Krieg in der Ukraine – Selenski wirft UNO-Sicherheitsrat Versagen vor – News

  • 21:46

    Mariupol bleibt umkämpft

    In Mariupol sind grössere Evakuierungen laut der ukrainischen Regierung weiter nicht möglich. Busse würden nicht ganz bis zu der umkämpften Hafenstadt durchkommen, sagt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Fernsehen. Die ersten fast 80 Kilometer müssten die Menschen in Privatautos oder zu Fuss zurücklegen.

    Das russische Verteidigungsministerium hat neue Gefechte gegen ukrainische Truppen in der Hafenstadt Mariupol angekündigt. Das «Regime» in Kiew ignoriere ständig Aufforderungen, die Kämpfe einzustellen, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Dienstagabend in Moskau. Die Truppen sollten die Waffen niederlegen und aus der Stadt über die vereinbarten Korridore abziehen. Kiew habe aber kein Interesse daran, das Leben seiner Soldaten oder der Menschen in der Stadt zu schützen, hiess es in zwei Mitteilungen des Ministeriums.

  • 20:47

    «Zum ersten Mal geht es in der Sanktionspolitik nun um den russischen Energiesektor»

    Die EU-Kommission hat einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen vorgestellt. Einschätzungen dazu von SRF-Brüssel-Korrespondent Michael Rauchenstein: «Es sind noch nicht die ganz grossen Sanktionen, welche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute ankündigt. Aber es geht zum ersten Mal in der Sanktionspolitik nun um den russischen Energiesektor. Bisher haben sich einige Mitgliedstaaten wie Deutschland oder die Slowakei klar gegen solche Sanktionen ausgesprochen – sie sind abhängig von Gas oder Kohle aus Russland. Da die Staaten schneller unabhängig von der Kohle werden können, wird man wohl diesem Importstopp zustimmen. Auch wenn es also noch nicht um Öl oder Gas geht, ein Importstopp von russischer Kohle ist ein wichtiges Signal aus Brüssel an die Adresse Moskaus, dass die EU bereit ist, den Energiesektor schrittweise zu sanktionieren.»

  • 20:01

    Butscha: China will Russland zunächst nicht verurteilen

    China lehnt eine Verurteilung Russlands wegen der Berichte über Gräueltaten in den von russischen Truppen besetzten Gebieten zunächst ab. Zwar seien die Berichte und Bilder aus Butscha sehr verstörend, sagt der chinesische UNO-Botschafter Zhang Jun. Die genauen Umstände müssten aber aufgeklärt werden und alle Vorwürfe müssten sich auf Fakten gründen. Er bekräftigt die chinesische Haltung, dass mit Sanktionen die «Ukraine-Krise» nicht gelöst werden könne.

  • 19:35

    Weitere russische Diplomaten ausgewiesen

    Die Europäische Union hat 19 russische Diplomaten in Belgien zu unerwünschten Personen erklärt. Die EU wirft ihnen Tätigkeiten vor, die sich nicht mit ihrem Diplomaten-Status vertragen. Man reagiere damit auch auf Berichte über Gräueltaten russischer Soldaten in zeitweise besetzten Gebieten.

    Auch Rumänien und Slowenien wiesen russische Diplomaten aus. Wie das Aussenministerium in Bukarest zur Begründung mitteilte, hätten die zehn Diplomaten gegen die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen von 1961 verstossen.

    Aussenminister Bogdan Aurescu habe dazu den russischen Botschafter einbestellt und diesem gegenüber auch bekräftigt, dass Rumänien «die Verbrechen in Butscha und in anderen Ortschaften in der Ukraine, deren Verantwortung bei Russland liegt», scharf verurteile.

    Slowenien wies 33 russische Diplomaten aus, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf das Aussenministerium mitteilte.

  • 19:07

    UNO-Nothilfekoordinator: Noch lange Verhandlungen zwischen den Parteien nötig

    Die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol gleicht nach Einschätzung von UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths derzeit einem «Zentrum der Hölle». «Seit mehr als fünf Wochen sind die Menschen in Mariupol schon in Kämpfe verwickelt», sagte Griffiths per Video vor dem UNO-Sicherheitsrat. «Es ist gut dokumentiert, dass Mariupol ein Zentrum der Hölle ist.» In anderen ukrainischen Städten sei es nicht viel anders.

    Griffiths berichtete dem UNO-Sicherheitsrat zudem von seinen ersten Bemühungen für weitere Friedensverhandlungen. Am Montag in Moskau habe er unter anderem mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow gesprochen und zahlreiche Vorschläge gemacht, sagte der UNO-Nothilfekoordinator.

    Seine Vorschläge seien entgegengenommen und ihm sei versprochen worden, dass sie ernsthaft untersucht würden. Man wolle in engem Kontakt bleiben. «Ich bin aus diesen Treffen mit der Überzeugung herausgekommen, dass wir noch einen sehr langen Weg vor uns haben, aber er muss gegangen werden und wir werden ihn gehen.»

  • 18:51

    UNO: 1480 Todesfälle von Zivilisten in der Ukraine bestätigt

    Die Vereinten Nationen haben seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 1480 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert. Zudem seien 2195 Zivilisten verletzt worden, sagte die UNO-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, vor dem Sicherheitsrat.

    Sie bezog sich dabei auf Zahlen des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf (OHCHR). Dabei handele es sich allerdings nur um die dokumentierten Opferzahlen, die Dunkelziffer sei wahrscheinlich sehr hoch, sagte DiCarlo.

  • 18:37

    Selenski spricht vor spanischem Parlament von Grauen wie in Guernica

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat in einer Videoschalte im spanischen Parlament das Leiden der Menschen in seinem Land mit den Zerstörungen während des spanischen Bürgerkriegs verglichen.

    «Wir befinden uns im April 2022, aber es scheint so, als ob es April 1937 sei, als die ganze Welt vom Angriff auf ihre Stadt Guernica erfuhr», sagte Selenski. Die kleine baskische Stadt war bei einem Luftangriff der deutschen Legion Condor während des Bürgerkrieges weitgehend zerstört worden, bis zu 2000 Menschen starben. Russland wolle das ukrainische Volk zerstören und ihm die Chance nehmen, frei von Diktatur zu leben, sagte Selenski.

    Die Demokratien Europas rief er auf, Russland die Stirn zu bieten. «Europa muss stark sein und aufhören, Angst zu haben», forderte er. Alle spanischen Unternehmen sollten sich aus Russland zurückziehen. «Unterstützen Sie uns mit Waffen und Sanktionen», beschloss er seine Rede unter dem Beifall der Parlamentarier, die sich von ihren Plätzen erhoben.

  • 17:57

    Selenski will UNO-Reform zum Entzug von russischem Veto-Recht

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski fordert die Vereinten Nationen (UNO) zu einer Reform des Veto-Systems im Sicherheitsrat auf, mit dem unter anderem Russland Resolutionen blockieren kann. Alles müsse getan werden, damit das internationale Gremium effektiv handeln könne, sagt Selenski in einer Video-Ansprache vor dem Sicherheitsrat in New York.

    Im Detail schildert der ukrainische Präsident entsetzliche Szenen in Butscha. In der Stadt bei Kiew waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen entdeckt worden, die nach ukrainischen Angaben auf Kriegsverbrechen russischer Soldaten hindeuten. Die Regierung in Moskau weist dies kategorisch zurück.

    Selenski warf dem Gremium Versagen vor. «Wo ist der Sicherheitsrat? Es ist offensichtlich, dass die zentrale Institution der Welt zum Schutz von Frieden nicht effektiv arbeiten kann.» Entscheidungen des Sicherheitsrats seien aber für den Frieden in der Ukraine notwendig.

    Mann.
  • 17:29

    Nationalratskommission gegen Handelsstopp mit russischem Gas

    Nach einer Diskussion mit Aussenminister Ignazio Cassis über die Sanktionspolitik der Schweiz gegenüber Russland hat sich die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats (APK-N) gegen unmittelbare Korrekturanträge ausgesprochen. Ein Handelsstopp mit russischem Gas scheiterte knapp.

    Mit 13 zu 12 Stimmen lehnte es die Kommission ab, den physischen Handel und den Transithandel mit Gas, Erdöl und Kohle von Unternehmen zu verbieten, die sich mehrheitlich im Besitz der russischen Föderation oder von Personen befinden, die enge geschäftliche Beziehungen zum Kreml aufweisen.

    Der Handelsstopp sollte gemäss Motion sofort und bis zum Ende des Krieges in der Ukraine gelten, wie die Parlamentsdienste mitteilten.

  • 16:37

    Hollande bezeichnet Putin als Lügner

    Frankreichs Ex-Präsident François Hollande hat Kremlchef Wladimir Putin als Lügner bezeichnet. «Mit Putin zu reden bedeutet, ihm stundenlang zuhören zu müssen in dem Wissen, dass er nichts von dem macht, was er sagt und nichts von dem sagt, was er tun möchte», sagte Hollande im Interview der Zeitung «Le Monde». Putins Methode sei die ewiger Vorträge mit historischen Exkursen, die ihm erlaubten, keine Fragen präzise zu beantworten sowie keine von ihm erwarteten Konzessionen einzugehen, sei es humanitärer oder politischer Natur. «Die Lüge ist bei ihm eine zweite Natur.»

    Hollande, der von 2012 bis 2017 im Élyséepalast regierte, bezeichnete es als sinnvoll, dass sein Amtsnachfolger Emmanuel Macron den Gesprächskanal zu Putin nicht abreissen lässt. Ein Dialog um des Dialoges Willen habe aber keinen Sinn. «Heute möchte Putin nicht wirklich verhandeln. Sein Kriegsziel ist, ein möglichstes grosses Gebiet der Ukraine zu besetzen, vor allem im Osten, den Donbass, den er dann morgen in die Russische Föderation integrieren kann, und dann den Süden, in Fortsetzung der Krim.»

    Zwei Männer.

    Legende:
    Hollande und Putin bei einem Treffen Ende 2015 in Moskau.

    Keystone/Archiv

  • 16:11

    US-Aussenminister bezeichnet Gräueltaten in Butscha als eine «vorsätzliche Aktion»

    US-Aussenminister Antony Blinken hat die an Zivilisten verübten Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha als eine «vorsätzliche Aktion» bezeichnet. Es handle sich nicht um eine «willkürliche Tat einer ausser Kontrolle geratenen Einheit», sagte er vor dem Abflug nach Brüssel zum Nato-Aussenministertreffen. «Es ist eine bewusste Aktion, um zu töten, zu foltern, zu vergewaltigen und Gräueltaten zu begehen», so Blinken weiter. Die Berichte seien «mehr als glaubwürdig». «Die Beweise sind für die Weltöffentlichkeit sichtbar», sagte Blinken.

    US-Präsident Joe Biden hatte am Montag gefordert, den russischen Staatschef Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen. «Dieser Kerl ist brutal. Es ist abscheulich, was in Butscha passiert, und alle haben es gesehen», hatte Biden gesagt.

    Mann.
  • 15:41

    UNO will Experten nach Butscha schicken

    Die Vereinten Nationen wollen die Tötung von mehreren Hundert Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha von eigenen Menschenrechtsexperten untersuchen lassen. Das kündigte eine Sprecherin des UNO-Menschenrechtsbüros in Genf an. Derzeit ist ein Team des UNO-Büros mit etwa 50 Mitarbeitern in Uschgorod im Westen der Ukraine stationiert, etwa 800 Kilometer von der Hauptstadt Kiew und dem Vorort Butscha entfernt. Ein Termin wurde nicht genannt. Nach dem Abzug der russischen Truppen waren in der Kleinstadt in den vergangenen Tagen mindestens 330 Todesopfer entdeckt worden.

    Zusätzlich werde sich eine Untersuchungskommission aus unabhängigen Juristen mit dem Geschehen in Butscha beschäftigen, kündigte Sprecherin Liz Throssell an. Das Gremium soll im Auftrag des UNO-Menschenrechtsrats Beweise für mögliche Kriegsverbrechen sammeln. «Es geht auf mehreren Ebenen voran», sagte Throssell.

    Strasse in Butscha.
  • 15:15

    Nato diskutiert neue Waffenlieferungen

    Die westlichen Verbündeten werden nach Angaben von Nato-Chef Jens Stoltenberg am Mittwoch und Donnerstag über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine diskutieren. Dabei werde es auch um «High-End»-Waffensysteme, Munition und medizinische Ausrüstung gehen. Stoltenberg fügte hinzu, man sehe derzeit eine Reorganisation der russischen Truppen, auf die aber eine grosse, neue Offensive folgen werde.

    Mann.
  • 14:45

    EU-Kommission schlägt Importverbot für Kohle aus Russland vor

    Die EU-Kommission hat einen Vorschlag für ein umfangreiches Paket mit neuen Russland-Sanktionen vorgestellt. Ob die Sanktionen wie vorgeschlagen verhängt werden, müssen nun die 27 EU-Staaten entscheiden.

    Das Paket beinhaltet nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem ein Importverbot für Kohle aus Russland, eine Hafensperre für russische Schiffe sowie weitere Beschränkungen für den Handel mit Russland. Länder wie Deutschland oder Österreich hatten sich zuvor dagegen ausgesprochen, Energielieferungen aus Russland zu stoppen. Beide Länder sind stark von russischer Energie abhängig, besonders vom Gas, das über Pipelines geliefert wird.

    Aber auch bei der Kohle ist Russland für Deutschland Lieferland Nummer eins: 2020 kamen 45 Prozent der eingeführten Hartkohle und Hartkohleprodukte wie Briketts oder Koks dorther, 2021 erhöhte sich der Anteil nach Angaben des Statistischen Bundesamts auf 57 Prozent. Kohle kann Deutschland jedoch einfacher ersetzen als russische Gas-Importe, die nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bis 2024 benötigt werden.

  • 14:22

    Selenski: Noch keine Klarheit zu Sicherheitsgarantien

    Für Wolodimir Selenski gibt es noch keine Klarheit, welche Länder der Ukraine künftig ihre Sicherheit garantieren könnten. Dabei brauche die Ukraine keine 40 Partner, die auf Abruf bereit stünden, sagte der ukrainische Präsident in einem Interview mit ukrainischen Fernsehsendern. «Wir brauchen ernsthafte Spieler, die zu allem bereit sind. Wir brauchen einen Kreis von Staaten, die bereit sind, innerhalb von 24 Stunden alle Waffen zu liefern. Wir brauchen einzelne Länder, von denen die Sanktionspolitik wirklich abhängt.»

    In den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges fordert Kiew, dass mehrere Staaten künftig die Sicherheit der Ukraine garantieren. Nach Selenskis Vorstellung soll dies der Beistandsverpflichtung der Nato ähneln, in der die Ukraine aber nicht Mitglied ist. In diversen Vorschlägen sind die USA, Grossbritannien, Polen, aber auch der jetzige Kriegsgegner Russland, die Türkei oder Deutschland als mögliche Garantiemächte genannt worden.

  • 14:14

    Kohleimporte nach Europa könnten gestoppt werden

    Die EU-Kommission arbeitet intensiv am 5. Sanktionspaket gegen Russland. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Vladis Dombrovskis, erwähnte an einer Pressekonferenz in Luxemburg, dass es auch um Sanktionen bezüglich russischer Kohle gehen werde. Details dazu hat Dombrovskis nicht genannt.

    Importstopps von russischen Energieträgern wie Gas, Öl und Kohle sind unter den Mitgliedstaaten bis jetzt umstritten. Sollten sich die EU-Mitgliedstaaten morgen Mittwoch tatsächlich auf Sanktionen einigen, die sich auf russische Kohleimporte beziehen, wäre das ein starkes Signal aus Brüssel an die Adresse Moskaus, wie SRF-Korrespondent Michael Rauchenstein sagt.

  • 13:39

    Frankreich untersucht mögliche Kriegsverbrechen in Ukraine

    In Frankreich leitet die für Terrorismusbekämpfung zuständige Staatsanwaltschaft drei Untersuchungen wegen möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. Dabei gehe es um Handlungen gegen französische Staatsbürger in den Städten Mariupol, Gostomel and Tschernihiw zwischen dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar und dem 16. März.

    Wie die Anti-Terrorstaatsanwaltschaft weiter ausführt, stünden konkret psychische Übergriffe, der willentlichen Angriff auf unbeteiligte Zivilisten, der Entzug lebenswichtiger Güter beziehungsweise die Zerstörung und Wegnahme ziviler Güter im Fokus der Ermittlungen.

  • 13:30

    Ukrainischer Grenzschutz: Vor Mariupol sinkt ein brennender Frachter

    Im Hafen von Mariupol ist nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes ein ausländisches Frachtschiff in Brand geraten und sinke. Das Feuer auf der «Azburg» sei durch russischen Beschuss ausgelöst worden. Die Besatzung, darunter einige Verletzte, sei von Bord geholt worden. Wegen des Feuers sei es aber unmöglich, das sinkende Schiff zu retten, hiess es.

    Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk bestätigten den Brand des Schiffes, das unter der Flagge des karibischen Inselstaates Dominica fährt. Ein Sprecher machte aber die ukrainische Seite für das Feuer verantwortlich. Die Besatzung der «Azburg» habe aus zwölf Ukrainern bestanden, sagte Sprecher Eduard Bassurin der Agentur Interfax nach.

    Nach Informationen von Online-Schiffstrackern liegt die «Azburg» seit dem 22. Februar in Mariupol. Das war zwei Tage vor Kriegsausbruch. Wegen des russischen Angriffskrieges hängen viele Frachtschiffe in ukrainischen Häfen fest.

  • 13:18

    Schweden weist drei russische Diplomaten aus

    Schweden weist drei Diplomaten aus Russland aus – zunächst deutlich weniger als andere Staaten.

    Es handle sich um drei russische Diplomaten, die in Schweden nicht gemäss der Wiener Konvention zu diplomatischen Beziehungen arbeiteten, sagte Aussenministerin Ann Linde auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Sie schliesse nicht aus, dass weitere Ausweisungen folgen könnten.

    Zuvor hatte Dänemark bekanntgegeben, 15 russische Geheimdienstoffiziere ausser Landes zu verweisen – nach Italien, Frankreich und Deutschland, die je die Präsenz Dutzender russischer Diplomaten nicht mehr tolerieren

  • 13:10

    EU-Staaten könnten erstmals Teil-Embargo für Energie-Importe aus Russland beschliessen

    Mit weiteren, verschärften Sanktionen wollen die EU-Staaten auf die Berichte über von russischen Soldaten getötete Zivilisten in Butscha reagieren. Erstmals könnten die zuständigen Botschafter morgen Mittwoch ein Teil-Embargo für Energie-Importe aus Russland beschliessen.

    Ein einstimmiger Beschluss für Sanktionen im gesamten Energie-Sektor ist allerdings kompliziert. Druck machen hier die baltischen Staaten, aber viele andere EU-Staaten sind noch nicht bereit dazu. Ein Importstopp von Gas schliessen Finnland, Deutschland, Slowenien und andere ost-europäische Staaten noch aus. Bei Erdöl scheint ein Importstopp ab Sommer diskutiert zu werden. Bei Kohle scheint sogar sofort eine Einigung möglich, wie der österreichische Finanzminister Magnus Brunner angedeutet hat.

    So oder so seien alle 27 EU-Staaten fest entschlossen, weitere Sanktionen gegen Russland zu beschliessen, sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire. Frankreich hat zurzeit den EU-Ratsvorsitz inne. Dem Land kommt darum eine Schlüsselrolle bei der Koordination zu. Drittstaaten wie die Schweiz müssen sodann entscheiden, ob sie sich den Beschlüssen der EU-Staaten anschliessen.


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