaft.

    Besetzer würden von den Ukrainern nur eine Sache bekommen: «Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben.»

    Selenski sprach von fast 9000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen. «Und sie sagen nur eine Sache. Sie wissen nicht, wofür sie hier sind», sagte er.

  • 1:20

    Spotify schliesst Büro in Russland und entfernt Angebote

    Der Streamingdienst Spotify hat nach eigenen Angaben seine Niederlassung in Russland geschlossen und vom russischen Staat bezahlte Angebote entfernt. Spotify erklärte, der Schritt sei die Konsequenz aus dem «unprovozierten Angriff» Russlands auf die Ukraine.

    Seit Kriegsbeginn habe Spotify «tausende Podcast-Folgen überprüft» und den Zugang zu Podcasts eingeschränkt, die von Medien mit Verbindungen zum russischen Staat betrieben werden. Sämtliche Inhalte der staatlichen Sender Russia Today und Sputnik seien entfernt worden.

    Für russische Nutzer bleibe Spotify jedoch weiter zugänglich: «Wir glauben, dass es von höchster Bedeutung ist, unseren Dienst in Russland verfügbar zu halten, um den globalen Informationsfluss zu ermöglichen», betonte das Unternehmen in einer Mitteilung.

  • 1:09

    USA verschieben Test einer Interkontinentalrakete

    Die US-Regierung verschiebt als Zeichen der Deeskalation im Konflikt mit Russland den geplanten Test einer Langstreckenrakete. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe angeordnet, dass der für diese Woche vorgesehene Test einer ballistischen Interkontinentalrakete vom Typ Minuteman III vorerst nicht stattfinde, erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby.

    Damit wolle man zeigen, dass die USA nicht die Absicht hätten, sich an Aktionen zu beteiligen, «die missverstanden oder falsch interpretiert» werden könnten. «Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern um zu zeigen, dass wir eine verantwortungsvolle Atommacht sind.»

  • 0:58

    Energieversorgung von Mariupol beschädigt

    Die südukrainische Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben von Bürgermeister Wadym Bojtschenko nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom. «Heute war der härteste aller sieben Kriegstage», sagte Bojtschenko der Agentur Unian zufolge am Mittwochabend.

    Die Energieversorgung der Stadt mit rund 440’000 Einwohnerinnen und Einwohnern sei beschädigt worden. «Morgen werden unsere Stadtwerke darangehen, die kritische Infrastruktur wiederherzustellen», sagte er.

    Heute war der härteste aller sieben Kriegstage.

  • 0:21

    Weltstrafgericht ermittelt zu Kriegsverbrechen in Ukraine

    Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan am Mittwochabend in Den Haag mit. 39 Vertragsstaaten des ICC hätten eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen, die die Ermittlungen ermöglichten.

    Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in der vergangenen Woche hatte der Ankläger erklärt, er beobachte die Lage eingehend. Am Montag kündigte er dann seine Absicht an, Ermittlungen einzuleiten. Diese beziehen sich nun den Angaben zufolge zunächst auf mögliche Verbrechen, die vor der Invasion Russlands begangen wurden. Angesichts der Ausbreitung des Konflikts sollten die Ermittlungen seiner Ansicht nach aber erweitert werden.

  • 0:14

    Neue Luftangriffe auf Kiew – Explosion am Hauptbahnhof

    In der ukrainischen Hauptstadt ist es am Mittwochabend offenbar zu neuen Luftangriffen gekommen. Nach Angaben des staatseigenen Bahnunternehmens Ukrsalisnyzja schlug ein Geschoss südlich des Hauptbahnhofs ein. «Das Bahnhofsgebäude hielt stand und wurde leicht beschädigt.» Zur Zeit des Angriffs sollten Tausende Kinder und Frauen mit Zügen in Sicherheit gebracht werden.

    Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Der Zugverkehr gehe weiter, teilte Ukrsalisnyzja mit. In der Nähe des Bahnhofs liegt das Verteidigungsministerium.

  • 23:48

    OSZE beklagt Tod einer ukrainischen Mitarbeiterin in Charkiw

    Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) trauert um eine ukrainische Mitarbeiterin. Die Frau sei am Dienstag beim Beschuss der ukrainischen Grossstadt Charkiw gestorben, als sie Vorräte für ihre Familie besorgen wollte, teilte die OSZE am Mittwoch mit.

    Sie war Mitglied der OSZE-Beobachtungsmission SMM – die Mission hat vor allem die Aufgabe, in der Ostukraine die Waffenstillstandslinie zwischen staatlichen Truppen und prorussischen Separatisten zu überwachen. Die OSZE hatte vorigen Donnerstag beschlossen, ihre Mission angesichts der russischen Invasion vorübergehend zu beenden und ihr unbewaffnetes internationales Team ausser Landes zu bringen.

  • 23:34

    Weltbank stoppt sofort alle Programme in Russland und Belarus

    Die Weltbank hat mit sofortiger Wirkung alle Programme in Russland und Belarus eingestellt. Das geschehe aufgrund des russischen Einmarschs in die Ukraine, teilte die Bank am Mittwoch mit.

    Die Entwicklungsbank hatte bereits seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 keine neuen Kredite an Russland oder Investitionen in Russland genehmigt. An Belarus hatte sie seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl 2020 keine neuen Kredite erteilt.

  • 22:49

    Grossstadt Cherson wohl in russischer Hand

    Dem Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson zufolge sind russische Soldaten in das Bürgermeisteramt eingedrungen. In einer Erklärung, welche die Nachrichtenagentur Reuters zitiert, ruft Igor Kolychajew die russischen Truppen in der Stadt auf, nicht auf Zivilisten zu schiessen.

    Diese sollen nur tagsüber und alleine oder zu zweit auf die Strasse gehen. «Wir haben keine Streitkräfte in der Stadt, nur Zivilisten und Menschen, die hier leben wollen», heisst es weiter. Die Regierung in Kiew hatte zuvor Berichte zurückgewiesen, wonach Cherson als erste grössere ukrainische Stadt von der russischen Armee eingenommen worden sei.

  • 22:42

    Atomkrieg für Russen eher surreal

    Mit dem Krieg in der Ukraine kommen alte Ängste aus dem Kalten Krieg zurück – zum Beispiel die Angst vor dem Einsatz von Atomwaffen. Die Ukraine hat von der Internationalen Atomenergie-Behörde Hilfe für die Sicherheit ihrer Nuklearanlagen angefordert.

    «Und die Drohungen Putins lösen auch in der russischen Bevölkerung grosse Ängste aus – genauso wie in der belarussischen und der ukrainischen Bevölkerung», sagt Russland-Korrespondentin Luzia Tschirky. Viele Menschen befänden sich in einer Art Schockstarre. Doch ein Atomkrieg sei für viele in weiter Ferne. Die Menschen in Russland sind mit unmittelbareren Problemen konfrontiert, wenn etwa auf Freunde in der Ukraine geschossen wird oder sie am Bankautomaten kein Geld mehr beziehen können.»

    Angstmacher Atomkrieg: Wie gefährlich ist die Lage?

  • 22:18

    Explosion in Kiew durch abgefangenen Marschflugkörper

    Die Detonation in der Nähe des Hauptbahnhofs von Kiew geht einem Berater des ukrainischen Innenministeriums zufolge auf einen abgeschossenen russischen Marschflugkörper zurück. Dieser sei von der ukrainischen Luftabwehr abgefangenen worden, erklärt Anton Heraschtschenko im Internet.

    Die herabfallenden Trümmer hätten ein Heizrohr getroffen und die Detonation ausgelöst. Die daraus resultierenden Opfer und Schäden seien deutlich geringer, als es bei dem anvisierten Einschlag der Rakete im Zentrum der Stadt der Fall gewesen wäre.

  • 22:06

    Russischer Milliardär verkauft FC Chelsea

    Der russische Milliardär Roman Abramowitsch hat den Verkauf des britischen Fussballclubs FC Chelsea angekündigt. Der mögliche Nettogewinn solle über eine Stiftung den Opfern des Kriegs in der Ukraine zugutekommen, schrieb der 55-Jährige in einer Mitteilung.

  • 21:55

    Auch Sunrise nimmt russischen Staatssender aus dem Programm

    Neben Swisscom hat auch Sunrise UPC den russischen Staatssender Russia Today (RT) aus dem Programm genommen. Eine rechtliche Grundlage für ein Verbot der Verbreitung russischer Sender, wie dies nun in der EU erlassen wurde, gibt es in der Schweiz nicht.

  • 21:46

    Ukraine fordert Feuerpause, um Zivilisten zu evakuieren

    Die russische Seite werde gebeten, «ihre Feindseligkeiten in Charkiw und Sumy unverzüglich einzustellen, damit wir die Evakuierung der Zivilbevölkerung in sicherere ukrainische Städte arrangieren können», schreibt das ukrainischen Aussenministerium. Es hielten sich dort weiter Studenten aus Indien, Pakistan, China und anderen Ländern auf, die bislang nicht hätten fliehen können, heisst es weiter. Russland dementiert vehement, Zivilisten zu attackieren.

    Das russische Verteidigungsministerium habe einen «Koordinierungsstab» für humanitäre Massnahmen eingerichtet, sagte Generaloberst Michail Misinzew einer Mitteilung zufolge. Sobald die ukrainische Seite zur Schaffung eines humanitären Korridors bereit sei, werde Russland «die hundertprozentige Verpflichtung zur Gewährleistung der Sicherheit für die Ausreise sowohl nach Russland als auch in andere Länder» gewährleisten.

    Der Leiter der russischen Delegation von russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen, Wladimir Medinski, sagte der Agentur Ria Nowosti, eine mögliche Waffenruhe sei Thema bei den Gesprächen, die morgen Donnerstag in die zweite Runde gehen sollen.

  • 21:42

    Russland und Belarus bei Paralympics dabei

    Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen und als neutrale Athleten dabei sein. Sie treten also unter der paralympischen Flagge an. Ihre möglichen Erfolge werden nicht in den Medaillenspiegel aufgenommen.

    Das sorgt international für Unverständnis. Swiss Paralympic nimmt den Entscheid «mit grossem Bedauern und Unverständnis zur Kenntnis».

  • 21:27

    Schweizer Bankiervereinigung will Gazprombank ausschliessen

    Die Schweizer Bankiervereinigung zieht Konsequenzen aus dem Krieg. Die Gazprombank ist derzeit noch Mitglied der Vereinigung, erklärt deren Geschäftsführer Jörg Gasser der «Rundschau». Die Gazprombank stammt aus dem innersten Zirkel von Präsident Putin und hat auch schon Gelder illegal in der Schweiz verschoben.

    «Wir sind im Gespräch mit dieser Bank und werden einen Entscheid fällen», antwortet Gasser auf die Frage, warum die Bankiervereinigung ein solches Mitglied in ihren Reihen duldet. «Wir sind zwar dazu da, die Interessen der Banken zu vertreten. Doch wir vertreten nicht die Interessen der Gazprombank gegenüber den Behörden, sondern in erster Linie die Interessen der Schweizer Banken in der Schweiz», betont der Geschäftsführer. Im Moment spreche einiges dafür, dass man die Gazprombank nicht mehr in der Vereinigung wolle.

    Mehr dazu im ausführlichen Interview mit Jörg Gasser.

  • 21:13

    Firmen ziehen sich aus Russland zurück

    Die Liste der Firmen, die ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland auf Eis legen, wird immer länger: Darunter sind internationale Konzerne wie Apple und Nike, aber auch Schweizer Unternehmen wie ABB oder Kühne & Nagel.

    SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte ordnet die Massnahmen ein: «Der Druck auf die Unternehmen wird grösser. Grosse Pensionskassen drohen Gelder abzuziehen, wenn weiter Geschäfte mit Russland gemacht werden.» Andere Konzerne wie der Sportartikelhersteller Nike verunmöglichen das Einkaufen aus Russland, via Webseite oder der App. Der Flugzeugproduzent Boeing streicht Ersatzteile, Wartung sowie technische Unterstützung für Flugzeuge russischer Gesellschaften.

    Als erste, grosse Schweizer Firma hat offenbar das Technologie-Unternehmen ABB das Neugeschäft mit Russland gestoppt. Der Logistik-Konzern Kühne & Nagel wird ausser Hilfsgütern keine Transporte mehr nach Russland durchführen.

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