Meyer Burger Secures Financial Boost, Staving Off Insolvency Crisis

Meyer Burger Secures Financial Boost, Staving Off Insolvency Crisis

Meyer Burger, a struggling solar cell manufacturer, has secured nearly $40 million in support from bondholders, allowing it to sustain operations and negotiate restructuring. Although only $20 million has been released so far, further funding depends on meeting specific milestones, particularly concerning its relationship with major client Desri. Following Desri’s contract cancellation, Meyer Burger is engaged in advanced talks for a new agreement. The company aims to finalize this deal by December as it seeks to enhance its production capacity.

Neuer Hoffnungsschimmer für Meyer Burger

Die als tot geglaubte Firma lebt länger: Der Solarzellenhersteller Meyer Burger, der sich in einer existenziellen finanziellen Krise befindet, hat eine neue Unterstützung mit den Anleihegläubigern vereinbart. Diese Investoren haben sich bereit erklärt, dem Unternehmen fast 40 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Mitteln kann Meyer Burger vorübergehend den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und beispielsweise Lieferanten bezahlen. Gleichzeitig laufen die Verhandlungen für eine endgültige Umstrukturierung.

Wichtige Verhandlungen mit Desri

Das Unternehmen mit Sitz in Thun erhält diesen Aufschub gerade noch rechtzeitig. Aufgrund der Risiken sind die Geldgeber jedoch nicht bereit, den gesamten Betrag auf einmal auszuzahlen. Momentan wurde zunächst nur ein Teilbetrag von fast 20 Millionen Dollar genehmigt, wie Meyer Burger am Freitag bekannt gab.

Der amerikanische Großkunde ist noch nicht verloren. Die Genehmigung der restlichen Mittel ist an nicht näher bezeichnete Meilensteine gebunden, die Meyer Burger in den Verhandlungen über seine Zukunft erreichen muss. Besonders wichtig ist dabei die künftige Beziehung zum amerikanischen Großkunden Desri. Der Solarparkbetreiber hatte Meyer Burger Mitte November in tiefere Schwierigkeiten gestürzt, als er einen Kaufvertrag über die Solar-Module des Herstellers kündigte.

Dieser Schritt traf Meyer Burger hart, da ein großer Teil der geplanten Produktion auf Desri ausgerichtet war. Das Unternehmen hatte dafür eine Fabrik im Bundesstaat Arizona eingerichtet. Der Grund für die Vertragskündigung von Desri wurde nie offiziell erklärt. Es wird spekuliert, dass die Unsicherheit aufgrund der möglichen Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident eine Rolle gespielt haben könnte, da er möglicherweise Subventionen für erneuerbare Energien einschränken oder die Solarindustrie mit Zöllen belasten könnte.

Es ist auch möglich, dass Desri das Vertrauen in Meyer Burger verloren hat, die Lieferverpflichtungen erfüllen zu können. Dennoch hat das Unternehmen die Amerikaner als Kunden nicht endgültig verloren: Es laufen fortgeschrittene Gespräche über einen neuen Kaufvertrag. Es wird vermutet, dass Desri niedrigere Preise als die im alten Vertrag von 2022 vereinbarten erzielen möchte. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) befürchtet, dass die neuen Bedingungen weniger vorteilhaft sein werden.

Im Jahr 2022 waren Solar-Module noch deutlich teurer als heute. Der Preisrückgang ist weitgehend auf ein Überangebot chinesischer Hersteller zurückzuführen – was auch der entscheidende Grund für das Unglück von Meyer Burger ist. Das Unternehmen hatte versucht, die gesamte Produktion von Solarzellen und -modulen von Deutschland in die USA zu verlagern, um sich dank Marktschutz und Subventionen vor der chinesischen Konkurrenz zu schützen.

Die Lebensader hält nur bis Mitte Januar. Inmitten dieser Verlagerungsphase ging Meyer Burger im August das Geld aus. Offensichtlich konnte kein neues Kapital vom Hauptaktionär Pjotr Kondraschew mobilisiert werden. Der russische Magnat gehört nicht zu der Gruppe von Anleihegläubigern, die nun die Überbrückungsfinanzierung bereitstellen. Stattdessen sind es Investmentfonds.

Das Angebot der Kreditlinie läuft bis zum 17. Januar 2025. Bis dahin muss Meyer Burger einen überzeugenden Geschäftsplan ausgehandelt haben, um die vollen 40 Millionen Dollar abrufen zu können. Es geht um die Perspektive für die geplante Produktion von Solar-Modulen mit einer Kapazität von 1,4 Gigawatt pro Jahr. Das Werk in Arizona könnte diese Leistung im nächsten Sommer erreichen. Die Module werden aus Solarzellen hergestellt, die am deutschen Standort Bitterfeld-Wolfen produziert werden.

Der Vorstandsvorsitzende Franz Richter, der im September nach dem Weggang des ehemaligen Chefs Gunter Erfurt als CEO übernommen hat, möchte den Vertrag mit Desri bis Dezember finalisieren. Die Börse reagierte erleichtert auf das unerwartete Lebenszeichen: Der Aktienkurs von Meyer Burger schoss bis Freitagmittag um mehr als 200 Prozent in die Höhe. Allerdings ist eine Aktie danach nur noch rund 1,60 Franken wert, nachdem sie zu Beginn des Jahres bei 50 Franken lag.