Krieg in der Ukraine – Ukraine erwartet Konjunktureinbruch von 40 Prozent – News

  • 13:10

    Russland liefert weiterhin durch die Ukraine Gas

    Ungeachtet des Krieges pumpt der russische Staatskonzern Gazprom weiterhin in grossem Umfang Gas durch die Ukraine in den Westen. An diesem Samstag sollen 108 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem des russischen Nachbarlands geliefert werden, wie der Konzern in Moskau mitteilte. Dies entspricht nach russischen Angaben der bestellten Menge. Bestätigt wurde die Lieferungen vom Betreiber des ukrainischen Gastransitnetzes, wie die Agentur Interfax meldete.

    Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Durchleitungsgebühren. Durch die russisch-europäische Pipeline «Jamal-Europa» fliesst Interfax zufolge hingegen derzeit kein Gas über Belarus und Polen nach Deutschland. Vielmehr werde Gas im so bezeichneten Reverse-Verfahren aus europäischen Speichern von Deutschland nach Polen umgeleitet.

    Damit gehen die Lieferungen durch die anderen Leitungen auch nach der Umstellung der Zahlungen auf Rubel weiter.

    Legende:
    Keystone / Archiv

  • 11:39

    Grossbritannien: Ukraine rückt vor

    Die ukrainische Armee rückt nach britischen Geheimdienstinformationen in der Nähe der Hauptstadt Kiew weiter auf russische Truppen vor, die auf dem Rückzug sind. Nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums von Samstag in London dauern auch Versuche der Ukrainer an, am nordwestlichen Rand der Hauptstadt von Irpin in Richtung Bucha und Hostomel vorzustossen.

    Vom wichtigen Frachtflughafen Hostomel, der seit Beginn des Krieges am 24. Februar umkämpft ist, hätten sich die Russen inzwischen zurückgezogen, hiess es weiter. Auch entlang der östlichen Achse seien mehrere Dörfer von ukrainischen Einheiten zurückerobert worden, ebenso wie eine wichtige Strasse in der Stadt Charkiw im Osten des Landes. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war nicht möglich.

  • 11:17

    Russland spricht erneut von erfolgreichen Angriffen in der Ukraine

    Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bei neuen Raketenangriffen in der Ukraine mehrere Dutzend weitere Militärobjekte zerstört. Demnach wurde nahe der Handels- und Industriestadt Krementschuk, rund 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew, am Samstagmorgen ein Benzin- und Diesellager vernichtet. Aus dem Lager seien die ukrainischen Truppen im Zentrum und im Osten des Landes mit Treibstoff versorgt worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau.

    Zudem seien zwei Militärflugplätze ausser Gefecht gesetzt worden – nahe der Stadt Poltawa und in der Nähe von Dnipro. Insgesamt seien innerhalb eines Tages 67 militärische Objekte zerstört worden, darunter auch Munitionslager, sagte der Generalmajor. Zudem seien zwei Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 sowie 24 Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben waren von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.

  • 11:07

    Papst erwägt Besuch der Ukraine

    Papst Franziskus sagte am Samstag, er erwäge einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Auf die Frage eines Reporters im Flugzeug von Rom nach Malta, ob er eine Einladung der ukrainischen politischen und religiösen Autoritäten in Erwägung ziehe, antwortete Franziskus: «Ja, sie liegt auf dem Tisch.» Er nannte keine weiteren Details.

    Papst Franziskus ist derwei zu seiner zweitägigen Reise im kleinsten EU-Land Malta angekommen. Die Maschine mit der Vatikan-Delegation und Journalisten an Bord landete am Samstagvormittag gegen 10 Uhr auf dem internationalen Flughafen in Luqa.

    Der Papst während des Flugs von Rom nach Malta.

    Legende:
    Der Papst während des Flugs von Rom nach Malta.

    Keystone

  • 10:26

    Massiver Konjunktureinbruch in der Ukraine

    Der Ukraine droht nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums wegen des Krieges ein Konjunktureinbruch um 40 Prozent im laufenden Jahr. Allein im ersten Quartal sank die Wirtschaftsleistung um 16 Prozent, teilt das Ministerium unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit.

    «Die Sektoren, in denen kein Homeoffice möglich ist, haben am meisten gelitten.» Der Einmarsch der russischen Armee begann am 24. Februar und damit mitten im Winterquartal.

  • 9:17

    Ukraine: Heute soll es sieben humanitäre Korridore geben

    Für heute sind sieben humanitäre Korridore zur Evakuierung von Menschen aus den belagerten Regionen der Ukraine geplant. Dies sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk.

    Zu den geplanten Korridoren gehören ein Korridor für Menschen, die mit privaten Verkehrsmitteln aus der Stadt Mariupol evakuiert werden sollen, sowie ein Korridor mit Bussen für Einwohner von Mariupol, die aus der Stadt Berdjansk evakuiert werden sollen, sagte Wereschtschuk.

  • 8:39

    Schätzung: 158 getötete Kinder im Ukraine-Krieg

    Die geschätzte Zahl der im Krieg in der Ukraine getöteten und verwundeten Kinder ist auf 412 angestiegen. Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden seit Beginn des Konflikts 158 Kinder getötet und 254 verletzt. Dies berichtet der britische Guardian.

  • 8:23

    USA: Panzer aus Sowjet-Produktion für die Ukraine

    Einem Medienbericht zufolge wollen die USA zusammen mit Verbündeten Panzer an die Ukraine liefern, die zur Zeit der Sowjetunion gebaut wurden. Die Panzer sollten die Verteidigung in der Donbass-Region stärken, schreibt die «New York Times» unter Berufung auf einen US-Beamten. Die Panzer sollten bald dorthin gebracht werden.

    Der zitierte Beamte sagte nicht, um wie viele Panzer es sich handelt und aus welchem Land sie geliefert werden. Das US-Verteidigungsministerium lehnte einen Kommentar ab, das US-Präsidialamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.

  • 7:32

    Offenbar erneut Raketenangriffe auf ukrainische Städte

    Russische Raketen sind am frühen Samstagabend in zwei Städten der Zentralukraine eingeschlagen und haben Infrastruktur und Wohnhäuser beschädigt. Dies meldet der Leiter der Region Poltawa, Dimitri Lunin.

    «Poltawa. Eine Rakete schlug in der Nacht in eine der Infrastruktureinrichtungen ein», schrieb Lunin in einem Online-Posting. «Krementschuk. Mehrere Angriffe auf die Stadt am Morgen.»

    Poltawa ist die Hauptstadt der Region Poltawa, östlich von Kiew – Krementschuk ist eine der wichtigsten Städte der Region. Es gab keine unmittelbaren Informationen über mögliche Opfer, so Lunin.

  • 6:28

    Schweiz: Aufnahme von Geflüchteten läuft laut Karin Keller-Sutter gut

    Bisher sind 22’000 Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz angekommen und deren Aufahme laufe gemessen an der Herausforderung gut. Das sagt Justizministerin Karin Keller-Sutter in einem Interview mit dem «Tages Anzeiger». Die Schweiz sei mit ihrem Föderalismus wie eine Tinguely-Maschine. Es dauere, bis sie laufe, aber wenn sie einmal in Gang gekommen sei, dann funktioniere sie, so Keller Sutter.

    Dem Kreml wirft die Justizministerin vor, bewusst zivile Strukturen zu zerstören, um die Lebensgrundlagen der Menschen zu vernichten. Putin versuche, mit Flüchtlingen Europa zu destabilisieren. Das sei eine hybride Kriegsführung, so Keller-Sutter weiter.

    Keller-Suter bei einer PK

    Legende:
    Gemäss Keller-Sutter braucht es auch eine langfristige Planung. «Wenn die Geflüchteten länger Schutz bei uns brauchen, werden wir sicher für einen Teil der privat untergebrachten Menschen andere Unterkünfte suchen müssen», sagte Keller-Sutter.

    Keystone/Archiv

  • 2:28

    Laut Selenski gelingt über 3000 Menschen die Flucht aus Mariupol

    In Mariupol haben offenbar mehrere Menschen aus der umkämpften Hafenstadt trotz einer zuvor gescheiterten Evakuierungsaktion des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) fliehen können.

    Die humanitären Korridore hätten in drei Regionen funktioniert, sagte der ukrainische Präsident Wolodmir Selenski in einer Videoansprache. Er sagte weiter, 3071 Menschen hätten aus Mariupol fliehen können. Laut der Nachrichtenagentur AFP gelang es einigen Bussen mit Fliehenden in die Stadt Saporischschja zu gelangen.

    Bus voller Menschen und Kindern während der Nacht

    Legende:
    Zuvor hatte das IKRK auf Twitter mitgeteilt, dass eine für am Freitag geplante Rettungsmission in Mariupol gescheitert sei. Sie würden im Laufe vom Samstag einen erneuten Anlauf unternehmen wollen, so das IKRK weiter.

    Keystone

  • 1:37

    Russische Truppen beschiessen offenbar Stadt nahe Odessa

    Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge eine Stadt unweit der Hafenmetropole Odessa mit Raketen beschossen. Sie hätten von der 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim aus drei Raketen abgefeuert.

    Das schrieb Maxym Martschenko als Chefverwalter der Region auf Telegram. Es habe Verletzte gegeben. Weitere Details nannte er nicht. Am Dienstag war bereits die rund 130 Kilometer nordöstlich gelegene Stadt Mykolajiw heftig beschossen worden, die bislang für die russischen Truppen den Landweg nach Odessa blockiert.

    Ukrainische Fahne bei Nachtdämmerung vor Strand in Odessa

    Legende:
    Odessa mit seinem Hafen am Schwarzen Meer gilt als strategisch wichtige Stadt.

    Keystone

  • 22:44

    EU-Parlamentspräsidentin zu Besuch in Kiew

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich bei EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola für ihren Besuch in Kiew bedankt. Es sei «heldenhaft» von ihr persönlich nach Kiew gekommen zu sein.

    Die aus Malta stammende EU-Parlamentspräsidentin hatte bei ihrem Besuch der Ukraine weitreichende Unterstützung und Solidarität zugesichert. «Wir werden helfen, Eure Städte wieder aufzubauen», sagte sie an einem Medientermin mit dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk. Finanzielle und militärische Hilfe werde aufrecht erhalten und ausgebaut.

    Auf Twitter schreib sie zudem: «Ich bin in Kiew, um eine Botschaft der Hoffnung zu überbringen. Wir sind mit Euch.» Wie ihr Sprecher mitteilte, war Metsola im Namen des EU-Parlaments in Kiew.

  • 21:12

    Kampfjet-Beschaffung: Ständeratskommission drückt aufs Tempo

    Der Ständerat soll in der Sommersession über die Armeebotschaft 2022 und damit über die Beschaffung von 36 neuen Kampfflugzeugen und das bodengestützte Luftverteidigungssystems Patriot entscheiden. Die Sicherheitspolitische Kommission (SIK-S) will angesichts des Krieges in der Ukraine aufs Tempo drücken.

    Die Detailberatung zur Armeebotschaft will die Kommission am 3. Mai fortsetzen und dann auch über die Beschaffung von Armeematerial und das Immobilienprogramm des Verteidigungsdepartements (VBS) befinden.

    Eine F/A-18 der Schweizer Armee

    Legende:
    Die 30 F/A-18 (im Bild eine F/A-18 über dem Militärflugplatz Payerne) und die 25 F-5 Tiger der Schweizer Armee sollen mit 36 neuen Kampfjets ersetzt werden. 6.035 Milliarden Franken sind für die Beschaffung eingeplant.

    Keystone

  • 20:58

    Coop rechnet auf längere Sicht mit Preiserhöhungen

    Die im Zuge des Ukraine-Kriegs und im Nachgang zur Corona-Krise steigenden Rohstoffpreise dürften auf das Geschäft von Coop nur begrenzten Einfluss ausüben. Dennoch ist laut Konzernchef Philipp Wyss auf längere Sicht mit Preiserhöhungen zu rechnen.

    Wyss betonte im Interview im Tessiner TV-Sender Teleticino, dass sich die «schreckliche Lage» in der Ukraine bislang kaum auf das Angebot und die Preise bei Coop ausgewirkt haben. Denn nur ein sehr kleiner Teil der Produkte werde aus dem Konfliktgebiet bezogen.

    Hinzu kommt, dass etwa das zur Brotproduktion verwendete Getreide noch aus der letztjährigen Ernte stamme und dessen Preis bereits ausgehandelt worden sei, erklärte Wyss.

  • 20:04

    Ständerats-Kommission fordert Erhöhung der Armeeausgaben

    Nach der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats möchte nun auch die entsprechende Kommission des Ständerats die Armeeausgaben erhöhen. Die Kommission hat eine Motion überwiesen, die verlangt, die Armeeausgaben ab 2023 schrittweise so zu erhöhen, dass diese spätestens 2030 rund ein Prozent des Bruttoinlandproduktes betragen. Das entspricht einem Armeebudget von etwa sieben Milliarden Franken.

    Die Kommissionsmehrheit ist angesichts der aktuellen Bedrohungslage und des Ukraine-Kriegs der Auffassung, dass sich die Armee mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehe und es deshalb eine Erhöhung der Armeeausgaben brauche, wie die Parlamentsdienste mitteilen.

  • 19:24

    Ukraine berichtet über Gefangenenaustausch

    Mehr als fünf Wochen nach Kriegsbeginn hat es ukrainischen Angaben zufolge einen weiteren Gefangenenaustausch gegeben. Die russische Seite habe 71 ukrainische Soldaten und 15 Soldatinnen freigelassen und dafür ebenso viele eigene Leute übergeben bekommen, schrieb die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Facebook.

    In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrere Gefangenenaustausche gegeben. Mitte März hatte die russische Seite den entführten Bürgermeister der Stadt Melitopol freigelassen – ukrainischen Angaben zufolge im Austausch für neun russische Wehrdienstleistende.

  • 18:57

    Hilskonvoi des Roten Kreuzes gelangt nicht nach Mariupol

    Der Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes, der Menschen aus Mariupol evakuieren sollte, kehrt um. Die Lage mache es unmöglich, mit dem Hilfseinsatz fortzufahren, heisst es in einer Stellungnahme.

    In den vergangenen Tagen sind wiederholt geplante Feuerpausen für die Evakuierung von Zivilistinnen und Zivilisten über bestimmte Strassen nicht eingehalten worden. Die humanitäre Lage in der Stadt spitzt sich Tag für Tag zu, Wasser, Lebensmittel und geheizte Räume sind kaum noch verfügbar.

    Menschen auf einer Strasse voller Trümmer in Mariupol.

    Legende:
    In der weitgehend zerstörten Stadt Mariupol sollen sich noch immer mehr als 100’000 Menschen befinden.

    Reuters

  • 18:41

    Angriff auf russisches Treibstoffdepot: Faktenlage ungeklärt

    Russland hat der Ukraine erstmals seit Kriegsbeginn einen Luftangriff auf russisches Gebiet vorgeworfen. Zwei ukrainische Militärhubschrauber sollen nach russischen Angaben ein Treibstofflager in Belgorod nahe der Grenze angegriffen haben.

    Laut Militärexperte Georg Häsler ist die Faktenlage um den Angriff nicht geklärt. «Im konkreten Fall wäre eine False Flag, also eine von eigenen Kräften durchgeführte Aktion, die den anderen zugeschrieben wird, eher erstaunlich. Denn auch die Nato sieht, was sich im Luftraum abspielt.» Der Angriff könnte aber die Begründung für eine härtere Gangart Russlands im Krieg liefern, sagt Häsler im Interview.

  • 18:02

    Sonderstab Asyl will Geflüchtete gleichmässig auf Kantone verteilen

    Um die Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine in der Schweiz zu koordinieren, hat sich der Sonderstab Asyl (Sonas) des Bundes zum zweiten Mal getroffen. Dabei wurde eine Arbeitsgruppe geschaffen, die dafür sorgen soll, die Geflüchteten gleichmässig auf die Kantone zu verteilen.

    Der zwischen den Kantonen vereinbarte Verteilschlüssel könne zurzeit nicht eingehalten werden, teilte das Bundesamt für Migration (SEM) mit. Grund dafür sei, dass viele Geflüchtete eine private Unterkunft bei Verwandten oder Bekannten gefunden hätten und dort bleiben könnten. Ziel sei aber, mittelfristig Ungleichgewichte zwischen den Kantonen auszugleichen.

    Die wichtigste Herausforderung aktuell sei jedoch, Unterkünfte zu finden, sagte Daniel Bach vom SEM. Mit jeder Unterkunft brauche es zudem personelle Ressourcen, um die Geflüchteten zu betreuen.

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