Krieg in der Ukraine – Ukraine droht Russland mit dem Abbruch von Friedensverhandlungen – News

  • 21:31

    Rechtfertigung des Angriffskriegs in den russischen Staatsmedien

    Im Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine verhärten sich auch die Fronten der Propaganda. In russischen Staatsmedien wird ständig von einer «Ent-Nazifizierung» und damit «Ent-Ukrainisierung» gesprochen. Damit wird versucht, die Vernichtung eines ganzen Landes zu rechtfertigen. Tatsächlich hat die extreme Rechte in der Ukraine einen Wähleranteil von gerade mal zwei Prozent.

    Die Rechtfertigung für die Vernichtung der Ukraine, davon sprach Russlands Präsident Wladimir Putin bereits in einer Rede am 21. Februar. «Weil das so oft wiederholt wurde, wurde dies zu einer ‹dominanten Wahrheit›, die sich zuerst als Alternative darstellte und schliesslich zu einer ideologischen Kriegsmaschine wurde», sagt Geneviève Piron, Russland-Expertin an der Universität Genf.

  • 20:51

    Moskaus Vorgehen in Mariupol könnte Friedensverhandlungen beenden

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland mit einem Ende der Friedensverhandlungen gedroht, falls die ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol getötet werden sollten. «Die Vernichtung in Mariupol könnte einen Schlussstrich unter jede Form von Verhandlungen setzen», sagte Selenski in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit örtlichen Internetmedien.

    «Wir sind in Verbindung mit den Jungs im eingeschlossenen Stahlwerk», sagte Selenski weiter. Die verbliebenen ukrainischen Kämpfer hätten sich im Stahlwerk Asowstal verschanzt. Zudem erteilte Selenski den von Moskau geforderten Gebietsabtretungen eine weitere Absage. «Wir handeln nicht mit Territorien und mit unseren Menschen.»

  • 20:24

    Johnson verspricht Selenski Lieferung bewaffneter Fahrzeuge

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski die Lieferung bewaffneter Fahrzeuge in den kommenden Tagen versprochen. Johnson habe Selenski versichert, Grossbritannien werde der Ukraine weiterhin Material bereitstellen, um sich selbst zu verteidigen, wie aus einem Tweet hervorgeht.

    Die beiden Regierungschefs hätten ausserdem über die Notwendigkeit einer langfristigen Lösung für die Sicherheit der Ukraine gesprochen. Johnson wolle eng mit Partnern und Verbündeten zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass die Ukraine in den kommenden Wochen und Monaten seine Souveränität verteidigen könne. In der vergangenen Woche hatte Johnson Selenski persönlich in Kiew getroffen.

  • 19:48

    Russland meldet Vertreibung ukrainischer Soldaten aus Mariupol

    Das russische Verteidigungsministerium meldet einem Medienbericht zufolge eine fast komplette Vertreibung der ukrainischen Streitkräfte aus Mariupol. Es seien noch einige Kämpfer in der Fabrik Asowstal eingeschlossen, zitiert die Nachrichtenagentur RIA einen Sprecher des Ministeriums. Demnach sollen die Ukrainer über 4000 Militärangehörige in der belagerten Küstenstadt verloren haben. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

  • 18:41

    Ukraine klagt über langsame Waffenlieferungen aus EU

    Die Ukraine hat über langsame und unzureichende Waffenlieferungen aus der Europäischen Union geklagt. «Die EU kommt der Ukraine entgegen, doch sie gibt nicht die Waffen, um die wir gebeten haben», schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Samstag bei Twitter. Zudem dauere die Lieferung der Waffen zu lange. «Die Ukraine braucht Waffen. Nicht in einem Monat. Jetzt», forderte Podoljak.

    In der vergangenen Woche kündigte die EU an, weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung zu stellen. Damit erhöhen sich die zur Verfügung stehenden Mittel auf 1.5 Milliarden Euro.

    Mit den Geldern sollen persönliche Schutzausrüstung, Erste-Hilfe-Kästen und Treibstoff, aber auch Waffen zu Verteidigungszwecken finanziert werden. Kiew hatte dem Westen konkrete Forderungen nach schweren Waffen wie Panzern, Artillerie, Luftabwehr und Flugzeugen vorgelegt.

  • 18:00

    Massiver Wirtschaftseinbruch in Russland und der Ukraine

    Die Regierung der Ukraine rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr um 30 bis 50 Prozent. Das sagt Finanzminister Serhij Martschenko im Fernsehen. Die Weltbank sieht in ihrer Schätzung ebenfalls einen Einbruch der Wirtschaftsleistung bis zu 50 Prozent.

    Auch Russland droht wegen der westlichen Sanktionen in diesem Jahr der massivste Einbruch bei der Wirtschaftsleistung seit fast drei Jahrzehnten. Der Rückgang des BIP werde bei mehr als zehn Prozent liegen, sagte der Chef des russischen Rechnungshofes, Alexej Kudrin, am Dienstag im russischen Haushaltsausschuss. Laut der russischen Wirtschaftszeitung «Wedomosti» könnte die Inflation in Russland auf bis zu 20 Prozent steigen.

    Zuvor hatte die Weltbank Russland ein Minus von 11,2 Prozent beim BIP prognostiziert. Russlands Zentralbank hatte am 10. März mitgeteilt, dass sie einen Rückgang von acht Prozent erwarte. Auch der Wirtschaftsberater von US-Präsident Joe Biden, Brian Deese, hält ein Minus beim BIP von zehn bis 15 Prozent für möglich.

  • 17:26

    Erneuter Vorwurf von Bio-Laboren in der Ukraine

    Russland hat Deutschland eine Beteiligung an angeblichen «Militär-Laboren» in der Ukraine vorgeworfen. «Bestätigten Informationen zufolge hat die deutsche Seite im Bereich der biologischen Sicherheit ihre Arbeit eng mit ihren amerikanischen Verbündeten koordiniert, die in der Ukraine ein Netz aus mindestens 30 biologischen Laboren geschaffen haben.»

    Das sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, dem Staatssender RT. In den Laboren seien «gefährliche wissenschaftliche Forschungen» erfolgt. Belege dafür nannte sie nicht. Russland behauptet seit Wochen, die USA hätten in der Ukraine geheime Labore für die Entwicklung biologischer Waffen betrieben, was die USA zurückweisen.

  • 16:55

    Ukrainischer Botschafter bemängelt Aufstockung der deutschen Militärhilfe

    Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat ein Informationsdefizit bei der Aufstockung der deutschen Militärhilfe für sein Land bemängelt. «Die Ankündigung über die Erhöhung der militärischen Ertüchtigungshilfe für die Ukraine klingt gut auf den ersten Blick. Allerdings wurde die ukrainische Regierung über die Einzelheiten gar nicht informiert», erklärte Melnyk gegenüber der «Welt am Sonntag» laut Vorabbericht vom Samstag. Es habe keine Konsultationen mit der Ukraine gegeben. «Wir wissen weder vom Umfang weiterer Waffenlieferungen, noch vom Verfahren oder Zeithorizont. Das alles bleibt nach wie vor im Dunklen.»

    Am Freitag war bekanntgeworden, dass Deutschland seine Militärhilfe massiv aufstockt. Bundeskanzler Olaf Scholz setzte durch, dass zwei Milliarden Euro zusätzlich in den Nachtragshaushalt eingestellt werden. Mit dem Geld soll der Ukraine auf verschiedenen Wegen geholfen werden, sich besser gegen die russischen Truppen wehren zu können.

    Legende:
    Andrij Melnyk steht auf der Besuchertribüne im Bundestag vor der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski am 17. März 2022.

    Keystone

  • 16:29

    Ostermärsche für Frieden in mehreren deutschen Städten

    In Deutschland haben sich einige Tausend Menschen den Ostermärschen der Friedensbewegung angeschlossen. In Städten wie Hannover, München, Duisburg, Stuttgart, Leipzig und Berlin versammelten sich Demonstranten am Samstag mit Fahnen und Plakaten. Die Kundgebungen richteten sich etwa gegen den russischen Krieg in der Ukraine und die geplanten Milliardenausgaben für die Bundeswehr.

    Auf Plakaten und Bannern stand beispielsweise «Nein zum Krieg» oder «Stoppt den Rüstungswahn». Einige Plakate richteten sich gegen Pläne der Bundesregierung, 100 Milliarden Euro für grosse Projekte der Verteidigungspolitik bereitstellen zu wollen.

    Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Pazifismus sei im Moment «ein ferner Traum». Wenn die Idee der Ostermärsche Frieden sei, müsse man sich klarmachen: «Frieden kann und wird es nur geben, wenn Putin seinen Angriffskrieg stoppt.»

    Ostermarsch in Berlin

    Legende:
    In Berlin fand parallel zum traditionellen Ostermarsch eine zweite Demonstration unter dem Namen «alternativer Ostermarsch» statt. Unter anderem demonstrierte dort eine Teilnehmerin mit gefesselten Händen und Kunstblut unter dem Motto «Stoppt die russischen Kriege».

    Keystone

  • 16:00

    Russland warnt Tschechien vor Sowjetwaffen-Export

    Russland hat Tschechien davor gewarnt, Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine oder an andere Drittländer weiterzugeben. Der tschechische Aussenminister Jan Lipavsky berichtete am Samstag der Nachrichtenagentur CTK, dass aus Moskau eine entsprechende Mitteilung eingegangen sei. Die Forderung bezeichnete er als «Unsinn», denn es gebe keine Klausel, die solche Wiederausfuhren verbiete.

    Russland hatte wegen Waffenlieferungen an die Ukraine Protestschreiben an mehrere westliche Länder geschickt, untere anderem an die USA. Nach Angaben der US-Tageszeitung «Washington Post» warnte Moskau die Regierung in Washington, solche Lieferungen könnten «unvorhersehbare Folgen» haben.

    Das tschechische Verteidigungsministerium äussert sich nach Angaben von CTK nicht zur Art der Waffenlieferungen. Jedoch gibt es Berichte, wonach das Land mehrere Dutzend Panzer der sowjetischen Bauart T-72 sowie BMP-1-Schützenpanzer auf den Weg gebracht haben soll.

  • 15:41

    Russland zieht Zehntausende Soldaten im Osten der Ukraine zusammen

    Nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Luhansk hat Russland im Osten der Ukraine Zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive zusammengezogen. Ausserdem seien Hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagte Gouverneur Serhij Hajdaj am Samstag. «Sie haben schon alles für einen Durchbruch bereit.» Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann gleichzeitig in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten.

    In beiden Regionen soll nach Wetter-Vorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Regen aufhören. Russland hatte Ende März mit einem Truppenabzug rund um die Hauptstadt Kiew begonnen – angeblich, um die Kämpfe vorerst auf den Osten der Ukraine zu konzentrieren.

  • 15:24

    Cassis ist zufrieden mit Schweizer Umsetzung der Sanktionen

    «Wir sind nicht nur auf Kurs, wir gehören weltweit zu den Besten», sagte Bundespräsident Ignazio Cassis bezüglich der Umsetzung der Sanktionen gegen Russland durch die Schweizer Behörden in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

    Bei internationalen Kontakten nehme er kaum Kritik wahr, sagte Cassis. Geäussert werde Kritik hauptsächlich im Inland. Mehr zum Gespräch mit Bundespräsident Cassis erfahren Sie in unserem Artikel «Cassis sieht Schweiz bei Sanktionspolitik ‹bei den Besten›».

  • 15:09

    Tote bei Raketenangriffen auf Kiew und Charkiw

    Bei einem russischen Raketenangriff auf Kiew hat es nach offiziellen Angaben mindestens ein Todesopfer gegeben. Mehrere Menschen seien mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht worden, sagte Stadtpräsident Vitali Klitschko im Fernsehen. Der Angriff traf den Stadtteil Darnyzja im Südosten der Millionenmetropole.

    Das russische Militär behauptet, Ziel sei eine Panzerfabrik gewesen. Eine Bestätigung der ukrainischen Behörden dafür gab es zunächst nicht. Der ukrainische Rüstungskonzern Ukroboronprom bestätigte lediglich, dass eine Raketenfabrik südwestlich von Kiew getroffen wurde.

    Nach amtlichen Angaben wurde bei einem Angriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw ebenfalls mindestens eine Person getötet. Darüber hinaus seien 18 Menschen verletzt worden. Angriffe wurden auch in der Westukraine im Gebiet Lwiw und einem Militärflugplatz in Olexandrija im Zentrum der Ukraine gemeldet.

  • 14:27

    Knapp 36’000 ukrainische Flüchtende in der Schweiz

    35’872 Flüchtende aus der Ukraine haben sich inzwischen in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 29’203 den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Samstag auf Twitter mitteilte. Somit sind innerhalb eines Tages weitere 732 Menschen aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden und 889 weitere haben den Schutzstatus S erhalten.

    Gemäss den aktuellsten Zahlen der Flüchtlingshilfe waren in der Schweiz fast 3200 Flüchtende bei privaten Gastfamilien untergebracht. Insgesamt hielten zuletzt über 26’000 Familien gut 65’000 private Betten für Geflüchtete bereit.

  • 13:54

    Hunderte Soldaten und Zivilisten in russischer Gefangenschaft

    Nach Angaben der ukrainischen Regierung hält Russland etwa 700 ukrainische Soldaten und Hunderte Zivilisten in Gefangenschaft. Darunter seien auch etwa 500 Frauen. «Sie haben mehr als 1000 Personen geschnappt», sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag im ukrainischen Einheitsfernsehen. Die Ukraine ihrerseits habe etwa 700 russische Soldaten gefangen genommen. Wereschtschuk forderte Russland auf, die Zivilisten bedingungslos freizulassen.

    Die genauen Zahlen, wie viele Menschen derzeit festgehalten werden, sind unklar. Russischen Medien zufolge nahmen allein die Separatisten im ostukrainischen Gebiet Donezk über 3000 ukrainische Soldaten gefangen. In der belagerten Hafenstadt Mariupol sollen sich mehr als 1000 Marineinfanteristen ergeben haben. Die Ukraine streitet das ab.

  • 12:57

    Angriff mit Marschflugkörpern in Lwiw

    Russland hat die Region Lwiw nach ukrainischen Angaben mit Marschflugkörpern angegriffen. Russische Militärflugzeuge seien in Belarus gestartet und hätten Marschflugkörper auf die an Polen grenzende ukrainische Region abgefeuert, teilt das ukrainische Militär mit. Vier russische Marschflugkörper seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden.

  • 12:18

    Schweiz fordert Ausschluss russischer Sportfunktionäre

    Die Schweiz verlangt vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) den Ausschluss von Funktionären aus Russland und Belarus aus Spitzenämtern in internationalen Sportverbänden. Dazu schickte Sportministerin Viola Amherd einen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach.

    Über das Schreiben vom Donnerstag berichteten zuerst die Tamedia-Zeitungen am Samstag. Angesichts der Situation in der Ukraine reiche es nicht mehr aus, Athletinnen und Athleten aus den beiden Ländern von Wettkämpfen im Ausland auszuschliessen, heisst es im Brief, welcher Keystone-SDA vorliegt.

    Die Schweiz habe sich mit dem Statement klar positioniert, teilte Christoph Lauener, Leiter Kommunikation beim Bundesamt für Sport (Baspo), am Samstag mit. Das IOC habe wesentlich wirksamere Mittel als der Staat und könne die Verbände gegebenenfalls aus der olympischen Familie ausschliessen. Auch Swiss Olympic, das Schweizerische Olympische Komitee, unterstützt die Haltung des Bundes.

  • 11:43

    Einreiseverbot für Premierminister Boris Johnson

    Das russische Aussenministerium hat ein Einreiseverbot für den britischen Premierminister Boris Johnson erlassen. Auch Aussenministerin Liz Truss, Verteidigungsminister Ben Wallace und zehn weitere britische Politiker dürften nicht mehr nach Russland einreisen, teilt das Ministerium in Moskau mit.

    Hintergrund der Massnahme sei «das beispiellose unfreundliche Vorgehen der britischen Regierung, insbesondere die Verhängung von Sanktionen gegen hochrangige russische Vertreter». London stehe hinter einer «Informationskampagne», die zum Ziel habe, Russland international zu isolieren und wirtschaftlich zu schädigen.

    JOhnson

    Legende:
    Neben Boris Johnson dürfen auch der amerikanische Präsident Joe Biden und Kanadas Premier Justin Trudeau nicht mehr nach Russland reisen.

    Reuters

  • 11:41

    Russen zerstören in Ukraine absichtlich Brücken

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird in der Ukraine die Lieferung von Hilfsgütern durch eine weitreichende Zerstörung von Strassen, Brücken und anderer Infrastruktur erschwert. Dies insbesondere in Gebieten, die zeitweise unter russischer Kontrolle waren, hiess es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums.

    Russische Truppen hätten bei ihrem Rückzug aus dem Norden des Landes gezielt Brücken gesprengt, Fahrzeuge auf wichtigen Routen zurückgelassen und Landminen verstreut. In der Stadt Tschernihiw zum Beispiel gebe es nur noch eine einzige Fussgängerbrücke über den Fluss. Alle anderen seien zerstört worden. Die britische Regierung veröffentlicht schon seit Wochen jeden Tag Informationen ihrer Geheimdienste zum Kriegsverlauf.

    Zerstoerte Bruecke

    Legende:
    Frauen gehen in Iwankiw an einer Brücke vorbei, die nach Angaben von Anwohnern von Soldaten der russischen Armee zerstört worden ist.

    Reuters

  • 11:16

    Ukraine beklagt 2500 bis 3000 getötete Soldaten

    Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew bislang 2500 bis 3000 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski dem US-Fernsehsender CNN in einem Interview, das am Freitag in ersten Auszügen verbreitet wurde. Selenski berichtete zudem von etwa 10’000 verletzten Soldaten auf ukrainischer Seite. Es sei schwer zu sagen, wie viele davon überleben werden.

    Mit Blick auf die Angehörigen sagte Selenski, als Vater schmerze es ihn ganz besonders zu sehen, wenn Eltern ein Kind verlören. «Es tut so sehr weh. Es ist eine Tragödie.» Er dürfe dies aber nicht als Vater betrachten, «weil man danach nur noch Rache und Mord will». Er müsse es als Präsident des Landes betrachten, in dem viele Menschen gestorben seien und ihre Angehörigen verloren hätten und in dem es zugleich Millionen Menschen gebe, «die leben wollen». «Wir alle wollen kämpfen. Aber wir alle müssen unser Bestes geben, damit dieser Krieg nicht endlos ist.»

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