Linus Strasser gewinnt Nachtslalom in Schladming

Roy Hodgson kann es nicht lassen – er wird Trainer bei Watford. Aebischer von YB zu Bologna, Cömert vom FC Basel zu Valencia. Und: Enttäuschung für die Schweizer Riesenslalomfahrerinnen in Kronplatz. Die wichtigsten Sport-Meldungen im Überblick.

Eishockey: Nächster Sieg der ZSC Lions – der Gegner Ambri legt einen Spielfeldprotest ein

Denis Malgin trifft für den ZSC zum wegweisenden 3:2.

Michael Buholzer / Keystone

ZSC Lions – Ambri-Piotta 5:2 (1:0, 0:1, 4:1). – 7484 Zuschauer. – Tore: 14. Roe (Bodenmann, Hollenstein) 1:0. 30. Grassi (Pestoni, Zwerger) 1:1. 43. C. Baltisberger (Andrighetto, Noreau / Ausschluss I. Dotti) 2:1. 51. McMillan 2:2. 52. Malgin 3:2. 55. Pedretti (Hollenstein) 4:2. 60. (59.45) Malgin (Pedretti / ins leere Tor) 5:2. – Zehnter Sieg in den letzten elf Spielen für die ZSC Lions. Gegen ein gewohnt zähes Ambri-Piotta hätten die Zürcher mit etwas mehr Effizienz auch einen Kantersieg einfahren können. Der Gegner legte einen Spielfeldprotest ein.

So lief das Spiel: Eigentlich hätten die ZSC Lions einen geruhsamen Dienstagabend verleben können. Sie waren dem Gegner deutlich überlegen, auf dem Papier und auf dem Eis. Doch ohne Drama geht es für den ZSC gegen die Underdogs der Liga selten. In der 46. Minute traf Daniele Grassi zum vermeintlichen 2:2, der ZSC-Coach Rikard Grönborg nahm seine Challenge, das Tor wurde wegen Torhüterbehinderung aberkannt.

Ambri legte Spielfeldprotest ein – die Tessiner waren der Ansicht, dass Grönborg das Challenge-Signal zu spät gab. Fünf Minuten später glich Ambri trotzdem aus, doch der ZSC-Topskorer Denis Malgin luchste Ambris letztem Mann, dem Verteidiger Tobias Fohrler, die Scheibe ab und antwortete 75 Sekunden später postwendend. Malgins Solo übers halbe Feld brachte die Entscheidung, der hochfavorisierte ZSC siegte standesgemäss 5:2.

Im ZSC-Tor stand erneut der Tscheche Jakub Kovar, der sehr schnell zur unumstrittenen Nummer 1 aufgestiegen ist. Weil der kanadische Stürmer Justin Azevedo mit einer Oberkörperverletzung derzeit unabkömmlich ist, muss der Coach Grönborg sich nicht einmal Gedanken über ein Rotationsprinzip machen.

Generell sind die Sorgen des noch vor einem Monat stark angeschlagenen Coachs wie weggeblasen – der ZSC nähert sich mit schnellem Schritt jener Tabellenregion, der er in seinem Selbstverständnis und mit seinem Investitionsvolumen zwingend angehören muss: der Spitze. (nbr.)

Ajoie mit Negativ-Rekord, SCB bremst Absturz

(sda) Ajoie stellt mit der 16. Niederlage in Folge – dem 3:7 gegen Rapperswil-Jona – einen Negativrekord im Schweizer Eishockey auf. Der SC Bern schaffte hingegen mit dem 3:1-Heimsieg gegen das eigentlich formstarke Genf/Servette eine Wende. Die Berner gewannen trotz nach wie vor langer Verletzten- und Kranken-Liste erstmals wieder nach acht Niederlagen und verbesserten sich auf Kosten von Ambri-Piotta über den unteren Play-off-Strich. Nach einer ruhigen Woche schlug auch das Coronavirus wieder zu. Die Partie zwischen den SCL Tigers und Lausanne musste wegen mehrerer Covid-19-Fälle bei den Emmentalern kurzfristig abgesagt werden.

Resultate: Bern – Genf/Servette 3:1 (1:0, 1:0, 1:1). Ajoie – Rapperswil-Jona Lakers 3:7 (2:0, 0:5, 1:2). Zug – Lugano 5:4 (3:1, 0:1, 1:2, 1:0) n. V. ZSC Lions – Ambri-Piotta 5:2 (1:0, 0:1, 4:1).

Rangliste nach Punktekoeffizient: 1. Fribourg-Gottéron 2,08/38/79 (125:91). 2. Zug 2,05/39/80 (133:90). 3. Rapperswil-Jona Lakers 1,95/42/82 (139:104). 4. ZSC Lions 1,85/41/76 (136:106). 5. Biel 1,80/40/72 (121:101). 6. Davos 1,63/40/65 (114:101). 7. Lausanne 1,55/38/59 (107:110). 8. Genf/Servette 1,49/41/61 (110:112). 9. Lugano 1,43/40/57 (117:119). 10. Bern 1,25/40/50 (110:116). 11. Ambri-Piotta 1,20/41/49 (102:113). 12. SCL Tigers 0,78/41/32 (109:156). 13. Ajoie 0,46/39/18 (75:179).


Ski alpin: Linus Strasser gewinnt den Nachtslalom von Schladming – kein Schweizer Top-Resultat

Linus Strasser auf dem Weg zum Sieg in Schladming.

Linus Strasser auf dem Weg zum Sieg in Schladming.

Christian Bruna / EPA

(sda) Der Deutsche Linus Strasser gewinnt den Nacht-Slalom in Schladming und erringt seinen dritten Sieg im Weltcup. Die Schweizer haben in einem erneut turbulenten Rennen mit der Entscheidung nichts zu tun.

Es war ein weiteres Mal ausserhalb der Norm, was sich im Zielhang der Planai abspielte. Auch in Schladming blieb der Slalom ein Hort des Unerwarteten. Was sich in den entscheidenden Phasen zutrug, passte zum derzeit bunten Treiben zwischen den roten und blauen Toren. Es ging ein weiteres Mal im Stangenwald drunter und drüber. Der sechste Slalom der Saison, der den sechsten verschiedenen Gewinner brachte, knüpfte nahtlos an seine Vorgänger an.

Da hatte Kristoffer Jakobsen Richtung seinen ersten Weltcup-Sieg geschielt. Im ersten Durchgang hatte er deutlich dominiert und die Konkurrenten um 58 Hundertstel und mehr hinter sich gelassen. Doch im zweiten Lauf kam der Schwede nur drei Tore weit. Einfädler, aus der Traum. Für Jakobsen, der als Zweiter in Val d’Isère und Dritter in Madonna di Campiglio glänzend in die Slalom-Saison gestartet war, war es der vierte Ausfall hintereinander.

Da war auch der Italiener Giuliano Razzoli. Der Olympiasieger von 2010, der nach vier Wintern mit sportlichem Darben im Alter von 37 Jahren seinen zweiten oder dritten Frühling als Skirennfahrer erlebt. Razzoli war Zweiter nach dem ersten Lauf, schied aber ebenso aus. Und da waren der Franzose Clément Noël und der Norweger Lucas Braathen, der Sieger des Slaloms in Wengen, nach dem ersten Lauf gemeinsam Dritte. Für beide ging es in der Rangliste in die falsche Richtung. Noël wurde in der Endabrechnung Neunter, der im Disziplinen-Klassement weiter führende Braathen Zwölfter.

Den umgekehrten Weg gingen jene Fahrer, die am Ende auf dem Podest standen. Strasser stiess als Fünfter des ersten Laufs ganz an die Spitze vor. Der Bayer passte als überraschender Gewinner zu dem Rennen der Wendungen und Umstürze. Er hatte schon mit seinen ersten zwei Weltcup-Siegen Unerwartetes geschafft. Den Parallel-Slalom in Stockholm vor vier Jahren entschied er für sich, nachdem er als Ersatz für seinen verletzten Landsmann Felix Neureuther angetreten war. Im Slalom in Zagreb siegte er, ohne je zuvor in dieser Disziplin auf dem Podest gestanden zu haben.

Atle Lie McGrath, der «Ski-Zwilling» von Braathen, machte fünf Positionen gut und sicherte sich als Zweiter seinen ersten Podestplatz in einem Weltcup-Slalom. Der Vorrücker schlechthin war aber Manuel Feller. Der Österreicher, der den Slalom am Sonntag in Kitzbühel wegen einer Infektion mit dem Coronavirus verpasst hatte, die letzten Tage in Isolation verbrachte und ohne Training auf die Rennpiste zurückgekehrt war, steigerte sich gleich um 25 Ränge und rettete als Dritter die Ehre der Österreicher.

Gleich acht Schweizer qualifizierten sich für den zweiten Durchgang. Die Masse überragte diesmal die Klasse, denn eine tragende Rolle vermochten die Fahrer von Trainer Matteo Joris nicht zu spielen. Bestklassierter war Tanguy Nef als Zehnter. Für den Genfer war es, neben drei Ausfällen, das dritte zählbare Ergebnis in diesem Winter.

Dahinter folgte das Quartett, das die Schweizer Farben im olympischen Slalom in Yanqing vertreten wird. Luca Aerni, Daniel Yule, Loïc Meillard und Ramon Zenhäusern klassierten sich zwischen den Plätzen 13 und 18.

Schladming (AUT). Weltcup-Slalom der Männer: 1. Linus Strasser (GER) 1:46,00. 2. Atle Lie McGrath (NOR) 0,03 zurück. 3. Manuel Feller (AUT) 0,39. 4. Henrik Kristoffersen (NOR) 0,42. 5. Alex Vinatzer (ITA) 0,43. 6. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 0,45. 7. Tommaso Sala (ITA) 0,61. 8. Alexander Choroschilow (RUS) 0,62. 9. Clément Noël (FRA) 0,63. 10. Tanguy Nef (SUI) 0,64.

Ferner: 12. Lucas Braathen (NOR) 0,77. 13. Luca Aerni (SUI) 0,79. 15. Daniel Yule (SUI) 1,20. 16. Loïc Meillard (SUI) 1,23. 18. Ramon Zenhäusern (SUI) 1,45. 21. Sandro Simonet (SUI) 1,51. 25. Marc Rochat (SUI) 2,11. – 26 der 30 Finalisten klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Reto Schmidiger (SUI), Kristoffer Jakobsen (SWE / Führender nach dem 1. Lauf) und Giuliano Razzoli (ITA).


Fussball: Roy Hodgson kann es nicht lassen – er wird Trainer bei Watford

Roy Hodgson ist zurück auf der Trainerbank.

Roy Hodgson ist zurück auf der Trainerbank.

Reuters

(sda) Roy Hodgson kehrt noch einmal auf den Fussballplatz zurück. Der ehemalige Nationaltrainer Englands und der Schweiz übernimmt den abstiegsbedrohten FC Watford.

Der 74-jährige südlich von London aufgewachsene Hodgson hatte im vergangenen Frühjahr seinen Job bei Crystal Palace quittiert und seine Karriere für beendet erklärt. Nun tritt er die Nachfolge des am Montag entlassenen Claudio Ranieri an. Watford liegt mit 14 Punkten aus 20 Spielen an vorletzter Stelle der Premier League.

Neben den sieben Meistertiteln in den Siebziger- und Achtzigerjahren in Schweden mit Halmstad und Malmö gehörte die Ära als Nationaltrainer der Schweiz zur erfolgreichsten Zeit seiner Karriere. 1994 führte Hodgson die SFV-Auswahl erstmals nach 28 Jahren wieder an eine Endrunde.

Hodgson, der bei Watford einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieben hat, trainierte unter anderen auch Neuchâtel Xamax, die Grasshoppers, Inter Mailand und Liverpool. Von 2012 bis 2016 war er englischer Nationaltrainer. Mit 74 Jahren und 188 Tagen ist Hodgson der älteste Trainer, der je ein Team in der Premier League übernommen hat.


Fussball: Aebischer wechselt von YB zu Bologna

Michel Aebischer.

Michel Aebischer.

Laurent Gillieron / Keystone

(sda) Nach Silvan Hefti verlässt ein weiterer Spieler die Young Boys in Richtung Serie A. Michel Aebischer wechselt zu Bologna. Der Transfer erfolgt vorerst leihweise, wobei die Abmachung der beiden Vereine eine Kaufpflicht der Italiener im Sommer vorsieht. Beim Tabellen-Dreizehnten der Serie A erhält der Mittelfeldspieler einen bis 2026 gültigen Vertrag.

Der 25-Jährige, der bislang sieben Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft absolviert hat und Teil des Kaders an der letzten Europameisterschaft war, stiess 2013 zur Juniorenabteilung des Schweizer Meisters und debütierte im September 2016 in der ersten Mannschaft. Nach 194 Pflichtspielen und vier Schweizer Meistertiteln nimmt Aebischer nun eine neue Herausforderung an.

Die Ablösesumme wurde nicht bekanntgegeben. Für Aebischer und den zu Genoa gezogenen Hefti werden die Berner jedoch eine gute Millionensumme erwirtschaftet haben.


Fussball: Pollero verlässt den FCZ und kehrt nach Schaffhausen zurück

Rodrigo Pollero (Mitte) trifft hier im Oktober im Derby gegen GC zum 1:0 für den FCZ.

Rodrigo Pollero (Mitte) trifft hier im Oktober im Derby gegen GC zum 1:0 für den FCZ.

Ennio Leanza / Keystone

(sda) Rodrigo Pollero spielt künftig für Lausanne-Sport. Der 25-Jährige, der seit vergangenem Sommer an den FC Zürich ausgeliehen war, hat sich mit dem Leader der Super League auf die sofortige Auflösung seines Leihvertrags geeinigt.

Pollero besitzt beim Challenge-League-Klub Schaffhausen, bei dem er in der vergangenen Saison mit 19 Toren Ligatopskorer geworden war, einen Vertrag bis Saisonende. Der Uruguayer wird nun aber vom aktuellen Vierten der Challenge League dem Neunten der Super League ausgeliehen. Die Waadtländer verfügen zudem über eine Kaufoption.

Im halben Jahr beim FCZ konnte sich Pollero in der höchsten Spielklasse nicht durchsetzen, kam zu neun Einsätzen und erzielte dabei vier Treffer.


Ski alpin: Keine Schweizerin in den Top 15

(sda) Das Swiss-Ski-Riesenslalom-Team liefert im italienischen Kronplatz in Abwesenheit von Lara Gut-Behrami das mit Abstand schwächste Saisonergebnis ab. Beste der fünf Schweizerinnen in den Punkten ist Andrea Ellenberger. Als 19. verliert die Nidwaldnerin fast zwei Sekunden auf die Siegerin Sara Hector.

Weltcup-Punkte gab es im sechsten Riesenslalom des Winters, auf welchen im Hinblick auf eine bessere Vorbereitung auf die Winterspiele in Peking neben Weltmeisterin Gut-Behrami auch Wendy Holdener verzichtete, aus Schweizer Sicht neben Ellenberger für Camille Rast (21.), Vanessa Kasper (24.), Michelle Gisin (26.) und Simone Wild (28.). Gisin war am Morgen noch die klar beste Schweizerin gewesen, doch im Final fiel sie nach fehlerhafter Fahrt gleich um 15 Positionen zurück.

Bevor am 7. Februar in China mit dem Riesenslalom das erste Olympia-Rennen der Frauen ansteht, folgen an diesem Wochenende in Garmisch-Partenkirchen noch je eine Abfahrt (Samstag) und ein Super-G (Sonntag).

Kronplatz (ITA). Weltcup-Riesenslalom der Frauen: 1. Sara Hector (SWE) 2:03,63. 2. Petra Vlhova (SVK) 0,15 zurück. 3. Tessa Worley (FRA) 0,52. 4. Federica Brignone (ITA) 0,57. 5. Mikaela Shiffrin (USA) 0,81. 6. Thea Louise Stjernesund (NOR) 0,92. 7. Marta Bassino (ITA) 0,99. 8. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1,04. 9. Ana Bucik (SLO) 1,23. 10. Maryna Gasienica-Daniel (POL) 1,32.

Ferner: 19. Andrea Ellenberger (SUI) 1,86. 21. Camille Rast (SUI) 2,07. 24. Vanessa Kasper (SUI) 2,36. 26. Michelle Gisin (SUI) 2,61. 28. Simone Wild (SUI) 2,99. – 28 der 30 Finalistinnen klassiert.


Fussball: Cömert wechselt nach Spanien

Eray Cömert schliesst sich wie erwartet Valencia an.

Eray Cömert schliesst sich wie erwartet Valencia an.

Georgios Kefalas / Keystone

(sda) Der Innenverteidiger Eray Cömert wechselt wie erwartet vom FC Basel zu Valencia in die höchste spanische Liga. In Valencia unterschrieb der 23-Jährige einen Vertrag über viereinhalb Jahre.

Beim FCB war Cömert in der ersten Saisonhälfte der Super League nur in 9 von 18 Spielen zum Einsatz gekommen. Seine letzte Partie in der Meisterschaft absolvierte er am 17. Oktober. Für die Schweiz hat Cömert sieben Länderspiele bestritten, das letzte bei Murat Yakins Debüt Ende August in Basel gegen Griechenland.

In Valencia trifft Cömert in der Innenverteidigung auf seinen früheren Basler Teamkollegen Omar Alderete. Der Paraguayer gehört seit 2020 Hertha Berlin und ist in dieser Saison vom Bundesligisten nach Spanien ausgeliehen.


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