News im Video: Kindersoldaten – Aktionstag will aufrütteln

Rote Farbe gab es auch für die Hand von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Am 12. Februar, dem Red Hand Day, setzen Menschen auf der ganzen Welt mit roten Handabdrücken, ein Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldaten und -soldatinnen.

Viertelmillion Kinder im Kriegseinsatz

Etwa 250.000 Kinder werden weltweit zum Kämpfen gezwungen. Frank Mischo, Kindernothilfe-Experte des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten. “Oft sind es wirklich dramatische Gründe wie die Ermordung von eigenen Familienmitgliedern, die zu motivieren, freiwillig in so eine Rebellenarmee zu geben. Manchmal sind es aber auch relativ kleine. Im Kongo ist es oft so, dass diese extreme Armut, diese Hoffnungslosigkeit, keine Chance zu haben, irgendetwas erwerbsmäßig zu machen. Das man einfach dann so denkt: Ich habe dann nur eine Möglichkeit, ich habe dann die Macht. Ich bin nicht das Opfer. Ich stehe nicht auf der falschen Seite der Waffe, sondern ich habe selber die Waffe und kann sozusagen mitgestalten. Dann bin ich hilflos.”

Vor allem für Mädchen besonders grausam

Da der Begriff des Kindersoldaten meist mit männlichen Kämpfern verbunden wird, soll dieses Jahr besonders auf das dramatische Schicksal der Mädchen aufmerksam gemacht werden. “Bei den Mädchen ist es aber so viel mehr traumatisierend, weil noch zusätzliche Traumata passieren. Diese Vergewaltigungen, hilflos mit dem Kind dort leben, das erleben die Jungs natürlich nicht. Insofern gibt es schon einen Unterschied auch bei den Traumata. Das schlimmste Trauma von den Mädchen ist eigentlich, wenn ihr das Kind weggenommen wird.” Die inzwischen internationale Aktion Red Hand Day entstand 2003 in Deutschland. Hunderttausende rote Handabdrücke wurden nach Angaben von Unicef bereits gesammelt und an Politikerinnen und Politiker übergeben.