Schauspielerin Sally Kellerman ist tot

Valery Gergiev als Musikdirektor von Verbier abgesetzt

Valery Gergiev ist als Freund, Unterstützer und Protégé von Kreml-Chef Putin bekannt.

Artyom Geodakyan / TASS via Getty Images

ela. Auch das Festival in Verbier reagiert auf die russische Invasion in der Ukraine. Die Veranstalter teilten am Montag (28. 2.) mit, dass das Festival den Rücktritt von Musikdirektor Valery Gergiev umgesetzt habe. Darüber hinaus zahlt das Festival Spendengelder zurück, die von vom Westen sanktionierten Personen stammen. Auch werden alle Künstlerinnen und Künstler ausgeschlossen, die sich öffentlich mit dem Kreml solidarisieren. Gergiev ist als Freund, Unterstützer und Protégé des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannt und hat eine öffentliche Distanzierung von dessen Politik bisher auffallend vermieden. Das «Lucerne Festival» sagte zwei für den Sommer geplante Konzerte ab, die Gergiev hätte dirigieren sollen. Die Mailänder Scala hat sich bereits von Gergiev getrennt. Auch in Rotterdam verlor Gergiev Aufträge. Die Stadt München stellte dem Chefdirigenten der Philharmoniker ein Ultimatum bis Montag Mitternacht, um sich klar zu den «völkerrechtswidrigen Angriffen gegen die Ukraine» zu positionieren. Putins Künstler: Valery Gergiev und Anna Netrebko geraten unter Druck

Sean Penn dreht in Kiew eine Doku über den Krieg

Sean Penn wohnte für seinen Film einer Pressekonferenz in Kiew bei.

Sean Penn wohnte für seinen Film einer Pressekonferenz in Kiew bei.

Ukrainian Presidential Press SER / Reuters

(dpa) Der Oscar-Preisträger Sean Penn («Mystic River», «Milk») arbeitet in Kiew an einer Dokumentation über den Ukraine-Krieg. Das ukrainische Präsidialamt teilte auf Facebook mit, dass Penn die Ereignisse in der Ukraine aufzeichnen wolle, um «der Welt die Wahrheit über Russlands Invasion» zu zeigen. Dazu wurde ein Foto verbreitet, das den 61-jährigen Hollywoodstar während einer Pressekonferenz zeigt. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski teilte auf Instagram ein Video, in dem er sich mit Penn unterhält.

«Sean Penn zeigt den Mut, der vielen anderen, auch westlichen Politikern, fehlt», lobte die ukrainische Regierung. Laut der Facebook-Mitteilung reiste Penn bereits im vergangenen November in die Ukraine, um sich dort unter anderem mit ukrainischen Soldaten zu unterhalten.

«M.A.S.H»-Schauspielerin Sally Kellerman mit 84 Jahren gestorben

Kellerman wurde für ihre Rolle in «M.A.S.H.» für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert.

Kellerman wurde für ihre Rolle in «M.A.S.H.» für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert.

Jordan Strauss / AP

(dpa) Die amerikanische Schauspielerin Sally Kellerman ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Nach Angaben ihres langjährigen Sprechers Alan Eichler starb sie am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) im kalifornischen Woodland Hills im Schlaf. Kellermans Sohn Jack Krane bestätigte dem Branchenblatt «Hollywood Reporter» den Tod der Schauspielerin. Sie wurde 84 Jahre alt.

Berühmt war die grosse, blonde Schauspielerin vor allem durch ihre Rolle als Militär-Krankenschwester Major Margaret Houlihan mit dem Spitznamen «Hot Lips» in dem Komödien-Kultfilm «M.A.S.H.» von 1970. Für die preisgekrönte Farce über den Korea-Krieg holte Regisseur Altman auch Stars wie Donald Sutherland, Elliott Gould und Robert Duvall vor die Kamera. Kellerman wurde für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Kellerman arbeitete mehrmals mit Altman, darunter in den Filmen «The Player» und «Pret-a-Porter».

Ihre erste grössere Filmrolle hatte die gebürtige Kalifornierin 1968 an der Seite von Tony Curtis und Henry Fonda in dem Kriminalfilm «The Boston Strangler». Ein Jahr später war sie mit Jack Lemmon und Catherine Deneuve in der Liebeskomödie «The April Fools» zu sehen. Mit Rodney Dangerfield drehte sie die Komödie «Mach’s noch mal, Dad» (1986). Sie stand neben Stars wie Alan Arkin, Laurence Olivier, Jodie Foster und James Caan vor der Kamera.

Kellerman, die als Sängerin zwei Alben veröffentlichte, war über Jahrzehnte hinweg auch in TV-Serien zu sehen, etwa in «Raumschiff Enterprise» (1966), «Columbo» (1998) und zuletzt in einer Gastrolle in der Seifenoper «Schatten der Leidenschaft» (2015), die ihr eine Emmy-Nominierung einbrachte.

Schweizer Filmpreis 2022: Ehrenpreis für Fredi M. Murer

Fredi M. Murer.

(mml./pd) Der Ehrenpreis des Schweizer Filmpreises 2022 geht an den Innerschweizer Filmemacher Fredi M. Murer. Dies teilt das Bundesamt für Kultur am 24. Februar mit.

Murer zählt zu den Schlüsselfiguren des Schweizer Films. Der 1940 in Beckenried geborene Sohn eines Schreiners und einer Damenschneiderin wuchs in Altdorf auf. In Zürich besuchte er die Fachklasse für Fotografie, dort entstanden in den 1960er Jahren erste, experimentelle Filmarbeiten. Über Jahrzehnte folgten zahlreiche Dokumentationen und Spielfilme.

Am bekanntesten ist Murers Film «Höhenfeuer» aus dem Jahr 1985. Das Werk wurde am Locarno Film Festival mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. Es erzählt die (antik-)tragische Geschichte einer Familie, die abgeschottet in den Bergen lebt. «Vitus» (2006) gewann 2007 den Schweizer Filmpreis.

Die Preisverleihung findet am Freitag, dem 25. März 2022, in Zürich statt.

Lichtenstein-Studio wird Teil des New Yorker Whitney Museum

(dpa) Das frühere Studio des amerikanischen Künstlers Roy Lichtenstein (1923–1997) wird künftig ein Teil des New Yorker Whitney Museum sein. Das Museum werde sein Fortbildungsprogramm für Studenten in das Gebäude verlegen, teilte das Ausstellungshaus im Südwesten von Manhattan am Mittwoch mit.

Lichtenstein gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Pop-Art und malte häufig im Comicstil. Er hatte das 1912 als Metallwerkstatt errichtete und nur wenige Strassenblocks vom heutigen Whitney Museum entfernte Gebäude 1987 gekauft. Lichtenstein lebte und arbeitete dort zwischen 1988 und 1997. Nun spendete es seine Witwe Dorothy Lichtenstein dem Museum, das auf amerikanische Kunst spezialisiert ist.

«Dank Roy ist dieses Gebäude schon seit längerem ein Ort für künstlerische und intellektuelle Unternehmungen, für ihn und für die Menschen, die sich hier seit langem versammeln», wurde Dorothy Lichtenstein zitiert. «Ich kann mir keine bedeutendere Nutzung für das Studio vorstellen, als dass das Whitney diese Hinterlassenschaft in die Zukunft führt.»

Grunge-Pionier Mark Lanegan ist tot

Mark Lanegan war ein Freund des Nirvana-Sängers Kurt Cobain (hier 2012 im Moods in Zürich).

Mark Lanegan war ein Freund des Nirvana-Sängers Kurt Cobain (hier 2012 im Moods in Zürich).

Christoph Ruckstuhl / NZZ

(dpa) Der amerikanische Sänger und Grunge-Pionier Mark Lanegan ist tot. Das berichtete das Musikmagazin «Rolling Stone» am Dienstagabend unter Berufung auf Lanegans Publizisten. Lanegan sei am Morgen in seinem Zuhause im irischen Killarney gestorben, hiess es. Auf dem Twitter-Account des Künstlers war zu lesen: «Ein geliebter Sänger, Songwriter, Autor und Musiker, er war 57 und hinterlässt seine Frau Shelley.» Über die Umstände von Lanegans Tod war zunächst nichts bekannt.

Seine Karriere hatte der 1964 im amerikanischen Gliedstaat Washington geborene Lanegan in den 1980er Jahren als Frontmann der Hardrock- und Grunge-Band Screaming Trees begonnen. Später stand er auch mit Queens Of The Stone Age und The Gutter Twins auf der Bühne. Zeitgleich hatte Lanegan eine erfolgreiche Solokarriere in der Indie- und Bluesrock-Szene. Sein Markenzeichen war eine sehr tiefe, kratzige Stimme.

Schweizer Musikmarkt 2021: Stärkstes Wachstum seit fast dreissig Jahren

Im Schweizer Tonträgermarkt wurden 2021 215,3 Millionen Franken umgesetzt, 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das teilt der Schweizer Ableger der International Federation of the Phonographic Industry (Ifpi) in einer Medienmitteilung mit. Es sei das stärkste Wachstum seit 1993. Seit die Erholung des Musikmarktes 2016 ist der Umsatz unterdessen um knapp die Hälfte gestiegen (48,9 Prozent gegenüber 2015 mit 144,7 Millionen Franken).

Der Wachstumsmotor ist weiterhin das Streaming-Segment, während die Umsätze aus dem Download sowie den physischen Tonträgern – mit Ausnahme von Vinyl – weiterhin zurückgehen. Die Umsätze aus Audio- und Video-Streaming legen weiter deutlich zu (+19 Prozent auf 176,7 Millionen Franken) und tragen 82 Prozent zum Gesamtmarkt bei.

Der Umsatz aus werbefinanziertem Streaming ist mittlerweile grösser als das Download-Geschäft, dessen Rückgang sich weiter fortsetzt (–27 Prozent auf 13,2 Millionen Franken). Das Wachstum beim werbefinanzierten Streaming wird verstärkt durch die erstmalige Aufnahme von Umsätzen aus Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram in diese Statistik. Insgesamt wächst das Digitalgeschäft gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 190,5 Millionen Franken – 88 Prozent des Gesamtumsatzes.

Der Umsatz aus dem Verkauf von CD und anderen physischen Tonträgern sinkt auch 2021 nochmals deutlich (um 10 Prozent auf 24,9 Millionen Franken) und trägt noch 12 Prozent zum Gesamtmarkt bei. Einzige Ausnahme bleibt das Geschäft mit Vinyl-Langspielplatten, in welchem im vergangenen Jahr 4,8 Millionen Franken umgesetzt wurden. Das ist ein Wachstum von 18 Prozent. Der Handelsumsatz mit Vinyl entspricht indes nur 19 Prozent des physischen Marktes beziehungsweise 2,5 Prozent des Gesamtmarktes.

Berlinale 2022: Die Filmfestspiele zeichnen «Alcarràs» aus

 Die Regisseurin Carla Simón mit dem Goldenen Bären für «Alcarràs».

Die Regisseurin Carla Simón mit dem Goldenen Bären für «Alcarràs».

Monika Skolimowska / DPA-Zentralbild

(dpa) Das Drama «Alcarràs» der spanischen Regisseurin Carla Simón hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Der Film erzählt vom Alltagsleben einer Familie, die Pfirsiche auf einer Plantage anbaut und in Existenznöte gerät. Denn auf dem Gelände sollen plötzlich Solarpaneele gebaut werden.

Die Jury zeichnete in Berlin auch Meltem Kaptan aus. Die Darstellerin, die in Köln lebt, bekam den wichtigsten Schauspielpreis des Festivals. Die Comédienne spielt die Hauptrolle in «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush». Der Film erzählt, wie die Mutter von Murat Kurnaz versucht, ihren Sohn aus dem amerikanischen Gefangenenlager Guantánamo zu befreien. Auch die Drehbuchautorin des Films, Laila Stieler, gewann einen Silbernen Bären. Damit bekam die Produktion des Regisseurs Andreas Dresen («Gundermann») gleich zwei Preise.

Lange war darüber diskutiert worden, wie die Berlinale diesmal stattfinden könne. «Es war die richtige Entscheidung, die Berlinale trotz Pandemie live stattfinden zu lassen», sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Aus Liebe zum Film sei man das Wagnis eingegangen. «Gewonnen haben der Film und das Kino insgesamt.» Damit habe die Berlinale unter schwierigen Umständen erneut Haltung gezeigt «als das politischste» unter den grossen internationalen Filmfestivals.

Jurypräsident für die Hauptauszeichnungen war der amerikanische Regisseur M. Night Shyamalan («The Sixth Sense»). Die Jury bewertete insgesamt 18 Beiträge im Wettbewerb. Die Französin Claire Denis wurde für die beste Regie ausgezeichnet: In «Avec amour et acharnement» spielt Juliette Binoche eine Frau, deren Leben durcheinandergerät, als ein Ex-Partner wieder auftaucht. Der Grosse Preis der Jury ging an «The Novelist’s Film» des Südkoreaners Hong Sang Soo – darin begegnet eine Autorin verschiedenen Menschen.

Das Drama «Robe of Gems» der Regisseurin Natalia López Gallardo gewann den Preis der Jury. Der Film zeigt drei Frauen in Mexiko, die mit dem Drogengeschäft in Konflikt geraten. Die Collage «Everything Will Be Okay» des Kambodschaners Rithy Panh wurde für eine besondere künstlerische Leistung geehrt. Der Film schneidet aus Trickfilm- und Dokumentarfilmbildern eine zivilisationskritische Collage zusammen.

Der Silberne Bär für die beste Schauspielleistung in einer Nebenrolle ging diesmal an Laura Basuki für die indonesische Geschichte «Nana». Vergeben wurde auch eine mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung für den besten Erstlingsfilm – der Preis ging an «Sonne» von Kurdwin Ayub («Ich hoffe, die Steuern nehmen mir nicht das Geld weg»).

Viele Filme schafften es dieses Jahr, mit persönlichen Geschichten politische Hintergründe zu erzählen. So ist es auch beim Drama «Alcarràs», das den Goldenen Bären gewonnen hat. Der Film erzählt von einer Familie, die eine Pfirsichplantage in Katalonien bewirtschaftet. Das sieht zunächst nach einem Idyll aus: Die Erwachsenen arbeiten in der Landwirtschaft, die Kinder spielen.

Dann jedoch droht der Verlust des Landes, denn das Recht zur Bewirtschaftung wurde vor Generationen lediglich durch einen Handschlag besiegelt. Nun sollen dort Solarpaneele aufgestellt werden. Hinzu kommt, dass die Bauern von den Erträgen ihrer Arbeit ohnehin kaum mehr leben können. Der lautstark geführte Arbeitskampf wirkt sich auch auf die Familie aus.

Die Regisseurin Simón zeigt unaufgeregt den Familienalltag zwischen Arbeit und Freizeit. Feinsinnig verweist sie dabei auf den Wert eines respektvollen, achtsamen Umgangs miteinander. Zugleich spiegelt sie, wie scheinbar Privates von sozialen Umständen geprägt wird. So wird das Drama zu einem facettenreichen Gesellschaftsporträt, das die Macht der Profitgier anprangert. Ihre Familie züchte selbst Pfirsiche, sagte Simón. Deswegen sei ihr die Welt so nah. Die Auszeichnung wolle sie den kleinen Bauernfamilien widmen, «die jeden Tag den Boden bestellen, damit wir Essen auf dem Tisch haben».

Kanadischer Filmregisseur Ivan Reitman ist gestorben

Der Regisseur und Produzent Ivan Reitman wurde 2007 in Kanadas «Walk of Fame» aufgenommen.

Der Regisseur und Produzent Ivan Reitman wurde 2007 in Kanadas «Walk of Fame» aufgenommen.

Warren Toda / EPA

(Agenturen) Der Regisseur Ivan Reitman war bekannt für derbe Komödien, er feierte seine grössten Erfolge aber mit der «Ghostbusters»-Reihe, deren erster Film 1984 in die Kinos kam. Nun ist er im Alter von 75 Jahren am Samstagabend in seinem Haus in Montecito in Kalifornien im Schlaf gestorben, wie seine Familie am Montag (14. 2.) der Nachrichtenagentur AP mitteilte.

Reitman wurde 1946 in der heutigen Slowakei geboren und war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie nach Kanada übergesiedelt. Mit dem Film «Ich glaub’, mich tritt ein Pferd» («National Lampoon’s Animal House») konnte er sich 1978 als Filmproduzent etablieren. Als Regisseur und Produzent setzte sich Ivan Reitman ein Denkmal mit Filmen wie «Space Jam», «Ein Hund namens Beethoven» oder «Ich glaub’, mich knutscht ein Elch!».

Sein grösster Erfolg allerdings war «Ghostbusters. Die Geisterjäger», der 1984 in die Kinos kam. Die Gruselkomödie spülte weltweit knapp 300 Millionen Dollar in die Kinokassen und wurde für zwei Oscars nominiert.


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