Krieg in der Ukraine – Keine Fluchtwege vereinbart +++ USA warnen vor Chemiewaffen – News

  • 9:50

    Zweite Abramowitsch-Jacht in der Türkei

    Eine zweite Superjacht, die dem russischen Milliardär Roman Abramowitsch gehören soll, hat offenbar in der Türkei angelegt. Die «Eclipse», die mit einer Länge von 162.5 Metern zu den grössten Jachten der Welt zählt und unter der Flagge der Bermudas fährt, sei heute vor dem südwestlichen Badeort Marmaris vor Anker gegangen, hiess es aus Kreisen der Hafenverwaltung.

    Erst am Montag soll mit der «Solaris» eine Abramowitsch-Jacht im nahe gelegenen Bodrum angekommen sein. Schiffsverkehrsdaten zufolge hatten die beiden Jachten die Gewässer der EU umfahren, die Abramowitsch und andere Oligarchen wegen des russischen Einmarsches mit Sanktionen belegt hat.

    Die «Eclipse» verfügt laut Medienberichten über zwei Helikopterlandeplätze, neun Decks, einen Swimmingpool und eingebaute Raketenabwehrsysteme. Es gab keine Hinweise darauf, dass sich Abramowitsch an Bord eines der Schiffe befand. Er war in der vergangenen Woche in seinem Privatjet von Istanbul nach Moskau geflogen.

    Legende:
    «Eclipse», die Superyacht von Roman Abramowitsch, fotografiert in der Nähe von Nizza. (5. Juli 2013)

    Keystone

  • 9:22

    Keine Fluchtkorridore vereinbart

    Der Ukraine hat offenbar keine neuen Flucht- und Versorgungskorridore für den heutigen Tag mit Russland vereinbart. «Wir konzentrieren uns auf die Evakuierung von Mariupol», sagte Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk. Sie nannte eine Reihe von Orten, von denen aus Busse versuchen würden, Zivilistinnen und Zivilisten zu evakuieren. Aber Mariupol gehört nicht dazu. Die Hafenstadt mit einst 400’000 Einwohnern liegt mittlerweile weitgehend in Trümmern. Die Situation für die Menschen gilt als katastrophal.

  • 9:02

    Äusserungen Bidens erzürnen den Kreml

    Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow sieht die Beziehungen zu den USA wegen des Ukraine-Krieges vor dem Abbruch. «Gestern wurde dem amerikanischen Botschafter eine Protestnote übergeben, in der darauf hingewiesen wird, dass die Beziehungen an den Rand des Abbruchs geraten sind», sagte Rjabkow der Agentur Interfax zufolge. Dies als Reaktion auf ein Statement von US-Präsident Joe Biden. Dieser hatte Wladimir Putin als «Kriegsverbrecher» und «mörderischen Diktator» bezeichnet. Solche Äusserungen des amerikanischen Präsidenten, eines Staatsmannes von solch hohem Rang, seien unwürdig, hiess es in Moskau.

    Ferner stellte Russlands Vize-Aussenminister Bedingungen für eine Fortsetzung der Gespräche zwischen Moskau und Washington: Die USA müssten ihre Eskalation stoppen – verbal und bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine, so Sergej Rjabkow. «Sie müssen aufhören, Drohungen gegen Russland auszusprechen.»

    Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow.

    Legende:
    Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow.

    Reuters

  • 8:34

    IKRK-Präsident will nach Moskau reisen

    Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, will diese Woche nach Moskau reisen, um Besuche bei Kriegsgefangenen zu ermöglichen. Er werde mit Vertretern des Verteidigungs- und des Aussenministeriums zusammentreffen, sagte Maurer gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

    Eine der Hauptaufgaben des IKRK in Konfliktsituationen besteht darin, dazu beizutragen, dass Kriegsgefangene menschenwürdig behandelt werden und mit ihren Familien kommunizieren können. Die Organisation hat bisher von keiner der beiden Kriegsparteien Zugang zu Gefangenen erhalten. Er habe jedoch «Informationen bekommen, die es uns ermöglichen werden, sehr bald mit gross angelegten Besuchen von Kriegsgefangenen zu beginnen», sagte Maurer.

    Das Rote Kreuz hatte nach eigenen Angaben zu Kriegsbeginn noch Mitarbeitende in Mariupol. Laut Maurer seien diese zusammen mit ihren Familien vergangene Woche herausgeholt worden, weil sie der Bevölkerung inmitten der Kämpfe nicht helfen konnten. Man arbeite aber weiterhin an einer sicheren Route nach Mariupol.

  • 8:17

    Britisches Verteidigungsministerium: Widerstand in Mariupol

    Trotz schwerer Kämpfe gelinge es den ukrainischen Streitkräften weiterhin, eine Besetzung der Hafenstadt Mariupol durch russische Truppen zu verhindern, meldet das britische Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, gestützt auf Angaben des Geheimdienstes.

    Nach wie vor würden russische Streitkräfte nur begrenzte Fortschritte verzeichnen, die meisten Kräfte verharrten weitgehend an Ort und Stelle. Gleichwohl leiden laut dem britischen Verteidigungsministerium mehrere ukrainische Städte weiterhin unter schwerem russischen Luft- und Artilleriebeschuss.

  • 7:59

    Ukraine meldet Versorgungsprobleme auf russischer Seite

    Gemäss dem ukrainischen Generalstab haben russische Einheiten nach wie vor Probleme mit der Sicherung ihres Nachschubs: Vorliegenden Informationen zufolge hätten die russischen Streitkräfte Munitions- und Lebensmittelvorräte für höchstens drei Tage. Ähnlich sei die Lage bei der Versorgung mit Kraftstoff, teilte der ukrainische Generalstab in seinem auf Facebook veröffentlichten Morgenbericht mit.

    Ferner hiess es unter anderem, russische Einheiten würden weiterhin versuchen, in den Regionen Donezk und Luhansk mehr Gebiete einzunehmen und sich in bisher erreichten Stellungen festzusetzen.

    Ein Raketeneinschlag hat ein Wohnhaus in Kramatorsk, in der Region Donezk, zerstört, wie das Bild der ukrainischen Polizei zeigt. (18. März 2022)

    Legende:
    Ein Raketeneinschlag hat ein Wohnhaus in Kramatorsk, in der Region Donezk, zerstört, wie das Bild der ukrainischen Polizei zeigt. (18. März 2022)

    Reuters

  • 7:33

    Selenski fordert direkte Gespräche mit Putin

    In einem Interview mit ukrainischen Fernsehsendern, das in der Nacht auf Dienstag ausgestrahlt wurde, wiederholte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski seine Forderung nach direkten Gesprächen mit Wladimir Putin. Solange er sich nicht mit dem russischen Präsidenten treffen könne, sei es unmöglich zu verstehen, ob Russland den Krieg überhaupt beenden wolle, so Selenski.

    Weiter sagte er, Kiew sei bereit, den Status der Krim und der östlichen Donbass-Region nach einem Waffenstillstand und Schritten zur Bereitstellung von Sicherheitsgarantien zu diskutieren.

    Seit dem Ausbruch des Krieges fanden mehrere Verhandlungsrunden zwischen Kiew und Moskau in Präsenzform und per Videokonferenz statt, bislang ohne Ergebnis.

  • 7:12

    Die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Nacht

    • In einer Videobotschaft an alle Ukrainerinnen und Ukrainer hat Präsident Wolodimir Selenski seine Landsleute zum Widerstand und zum Durchhalten aufgerufen.
    • Selenski kündigte ferner an, dass er über alle in Verhandlungen mit Russland erzielten Vereinbarungen landesweit per Volksabstimmung entscheiden lassen will.
    • US-Präsident Joe Biden warnte in einer Rede vor russischen Cyberangriffen in den USA und dem Einsatz von Bio- und Chemiewaffen in der Ukraine.
    • Die ukrainische Spionageabwehr hat ein mögliches Attentat auf Präsident Wolodimir Selenski nach eigenen Angaben gestoppt.
    • Offenbar in Erwartung russischer Angriffe hat der Bürgermeister von Boryspil, einer Stadt südöstlich von Kiew, die Zivilbevölkerung zum Verlassen der Ortschaft aufgerufen.
    • Die UNO-Vollversammlung soll morgen Mittwoch zu Beratungen über eine weitere Resolution im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenkommen.
    Blick auf ein Wohnhaus in Kiew, das durch einen Luftangriff der russischen Streitkräfte zerstört wurde. (21. März 2022)

    Legende:
    Blick auf ein Wohnhaus in Kiew, das durch einen Luftangriff der russischen Streitkräfte zerstört wurde. (21. März 2022)

    Reuters

  • 6:58

    Biden: Hyperschall-Rakete ist ein Zeichen der Schwäche Putins

    US-Präsident Joe Biden sieht den russischen Einsatz der schnellen «Kinschal»-Rakete im Ukraine-Krieg auch als Zeichen der Schwäche Russlands. «Sie haben gerade die Hyperschall-Rakete gestartet, weil es das Einzige ist, was sie mit absoluter Sicherheit durchbringen können», sagte Biden am Montagabend (Ortszeit) in Washington. Es sei fast unmöglich, die Rakete zu stoppen.

    Die Ukrainer würden grossen Schaden an Russlands Panzern, Hubschraubern oder Flugzeugen anrichten – auch mit den Waffen der westlichen Verbündeten. «Und jetzt steht Putin mit dem Rücken zur Wand.» Der russische Präsident habe nicht mit der Einheit der Nato gerechnet. Je mehr Putin mit dem Rücken zur Wand stehe, desto härter werde die Taktik, die er anwende.

  • 3:07

    UNO-Vollversammlung tagt am Mittwoch zur Ukraine

    Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll am Mittwoch zu Beratungen über eine weitere Resolution zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Für die Vorlage «humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine» wurde mit breiter Zustimmung im grössten UNO-Gremium gerechnet.

    Der Resolutionsentwurf, welcher der Agentur DPA vorliegt, verlangt unter anderem «eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte». Moskau müsse seine Streitkräfte unverzüglich aus der Ukraine zurückziehen. Laut Diplomaten ist es wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher, dass gleichentags abgestimmt wird. Ziel sei es, wie bei der ersten Resolution Anfang März, mindestens 141 Ja-Stimmen zu erreichen. Diese hatte Russlands Krieg verurteilt. Zunächst unklar blieb, ob auch ein konkurrierender Entwurf von Südafrika zur Abstimmung kommt, der Russlands Aggression mit keinem Wort erwähnt.

  • 2:35

    US-Warnung vor russischem Chemie- und Biowaffeneinsatz in der Ukraine

    US-Präsident Joe Biden warnt vor russischen Cyberangriffen in den USA und dem Einsatz von Chemie- und Biowaffen in der Ukraine. Russland behaupte, dass die Ukraine biologische und chemische Waffen habe, sagte Biden am Montagabend vor Führungspersönlichkeiten verschiedener Unternehmen. Das sei ein klares Zeichen dafür, dass Präsident Putin den Einsatz beider Waffen in Erwägung ziehe. Eines der Instrumente, die Putin aber am ehesten einsetzen werde, seien Cyberangriffe. Der US-Präsident forderte Firmen in den USA auf, ihre Schutzmassnahmen zu verstärken.

  • 1:52

    US-Regierung prüft erleichterte Einreise für Ukraine-Flüchlinge

    Die USA erwägen Einreiseerleichterungen für Geflüchtete aus der Ukraine. Die Regierung prüfe, ob es ukrainische Staatsangehörige gebe, die zum Beispiel nicht sicher in Europa bleiben könnten und für die eine Ansiedlung in den Vereinigten Staaten eine bessere Option sei, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag in Washington. Dabei arbeite man mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und der Europäischen Union zusammen. Die Anerkennung als Flüchtling in den USA kann Jahre dauern. US-Präsident Joe Biden hatte jüngst angekündigt, ukrainische Flüchtlinge willkommen zu heissen. Das Thema ist von zentraler Bedeutung mit Blick auf seine Reise nach Polen Ende dieser Woche. Polens Präsident Andrzej Duda hatte bereits an die USA appelliert, für die Dauer des Kriegs Geflüchtete aufzunehmen.

  • 0:27

    Selenski mit eindringlichem Durchhalte-Appell gegen «Touristen mit Panzern»

    Präsident Wolodimir Selenski hat am Montagabend seine Landsleute erneut zum Durchhalten aufgerufen. Sie sollten alles tun, um den Staat zu schützen und die «Eindringlinge» zu vertreiben: «Um unser Volk zu retten. Kämpft. Kämpft und helft!. Damit die Ukraine lebt, und wir alle gemeinsam mit ihr, frei und in Frieden», sagte Selenski in einer Videobotschaft auf Telegram.

    In seiner Ansprache ans «grosse Volk der grossen Ukraine» bezeichnete Selenski die russischen Militärs als «Touristen mit Panzern» und «Sklaven ihrer Propaganda». Diese von Russland geschickten «Sklaven» hätten «noch nie tausende Menschen gesehen, die vor ihnen keine Angst haben», sagte Selenski mit Blick auf eine Kundgebung von Zivilisten im besetzten Cherson, die russische Truppen am Montag nach unbestätigten Berichten mit Waffengewalt aufgelöst hatten.

    Selenski drohte allen russischen Militärs, die sich an wehrlosen ukrainischen Zivilisten vergriffen. Auf sie warte der Trauerflor. Die Ukraine sei nicht Russland: «Widerstand muss hier nicht organisiert werden – Widerstand ist für Ukrainer eine Eigenschaft der Seele.»

  • 22:58

    Die wichtigsten Ereignisse des Tages

    • Nach dem Beschuss eines Einkaufszentrums und mehrerer Häuser im Westen Kiews meldeten mehrere Nachrichtenagenturen mindestens acht Todesopfer. Der Angriff hatte einen Grossbrand im betroffenen Stadtteil Podil ausgelöst.
    • Seit heute Abend um 20 Uhr (Ortszeit) bis am Mittwoch um 7 Uhr hat der Bürgermeister Kiews eine «verschärfte Ausgangssperre» für die ukrainische Hauptstadt verordnet. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko werden Läden, Apotheken und Tankstellen am Dienstag nicht öffnen.
    • Nach Angaben der Stadtverwaltung ist am Montagmorgen ein erster Angriff auf einen Vorort der Hafenstadt Odessa erfolgt. Mehrere Wohnhäuser seien durch russischen Beschuss beschädigt worden, berichteten mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend.
    • Prorussische Separatisten im ostukrainischen Donezk rechnen damit, dass die Kämpfe in der Hafenstadt Mariupol noch einige Zeit dauern werden. «Ich bin nicht so optimistisch, dass zwei oder drei Tage oder eine Woche ausreichen werden, um den Fall zu schliessen», zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax Denis Puschilin, Chef der selbsternannten «Volksrepublik Donezk».
    • Ein Gericht in Moskau hat in Russland die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram verboten, da sie «extremistische» Aktivitäten betreiben würden. Ausserdem hat Russlands Medienaufsicht die Seiten des europäischen Fernsehsenders Euronews blockiert. Als Grund nannte die Nachrichtenagentur Tass «Falschinformationen» von Euronews über die «Spezial-Operation» in der Ukraine.
    • Wegen der steigenden Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine in der Schweiz setzt der Bund erstmals den Sonderstab Asyl ein. Vertreter verschiedener Behörden sollen unter anderem für eine bessere Koordination bei der Unterbringung der Menschen sorgen.
  • 22:53

    Selenski will über Absprachen mit Moskau abstimmen lassen

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will über alle in Verhandlungen mit Russland erzielten Vereinbarungen landesweit per Volksabstimmung entscheiden lassen. Das kündigte der Staatschef im Fernsehen an.

    Die abschliessende Form von Kompromissen mit Russland über Sicherheitsgarantien sowie über die besetzten Gebiete der Ukraine müsse in einem Referendum abgesegnet werden. Beide Kriegsparteien verhandeln derzeit miteinander. Konkrete Vereinbarungen gibt es aber bislang noch nicht.

    «Ich habe allen Verhandlungsgruppen gesagt: Wenn ihr über all die Veränderungen sprecht, selbst wenn sie historisch sind, gehen wir nirgendwo hin. Wir werden zu einem Referendum schreiten», sagte Selenski. Das Volk müsse über «diese oder jene Formen» der Kompromisse zu Wort kommen.

  • 22:26

    US-Regierung geht von vorsätzlichen Angriffen auf Zivilisten aus

    Das US-Verteidigungsministerium geht davon aus, dass die russischen Truppen in der Ukraine vorsätzlich zivile Ziele ins Visier nehmen. Ministeriumssprecher John Kirby sagte: «Wir sehen weiterhin wahllose Angriffe auf Zivilisten, von denen wir glauben, dass sie in vielen Fällen vorsätzlich sind.» Deutlich sei, dass die Angriffe zu einer wachsenden Zahl ziviler Opfer führten. «Dafür gibt es keine Rechtfertigung.»

    Kirby betonte zugleich, dass man die Pläne der Russen nicht genau kenne. Er war gefragt worden, ob nach Einschätzung der US-Regierung Angriffe auf Zivilisten Teil der russischen Strategie seien. Präsident Joe Biden und Aussenminister Antony Blinken hatten Russland vergangene Woche Kriegsverbrechen vorgeworfen. Sie hatten aber auch deutlich gemacht, dass es sich um ihre persönliche Meinung handle.

  • 22:20

    Russische Zeitung nennt hohe Opferzahl in Ukraine – und löscht sie

    Die kremlnahe russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda» hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht.

    In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.

    Einige Stunden später war die entsprechende Passage aus dem Artikel der «Komsomolskaja Prawda» allerdings wieder verschwunden. Eine Stellungnahme der Zeitung gab es zunächst nicht.

    Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel – und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom «Wall Street Journal» schrieb auf Twitter: «Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht.»

  • 21:47

    EU-Agrarkommissar: Russland will Menschen in Hunger treiben

    Russland vernichtet nach den Worten von EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski absichtlich die Produktion von Lebensmitteln in der Ukraine. Ziel sei, Menschen in den Hunger zu treiben, sagte der polnische Politiker in Brüssel. «Das ist Teil der imperialen Politik Russlands – offensichtlich eine Methode zur Eroberung. Man nutzt eben auch ganz bewusst dieses Mittel des Hungers.»

    Die Ukraine ist einer der weltweit grössten Produzenten von Getreide. Davon werden auch erhebliche Bestände exportiert. Der «russische Aggressor» vernichte Produktionsmöglichkeiten und auch Lagerbestände mit voller Absicht, sagte Wojciechowski.

  • 21:38

    Moskau blockiert europäischen Sender Euronews

    Russlands Medienaufsicht hat die Seiten des europäischen Fernsehsenders Euronews blockiert. Betroffen von der Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft ist auch das russischsprachige Angebot des Senders, wie aus Angaben der Behörde Roskomnadsor hervorgeht.

    Als Grund nannte die Nachrichtenagentur Tass «Falschinformationen» von Euronews über die «Spezial-Operation» in der Ukraine, wie der Krieg gegen das Nachbarland in Russland offiziell genannt wird. Moskau hatte Anfang März ein neues Mediengesetz eingeführt, das angebliche Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit drastischen Strafen belegt.

  • 20:46

    Biden warnt vor russischen Cyberattacken

    US-Präsident Joe Biden hat amerikanische Unternehmen aufgefordert, ihren Schutz gegen mögliche Cyberangriffe aus Russland zu verbessern. Es gebe immer mehr Hinweise, dass Russland Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe, sagte Biden.

    Ein Grossteil der kritischen Infrastruktur des Landes sei in privatem Besitz. An die Unternehmen appellierte er deshalb: «Sie haben die Macht, die Kapazität und die Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen.»

    Die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger fügte hinzu: «Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus. Aber wenn Russland einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir reagieren.» Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen kommen werde. Man sehe aber mögliche Vorbereitungen.

  • source site-72