Sind Großeltern schlecht fürs Kind? Diese Studie sagt es zumindest.

Wie bitte? Was ist los?

Eine Studie, in der die Ergebnisse von 56 Untersuchungen aus 18 Ländern verglichen wurden, zeigt, dass Großeltern oft einen negativen Effekt auf die Enkelkinder haben, auch, wenn sie nur das Beste wollen.

Was soll denn das jetzt wieder konkret heißen?

Das Problem ist, so die Studie, dass Oma und Opa ihre Enkelkinder natürlich gerne verwöhnen wollen, wenn sie sie sehen. Und das heißt in der Praxis vor allem, dass sie den Kindern am laufenden Band Süßigkeiten in die Hand drücken. Außerdem scheint es sehr verbreitet zu sein, dass die Großeltern sehr viel vor den Enkeln rauchen. In der Mischung sind sie damit nicht nur ein schlechtes Vorbild; sie verknüpfen schlimmstenfalls die angenehmen Erinnerungen an den Besuch bei Oma mit genau diesen Verhaltensweisen. Und das prägt sie später bis ins Erwachsenenalter.

Ist das jetzt nicht ein bisschen weit hergeholt?

Vielleicht. Eine extreme Auslegung der Studien-Ergebnisse sorgte sogar schon für die Schlagzeile “Großeltern verursachen Krebs in ihren Enkeln!”

Krebs? Also, nee, mal im Ernst …

Natürlich nicht mit Absicht! Studienleiterin Dr. Stephanie Chambers der “Glasgow Public Health Sciences Unit” erklärt es so: “Die Untersuchungsergebnisse zeigen zwar deutlich, dass Verhaltensweisen wie Rauchen vor den Kindern oder ständige Süßigkeiten das Krebsrisiko beim Heranwachsen der Kinder erhöhen – aber es ist auch klar, dass diese Risiken nachweislich nicht mit Vorsatz gesteigert werden.”

Meine Kinder haben eine prima Oma! Und die steigert kein Krebsrisiko sondern höchstens den Wunsch nach mehr Vorlesen!

Genau das soll die Studie auch nicht in Frage stellen – niemand will Großeltern unter Generalverdacht als Kinder-Vergifter stellen! Aber trotzdem ist es nicht verkehrt, sich noch einmal klarzumachen: Großeltern haben mehr Einfluss, als man vielleicht denkt. Und natürlich sollen Großeltern die Enkel verwöhnen – aber vielleicht reicht ja auch ein Eis am Tag, statt ein Eis pro Stunde! Und ansonsten lassen wir uns mal nicht verrückt machen – schließlich gibt es auch Studien, die Omas einen sehr guten Einfluss bestätigen!