Krieg in der Ukraine – Ukraine lehnt Kapitulation in der Hafenstadt Mariupol ab – News

  • 2:32

    Sloweniens Diplomaten zurück nach Kiew

    Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die ukrainische Metropole angekündigt. Die Ukraine brauche direkte diplomatische Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. «Wir arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut.»

    Sloweniens Botschafter und weiteres Botschaftspersonal, die Kiew zusammen mit vielen Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen hatten, werden nach einem Bericht des slowenischen Fernsehens noch in dieser Woche zurückkehren. «Sie sind Freiwillige», betonte Jansa.

  • 2:02

    Russische Drohnen über den Städten

    Die russische Luftwaffe hat nach Erkenntnissen ukrainischer Militärs nach anfänglichen Verlusten ihre Strategie bei Angriffen geändert. «In 25 Tagen haben die russischen Besatzer schwere Verluste zu Lande und auch in der Luft erlitten – 96 Flugzeuge, 118 Hubschrauber und Dutzende Marschflugkörper und Drohnen», sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ignat nach Angaben der «Ukrajinska Prawda» am Sonntagabend. Angesichts dieser Verluste sei seit zwei Tagen eine neue Strategie der Russen erkennbar, die verstärkt mit Aufklärungsdrohnen die Ergebnisse von Raketenangriffen kontrollierten.

    Auch die südukrainische Hafenstadt Odessa hat am Sonntag den zunehmenden Einsatz russischer Drohnen über dem Stadtgebiet und in der Umgebung registriert. «Es ist aber alles ruhig, es gab keine Angriffe», so der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Maxim Martschenko. Die Luftabwehr habe die Drohnen des Gegners unter Feuer genommen. «Der Abschuss einiger dieser Drohnen wurde bereits bestätigt», sagte Martschenko. Odessa ist vom Kriegsgeschehen bisher weitgehend verschont geblieben.

  • 1:02

    Explosionen im Westen von Kiew

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am späten Sonntagabend von mehreren Explosionen erschüttert worden. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden dabei mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil im Westen der Metropole beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden. «Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort», teilte Klitschko auf Telegram mit. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Angriff mindestens ein Mensch getötet. «Wir warten auf genauere Informationen.»

    Legende:
    Rettungskräfte im Einsatz bei einem zerstörten Einkaufszentrum in Kiew.

    Reuters

  • 0:49

    Ukraine lehnt Kapitulation in Mariupol ab

    Die ukrainische Führung hat ein vom russischen Militär gestelltes Ultimatum an die Verteidiger von Mariupol zur Kapitulation kategorisch abgelehnt. «Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben», sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der «Ukrajinska Prawda» am frühen Montagmorgen. Dies sei der russischen Seite bereits übermittelt worden. Sie forderte vielmehr vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die umkämpfte Hafenstadt am Asowschen Meer. Busse der ukrainischen Regierung sollen dann weitere Menschen evakuieren.

    Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu sollte zwischen 10 und 12 Uhr Moskauer Zeit (8 bis 10 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, wie Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass mitteilte.

    Wereschtschuk kündigte an, am Montag sollen rund 50 Busse nach Mariupol für Evakuierungen aufbrechen. Sie erklärt, am Sonntag hätten 3985 Menschen die Stadt verlassen können. Im gesamten
    Land hätten 7295 Menschen aus umkämpften Städten fliehen können.

  • 22:37

    Mehr als 7000 Menschen aus umkämpften Gebieten herausgeholt

    Aus von Russland belagerten Gebieten sind nach ukrainischen Angaben am Sonntag 7295 Menschen herausgebracht worden. Vier von sieben humanitären Korridoren hätten funktioniert, sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk in einer Videobotschaft. Rund 4000 Menschen wurden demnach aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nach Saporischschja gebracht. Weitere Evakuierungen habe es in der Region Kiew gegeben.

  • 22:05

    Die wichtigsten Ereignisse des Tages

    • In der belagerten Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben des Stadtrats eine Kunstschule bombardiert worden. 400 Menschen hätten dort Schutz gesucht, darunter Frauen, Kinder und Ältere. Russland fordert die ukrainischen Streitkräfte in der umkämpften Stadt zur Aufgabe auf.
    • Gemäss ukrainischen Angaben sind die Frontlinien «praktisch eingefroren». Russland verfüge nicht über genügend Kampfkraft, um weiter vorzurücken, sagte ein Präsidentenberater. Die Ukraine befürchtet jedoch einen Angriff auf die westliche Region Wolyn von Belarus aus. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch.
    • Der ukrainische Präsident Selenski hat in einem CNN-Interview erneut seine Bereitschaft zu persönlichen Verhandlungen mit Kremlchef Putin über ein Ende des Krieges unterstrichen. Selenski machte deutlich, dass die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre Unabhängigkeit nicht zur Verhandlung stehen könnten.
    • Das russische Militär hat abermals die Hyperschall-Rakete «Kinschal» (Dolch) eingesetzt und damit nach eigenen Angaben ein Treibstofflager im Süden der Ukraine getroffen.
    • Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind durch den Krieg bereits zehn Millionen Menschen vertrieben worden. Das teilte UNHCR-Chef Filippo Grandi mit.
  • 21:38

    Russland fordert Mariupol zur Aufgabe auf

    Russland fordert die ukrainischen Streitkräfte in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen. «Es hat sich eine schreckliche humanitäre Katastrophe entwickelt», erklärt der Leiter des Nationalen Zentrums für Verteidigung, Michail Misinzew, mit Blick auf die Lage in der Stadt. «Allen, die ihre Waffen niederlegen, wird ein freies Geleit aus Mariupol garantiert.» Er kündigte an, Fluchtkorridore sollten am Montag um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (08.00 MEZ) geöffnet werden. Russland besteht demnach auf eine «förmliche schriftliche Antwort» seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ).

    Laut Misinzew soll ausserdem Zivilisten ermöglicht werden, die Stadt in Richtung Russland oder in ukrainisch kontrollierte Gebiete zu verlassen. Nach russischen Angaben befinden sich derzeit noch 130 000 Zivilisten in der Stadt. Der Stadtrat von Mariupol warf Moskau zuletzt vor, Zivilisten gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben. Misinzew wiederum warf Kiew vor, die Zivilisten in Mariupol als Geiseln zu halten.

    Angehörige pro-russischer Truppen am Rande der belagerten Hafenstadt Mariupol.

    Legende:
    Angehörige pro-russischer Truppen am Rande der belagerten Hafenstadt Mariupol.

    Reuters

  • 20:23

    Ukraine sieht Frontlinien «praktisch eingefroren» – Russland nicht

    Die Frontlinien zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften sind nach ukrainischen Angaben «praktisch eingefroren». Russland verfüge nicht über genügend Kampfkraft, um weiter vorzurücken, sagt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer Videoansprache.

    Auf der anderen Seite ist die russische Armee nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine um zwölf Kilometer vorgerückt. Die Grenze der Siedlung Nikolske nordwestlich der Stadt Mariupol sei erreicht worden, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag der Agentur Interfax zufolge. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Angaben.

  • 19:01

    US-Verteidigungsminister: Hyperschall-Rakete keine Wende im Krieg

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sieht im Einsatz der russischen Hyperschall-Rakete «Kinschal» keine massgebliche Veränderung im Krieg in der Ukraine. Austin sagte dem Sender CBS, er halte den Einsatz der «Kinschal» nicht für einen entscheidenden Wendepunkt im Kriegsverlauf. Der russische Präsident Wladimir Putin greife auf solche Waffen zurück, weil er versuche, wieder Schwung in den Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine zu bekommen.

    Austin sagte weiter: «Wir haben in den vergangenen Wochen gezielte Angriffe auf Städte und Zivilisten erlebt.» Auch das sei darauf zurückzuführen, dass der Vormarsch ins Stocken geraten sei. «Das ist wirklich widerwärtig.» Austin drückte den Ukrainern seinen Respekt für deren Tapferkeit aus.

    Lloyd Austin.

    Legende:
    Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin.

    Reuters

  • 18:21

    Russland verliert weitere hochrangige Militärs

    Die russische Armee soll nach ukrainischen Angaben weitere hochrangige Militärs verloren haben. Kommandeure des Fallschirmregiments aus der russischen Stadt Kostroma nordöstlich von Moskau und des Kosakenregiments aus Stawropol im Süden Russlands seien «eliminiert» worden, teilte die ukrainische Armee mit. Der Kommandeur der 346. Brigade der Sondereinsatzkräfte sei zudem verletzt worden. Von russischer Seite liegen dazu keine Informationen vor.

    In über drei Wochen Krieg sind gemäss der ukrainischen Armee mehrere Dutzend hochrangige russische Offiziere getötet haben. Darunter sollen mindestens sechs Generäle von Armee und Nationalgarde gewesen sein.

  • 17:24

    Selenski fordert erneut Verhandlungen mit Putin

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat erneut seine Bereitschaft zu persönlichen Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in seinem Land unterstrichen.

    «Ich bin bereit für Verhandlungen mit ihm», sagte Selenski am Sonntag dem US-Sender CNN laut Übersetzer. «Wenn es nur eine einprozentige Chance gibt, diesen Krieg zu stoppen, dann denke ich, dass wir sie ergreifen müssen.» Sollten alle Friedensbemühungen scheitern, «würde es bedeuten, dass dies ein dritter Weltkrieg ist».

    Selenski machte deutlich, dass die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre Unabhängigkeit nicht zur Verhandlung stehen könnten. Von westlichen Staats- und Regierungschefs forderte der ukrainische Präsident Sicherheitsgarantien für sein Land.

  • 16:41

    Erneut Demonstrationen in Russland, erneut Festnahmen

    Bei erneuten Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind am Sonntag in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern fast Tausend Menschen festgenommen worden. Bis zum Nachmittag wurden mindestens 937 Menschen in 38 Städten festgenommen, wie die Organisation OWD-Info mitteilt. Proteste gab es demnach unter anderem in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg, Nischni Nowgorod und Wladiwostok.

    Archivbild russischer Sicherheitskräfte an einer Antikriegsdemonstration in Moskau am 6. März 2022.
  • 16:21

    20’000 demonstrieren in Berlin für den Frieden

    In Berlin versammeln sich nach Polizeiangaben rund 20’000 Menschen anlässlich eines Konzerts gegen den Krieg in der Ukraine. Vor dem Brandenburger Tor schwenken Menschen die ukrainische Nationalflagge und zeigen Transparente, auf denen der russische Angriff verurteilt wird.

    Natalia Klitschko

    Legende:
    Vor Ort ist auch Natalia Klitschko, die Frau des aktuellen Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko.

    Keystone

  • 15:30

    Fast ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung ist auf der Flucht

    Durch den Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bereits zehn Millionen Menschen vertrieben worden. Der berichtete UNHCR-Chef Filippo Grandi am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Das entspricht praktisch einem Viertel der ukrainischen Bevölkerung.

    Rund 3.4 Millionen sind demnach über die Grenzen in die Nachbarstaaten geflüchtet, die anderen sind im eigenen Land vor den Angriffen aus ihren Häusern und Wohnungen geflohen. «Diejenigen die Krieg führen, egal wo auf der ganzen Welt, sind für das Leid verantwortlich, das sie der Zivilbevölkerung zufügen, die zur Flucht gezwungen wird», twitterte Grandi.

  • 15:11

    Nato: Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen in der Slowakei begonnen

    In der Slowakei hat die Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen zur Stärkung der Nato-Ostflanke begonnen. Die ersten Kräfte seien eingetroffen, teilte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Sonntag bei Facebook mit. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande stellen für den Einsatz auf Antrag der Nato Soldaten und Waffensysteme bereit. Nad dankte den Partnern für ihre Unterstützung.

    Nach Angaben des Verteidigungsministers werden die Einheiten zunächst auf dem Militärflugplatz Silac in der Mittelslowakei untergebracht. Die weitere Verlegung werde mit Experten konsultiert, um ein möglichst weites Territorium und wichtige Objekte abzudecken. Die Slowakei grenzt im Osten über knapp 100 Kilometer an die Ukraine, die sich gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Die Patriots können Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen selbst in grosser Höhe ausschalten.

  • 14:45

    Nestlé weist Kritik Selenskis zurück

    Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat am Sonntag auf die Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski reagiert. Dieser hatte am Vortag an einer Kundgebung in Bern, an die er zugeschaltet wurde, das Westschweizer Unternehmen namentlich genannt. Der Slogan von Nestlé laute «gutes Essen, gutes Leben», sagte Selenski. Und dieses Unternehmen wolle Russland nicht verlassen. «Geschäfte in Russland funktionieren, obwohl unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden.»

    In einer Stellungnahme vom Sonntag wiederholte der Konzern nun früher gemachte Aussagen, wonach die Tätigkeiten in Russland stark reduziert worden seien. «Wir haben sämtlich Importe und Exporte aus Russland gestoppt, ausser bei lebenswichtigen Produkten».

    Es würden ausserdem keine Investitionen mehr getätigt und die Produkte nicht mehr beworben. «Wir erzielen mit unseren verbleibenden Tätigkeiten keinen Gewinn», hiess es weiter. «Dass wir wie andere Lebensmittelfirmen die Bevölkerung mit wichtigen Lebensmitteln versorgen, heisst nicht, dass wir einfach weitermachen wie vorher.»

    Gleichzeitig unternehme der Konzern in der Ukraine und den Nachbarländern «was immer möglich ist, um diese humanitäre Katastrophe lindern zu helfen», hiess es weiter. So sei Nestlé noch eines der wenigen aktiven Lebensmittelunternehmen in der Ukraine und schaffe es bisweilen selbst in Charkiw, Lebensmittel zu verteilen.

  • 14:23

    Franziskus: «Unsinniges Gemetzel ohne Rechtfertigung»

    Papst Franziskus hat erneut den Krieg in der Ukraine verurteilt und ein Ende der Kämpfe gefordert. «Leider hört die gewalttätige Aggression gegen die Ukraine nicht auf», sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem traditionellen Angelus-Gebet vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. «Es ist ein unsinniges Gemetzel, es gibt keine Rechtfertigung dafür.» Der Argentinier erwähnte Russland abermals nicht in seiner Ansprache. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich ernsthaft für ein Ende dieses «abscheulichen Krieges» einzusetzen.

    Franziskus hatte am Samstag ein Kinderkrankenhaus in Rom besucht, in dem geflüchtete ukrainische Kinder behandelt werden. Ein Kind habe keinen Arm mehr gehabt, ein anderes eine Wunde am Kopf, berichtete Franziskus. Er richtete seine Gedanken an die ukrainischen Kriegsflüchtlinge und jede, die in dem Land zurückblieben. «So viele Kinder und Schwache sterben unter den Bomben. Das alles ist unmenschlich. Es ist ein Sakrileg», sagte Franziskus.

    Papst und Kind in Spital.

    Legende:
    Papst Franziskus bei seinem Besuch im Kinderspital Gesu Bambino in Rom. (19. März 2022)

    Reuters

  • 13:25

    Kantone erwarten viel mehr Flüchtlinge aus der Ukraine als der Bund

    Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die in die Schweiz kommen, dürfte sehr viel höher ausfallen als bisher angenommen. Die Schweiz wird den grössten Zustrom an Flüchtlingen sei Jahrzehnten erleben, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Während Bundesrätin Karin Keller-Sutter bis im Juni mit rund 50’000 Flüchtlingen rechnet, gehen die Kantone, die einen grossen Teil der geflüchteten Personen beherbergen werden, bis Ende Jahr von 250’000 bis 300’000 Flüchtlingen aus. Derzeit kommen täglich zwischen 500 und 1000 Flüchtlinge aus der Ukraine in die Schweiz. Die Kantone müssten sich auf diese Situation einstellen, sagte Marcel Suter, Präsident der kantonalen Migrationsbehörden. Und der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati fügt hinzu, dass es bei so vielen Menschen kreative Lösungen, aber auch ein grösseres Engagement von Privaten brauche.

    Wie beschrieben.

    Legende:
    Zivilschützer bauen in einer temporären Unterkunft in Lausanne Betten für die Geflüchteten aus der Ukraine auf. (17. März 2022)

    Keystone

  • 11:51

    Ukraine befürchtet Angriff von Belarus aus

    Die Ukraine befürchtet einen Angriff auf die westliche Region Wolyn von Belarus aus, wie das Präsidialamt unter Berufung auf das Militär mitteilt. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch. Unklar bleibt, ob der Angriff durch russische Truppen von belarussischem Boden aus oder vom belarussischen Militär erfolgen könnte. Bislang konzentrierte sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine auf den Norden, Süden und Osten des Landes.

  • 10:52

    Sieben humanitäre Korridore eingerichtet

    In den umkämpften Städten der Ukraine sind am Sonntag sieben humanitäre Korridore für flüchtende Zivilisten eingerichtet worden. Über die Wege sollten auch Hilfsgüter in die Städte gebracht werden, teilte die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk mit. Angelegt seien die Korridore in den Gebieten um die Hauptstadt Kiew und Charkiw sowie aus der besonders schwer von Kämpfen betroffenen Hafenstadt Mariupol in Richtung der Stadt Saporischschja.

    Für die Menschen stünden Busse bereit, sagte Wereschtschuk. Verlassen werden könne Mariupol auch mit dem Auto. Organisiert werden sollten zudem Transportmöglichkeiten für Menschen, die sich bereits zu Fuss auf den Weg gemacht hätten. Die Fluchtrouten und Wege für die Hilfslieferungen werden für jeden Tag neu angekündigt.

    Im Gebiet Kiew sollten einzelne Dörfer evakuiert und die Menschen in die Grossstadt Browary gebracht werden, wo Busse für den Weitertransport warteten, sagte Wereschtschuk. Aus Charkiw, der zweitgrössten Stadt des Landes, sollten humanitäre Hilfsgüter wie Lebensmittel und Medikamente in Ortschaften in der Nähe gebracht werden, um den Menschen zu helfen.

    Bereits am Samstag konnten Tausende Flüchtlinge verschiedene belagerte Städte über solche Korridore verlassen.

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