Krieg in der Ukraine – USA werfen Russland offiziell Kriegsverbrechen vor – News

  • 22:55

    Die wichtigsten Ereignisse des Tages

    • Die heftigen Kämpfe dauerten auch heute an, wobei die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung wegen Ermattung und Nachschubproblemen kaum vorankommen. Die ukrainischen Streitkräfte halten ihre Stellung trotz fortdauernder russischer Luftangriffe.
    • Russland verlangt künftig von sogenannten «unfreundlichen Staaten», dass sie die Gaslieferungen mit Rubel bezahlen, kündigte Kremlchef Putin an. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet. Zu den betroffenen Staaten zählen alle EU-Länder, die Schweiz, Kanada oder die USA.
    • Die US-Regierung hat russischen Truppen erstmals offiziell Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. Der russische Präsident Putin habe «unerbittliche Gewalt entfesselt, die in der gesamten Ukraine zu Tod und Zerstörung geführt hat», heisst es in einer Mitteilung von US-Aussenminister Antony Blinken.
    • Die Nato verstärkt ihre Ostflanke zur Abschreckung Russlands mit vier weiteren Gefechtsverbänden. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte, sind als Standorte für die sogenannten Battlegroups die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien vorgesehen.
    • Wladimir Putins Sonderbeauftragter für Beziehungen zu internationalen Organisationen, Anatoli Tschubais, hat seinen Rücktritt erklärt. Der Rücktritt des 66-Jährigen soll nach Medienberichten in Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine stehen.
  • 21:42

    Korrespondentin Luzia Tschirky über die Lage in Odessa

    Im Süden der Ukraine versuchen die russischen Truppen weiter Richtung Westen zur Hafenstadt Odessa vorzurücken. Die Stadt blieb bisher von grossen Angriffen verschont. Doch auch hier bereitet sich die Bevölkerung auf mögliche Kämpfe und eine Belagerung vor. «Die Angst hier in Odessa ist allgegenwärtig», sagt SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky, die sich derzeit in der Stadt befindet. Es herrsche eine Ausgangssperre am Abend, die meisten Restaurants seien geschlossen und die Geschäfte hätten nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Die Menschen würden sich grosse Sorgen machen, dass Odessa das gleiche Schicksal wie Mariupol oder Kiew ereilen könnte, so Tschirky.

    Odessa sei von grosser strategischer Bedeutung für Russland. Tschirky weist zudem auf die Nähe Odessas zu anderen Staaten wie Moldawien hin. «Die Bedrohungslage wäre eine ganz andere, wenn die russische Armee Odessa tatsächlich stark unter Beschuss nehmen würde und versuchen würde, die Stadt einzunehmen.»

  • 21:02

    Nato geht von bis zu 15’000 getöteten russischen Soldaten aus

    Nach Einschätzung der Nato sind in der Ukraine bislang zwischen 7000 und 15’000 russische Soldaten getötet worden. Grundlage der Zahlen seien Angaben der Ukrainer, in Russland verbreitete Informationen sowie nachrichtendienstliche Erkenntnisse, sagte ein ranghoher Militär, der anonym bleiben möchte. Auf jeden getöteten Soldaten könnten zudem noch je drei Verletzte kommen. Das zeigten die Statistiken früherer Konflikte. Zum Vergleich: Die Zahl der im Afghanistan-Krieg zwischen 1979 und 1989 getöteten Russen wird insgesamt mit etwa 15’000 angegeben.

    Die kremlnahe russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda» hatte am Sonntag hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.

    Der Nato-Vertreter sagte, das Bündnis berücksichtige auch das, was die Russen einen versehentlich wissen liessen. «Im Krieg passieren Fehler», sagte er.

  • 20:16

    WHO: Sicherheitslage und Geldmangel blockieren Ukraine-Hilfe

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu vielen Teilen der Ukraine trotz dringenden Bedarfs an medizinischer Hilfe keinen Zugang. Zum Beispiel habe ein geplanter Konvoi in die von russischen Einheiten belagerte Stadt Mariupol wegen des Sicherheitsrisikos nicht aufbrechen können, berichtete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Die humanitäre Lage verschlechtert sich in vielen Teilen des Landes weiter», sagte Tedros bei einer Pressekonferenz. Besonders kritisch sei die Situation in der Hafenstadt Mariupol und in Butscha bei Kiew.

    Bislang hat die WHO erst 9.6 Millionen der 57.5 Millionen Dollar erhalten, die die Organisation für die kommenden drei Monate in der Ukraine nach eigenen Angaben braucht. «Wir haben schwere Liquiditäts-Engpässe», sagte Tedros und forderte mehr Engagement von Geberländern.

    Laut dem WHO-Generaldirektor stellen die kriegsbedingten medizinischen Versorgungsprobleme eine extreme Gefahr für Menschen mit Herzproblemen, Krebs, Diabetes, HIV und Tuberkulose dar. Diese Krankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen in der Ukraine. Ausserdem steige wegen des Konfliktes das Risiko für Infektionskrankheiten wie Masern oder Covid-19.

  • 19:25

    US-Regierung wirft russischen Truppen erstmals Kriegsverbrechen vor

    Die US-Regierung wirft russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vor. «Heute kann ich bekannt geben, dass die US-Regierung auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen zu der Einschätzung gelangt, dass Mitglieder der russischen Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen haben», teilte US-Aussenminister Antony Blinken mit. «Unsere Einschätzung stützt sich auf eine sorgfältige Prüfung der verfügbaren Informationen aus öffentlichen und geheimdienstlichen Quellen.» Blinken begleitet derzeit US-Präsident Joe Biden auf dessen Reise nach Brüssel und nach Polen.

    In Blinkens Mitteilung hiess es, der russische Präsident Putin habe «unerbittliche Gewalt entfesselt, die in der gesamten Ukraine zu Tod und Zerstörung geführt hat». Die US-Regierung habe zahlreiche glaubwürdige Berichte über gezielte Angriffe auf Zivilisten sowie über andere Gräueltaten erhalten. «Die russischen Streitkräfte haben Wohnhäuser, Schulen, Spitäler, wichtige Infrastrukturen, zivile Fahrzeuge, Einkaufszentren und Krankenwagen zerstört, wobei Tausende unschuldiger Zivilisten getötet oder verwundet wurden.» Bei vielen dieser Angriffsziele sei eindeutig zu erkennen gewesen, dass sie von Zivilisten genutzt würden.

    Blinken hatte Russland am vergangenen Donnerstag bereits Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen, dies aber als seine persönliche Meinung bezeichnet. Am Mittwoch hatte Biden Putin als «Kriegsverbrecher» bezeichnet. Seine Sprecherin Jen Psaki hatte danach gesagt, er habe «aus seinem Herzen» gesprochen.

  • 19:00

    Trotz Bann: Russland will Fussball-EM ausrichten

    Obwohl Russland wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine derzeit von internationalen Sportanlässen ausgeschlossen ist, möchte das Land offenbar die Fussball-Europameisterschaft im Jahr 2028 ausrichten.

    Der russische Fussballverband habe eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben, berichten Nachrichtenagenturen. Russland bewerbe sich darin für die Ausrichtung der Europameisterschaften von 2028 und 2032.

    Die Bewerbungsfrist bei der UEFA endete heute.

  • 18:51

    EU-Kommission lehnt Quote zu Verteilung von Flüchtlingen ab

    Die EU-Kommission hat Forderungen nach einem verpflichtenden Schlüssel zur Verteilung von Flüchtlingen aus der Ukraine über die einzelnen EU-Staaten eine Absage erteilt. «Wir werden keine verbindlichen Quoten oder Ähnliches machen», sagte Innenkommissarin Ylva Johansson.

    Die Menschen, die unter der Richtlinie für einen Massenzustrom Vertriebener Schutz suchten, dürften sich frei in der EU bewegen. Man werde nicht entscheiden, wo sie sich niederlassen sollten.

    Johansson verwies auf eine neu geschaffene «Solidaritätsplattform», auf der sich die EU-Staaten über die Verteilung der Flüchtlinge austauschen. Dort könnten Länder sagen, dass einzelne Städte oder Regionen überlastet seien. Andere Länder könnten Hilfe anbieten, sagte die Schwedin.

    In diese Länder flüchtet die ukrainische Bevölkerung

  • 17:40

    Selenski fordert in französischem Parlament mehr Druck auf Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat in einer Videoansprache vor dem französischen Parlament mehr Druck auf Russland gefordert. Selenski appellierte in seinem Auftritt aus Kiew an französische Firmen, Russland zu verlassen und damit aufzuhören, einen Krieg zu finanzieren.

    Die Ukraine erwarte zudem, dass noch während der französischen Ratspräsidentschaft in der EU eine Entscheidung über ihren Beitrittsantrag falle. Selenski sprach von einer historischen Entscheidung zu einem historischen Moment. Frankreich hat noch bis Ende Juni die Ratspräsidentschaft.

    Selenski betonte im Parlament erneut, dass es in dem Krieg nicht nur um sein eigenes Land gehe. Er sprach von der Überzeugung, die gemeinsame Freiheit für Paris und Kiew zu verteidigen. Die Senatoren und Abgeordneten erhoben sich zu seinen Ehren von ihren Plätzen. In den Kammern wehten ukrainische Flaggen. Auf Bitten Selenskis hielt das Parlament eine Schweigeminute für die Menschen, die im Krieg getötet wurden. Der ukrainische Präsident hat seit Kriegsbeginn schon vor mehreren Parlamenten per Videobotschaft gesprochen.

    Legende:
    Die Abgeordneten des französischen Parlaments hören die Rede des ukrainischen Präsidenten.

    Reuters

  • 16:47

    Scholz telefoniert mit Putin

    Vor den Gipfeltreffen von Nato, EU und G7-Staaten zum russischen Angriff auf die Ukraine hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz abermals mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Im Gespräch sei es um die laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gegangen, teilte der Kreml mit. Putin habe eine «Reihe von Überlegungen im Zusammenhang mit den wichtigsten Positionen der Russischen Föderation» erläutert. Einzelheiten wurden keine genannt. Von deutscher Seite gab es zunächst keinen Kommentar. Die Gipfel finden an diesem Donnerstag in Brüssel statt.

  • 15:56

    Kreml-Sonderbeauftragter tritt zurück

    Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen, Anatoli Tschubais, hat seinen Rücktritt erklärt. Dies bestätigte ein Sprecher des früheren Spitzenpolitikers, der stets zum liberalen Lager gerechnet wurde, am Mittwoch in Moskau. Nach einem Bericht der Tageszeitung «RBK» soll der 66-Jährige zusammen mit seiner Frau Russland verlassen und in die Türkei ausreisen wollen. Von staatlicher Seite gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

    Der Rücktritt soll im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine stehen. Von seinem Sprecher gab es dazu zunächst keine Angaben. Tschubais hatte das Amt als Sonderbeauftragter im Dezember 2020 übernommen. Er hatte unter dem früheren Staatschef Boris Jelzin als Vize-Regierungschef und Leiter der Präsidialverwaltung die Privatisierung der Wirtschaft mit vorangetrieben. Später leitete er jahrelang wichtige Unternehmen.

    Anatoli Tschubais.

    Legende:
    Anatoli Tschubais.

    Reuters

  • 15:33

    Nato verstärkt Ostflanke

    Die Nato verstärkt ihre Ostflanke zur Abschreckung Russlands mit vier weiteren Gefechtsverbänden. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte, sind als Standorte für die sogenannten Battlegroups die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien vorgesehen. Stoltenberg äusserte sich vor dem Nato-Sondertreffen, zu dem am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Mitgliedsländer in Brüssel erwartet werden. Der Gipfel findet auf den Tag genau einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine statt.

    Bislang hat die Nato nur in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen dauerhaft multinationale Verbände stationiert. Normalerweise sind sie etwa 1000 Soldaten stark. Die Ausweitung der Präsenz bedeutet, dass künftig von der Ostsee im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden Nato-Truppen präsent sein werden. Zuletzt waren zur Verstärkung der Ostflanke bereits Kräfte der schnellen Nato-Einsatztruppe NRF in das ukrainische Nachbarland Rumänien verlegt worden.

  • 14:46

    Gas aus Katar statt aus Russland: Ist das sinnvoll?

    Die Schweiz wolle unabhängiger werden von Öl und Gas. Das betonte Bundesrätin Simonetta Sommaruga anlässlich ihres zweitägigen Arbeitsbesuchs in den Niederlanden. Gleichzeitig weilt ihr Amtskollege Ueli Maurer in Katar und bittet den dortigen Energieminister um Gaslieferungen.

    Doch ist die Schweiz tatsächlich auf Gas aus Katar angewiesen, aus einem Staat, dem Amnesty International Menschenrechtsverletzungen vorwirft? «Man kann sich natürlich fragen, wie konsequent es ist, die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, indem man sich teilweise von einem anderen Staat abhängig macht, bei dem immer wieder mangelndes Verständnis für Demokratie und Menschenrechte kritisiert werden», sagt SRF-Bundeshausredaktor Gaudenz Wacker. Eine offizielle Antwort auf diese Frage hat SRF bislang von keinem Departement bekommen. «Letztlich ist es wohl einfach Ausdruck davon, dass man jetzt macht, was möglich ist, also Gas dort bezieht, wo es herkommt», so Wacker.

  • 14:08

    Putin: Russisches Gas muss nun in Rubel bezahlt werden

    Für Gaslieferungen aus Russland müssen Kunden in Deutschland und anderen EU-Staaten künftig in Rubel bezahlen. Der russische Präsident Wladimir Putin wies die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung, die im Staatsfernsehen übertragen wurde. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren.

    Betroffen sind demnach die von Russland auf einer schwarzen Liste festgehaltenen «unfreundlichen Staaten». Dazu gehören die Schweiz und alle EU-Staaten, aber etwa auch die USA, Kanada und Grossbritannien. Die Ankündigung sorgte prompt für eine Stärkung der russischen Währung, die massiv unter Druck steht.

    Die Zentralbank und die russische Regierung hätten nun eine Woche Zeit, die Modalitäten für die Umstellung von Devisen- und auf Rubelzahlungen festzulegen, sagte Putin. Der Westen habe selbst seine Währungen entwertet, indem russische Aktiva im Ausland eingefroren worden seien.

  • 13:49

    Bewohnerin von Mariupol: «In dieser Stadt warten alle auf den Tod»

    «Ich bin sicher, dass ich bald sterben werde. In ein paar Tagen wird es soweit sein. In dieser Stadt warten alle auf den Tod. Ich hoffe nur, er wird nicht zu schrecklich sein.» Das schrieb Nadja Sukhorukova, eine Frau aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, am Samstagabend in einem Facebook-Post.

    Sie beschreibt, wie während der Angriffe die Toten nicht bestattet werden können: «Das hat uns die Polizei gesagt, als wir gefragt hatten, was wir mit der toten Grossmutter unseres Freundes machen sollten. Sie empfahlen uns, sie auf den Balkon zu legen. Ich frage mich, auf wie vielen Balkonen tote Menschen liegen.»

    In der SRF-Sendung «Club» am Dienstagabend wurde ihr Text – übersetzt und leicht gekürzt – von Sprecherin Sabine Trieloff als Schlusswort vorgelesen:

  • 13:44

    Medwedew warnt vor atomarer Katastrophe für die Welt

    Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, warnt die USA vor einem Zusteuern auf eine atomare Katastrophe für die Welt, sollten sie mit der von ihm so bezeichneten Verschwörung zur Zerstörung Russlands fortfahren. Seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 hätten sich die USA als Teil eines «primitiven Spiels» verschworen, um Russland zu zerstören. «Es bedeutet, dass Russland gedemütigt, eingeschränkt, zerschmettert, geteilt und zerstört werden muss», hiess es in Medwedews Erklärung. Der 56-Jährige war von 2008 bis 2012 Staatsoberhaupt und ist einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin.

    Einst galt Medwedew als eine der zurückhaltenderen Personen in Putins Entourage. Seine Äusserungen geben einen Einblick in die Denkweise der russischen Führung – mitten in der schwersten Krise zwischen Russland und dem Westen seit der Kuba-Krise 1962.

    Dmitri Medwedew

    Legende:
    Die Führung in Moskau werde niemals die Zerstörung Russlands zulassen, erklärte Medwedew.

    Keystone

  • 12:56

    Nestlé setzt weitere Teile des Russland-Geschäfts aus

    Nestlé streicht nach anhaltender Kritik weitere Angebote aus seinem Sortiment in Russland. Unter anderem nimmt der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller dort Marken wie Kitkat und Nesquik aus den Regalen. Einzig lebenswichtige Güter wie Babynahrung oder medizinische Ernährung sollen in dem Land noch verkauft werden.

    Während der Krieg in der Ukraine tobe, fokussiere Nestlé die Aktivitäten in Russland darauf, lebenswichtige Nahrung bereitzustellen – nicht darauf, Gewinne zu machen, heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme von Nestlé. Der Konzern erwarte nicht, in der näheren Zukunft in Russland Gewinne zu erzielen oder damit verbundene Steuern zu zahlen. Alle allfälligen Gewinne würden aber Organisationen für humanitäre Hilfe gespendet.

  • 12:42

    EU plant staatliche Beihilfen für Unternehmen

    In der Europäischen Union sollen die Mitgliedstaaten Unternehmen einfacher unterstützen können, um sie vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine zu schützen. Das kündigte die EU-Kommission an.

    Entschädigt werden sollen etwa zusätzliche Kosten, die den Unternehmen wegen der hohen Gas- und Strompreisen entstehen. Auch Kredite mit günstigen Zinsen sind vorgesehen.

  • 12:30

    Trotz Ukraine-Krieg prognostiziert KOF Wirtschaftswachstum

    Die Schweizer Wirtschaft werde sich behaupten – trotz des Krieges in der Ukraine. Zu diesem Schluss kommt die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich in ihrer jüngsten Prognose. Die KOF sagt weiterhin ein Wirtschaftswachstum von 2.9 Prozent voraus in diesem Jahr.

    Allerdings gelte dies nur im günstigen Szenario: Sollte sich der Krieg ausweiten und Russland die Exporte von Energie und Rohstoffen in die EU stoppen, rechnet die KOF in diesem Jahr noch mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1 Prozent.

  • 12:13

    Spionagevorwürfe: Polen weist russische Diplomanten aus

    Polen verweist 45 russische Diplomaten des Landes. Der polnische Innenminister hat die 45 Personen als «Spione, die sich als Diplomaten ausgeben» bezeichnet. «Völlig konsequent und entschlossen zerschlagen wir das Netzwerk der russischen Spezialdienste in unserem Land», hielt Mariusz Kaminski auf Twitter fest. Einigen von den nun Ausgewiesenen war zuvor Tätigkeit für die russischen Geheimdienste vorgeworfen worden.

    Kurz zuvor war der russische Botschafter ins polnische Aussenministerium einbestellt worden. Das russische Aussenministerium kündigte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria an, bei einer Ausweisung von russischen Diplomaten aus Polen mit Gegenmassnahmen zu reagieren.

  • 11:53

    Scholz rechtfertigt Energielieferungen aus Russland

    Deutschland will seine Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle aus Russland beenden. Das bekräftigte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz im Parlament. Aber: Dies könne nicht von heute auf morgen geschehen. Sonst drohe die Gefahr einer Rezession in Deutschland, aber auch in ganz Europa.

    «Hunderttausende Arbeitsplätze wären in Gefahr. Ganze Industriezweige stünden auf der Kippe», sagte Scholz. Sanktionen dürften die europäischen Staaten nicht härter treffen als die russische Führung.

    Scholz am Rednerpult im Bundestag

    Legende:
    Olaf Scholz (am Rednerpult) während der Generaldebatte über den Haushaltsplan: «Schon jetzt treffen die wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verhängten Sanktionen auch die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland hart.»

    Keystone

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