Krieg in der Ukraine – Russland meldet komplette Einnahme des Stahlwerkes in Mariupol – News

  • 22:39

    Selenski: Russischer Raketenangriff auf Kulturzentrum in Losowa

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland für einen Raketenangriff auf ein Kulturzentrum im Osten des Landes mit acht Verletzten verantwortlich gemacht. Bei dem Beschuss in der Stadt Losowa im Gebiet Charkiw sei auch ein elf Jahre altes Kind verletzt worden, schrieb das Staatsoberhaupt im Nachrichtenkanal Telegram.

    «Die Besatzer haben Kultur, Bildung und Menschlichkeit als ihre Feinde identifiziert», meinte Selenski. Solche Angriffe seien eine «absolute Dummheit» und «Boshaftigkeit». Selenski veröffentlichte auf seinem Account ein Video, das einen Raketeneinschlag zeigte. Danach war eine riesige Rauchwolke zu sehen.

  • 21:23

    Moskau stuft Chodorkowski und Kasparow als «ausländische Agenten» ein

    Russland hat den Kremlkritiker Michail Chodorkowski und den früheren Schach-Weltmeister Garri Kasparow als «ausländische Agenten» eingestuft. Sie seien auf die entsprechende Liste des Justizministeriums in Moskau gesetzt worden, meldete die Staatsagentur Tass. Beide seien an politischen Aktivitäten beteiligt und dabei von der Ukraine und den USA finanziert worden, teilte das Ministerium zur Begründung mit.

    Viele Nichtregierungsorganisationen und Medien sind in Russland als «ausländischer Agent» eingestuft, was sie als Stigmatisierung kritisieren. Kasparow hatte zuletzt den russischen Staatschef Wladimir Putin persönlich für den Krieg gegen die Ukraine kritisiert. Die russischen Behörden waren wiederholt gegen die Organisationen des im Ausland lebenden früheren Oligarchen Chodorkowski vorgegangen.

  • 20:57

    Moskau meldet komplette Einnahme des Stahlwerks in Mariupol

    In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich nach russischen Angaben alle Kämpfer in dem belagerten Stahlwerk Asowstal ergeben. Die Industriezone und die Stadt seien damit vollständig unter russischer Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es seien insgesamt 2439 ukrainische Soldaten seit dem 16. Mai in russische Gefangenschaft gekommen. Am Abend sollen sich demnach die letzten 531 Verteidiger des Asow-Regiments ergeben haben. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    Zuvor hatten die verbliebenen ukrainischen Verteidiger des Stahlwerks erklärt, dass sie laut einem Befehl ihrer Armeeführung die Verteidigung der Stadt einstellen sollen. Dies sagte der Kommandant des Asow-Regiments, Denys Prokopenko. Damit sollten Leben und Gesundheit der Soldaten der Garnison geschützt werden.

    Legende:
    Die Industriezone war seit dem 21. April von russischen Truppen belagert gewesen.

    Reuters

  • 20:51

    USA: Kein Hinweis auf russischen Einsatz von Laser-Waffen

    Den USA liegen nach Angaben des Verteidigungsministeriums keine Hinweise vor, dass Russland Laser-Waffen in der Ukraine einsetzt. Moskau hatte zuvor behauptet, eine neue Generation von leistungsstarken Lasern einzusetzen, um feindliche Drohnen zu treffen. «Wir haben keinen Hinweis auf den Einsatz von Lasern, zumindest nicht von waffenfähigen Lasern», sagte Pentagon-Sprecher John Kirby vor den Medien.

  • 19:58

    27.4 Millionen Euro EU-Fördergelder für Tschechien

    Auch Tschechien erhält von der EU-Kommission Fördergelder in Höhe von 27.4 Millionen Euro zur Unterstützung von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine. Die Gelder stammen aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF), wie das Innenministerium in Prag mitteilte. Die EU-Kommission sehe, unter welchem Druck das Land stehe, obwohl Tschechien kein direktes Nachbarland der Ukraine sei, sagte Innenminister Vit Rakusan. Weitere Empfängerländer von EU-Fördergeldern sind die Slowakei, Polen, Ungarn und Rumänien.

    In Tschechien haben bereits mehr als 349’000 Personen aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Es wird aber geschätzt, dass ein Drittel von ihnen das Land inzwischen wieder verlassen haben.

  • 19:18

    600 Millionen Euro Finanzhilfe für die Ukraine

    Die Europäische Union hat weitere 600 Millionen Euro einer bereits beschlossenen Finanzhilfe für die Ukraine freigegeben. Das Geld sei am Freitag ausbezahlt worden, teilte die EU-Kommission mit. Es ist Teil eines 1.2 Milliarden-Kredits zu günstigen Konditionen, der kurz nach Kriegsbeginn beschlossen worden war. Das Geld soll vor allem die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität des Landes sichern. Die erste Hälfte wurde bereits im März ausbezahlt.

    Diese Woche kündigte die EU-Kommission an, bis Ende Jahr weitere Kredite von bis zu neun Milliarden Euro für die Ukraine vorzuschlagen. Die EU hat seit Beginn des Kriegs die Ukraine bereits mit 4.1 Milliarden Euro unterstützt. Hinzu kommen 1.5 Milliarden Euro für die Finanzierung von Waffen und militärischer Ausrüstung. Weitere 500 Millionen Euro für das Militär wurden bereits politisch bewilligt.

  • 18:08

    OSZE schickt Menschenrechtsbeobachter in die Ukraine

    Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) intensiviert ihre Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

    Beobachter wurden in das Land entsandt, um Zeugen und Überlebende zu befragen, wie das OSZE-Büro für Demokratie und Menschenrechte (ODIHR) in Warschau mitteilte. Zuvor hatte die Organisation Interviews mit Menschen in Nachbarländern geführt, die vor der russischen Invasion aus der Ukraine geflohen sind.

    Für die OSZE stehen die Zivilbevölkerung und Kriegsgefangene im Fokus. Angriffe auf Zivilisten, Tötungen, Verschleppungen und Folter seien die dringlichsten Themen, hiess es aus Warschau. Bis zur Erstellung eines Berichtes werde es wohl Monate dauern.

  • 17:12

    EU-Aussenbeauftragter: Russland heizt Nahrungskrise militärisch an

    Russland geht laut dem EU-Aussenbeauftragen Josep Borrell mit militärischen Aktionen gezielt gegen die Lebensmittelproduktion in der Ukraine vor. «Russische Truppen bombardieren ukrainische Felder, verhindern die Aussaat, plündern Lebensmittelvorräte, blockieren ukrainische Häfen und erhöhen so die Preise für Lebensmittel und Düngemittel», sagte Borrell in Brüssel. Die Lebensmittelversorgung sei vor allem wegen Russlands Invasion in der Ukraine in Gefahr. Vor dem Krieg wurde in der Ukraine unter anderem eine für den Weltmarkt relevante Menge Weizen angebaut.

    Zudem widersprach er Behauptungen aus Russland, die EU-Sanktionen gegen Moskau seien in erster Linie für die Preissteigerungen verantwortlich. Es sei der Krieg selbst, der diese Nahrungsmittelkrise und ihre hohen Preissteigerungen verursache, sagte er. Die EU-Sanktionen richteten sich nicht gegen Lebensmittel und nicht gegen Düngemittel. Die EU verhindere auch keine russischen Exporte in diesen Bereichen.

  • 16:16

    Russisches Militär meldet schwere Luftangriffe entlang der Frontlinie

    Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ihre Luftangriffe auf das frontnahe Hinterland der Ukraine konzentriert. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums berichtete von Attacken auf mehrere Ortschaften im Gebiet Donezk und die Stadt Tschuhujiw im Gebiet Charkiw.

    Dabei seien durch russische Boden-Luft-Raketen unter anderem vier gegnerische Gefechtsstände und sieben Depots vernichtet worden. Russlands Raketenstreitkräfte und Artillerie wiederum hätten 3 Depots und 24 Artillerie- und Raketenwerferstellungen zerstört, so der Sprecher.

  • 15:42

    Ukraine erhält im Juli erste Gepard-Panzer aus Deutschland

    Die Ukraine erhält im Juli die ersten 15 Flugabwehrkanonenpanzer Gepard aus Beständen der deutschen Industrie. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow.

    Zu dem Paket gehört demnach auch Ausbildungsunterstützung durch die Bundeswehr, die Bereitstellung von knapp 60’000 Schuss Munition sowie eine Lieferung von weiteren 15 Panzern noch im Sommer.

    «Ich habe heute mit meinem ukrainischen Kollegen Resnikow gesprochen, und er hat ausdrücklich nochmals bestätigt, dass die Ukraine die schnellstmögliche Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern einschliesslich der vorhandenen 59’000 Schuss Munition aus Deutschland wünscht», sagte Lambrecht nach der Videoschalte mit Resnikow.

  • 15:15

    Rund 6600 Ukraine-Flüchtlinge aktuell im Kanton Bern

    Im Kanton Bern leben derzeit rund 6600 Geflüchtete aus der Ukraine. Die Mehrheit von ihnen ist privat untergebracht. Der Zustrom hat etwas nachgelassen. Der Kanton Bern rechnet weiterhin mit einem Anstieg der Zahlen an Geflüchteten und bereitet sich darauf vor, bis Ende Jahr zwischen 10’000 bis 20’000 Personen aufzunehmen.

    «Ohne die grosse Unterstützung der Gastfamilien wäre es nicht gelungen, die Geflüchteten so gut unterzubringen», betonte der kantonale Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor Pierre Alain Schnegg vor den Medien. Auch wenn einige Gastfamilien bis jetzt noch keine Geflüchteten aus der Ukraine aufnehmen konnten, sei es wichtig, die Angebote weiterhin zur Verfügung zu haben. Die Lageentwicklung bleibe unvorhersehbar, ergänzte Schnegg. Rund 200 Personen aus der Ukraine haben bisher eine Arbeitsbewilligung erhalten.

  • 14:58

    Erdogan kündigt Gespräche mit Finnland an

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit der finnischen Regierung über deren Plan sprechen, der Nato beizutreten. Man habe bereits Gespräche mit der niederländischen Regierung geführt, am Samstag wolle man mit Helsinki und London telefonieren, sagte Erdogan. Das tue er aber nur, um die Telefon-Diplomatie aufrechtzuerhalten.

    Die Türkei blockiert derzeit die Nato-Bewerbungen Finnlands und Schwedens. Die Regierung in Ankara macht Sicherheitsbedenken wegen der angeblichen Unterstützung beider Länder für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Kurdenmiliz YPG in Syrien geltend. Einmal mehr warf Erdogan Finnland, Schweden, Deutschland und anderen europäischen Ländern vor, nicht entschieden genug gegen «Terror-Organisationen» vorzugehen.

  • 14:39

    Asow-Kommandant räumt öffentlich Kapitulation in Mariupol ein

    Die verbliebenen ukrainischen Verteidiger des von russischen Truppen eingeschlossenen Stahlwerks in der Hafenstadt Mariupol haben erstmals öffentlich ihre Kapitulation eingestanden.

    «Die Armeeführung hat den Befehl gegeben, die Verteidigung der Stadt einzustellen», sagte der Kommandant des Asow-Regiments, Denys Prokopenko, in einer Videobotschaft. Damit sollten Leben und Gesundheit der Soldaten der Garnison geschützt werden.

    Am Montag hatten sich die ersten 264 Soldaten ergeben, darunter über 50 Schwerverletzte. Nach russischen Angaben sind insgesamt bereits über 1900 Soldaten in Gefangenschaft gekommen. Die Kommandanten sollen sich aber noch weiter in den Bunkern des Werksgeländes aufhalten. Insgesamt wurde in Moskau zuletzt von rund 2500 ukrainischen Kämpfern ausgegangen. Die Regierung in Kiew hingegen hatte deren Zahl nur mit 1000 angegeben.

    Busse und Militärgefährt.

    Legende:
    Aus dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk in Mariupol wurden weitere schwer verletzte ukrainische Kämpfer herausgebracht.

    Reuters

  • 14:26

    G7-Staaten sagen Ukraine weitere Milliarden zu

    Die sieben führenden Industrienationen wollen die Ukraine mit zusätzlichen, kurzfristigen Budgethilfen in Höhe von 9.5 Milliarden Dollar unterstützen. Darauf verständigten sich die Finanzminister der G7-Staaten auf dem Petersberg bei Bonn.

    Seit Jahresbeginn hätten sie damit insgesamt 19.8 Milliarden Dollar an Finanzhilfen für die Ukraine mobilisiert, heisst es in der Abschlusserklärung des Ministertreffens. Das Geld soll helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und Finanzierungslücken zu schliessen. Offen war zunächst, ob es sich ausschliesslich um Zuschüsse oder auch um Darlehen handelt.

    Deutschland beteiligt sich an dem Topf mit Zuschüssen von rund einer Milliarde Euro, wie Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag verkündet hatte. Die USA haben zugesagt, 7.5 Milliarden Dollar zu mobilisieren. Zu den G7 gehören ausserdem Grossbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada.

  • 14:15

    50’553 registrierte Schutzsuchende in der Schweiz

    Das Staatssekretariat für Migration hat die neuesten Zahlen zu den Flüchtenden aus der Ukraine vertwittert. Demnach sind 50’553 Personen in der Schweiz registriert. 49’714 davon haben den Schutzstatus S erhalten.

  • 14:11

    Medienkonferenz beendet

    Die Medienkonferenz mit Justizminsterin Karin Keller-Sutter ist beendet. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit.

    Über weitere Neuigkeiten zum Krieg in der Ukraine halten wir Sie in diesem Liveticker auf dem Laufenden.

  • 14:10

    Wie gut funktioniert die Verteilung unter den Kantonen?

    Ein Journalist stellt eine Frage zum Verteilschlüssel der Flüchtenden unter den Kantonen: Sind sich die Kantone einig, wie das funktionieren soll? Zu Beginn wurde der Verteilschlüssel nicht eingehalten, sagt Nathalie Barthoulot. Mittlerweile sei er plusminus erreicht. Das sei auch wichtig, damit die Kosten für einzelne Kantone nicht überborden.

  • 14:07

    Wurde schon Missbrauch festgestellt?

    Keller-Sutter kann über Missbräuche nichts sagen, aber es habe Fälle gegeben, bei welchen der Status S verweigert wurde. Christine Schraner Burgener vom Staatssekretariat für Migration fügt an, dass es Fälle gegeben hätte, wo Personen mit gefälschten Ausweisen versucht hätten, den Status S zu erhalten. Was Personen betreffe, die bereits in anderen Ländern einen Schutzstatus hätten und in der Schweiz ebenfalls einen solchen beantragten, so wies sie darauf hin, dass da noch keine Aussagen gemacht werden könnte, wenn keine Informationsplattform bestehe.

    Auf die Frage, wer die Evaluation des Status S durchführen würden, so könne sie sagen, dass es sich nicht um Personen halten würde, die involviert seien. Es werden Ehemalige sein, die den Blick von Aussen einbringen könnten.

  • 14:03

    Wie sieht es mit Reisen für Flüchtlinge aus?

    Es zeichne sich ab, dass Auslandreisen für Ukraine-Flüchtlinge auf 15 Tage beschränkt würden, ohne dass Ukraine-Flüchtlinge ihren Status S – und damit auch das Anrecht auf Sozialhilfe – verlieren. Das sagt Karin Keller-Sutter. Es sei wichtig, dass man die Solidarität behalten könne und bei der Reise-Frage gebe es schon ein gewisses Konflikt-Potenzial.

  • 14:00

    Zu den Bundesasylzentren

    Blockiert die Krise in der Ukraine die Reformen in den Bundesasylzentren? Keller-Sutter antwortet, dass es tatsächlich nötig sei, das Auge auf die wachsende Zahl von Asylgesuchen zu haben. Dies auch, weil – wie sie zuvor ausgeführt hatte – in den Sommermonaten die Zahl von Asylsuchenden aus anderen Ländern steige. Bisher hätten viele Freiwillige mitgeholfen, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Auch SEM-Chefin Christine Schraner Burgener bestätigt die Wichtigkeit der Freiwilligen.

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