Russische Firmen wollen Sanktionen via Hongkong umgehen

Verhandlungen abgeschlossen: Swissport-Personal erhält neuen GAV

Swissport ist der grösste Bodenabfertiger am Flughafen Zürich. Nach langen Verhandlungen erhält das Personal nun einen neuen GAV.

Arnd Wiegmann

kca.

Die Verhandlungen um einem neuen GAV mit Swissport, dem Bodenabfertiger am Flughafen Zürich, sind abgeschlossen: Das Personal erhält einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Dies teilen die beteiligten Gewerkschaften am Dienstag mit. Der neue GAV bedeute eine «weitgehende Rückkehr zu den Arbeitsbedingungen, die vor der Corona-Krise galten», hiess es. Auch sei ein Teuerungsausgleich von mindestens 4 Prozent vereinbart. Sollte diese Lohnerhöhung nicht für den Teuerungsausgleich reichen, muss Swissport zusätzlich eine Einmalzahlung ausrichten.

Der Gesamtarbeitsvertrag soll ab 1. Januar 2023 in Kraft treten und für vier Jahre gelten. Die Mitglieder der verschiedenen involvierten Gewerkschaften haben den neuen per Abstimmung GAV angenommen – damit er unterzeichnet werden kann, muss aber auch Swissport als Arbeitgeberin noch definitiv zustimmen.

Die Verhandlungen seien zäh gewesen, hiess es. Es habe insgesamt neun Verhandlungsrunden gebraucht, um Swissport Zürich zu Zugeständnissen zu bewegen, teilten die involvierten Gewerkschaften am Dienstag mit. Die Mitarbeitenden von Swissport hätten in mehreren Punkten von den ursprünglichen Forderungen abweichen müssen.

Russische Firmen wollen Sanktionen via Hongkong umgehen

Die Superjacht von Oligarch Alekei Mordaschow ankert am 7. Oktober vor Hongkong. In Europa wäre sie wohl beschlagnahmt worden.

Die Superjacht von Oligarch Alekei Mordaschow ankert am 7. Oktober vor Hongkong. In Europa wäre sie wohl beschlagnahmt worden.

Tyrone Siu / Reuters

(Bloomberg) Russische Unternehmen, die von westlichen Finanzmetropolen ausgeschlossen sind, setzen zunehmend auf Hongkong. Dies schürt in Washington die Sorge, dass die chinesische Sonderverwaltungszone zu einem Zufluchtsort für Firmen wird, die wegen des Krieges in der Ukraine sanktioniert wurden.

Eine Reihe grosser russischer Unternehmen, darunter auch staatliche, wollten mit Anwaltskanzleien in Hongkong zusammenarbeiten, um sie in einer «freundlicheren Jurisdiktion» als New York und London zu verankern, berichtet Sherman Yan, geschäftsführender Partner bei ONC Lawyers in Hongkong.

Mindestens zwei weitere Anwaltskanzleien in Hongkong wurden laut informierten Kreisen ebenfalls von russischen Unternehmen kontaktiert. Einige hätten sich dabei nach einer Kapitalbeschaffung in der Metropole erkundigt, hiess es.

«Das Interesse russischer Unternehmen, bestimmte Aktivitäten nach Hongkong zu verlagern, nimmt sicherlich zu», sagte Yan, dessen Kanzlei erste Gespräche mit russischen Kunden geführt hat. Einige wollen bestimmte Registrierungen nach Hongkong verlagern, ihre Geschäftsaktivitäten in Russland jedoch beibehalten.

Hongkong könnte für russische Firmen ein Fenster zu Auslandskapital sein, da Chinas Regierung freundschaftliche Beziehungen zu Moskau unterhält und in Reaktion auf Moskaus Invasion in der Ukraine keine Sanktionen verhängt hat.

Während in ganz Europa russische Jachten beschlagnahmt werden, ankerte letzte Woche vor Hongkong eine 500-Millionen-Dollar-Superjacht des sanktionierten Milliardärs Alexei Mordaschow, dem grössten Anteilseigner des Stahlunternehmens Severstal PJSC und drittreichsten Mann Russlands.

Givaudan verzeichnet solides Wachstum, verfehlt jedoch Erwartungen

Aroma- und Riechstoff-Hersteller Givaudan konnte im letzten Quartal die Erwartungen nicht erfüllen.

Aroma- und Riechstoff-Hersteller Givaudan konnte im letzten Quartal die Erwartungen nicht erfüllen.

Arnd Wiegmann / Reuters

lia. Givaudan konnte seinen Umsatz von Januar bis September um 7,7 Prozent auf 5,46 Milliarden Franken steigern. Organisch, das heisst ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, lag der Zuwachs bei 6,1 Prozent, teilte der Genfer Aroma- und Riechstoff-Hersteller am Dienstag mit.

«Wir sind sehr zufrieden mit dem anhaltend soliden Wachstum in all unseren Geschäftsbereichen in einem nach wie vor schwierigen Umfeld», wird Konzernchef Gilles Andrier in der Mitteilung zitiert. Givaudan habe die Führungsposition in der Branche weiter stärken können.

Der grösste Wachstum verzeichnete Givaudan mit 9,3 Prozent in der Aromen-Division, organisch um 6,4 Prozent. Nach Segmenten betrachtet, trugen ausserdem Getränke, Milchprodukte, Snacks, kulinarische Aromen und Süsswaren zu dem guten Verkaufswachstum bei.

Das Geschäft mit den Duftstoffen wuchs derweil um 5,9 Prozent in Franken und organisch um 5,8 Prozent. Besonders stark stiegen die Verkäufe im Bereich der Luxusparfümerie mit 14,8 Prozent (organisch).

Betrachtet man nur das dritte Quartal, betrug der Wachstum Givaudans 5,8 Prozent. Damit verlor das Unternehmen im Vergleich zum Vorquartal (Wachstum von 7,9 Prozent) klar an Schwung. Auch die Erwartungen der Analysten wurden laut Angaben von AWP damit verfehlt.

Schweizer Valora gehört ab jetzt zum mexikanischen Femsa-Konzern

Valora gehört ab jetzt zum mexikanischen Femsa-Konzern.

Valora gehört ab jetzt zum mexikanischen Femsa-Konzern.

Christian Beutler / Keystone

tsf. Der Detailhändler, Convenience- und Gastronomieanbieter Valora gehört jetzt definitiv zum mexikanischem Konzern Fomento Económico Mexicano (Femsa). Wie das mexikanische Unternehmen am Montag mitteilte, ist die Transaktion am 7. Oktober abgeschlossen worden. Die Mexikaner halten nun 97,77 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von Valora. Femsa beabsichtigt, ein Squeeze-Out-Verfahren einzuleiten und die Kraftloserklärung der verbleibenden, sich im Publikum befindenden Aktien zu beantragen. Die Valora-Aktien sollen von der SIX Swiss Exchange dekotiert werden.

Femsa-Chef Daniel Alberto Rodríguez Cofré zeigte sich in der Mitteilung zuversichtlich. «Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Strategie von Valora mit der Unterstützung des Managements und des Teams von Valora weiter voranzutreiben, um gemeinsam die europäische Marktführerschaft im Bereich Convenience Stores und Food Service zu übernehmen.»

Valora hat sich in den vergangenen Jahren mit K-Kiosk, Brezelkönig, Backwerk, Press & Books, Caffè Spettacolo oder Frittenwerk zu einem der führenden Convenience-und Systemgastronomie-Anbieter entwickelt. Femsa hat gut 1,3 Milliarden Franken für die Übernahme bezahlt. Die an der mexikanischen und der New Yorker Börse kotierte Femsa war in Europa bisher noch kaum aktiv gewesen.

Lesen Sie mehr zur Femsa-Übernahme:

Gazprombank (Schweiz) stellt die Aktivitäten im Schweizer Finanzmarkt ein

amü.

Das Schweizer Tochterunternehmen der Gazprombank wird seine Geschäftstätigkeit in der Schweiz einstellen. Wie die Bank am Montagmorgen mitteilte, werden bestehende Geschäftsbeziehungen über die kommenden Monate teilweise abgewickelt, teilweise an externe Partner übertragen. Die Gazprombank (Schweiz) war insbesondere in der Exportfinanzierung aktiv. Der Schritt sei in einer Absprache mit der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) erfolgt, lässt sich Verwaltungsratspräsident Ivan Dun, zitieren.

Hintergrund des Rückzugs ist selbstredend das sich stark verschlechternde Umfeld für die Bank, nachdem Russland im Februar die Ukraine überfallen und einen blutigen Angriffskrieg gestartet hatte. Bereits im September musste der Schweizer Ableger der Sberbank, einer anderen wichtigen russischen Bank, die Waffen strecken: Die Sberbank (Switzerland) wurde mit Einwilligung der Finma an die M3-Gruppe verkauft, welche die Bank in stark reduzierter Form als TradeXBank weiterführen will.

Viele russische Banken wurden kurz nach Kriegsbeginn vom Westen umgehend mit Sanktionen belegt und beispielsweise aus dem Finanztransaktionssystem Swift ausgeschlossen. Für zwei der wichtigsten Institute, Gazprombank und Sberbank, erliess etwa die EU zunächst Ausnahmen, insbesondere um die Bezahlung von Energielieferungen zu ermöglichen, die bekanntlich zunächst keinen Sanktionen unterlagen.

Dennoch stellte der Krieg das Geschäftsmodell auch der beiden Schweizer Ableger dieser Banken in Frage. Die Finma begleitete diese fortan sehr eng, bei der Sberbank (Switzerland) hatte sie im März ein weitgehendes Auszahlungs- und Transaktionsverbot angeordnet, um die Gläubiger zu schützen.

Mit dem Rückzug der Gazprombank (Schweiz) endet hierzulande ein längeres Kapitel Bankengeschichte: Das Institut war seit 2009 unter diesem Namen tätig, Vorgängerorganisationen schon seit den 1960er-Jahren. Die Gazprombank (Schweiz) blieb indes nicht nur ihrem Namen nach eng mit Russland verbunden. 2018 wurde sie von der Finma sanktioniert wegen schwerer Mängel im Geldwäscherei-Dispositiv in den Jahren 2006 bis 2016. Zuvor war dank den «Panama Papers» bekannt geworden, dass unter anderem der Cellist Sergey Roldugin, ein enger Freund von Wladimir Putin, der zu einem unerklärlichen Reichtum gekommen war, ein Konto bei der Gazprombank (Schweiz) nutzte.

EY-Analyse: US-Banken lassen die europäische Konkurrenz beim Gewinn weiterhin hinter sich

 BNP Parisbas ist eine der beiden europäischen Banken, die im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis von mehr als fünf Milliarden Euro vorweisen konnten.

BNP Parisbas ist eine der beiden europäischen Banken, die im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis von mehr als fünf Milliarden Euro vorweisen konnten.

Benoit Tessier / X07241

(dpa) Die grossen amerikanischen Banken lassen beim Gewinn trotz Einbussen im ersten Halbjahr 2022 die europäische Konkurrenz weiterhin meilenweit hinter sich. Zwar sank der Nettogewinn der nach Bilanzsumme zehn grössten amerikanischen Kreditinstitute im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Summe um 20 Prozent auf umgerechnet gut 76,7 Milliarden Euro, wie eine Auswertung des Beratungsunternehmens EY ergab.

«Dennoch bleibt der Trend der vergangenen Jahre intakt: Die grossen US-Banken lassen ihre europäischen Wettbewerber beim Gewinn und der Profitabilität weit hinter sich – auch wenn der Abstand im ersten Halbjahr kleiner geworden ist», ordnete EY-Partner Thomas Griess ein. Seit 2017 sind die Gewinne der grössten amerikanischen Banken in einem ersten Kalenderhalbjahr nach EY-Angaben jeweils mindestens doppelt so hoch wie die ihrer europäischen Konkurrenten.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 verdienten die zehn nach Bilanzsumme grössten Geldinstitute in Europa, zu denen als einziges deutsches Institut die Deutsche Bank zählt, demnach unter dem Strich zusammen rund 36 Milliarden Euro. Das waren 4,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Während in den USA acht der zehn in der Auswertung erfassten Geldinstitute im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis von mehr als fünf Milliarden Euro vorweisen konnten, gelang dies in Europa nur der britischen HSBC und der französischen BNP Paribas. Das bestverdienende Institut unter den zwanzig Banken, deren Zahlen in die EY-Analyse einfliessen, war die US-Grossbank JPMorgan Chase mit umgerechnet 16,2 Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr.

An der Börse waren die US-Top-Ten unter den Geldhäusern mit rund 1,2 Billionen Euro Ende September des laufenden Jahres fast dreimal so viel wert wie die zehn grössten europäischen Geldhäuser (rund 396 Milliarden Euro).

Auf beiden Seiten des Atlantiks wird das Umfeld für Banken allerdings wieder rauer, wie EY-Bankenexperte Robert Melnyk anmerkt: «Die Kreditausfälle dürften steigen, daher müssen die Banken ihre Risikovorsorge hochfahren. Die anhaltend hohe Inflation, das schwindende Verbrauchervertrauen, die erheblichen Einbussen bei den verfügbaren Haushaltseinkommen – all das sind denkbar ungünstige Vorzeichen für die Entwicklung der Branche in den kommenden Monaten.»

Die Wende hin zu höheren Zinsen führt nach EY-Einschätzung zugleich zu höheren Zinseinnahmen, so dass die Institute Belastungen an anderer Stelle teilweise abfedern könnten.

Wirtschaft: Amazon gibt Entwicklung von Lieferrobotern für Gehwege auf

(dpa) Amazon stellt seine Tests kleiner Lieferroboter, die auf dem Gehweg fahren, ein. Der weltgrösste Online-Händler hatte die Versuche seit drei Jahren unter anderem in einem Wohngebiet in der Nähe von Seattle gestartet. Das Entwicklungsteam sei aufgelöst worden und den Mitarbeitern sollten Jobs in anderen Bereichen des Konzerns angeboten werden, sagte eine Amazon-Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg.

Die Fahrzeuge sahen aus wie eine grosse Kühlbox auf sechs Rädern. An dem Projekt hätten weltweit rund 400 Leute gearbeitet, berichtete Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Idee eines autonomen Lieferroboters wolle man zwar weiter prüfen, aber das bisherige Konzept habe nicht funktioniert, schrieb der Finanzdienst.

Auch andere Firmen arbeiteten in den vergangenen Jahren an ähnlichen Lieferrobotern – wie etwa der Vorreiter Starship Technologies. Ein grosser Durchbruch für die Technik blieb jedoch bisher aus. Die Roboter kommen meist im eingeschränkten Rahmen in einzelnen Gegenden sowie auf Firmen- oder Universitätsgeländen zum Einsatz. Zu den Problemen gehört zum Beispiel, dass Roboter manchmal auf Gehwegen steckenbleiben und abgeholt werden müssen.

Arbeitslosigkeit sinkt in der Schweiz auf den tiefsten Wert seit 20 Jahren

Im Moment ist es für Unternehmen so schwierig wie seit langem nicht mehr, qualifiziertes Personal zu finden. Leeres Büro bei einer Schweizer Versicherungsgesellschaft.

Im Moment ist es für Unternehmen so schwierig wie seit langem nicht mehr, qualifiziertes Personal zu finden. Leeres Büro bei einer Schweizer Versicherungsgesellschaft.

Karin Hofer / NZZ

gds. Ende September waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 89 526 Menschen als arbeitslos gemeldet. Damit ist die Arbeitslosenquote in der Schweiz von 2 Prozent im August auf 1,9 Prozent im September gesunken. Dies schreibt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag in einer Medienmitteilung.

Unter 2 Prozent hatte die Arbeitslosenquote zuletzt im Oktober 2001 gelegen. Vor einem Jahr hatte sie noch 2,6 Prozent betragen. Damit ist es für Unternehmen aktuell so schwierig wie seit langem nicht mehr, qualifiziertes Personal zu finden.

Arbeitslosigkeit so tief wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Quoten in Prozent

Wie ausgetrocknet der Arbeitsmarkt in der Schweiz ist, lässt sich unter anderem anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im September nahm die Zahl der Arbeitssuchenden um fast 2000 auf 159 399 ab. Noch vor einem Jahr waren es fast 49 000 mehr. Die Anzahl offener Stellen erhöhte sich derweil um 1580 auf 69 842.

Von den als offen gemeldeten Stellen unterlagen 55 840 der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent. Zu diesen Berufen zählen mehrere aus dem Bau und dem Gastgewerbe.

Arbeitslosigkeit in den USA geht wieder zurück

(dpa) Die Arbeitslosigkeit in den USA hat sich im September wieder verringert. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,7 auf 3,5 Prozent, wie das amerikanische Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Damit rangiert die Quote wieder auf dem Niveau vom Juli. Analytiker hatten für September eine stabile Quote erwartet. Nach Angaben des Ministeriums sind derzeit 5,8 Millionen Amerikaner ohne Beschäftigung.

Die US-Wirtschaft hat im September mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft seien 263 000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium weiter mit. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 11 000 Stellen nach oben revidiert.

In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt zeitweise eingebrochen. Mittlerweile hat er sich deutlich erholt und die Unternehmen klagen über Arbeitskräftemangel.

Biontech expandiert nach Australien

Eine Ampulle des Pfizer-BioNTech-Auffrischungsimpfstoffs gegen die Coronavirus-Krankheit (COVID-19) für die Subvarianten BA.4 und BA.5 Omikron.

Eine Ampulle des Pfizer-BioNTech-Auffrischungsimpfstoffs gegen die Coronavirus-Krankheit (COVID-19) für die Subvarianten BA.4 und BA.5 Omikron.

Hannah Beier / Reuters

(dpa) Nach dem Erfolg mit seinem Corona-Impfstoff baut das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech seine internationale Präsenz mit der Errichtung eines Forschungszentrums und einer Produktionsstätte in Australien weiter aus. Einer der Schwerpunkte soll die Suche nach Krebstherapien sein. Biontech vereinbarte am Freitag (7. 10.) mit dem australischen Bundesstaat Victoria eine strategische Zusammenarbeit, um an der Erforschung und Entwicklung potenzieller mRNA-basierter Impfstoffe und Therapien zusammenzuarbeiten, wie das Unternehmen mitteilte. Die mRNA-Technologie wurde bereits beim Corona-Impfstoff von Biontech erfolgreich eingesetzt.

Das gemeinsam betriebene Forschungszentrum soll in Melbourne entstehen. Es soll die Wissenschafter vor allem bei der Umsetzung ihrer Forschungsprojekte in die klinische Entwicklung unterstützen. Ausserdem will Biontech die eigenen klinischen Forschungskapazitäten in Australien ausbauen und weitere Studienzentren einschliessen, um die Entwicklung von Therapiemöglichkeiten gegen Krebs zu beschleunigen. Die Pipeline von Biontech umfasst nach Unternehmensangaben aktuell insgesamt 18 Produktkandidaten in 23 laufenden klinischen Studien.

Zudem will das Unternehmen den Aufbau einer mRNA-Produktionsanlage im klinischen Massstab für ein breites Spektrum klinischer Programme unterstützen. Die Container für die Produktion, sogenannte «BioNTainer», sollen ebenfalls am Standort Melbourne entstehen. Die australische Stadt wird damit die dritte eigene mRNA-Produktionsstätte des Unternehmens ausserhalb Deutschlands. Das Unternehmen hat bereits die Errichtung derartiger Produktionsstätten in Afrika, beispielsweise in Ruanda, und in Singapur angekündigt.

Musk gibt Produktionsstart des Tesla-Sattelschleppers bekannt

Der elektrische Sattelschlepper von Tesla wurde während einer Präsentation in Hawthorne, Kalifornien, USA, am 16. November 2017 vorgestellt.

Der elektrische Sattelschlepper von Tesla wurde während einer Präsentation in Hawthorne, Kalifornien, USA, am 16. November 2017 vorgestellt.

Alexandria Sage / Reuters

(dpa) Teslas um Jahre verzögerter Elektro-Sattelschlepper ist laut Firmenchef Elon Musk nun in die Produktion gegangen. Am 1. Dezember sollen erste Fahrzeuge an den Getränke- und Lebensmittelriesen Pepsi ausgeliefert werden, wie Musk in der Nacht zum Freitag (7. 10.) bei Twitter ankündigte. Stückzahlen wurden zunächst nicht bekannt. Es handele sich dabei um die Version mit rund 800 Kilometern Reichweite, schrieb er.

Der Sattelschlepper Tesla Semi wurde von Musk Ende 2017 vorgestellt und die Produktion damals für 2019 in Aussicht gestellt. Danach zog es Tesla allerdings vor, die vorhandenen Kapazitäten in der Batterie-Produktion für Personenwagen wie Model 3 und Model Y zu verwenden.

Musk hatte im August erste Auslieferungen bis Jahresende angekündigt. Nach seinen früheren Äusserungen wurde die Produktion für das kommende Jahr erwartet.

Tesla verspricht mit dem Semi geringere Kosten als beim Betrieb herkömmlicher Diesel-Lastwagen, unter anderem durch günstigen Strom an seinen speziellen Schnell-Ladestationen in den USA sowie eine einfachere Wartung. Unter den Interessenten sind Logistik-Dienste wie Fedex, DHL und UPS sowie der Supermarkt-Riese Walmart. Es soll auch eine Ausführung mit einer Reichweite von rund 480 Kilometern geben.


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