Liveticker zu den Midterms: +++ 00:25 Trump: “Ich sollte alle Lobeshymnen bekommen” +++

Donald Trump lässt keinen Zweifel daran, wer für mögliche Siege der republikanischen Kandidaten bei den Zwischenwahlen verantwortlich wäre: “Ich sollte die ganzen Lobeshymnen bekommen”, erklärte der frühere US-Präsident in einem Interview mit dem TV-Sender Newsnation. “Ich habe vielen Leuten, die sich als gute Kandidaten herausgestellt haben, gesagt, dass sie kandidieren sollen”, begründetet Trump seine Forderung.

+++ 00:08 Nachwahlumfrage: Inflation ist für US-Wähler das Topthema +++
Etwa ein Drittel der US-amerikanischen Wählerinnen und Wähler gibt die Inflation als Topthema der Zwischenwahlen an. Das hat eine Nachwahlumfrage von Edison Research für mehrere US-Medien ergeben. Demnach sind 40 Prozent der Wähler der Meinung, dass sich die US-Wirtschaft in einem schlechten Zustand befindet. Nur ein Viertel beschrieb die Entwicklung als positiv. Das ist eine deutliche Verschlechterung der Stimmung im Vergleich zu den letzten Zwischenwahlen 2018: Damals waren 68 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich die US-Wirtschaft in einem exzellenten oder guten Zustand befindet.

+++ 23:44 Technische Probleme: Bezirk in Texas lässt Wahllokale länger offen +++
Im texanischen Bezirk Bell County können Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen eine Stunde länger abgeben als geplant. Hintergrund sind technische Probleme bei der Stimmenangabe, die aufgrund der Zeitumstellung in den USA am vergangenen Wochenende aufgetreten sein sollen. In 8 von 42 Wahllokalen des Bezirks konnten deshalb am Morgen keine Stimmen abgegeben werden. Die Wahlbehörde hat daraufhin einen Antrag eingereicht, die Schließzeit der Wahllokale um eine Stunde nach hinten zu verschieben. Ein Richter stimmte zu.

+++ 23:17 Lösung für defekte Wahlautomaten in Arizona gefunden +++
Im Bezirk Maricopa County sind womöglich bald wieder alle Wahlautomaten einsatzbereit. Laut der zuständigen Wahlbehörde wurde eine Lösung für die defekten Maschinen gefunden. “Techniker haben die Druckereinstellungen geändert”, heißt es in einer Stellungnahme. “Das scheint das Problem behoben zu haben.” In 17 Wahllokalen sind die Wahlmaschinen demnach bereits wieder einsatzbereit. Aus insgesamt 60 Wahllokalen wurden Probleme gemeldet.

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+++ 22:48 Dutzende Wahlautomaten in Arizona ausgefallen +++
In Arizona melden die Wahlaufsichtsbehörden Schwierigkeiten mit Dutzenden Wahlautomaten. Es gebe “in etwa 20 Prozent” der 223 Wahllokale im Bezirk Maricopa County technische Probleme mit den Maschinen, sagte der Vorsitzende der örtlichen Wahlaufsichtsbehörde, Bill Gates. Die ausgefallenen Maschinen hätten aber keinen Einfluss auf die Korrektheit der Wahl. Die Behörde richtet eigenen Angaben zufolge “sichere Boxen” ein, in denen die Stimmzettel bis zur Auszählung aufbewahrt werden.

+++ 22:25 Wahlleiter in Illinois meldet Hackerangriff +++
In Illinois hat es offenbar einen Cyberangriff auf die Website des Wahlleiters gegeben, wie CNN berichtet. Die Attacke führte zwar zu einer kurzen Wahlverzögerung, “hinderte aber niemanden an der Stimmabgabe”, erklärt Wahlleiter Aaron Ammons dem Sender. Demnach konnte das Programm zur Wählerregistrierung nicht abgerufen werden. Mittlerweile sei das Problem zwar wieder behoben, es ist jedoch noch unklar, wer hinter dem Hackerangriff steckt. Sein Team müsse Angriffe wie diese seit einem Monat abwehren, berichtet Ammons. “Bitte bleiben Sie in der Schlange”, appelliert der Bezirk an die Wähler vor Ort. Die Mitarbeiter tun alles, um die Wahl zu bearbeiten, während sie die Angriffe abwehren, heißt es.

+++ 22:05 Post zeigt Wahlhelfer bei Sturm des Kapitols – aus Amt entfernt +++
Im Bundesstaat Georgia wurden zwei Wahlhelfer wenige Minuten vor der Öffnung der Wahllokale von ihrem Amt entbunden. Dies berichtet CNN. Demnach sei ein Social-Media-Post aufgetaucht, der die Frau und ihren Sohn bei dem Anschlag auf das Kapitol am 6. Januar 2021 zeigt. In dem Facebook-Post schilderten die beiden ihre Teilnahme Am Sturm des Kapitols und beschimpften den damaligen Vizepräsidenten Mike Pence als “Verräter”. Der Beitrag werde nun “aus Gründen der Besorgnis untersucht”, heißt es von den Behörden. Man habe sich dazu entschlossen, die beiden Wahlhelfer solange von ihrem Amt zu entheben, bis dies geschehen ist.

+++ 21:42 Biden: “Leute, heute ist der Tag” +++
US-Präsident Joe Biden ruft zum Urnengang auf. “Leute, heute ist der Tag. Geht wählen, schreibt er auf Twitter. “Ihr könnt bei dieser Wahl etwas bewirken.” Der Demokrat wirbt zudem erneut für seine Wirtschaftspolitik. “Ich konzentriere mich darauf, in Amerika zu investieren”, heißt es auf dem offiziellen Account des Präsidenten. Die Republikaner im Kongress hingegen “konzentrieren sich darauf, grundlegende Programme wie Medicare und die soziale Sicherheit auf den Prüfstand zu stellen.” Außerdem sei es die oberste Priorität der Republikaner das Inflationsbekämpfungsgesetz aufzuheben. Damit würden “die täglichen Kosten jedoch nur steigen – nicht sinken”, schreibt Biden weiter. “Die Republikaner wollen uns zurückwerfen.”

+++ 21:15 North Carolina denkt über Wahlverlängerung nach +++
Im Bundesstaat North Carolina könnte die Stimmabgabe verlängert werden. Demnach werde die zuständige Wahlbehörde in einer Dringlichkeitssitzung darüber entscheiden, erklärte die Direktorin der Behörde, Karen Brinson Bell. Vier Wahllokale hätten am Wahltag verspätet geöffnet. In einem Fall hätten die Wähler nicht den richtigen Zugangscode für das verschlossene Wahllokal gehabt. In den drei anderen Lokalen sei der Check-in-Computer nicht ordnungsgemäß mit den Druckern verbunden gewesen. Die Mitarbeiter seien deswegen nicht in der Lage gewesen, die Wahlberechtigungsformulare der Wähler auszudrucken. Auch dies verzögerte die Öffnung.

+++ 20:48 Trump spricht von Unregelmäßigkeiten und ruft zu Protesten auf +++
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump schimpft am Tag der Midterms über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe – und ruft zu Protesten auf. In Detroit sei Wählern im Wahllokal gesagt worden, sie hätten schon abgestimmt: “Dies geschieht in großer Zahl, auch andernorts. Protestieren, protestieren, protestieren!”, schreibt Trump auf der von ihm mitbegründeten Social-Media-Plattform “Truth Social” – ohne Belege für seine Behauptungen vorzulegen. Auch würden elektronische Wahlgeräte in konservativen Bezirken des umkämpften Bundesstaates Arizona angeblich nicht funktionieren. “Geht es wieder los?” schreibt Trump diesbezüglich. “Das Volk wird das nicht dulden!!”

Donald und Melania Trump am Wahltag.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 20:30 Trump stimmt für DeSantis +++
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seine Stimme für den Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, abgegeben. Außerdem prognostizierte er den Republikanern eine “großartige Nacht”. Als er von den Reportern gefragt wurde, ob er in Palm Beach Florida für DeSantis gestimmt habe, sagte er: “Ja, das habe ich.” Der 44-jährige Gouverneur gilt als stärkster innerparteilicher Konkurrent Trumps für die Präsidentenwahlen 2024. Trump gab seine Stimme laut CNN um kurz nach 11.30 Uhr Ortszeit im Morton Morton and Barbara Mandel Recreation Center ab – nur wenige Minuten von seinem Anwesen in Mar-a-Lago entfernt. Seine Frau Melania Trump begleitete ihn. In einer kurzen Fragerunde mit Reportern prognostizierte der Ex-Präsident den Republikanern eine “großartige Nacht”.

+++ 20:01 Einige Wahllokale in Florida verwehren Wahlbeobachtern Zutritt +++
In einigen Wahllokalen in Florida werden offenbar keine Wahlbeobachter zugelassen. Das berichtet CNN. Demnach argumentieren einige Beamte des US-Bundesstaates in einem Schreiben an das Justizministerium damit, dass Wahlbeobachter nicht auf der Liste der Personen stehen würden, die die Wahllokale betreten dürfen. Die sei “kontraproduktiv” und würde “möglicherweise das Vertrauen in die Wahl untergraben”. Das Justizministerium hatte zuvor angekündigt, Wahlbeobachter in 24 Bundesstaaten zu entsenden – darunter auch drei Bezirke in Florida.

+++ 19:32 Ocasio-Cortez fürchtet Desinformation wegen Briefwahl-Auszählung +++
Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez fürchtet, dass es wegen der Auszählung von Stimmzetteln aus der Briefwahl zu Desinformationen kommen könnte. “In vielen Staaten dürfen die Briefwahlunterlagen nicht vor dem Wahltag ausgezählt werden. Aber viele Rennen können erst nach der Auszählung der Briefwahlstimmen entschieden werden, was über 24 Stunden dauern kann”, schreibt die Abgeordnete auf Twitter. Das sei normal, aber einige Republikaner “behaupten, dass jedes Rennen, das heute Abend noch nicht entschieden ist, verdächtig ist”, heißt es weiter. Ocasio-Cortez appelliert an die US-Bürger: “Fallen Sie nicht darauf herein.”

+++ 19:04 Über 45 Millionen US-Bürger haben vorzeitig gewählt +++
Bei den Zwischenwahlen in den USA haben mehr als 45 Millionen Menschen bereits vor dem Wahltag ihre Stimme abgegeben. Das geht aus Daten hervor, die das Umfrageinstitut US Elections Project auf seiner Webseite veröffentlicht. Mit 5,4 Millionen frühzeitig abgegebenen Stimmzetteln hat Texas bisher die meisten Vorwahlstimmen. In Florida kamen 4,9 Millionen Stimmzettel vorzeitig an, in Kalifornien über 4,7 Millionen. Ansonsten wurden nur in Georgia und North Carolina über 2 Millionen Wahlzettel abgegeben. Eine hohe Beteiligung unter Frühwählern deutet nicht zwangsläufig auf eine hohe Wahlbeteiligung insgesamt hin, denn durch Faktoren wie die Corona-Pandemie hat sich das Abstimmungsverhalten vieler Menschen verändert.

+++ 18:29 Mehrere Bundesstaaten melden technische Probleme +++
In mehreren Bundesstaaten gibt es technische Probleme. Berichte darüber gibt es sowohl aus Arizona, New Jersey und Texas. In Maricopa County im Bundesstaat Arizona sind die Wahltabelliermaschinen in einem von fünf Fällen beispielsweise nicht in der Lage, die Stimmzettel zu lesen, sagte der Vorsitzende des County Board of Supervisors Bill Gates, wie NBC berichtete. Die Stimmabgabe ist jedoch nicht unmöglich. Die Wähler haben die Möglichkeit, ihre Stimmzettel entweder in eine sichere Box zu werfen, die später am Tag ausgezählt wird, oder ein anderes Wahllokal aufzusuchen. Es gebe keine Anzeichen für Versuche, die Wahlen auf elektronischem Wege anzugreifen oder zu beeinflussen, heißt es von der US-Regierung.

+++ 17:50 Wahlausgang entscheidend für Bidens weitere Amtszeit +++
Der Wahlausgang entscheidet darüber, wie unbequem die kommenden zwei Jahre für den Präsidenten werden, was Biden in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit politisch noch zustande bringen kann – und ob ihn das in eine Position versetzt, aus der er sich aussichtsreich für eine weitere Amtszeit bewerben kann.

Erobern die Republikaner eine oder beide Kongresskammern, wird Biden ab Januar keine größeren Gesetzesinitiativen mehr durchsetzen können. Außerdem drohen ihm und seiner Regierung in dem Fall diverse parlamentarische Untersuchungen bis hin zu möglichen Amtsenthebungsverfahren. Sollte auch der Senat an die Republikaner fallen, bekäme Biden keine Personalien auf Bundesebene mehr durch, die in der Kammer bestätigt werden müssen. Das gilt auch für die bedeutende Besetzung von Bundesrichter-Posten.

+++ 17:10 Auszählung könnte Wochen dauern +++
Mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen wird am frühen Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit gerechnet. Vorhersagen zufolge dürfte die Senatsmehrheit an mehreren knappen Rennen hängen. Es könnte daher Unsicherheiten bei der Stimmauszählung geben, womöglich auch rechtliche Anfechtungen der Resultate. Daher könnte es nach Experteneinschätzung mehrere Tage oder womöglich sogar Wochen dauern, bis feststeht, welche Partei künftig das Sagen im Senat haben wird. Auch Biden ruft die Bürger vor der Wahl zu Geduld auf.

+++ 16:32 Ausgang der Wahl könnte globale Folgen haben +++
Obwohl es sich nicht um eine Präsidentenwahl handelt, könnten die Midterms auch über die Grenzen der USA hinaus Folgen haben. Die Republikaner im Repräsentantenhaus haben etwa damit gedroht, die großangelegten US-Hilfen für die Ukraine auszubremsen oder gar zu blockieren, falls sie die Kongresskammer erobern. Das hätte das Potenzial, den Kriegsverlauf zugunsten Russlands zu beeinflussen. Beobachter vermuten hinter der Drohung allerdings eher den Versuch, Druck aufzubauen, um den Demokraten an anderer Stelle ein Entgegenkommen abzutrotzen. Insgesamt ist auch von Bedeutung, wie die US-Wahlen und deren Auszählung ablaufen.

+++ 16:00 Zwischenwahlen in den USA haben begonnen – erste Wahllokale geöffnet +++
Die folgenreichen Zwischenwahlen in den USA haben begonnen. Die ersten Wahllokale öffneten am frühen Dienstagmorgen in östlichen US-Bundesstaaten wie Vermont, Ohio und New York. Die Vereinigten Staaten erstrecken sich über mehrere Zeitzonen. Bei den Midterms in der Mitte der vierjährigen Amtszeit von Präsident Joe Biden wird über die Mehrheitsverhältnisse im Kongress, dem US-Parlament, sowie über zahlreiche Gouverneursposten und andere wichtige Ämter abgestimmt. Bidens Demokraten droht der Verlust ihrer Mehrheit im Kongress – die Republikaner haben laut Umfragen gute Chancen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu übernehmen. Im derzeit knapp von den Demokraten kontrollierten Senat werden Kopf-an-Kopf-Rennen um mehrere Sitze erwartet.

In den frühen Morgenstunden warten Wähler auf die Öffnung eines Wahllokals in Missouri.

In den frühen Morgenstunden warten Wähler auf die Öffnung eines Wahllokals in Missouri.

(Foto: picture alliance/dpa/St. Louis Post-Dispatch via AP)

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