Surging European Gas Prices Reach Two-Year High Amid Cold Winter and Low Storage Levels

Surging European Gas Prices Reach Two-Year High Amid Cold Winter and Low Storage Levels

Rising gas prices in Europe are becoming a concern as households depend on gas for warmth. Recent market trends show a significant increase in gas futures, attributed to higher demand and depleting storage levels. With only 48% capacity remaining, the situation is critical as cold weather is anticipated. The shift from Russian gas to liquefied natural gas (LNG) imports offers options but also increases price volatility. Energy experts remain hopeful for adequate supply before spring.

Ein gemütlicher Rückzugsort: Die steigenden Gaskosten in Europa

Nichts ist so angenehm, wie nach einem langen Tag in der eisigen Kälte in einen warmen Raum zurückzukehren. Viele europäische Haushalte sind jedoch auf Gas angewiesen, um diese wohlige Wärme zu genießen. Es wird jedoch deutlich, dass Verbraucher in naher Zukunft mit höheren Heizkosten rechnen müssen.

Preisanstieg auf dem Gasmarkt und Wetterbedingungen

Zu Beginn dieser Woche erreichten die Terminkontrakte für Gas auf dem niederländischen TTF-Referenzmarkt einen Wert von 58,50 Euro pro Megawattstunde – der höchste Stand seit zwei Jahren, als Europäer unter großem Druck fehlende Gasimporte aus Russland ausgleichen mussten.

Der Preisanstieg ist auf Anzeichen einer steigenden Nachfrage in den kommenden Monaten zurückzuführen. Europäische Energieversorger müssen im Sommer große Mengen Gas einkaufen, um die Speicher für den Winter aufzufüllen.

Die Wettersituation spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die europäischen Speicher sind in letzter Zeit schnell geleert worden: Anfang November waren sie zu 95 Prozent gefüllt, nun sind es nur noch 48 Prozent. Dies ist zu dieser Jahreszeit der niedrigste Stand seit Beginn der Energiekrise.

Vor 2021 waren die Speicherstände zeitweise niedriger, aber diese Zahlen lassen sich nicht direkt mit der aktuellen Situation vergleichen. Vor der Invasion Russlands in die Ukraine floss Gas in großen Mengen nach Europa, und kaum jemand machte sich Gedanken über die Gasversorgung im Winter.

In den kommenden Wochen könnte die Wettersituation die verbleibenden Gasreserven weiter verringern. Ein Hochdruckgebiet bildet sich derzeit über Skandinavien, während sich über Osteuropa ein Tiefdruckgebiet entwickelt. Zwischen diesen beiden Regionen strömen kalte Luftmassen nach Mitteleuropa. Meteorologen warnen davor, dass polarer Luftdruck bis Ende Februar und in den März hinein frostige Tage auf dem Kontinent bringen könnte.

Der LNG-Boom und seine Auswirkungen auf die Gaspreise

In den letzten Monaten hat sich der Gasmarkt erheblich verändert. Seit Jahresbeginn fließt kein russisches Gas mehr durch die Ukraine, da die ukrainische Regierung das entsprechende Transitabkommen mit Gazprom auslaufen ließ. Diese Entwicklung hatte jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Gasversorgung in Europa. Der Gas-Pipeline durch die Ukraine lieferte zuletzt nur etwa 5 Prozent der gesamten Gasimporte in die EU.

Im Jahr 2021 stammte fast die Hälfte des Gases in Europa aus Russland. Im Jahr 2024 schwankte der Anteil Russlands an den Gesamtgasimporten in die EU zwischen 15 und 20 Prozent. Die EU hat sich ein unverbindliches Ziel gesetzt, bis 2027 vollständig aus russischem Gas auszusteigen. Allerdings wollen einige Länder, wie die Slowakei oder Ungarn, weiterhin Gas aus Russland beziehen.

Der Zugang zu verflüssigtem Erdgas (LNG), das weltweit auf spezialisierten Tankern transportiert wird, gewinnt für Europa zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2021 kamen ein Fünftel der Gasimporte als LNG nach Europa, heute sind es fast die Hälfte.

Durch mehr LNG-Importe haben die Europäer zusätzliche Optionen bei der Suche nach neuen Gaslieferanten. Gleichzeitig sind sie jedoch auch den Marktkräften ausgesetzt. Ein LNG-Tanker kann auf halbem Weg umkehren, wenn er an einem anderen Ziel einen höheren Preis für seine Lieferung erhält. Dies führt zu einer höheren Volatilität der LNG-Preise, da sie nicht an einen festen Standort wie eine Pipeline gebunden sind.

Im Sommer wird ein großer Bietkrieg um Gas erwartet. Trotz der sinkenden Speicherstände sind Energieexperten jedoch zuversichtlich, dass die Gasversorgung in Europa in den kommenden Wochen gesichert ist. Bis spätestens zum Frühling sollte die Gasnachfrage aufgrund sinkender Heizbedürfnisse deutlich zurückgehen, und die verbleibenden Reserven sollten bis dahin ausreichen.

Im Sommer werden die Energieversorger ihre Gasspeicher für den kommenden Winter auffüllen. Viele EU-Politiker hoffen darauf, dass die USA neue Gaskapazitäten freigeben und sie nach Europa verkaufen. Je dringlicher die Europäer jedoch auf LNG-Importe aus den USA angewiesen sind, desto mehr Einfluss kann die US-Regierung auf sie im Handelskonflikt ausüben.