Schnelle und wirkungsvolle Hilfe bei Couperose

Welche Behandlung ist bei Couperose wirklich sinnvoll und welche Do’s und Dont’s gelten generell? Hier kommen die wichtigsten Fakten. Außerdem: ein Interview zu allen Behandlungsmethoden von Couperose mit Dr. Susanne Steinkraus, Hautärztin aus Hamburg.

In diesem Artikel erwartet euch:

Couperose – was ist das?

Der Ausdruck Couperose kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt “Kupferrose” oder “Kupferfinne”. Damit sind Erweiterungen kleiner oberflächlicher Blutgefäße gemeint, die sich durch eine charakteristische kupferrote Farbgebung auszeichnen. Sie deuten auf eine Schwäche des Bindegewebes hin.

Diese erweiterten Äderchen (die sogenannten Teleangiektasien) treten bei den Hautkrankheiten Couperose und Rosazea bzw. Rosacea auf und sind makroskopisch sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße (z.B. Kapillaren) auf der Haut. 

Woher kommen die roten Äderchen?

Die feinen roten Äderchen, die durch die Haut schimmern, zeigen sich meist am deutlichsten auf den Wangen und rund um die Nase.

Die Ursachen: Meist ist Couperose tatsächlich erblich bedingt. Doch sie kann auch durch intensive Sonnenbäder, Bluthochdruck, Alkohol oder eine Bindegewebsschwäche entstehen – oder die Folge einer Rosazea bzw. Rosacea sein.

Dabei handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit, deren Auslöser noch nicht ausreichend geklärt sind, die aber leider sehr häufig vorkommt (sogar öfter als Neurodermitis). Das Rhinophym, eine gerötete, knollenförmige Verdickung der Nasenspitze, die sogenannte Knollnase, ist zwar gefürchtet, tritt aber nur im fortgeschrittenen Stadium der Rosazea auf und betrifft meist ältere Männer.

Was tun bei Couperose?

Für die Hautpflege sollte man unbedingt auf eineSpezialpflegezurückgreifen, besonders Apothekenkosmetik hat sich auf dieses Hautphänomen spezialisiert. Achtet besonders auf die Inhaltsstoffe der Pflegeprodukte: Parfümierte Produkte enthalten ätherische Öle, die eine übermäßige Durchblutung der feinen Äderchen fördern.

Außerdem sollten die Produkte keinen Alkohol, keine Mineralöle und Silikonöle enthalten, denn bei Couperose-anfälliger Hautist das Auftragen einer fetten Creme eher kontraproduktiv. Denn: Eine solche Creme bildet eine Isolierschicht, wodurch sich das Hautgewebe erhitzt. Die roten Äderchen treten noch deutlicher hervor. Zu empfehlen ist daher vielmehr eine Versorgung mit ausreichend Feuchtigkeit.

Welche Hautreinigung eignet sich bei Couperose?

Generell gilt: Grobe Peelings sollten nicht auf den Stellen, die von der Couperose betroffen sind, durchgeführt werden. Eine gute Alternative sind Enzympeelings. Die sind besonders hautschonend und befreien die Poren trotzdem von abgestorbenen Hautschüppchen. Das ist wichtig, damit die Haut durch Unreinheiten nicht zusätzlich belastet wird. Bei Abschminkprodukten, wie auch bei allen anderen Pflegeprodukten, darauf achten, dass sie kein Parfum, Alkohol oder Mineralöl enthalten und für besonders sensible Haut geeignet sind.

Es glüht! SOS-Strategien für zu Hause

Besonders im Winter kennen viele Betroffene das Problem: Die Rötung nimmt zu. Kommt man nach einem längeren Außenaufenthalt wieder rein, glüht die Gesichtshaut stundenlang. Was tun?

Beruhigung ist jetzt angesagt, bloß keine zusätzliche Reizung der sensiblen Gesichtshaut provozieren. Zur Hautberuhigung kann man täglich feuchte Umschläge machen, sodass die Äderchen sich verengen. Kompressen mit schwarzem Tee, Zinnkraut, Rosskastanie oder Arnika kräftigen das Bindegewebe, und wirken somit vorbeugend gegen eine weitere Ausbreitung von Couperose. Kühlende Gele mit Minze, Eukalyptus oder Kampfer können als Behandlung bei Couperose ebenfalls gut tun. Immer angenehm: Thermalwasser aufs Gesicht sprühen. Auch spezielle Masken gegen Rötungen beruhigen die überhitzten Hautareale.

Merke: In die Hautpflege gehört nichts, was die Haut provozieren könnte, alles, was entzündungshemmend ist, tut ihr gut. Eine Übersicht einiger empfehlenswerter Produkte haben wir euch in unserer Übersicht zusammengestellt.

Spezialpflege bei Couperose

Couperose überschminken: Make-up in Grün 

Couperose lässt sich mit speziellen grünen Abdeckstiften kaschieren. Die grüne Schminke wird auf die betroffenen Hautstellen getupft und mit den Fingern oder einem weichen Schwämmchen verteilt und in die Haut eingeklopft. Das Grün neutralisiert die geröteten Partien. Anschließend kommt eine normale Grundierung im Hautton darüber, zum Schluss mit Puder mattieren.

Wichtig bei der Wahl der Foundation: Ein gut deckendes, hochpigmentiertes Make-up wählen, das langen Halt verspricht. Es gibt auch spezielle kaschierende Kompakt-Puder (mit Grünpigmenten), die zuverlässig abdecken. Wenn die Rötungen nicht so stark ausgeprägt sind, genügt auch ein hautfarbener dermatologischer Gesichtspuder (einige Produkte enthalten zum Beispiel Rose, Wundklee, Zaubernuss, Schwarztee oder Seide), der optimalerweise talkumfrei ist und nicht austrocknend wirkt. Wird die Haut durch parfumhaltige Produkte zusätzlich gereizt, ist die kaschierende Wirkung dahin.

Ganz wichtig, nicht nur im Sommer: Sonnenschutz 

Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (am Besten 50) oder Sunblocker sind wichtig. Hautärzte empfehlen sogar, nie ohne Sonnenschutz aus dem Haus zu gehen. Denn Sonne kann Couperose verschlimmern. Besonders die Überhitzung der Haut durch direkte Infrarotstrahlung des Sonnenlichts schadet Couperose-Haut. Bei der Wahl der Sonnencreme darauf achten, dass sie keine ätherischen Öle oder starken Duftstoffe enthält. Auch Konservierungsstoffe wie Parabene mag die empfindliche Haut nicht. Es gibt auch Sonnencremes mit kaschierenden grünen oder hautfarbenen Pigmenten, die das zusätzliche Überschminken sparen.

Darauf sollte man bei Couperose verzichten

Verzichten sollte man generell auf Kaffee, Tee und Alkohol, da durch sie Gefäßveränderungen begünstigt werden. Bei Couperose sollte man auf das Rauchen verzichten, da das Nikotin die Gefäße verengt, das Blut sich als Folge staut und immer mehr Äderchen platzen. Saunabesuche und Dampfbäder ebenso wie Bürstenmassagen fördern die Gesichtsrötung und sind daher besser zu vermeiden. 

DIY-Behandlung durch Gesichtsmassage 

Massagen und starkes Rubbeln der geröteten Partien sollten grundsätzlich vermieden werden. Allerdings gibt es eine besondere Massage-Technik, die in der medizinischen Kosmetik angewandt wird. Sie setzt auf Training der Gefäße und kann Couperose mit durchblutungsfördernden Masken und Stimulation des Bindegewebes mildern. Die Behandlung sollte über eine Dauer von drei Monaten erfolgen, am besten einmal wöchentlich. Von medizinisch ausgebildeten Kosmetikerinnen, ab ca. 40 Euro.

Und so könnt ihr die Søbye-Massage auch zu Hause selber machen: Am besten erst die Tagespflege auftragen, dann mit Ring- und Mittelfinger in sanft kreisenden Bewegungen über die betroffenen Partien fahren. Dabei mal mehr, mal weniger Druck ausüben – und versuchen, die Haut nicht zu sehr zu verschieben. Jede Stelle etwa 20 Sekunden massieren, dann zur nächsten wechseln. Für schnellere Effekte abends wiederholen.

Im Interview zum Thema Couperose:

Dr. Susanne Steinkraus, Hautärztin aus Hamburg

Dermatologin Susanne Steinkraus über Couperose

© steinkraus-skin.de

Was ist der Unterschied zwischen Couperose und Rosazea?

Der Begriff Couperose beschreibt ein Frühstadium der Rosazea, das sich durch eine zunächst diffuse, vorrübergehende Gesichtsrötung auszeichnet, die im weiteren Verlauf persistiert und zunehmend durch Erweiterungen feiner Gefäße, sogenannter Teleangiektasien, gekennzeichnet ist. Bei einer fortschreitenden Rosazea entwickeln sich im Verlauf insbesondere im Mittelgesichtsbereich entzündliche Papeln und Pusteln. Talgdrüsen vergrößern sich bzw. werden hyperplastisch, was sich z.B. im Bereich der Nase mit Schwellungen manifestieren kann (Rhinophym).

Wie viel Prozent der deutschen Frauen leiden unter Couperose?

In der Bevölkerungsgruppe über 30 Jahre liegt die Prävalenz bei 22%, sodass die Rosazea die häufigste Hauterkrankung überhaupt ist. Frauen sind dabei häufiger betroffen, bei Männern verläuft die Krankheit hingegen tendenziell schwerer.

Was empfehlen Sie Betroffenen?

Wichtig ist eine rechtzeitige Behandlung von Gefäßerweiterungen und beginnenden Hautunreinheiten. Bei fortgeschritteneren, entzündlichen Formen sollte neben einer topischen Behandlung anfänglich auch eine anti-entzündliche Behandlung mit niedrig dosierten Antibiotika erfolgen. Bessert sich der Hautbefund können Rötungen und Gefäßerweiterungen mit dem Laser behandelt werden, wodurch auch die Auftretensfrequenz der entzündlichen Papeln abnimmt. Da die Rosazea durch UV- Strahlung verschlechtert wird, sollten betroffene Patienten nur geschützt in die Sonne gehen. Triggerfaktoren, wie heiße Getränke, scharfe Speisen und Alkohol, sowie der Wechsel zwischen Hitze und kalten Außentemperaturen (z.B. Sauna) sollten reduziert bzw. gemieden werden.

Welcher Laser entfernt Couperose am besten?

Teleangiektasien können mit Diodenlasern, KTP- Lasern oder gelben Lasern behandelt werden, wobei die gelben Laser optimal auf das Absorptionsspektrum des Hämoglobins angepasst sind, wodurch die Nebenwirkungen besonders gering sind. Bei diffusen, flächigen Rötungen bietet sich eine Blitzlampenbehandlung an.

Worauf müssen sich die Frauen nach der Laserbehandlung einstellen? (optische Beeinträchtigungen, wie viele Tage etc.)

Im Anschluss an die Behandlung kann es zu leichten Rötungen und evtl. Schwellungen kommen. Unter Umständen können sich kleinste Krusten bilden, die sich aber nach ca. 7 Tagen vollständig ablösen. Um keine Narbenbildung zu riskieren, sollte auf keinen Fall an den Krusten gekratzt oder gerieben werden. Die genannten Nebenwirkungen können durch das Kühlen mit Coolpacks im Anschluss an die Behandlung deutlich reduziert werden.

Wie dauerhaft ist der Behandlungserfolg nach dem Lasern?

Bei erfolgreich durchgeführter Behandlung hält der Behandlungserfolg lifestyle- abhängig ca. 6 Monate bis 3 Jahren an. Alles Maßnahmen, die eine Gefäßweitstellung begünstigen (UV- Licht, viel Sport, Sauna, Alkohol, Nikotin), führen zu einem schnelleren Wiederauftreten der Rötungen.

Welche Kosten kommen auf die Patientinnen zu? Wie viele Behandlungen sind notwendig?

Wir empfehlen unseren Patientinnen in der Regel zwei Termine im Abstand von 4 Wochen, bei denen wir zunächst mit dem gelben Laser und in der zweiten Sitzungen mit dem OPL-Gerät arbeiten. Die Kosten pro Behandlung liegen flächenabhängig pro Behandlung zwischen 120-250 EUR.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es neben der Licht- und Lasertechnologie noch?
Neben einer anti-entzündlichen Behandlung mit Cremes (aber auch mit Tabletten) sollten auch Cremes mit antiparasitären Wirkstoffen (topisches Ivermectin oder Permethrin) verwendet werden, da inzwischen bekannt ist, dass eine Besiedlung der Haut mit Milben, für die manche Menschen empfänglicher sind, ein wichtiger pathogenetischer Faktor der Rosazea ist.

Die Kosmetikindustrie hat diverse Produkte gegen Couperose im Angebot. Viele enthalten Duft- und Konservierungsstoffe. Ist das nicht kontraproduktiv?
Falls Unverträglichkeiten gegen Duft- und Konservierungsstoffe bestehen, sollten diese nicht verwendet werden, da sie zu unnötigen zusätzlichen Hautreizungen und -rötungen führen. Auch bei hochentzündlichen Verläufen sollten möglichst reizfreie Produkte verwendet werden, um nicht die Neuentwicklung einer „aufgepfropften“ Kontaktallergie zu provozieren. Grundsätzlich sind Duft- und Konservierungsstoffe aber nicht kontraindiziert.

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Couperose: Welche Behandlung hilft wirklich?

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