Lavendel vermehren: So geht’s | BRIGITTE.de

Lavendel vermehren: Zeitpunkt

Lavendel lässt sich einfach durch Stecklinge vermehren: Dafür bietet sich der Spätsommer oder das Frühjahr an. Wenn du die Vermehrung im Frühjahr durchführst, musst du deine kleinen Lavendel-Stecklinge nicht über den Winter bringen. Im Spätsommer hast du dagegen den Vorteil, dass du den Lavendel nach dem Winter direkt einpflanzen kannst. Diese Vorgehensweise solltest du aber nur wählen, wenn du einen Frühbeetkasten oder ein Gewächshaus zur Verfügung hast.

Hinweis: Generell sollte der Lavendel im Frühling in Form geschnitten und im Sommer von den verblühten Blüten entledigt werden. Eine dieser beiden Möglichkeiten kannst du also direkt nutzen, um deinen Lavendel zu vermehren!

Lavendel durch Stecklinge vermehren

Du brauchst:

  • Anzuchtschalen (Alternativ kannst du auch Küchenpapierrollen auf die entsprechende Größe zuschneiden und als Anzuchttöpfe verwenden; stelle sie anschließend mit Erde gefüllt in eine Schale)
  • Anzuchterde/ grober Sand
  • Gartenschere
  • Zerstäuberflasche mit Wasser

Anzuchtschale vorbereiten: Mische zu gleichen Teilen groben Sand und Anzuchterde und befülle die Schale damit. Befeuchte die Erde anschließend und drücke alles sanft fest. Dazu kannst du ein kleines Brettchen oder Ähnliches verwenden.

Anleitung:

  1. Schneide mit der Gartenschere so viele Lavendelzweige ab, wie du vermehren möchtest. Die Stecklinge sollten ungefähr zehn Zentimeter lang sein. Am besten eignen sich hierfür junge Triebe, die unverzweigt sind und keine Blüten, aber mindestens schon zwei bis drei Blätter haben. Auch verholzte Triebe solltest du nicht verwenden. Wenn du im Spätsommer vermehren möchtest, werden die verwelkten Blüten vorher entfernt. Achte auf eine schräge Schnittfläche, damit der Lavendel später besser Wasser aufnehmen kann.
  2. Entferne alle Blättchen des unteren Drittels, damit diese später in der Erde nicht faulen, sowie die oberen Triebspitzen (dadurch verzweigen sich die Stecklinge später besser).
  3. Stecke das untere Drittel der Stecklinge in die Anzuchterde und drücke den Lavendel leicht mit den Fingern an. Bewässere die Pflanzen mit der Sprühflasche.
  4. Befestige eine Folie oder eine Anzuchthaube auf der Schale, damit die Feuchtigkeit nicht entweicht.
  5. Stelle die Schale an einen hellen, warmen Platz – allerdings sollten die Stecklinge auch nicht in der prallen Sonne stehen. Falls du sie im Spätsommer vermehrst, muss ihr Winterstandort frostfrei sein. 
  6. Nun regelmäßiges Gießen und Lüften nicht vergessen! Achtung: Der Lavendel sollte feucht und nicht nass sein.
  7. Innerhalb von 4 bis 6 Wochen bilden die Pflanzen Wurzeln aus und müssen dann in Töpfe eingepflanzt werden, um genügend Platz zu haben.
  8. Sobald die Pflanzen angewachsen sind und Triebe bekommen, sollten diese mit der Gartenschere gestutzt werden. So werden die Pflanzen später dichter!
  9. Lavendel, der im Spätsommer vermehrt wurde, ist im Frühjahr bereit, ins Blumenbeet eingepflanzt zu werden. Stecklinge aus dem Frühjahr hingegen können in den frühen Sommermonaten ins Freiland umziehen.

Schon gewusst? Lavendel besitzt ätherische Öle, die Ameisen, Blattläuse und andere Plagegeister vertreiben!

Du suchst weitere Infos über die Pflanze? Hier erklären wir, wie du Lavendel pflanzen musst. Alles über Lavendel trocknen und weiterverarbeiten erfährst du hier. Und hier erklären wir, wie du Lavendel schneiden kannst.

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