Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:20 EU sagt Ukraine weitere neun Milliarden Euro zu +++

Die Europäische Union will der Ukraine weitere Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das teilt EU-Ratspräsident Charles Michel mit. Mit dem Geld soll die Ukraine laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern decken können.

+++ 23:58 EU-Staaten einigen sich auf Öl-Embargo gegen Russland +++
Die EU-Staaten haben sich im Streit um das geplante Öl-Embargo gegen Russland auf einen Kompromiss verständigt. Mehr als zwei Drittel der russischen Öl-Lieferungen in die EU sollen von dem Einfuhrverbot betroffen sein, teilt EU-Ratspräsident Charles Michel während eines Gipfeltreffens in Brüssel mit.

+++ 23:41 Südossetien sagt Referendum über Russland-Beitritt ab +++
Die georgische Separatistenregion Südossetien wird ein für Mitte Juli geplantes Referendum über einen Beitritt zu Russland doch nicht abhalten. Der neue Präsident der pro-russischen Enklave, Alan Gaglojew, hebt die Referendums-Pläne seines Vorgängers auf. In einem Dekret betont er, es sei nicht zulässig, per Volksabstimmung einseitig über Themen zu entscheiden, die die “legitimen Rechte und Interessen der russischen Föderation” beträfen.

+++ 22:55 Österreichs Kanzler kritisiert EU-Vorgehen bei Öl-Embargo +++
Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer übt vor dem Hintergrund des Streits über ein Öl-Embargo gegen Russland deutliche Kritik am Vorgehen der EU-Kommission. “Ich bin sehr erstaunt darüber, welchen Weg die Kommission gewählt hat, um dieses schwierige Thema tatsächlich für einen Rat vorzubereiten”, sagt der konservative Politiker am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel. Normalerweise “verhandelt man mit den Gesprächspartnern, bevor man das Ergebnis verkündet”. In diesem Fall habe die Brüsseler Behörde jedoch einen anderen Weg gewählt und somit “eine intensive Diskussion auf europäischer Ebene” ausgelöst. Es müsse für die Länder, die von russischem Erdöl abhängig sind, möglich sein, die Sanktionen mitzutragen, betonte Nehammer. Wenn dies nicht gegeben sei, dann wäre ein Öl-Embargo seiner Meinung nach falsch. Allerdings gehe er davon aus, dass man “den Sorgen Rechnung tragen wird, und dann auch zu einem Ergebnis kommt”. Im Zusammenhang mit Sanktionen gegen Russland will Nehammer auch über einen möglichen Importstopp von Uran sprechen. Auch das gelte es “redlicherweise” zu thematisieren, sagt der konservative Politiker zu Abgeordneten des österreichischen Parlaments.

 

+++ 22:22 Ukrainischer ESC-Sieger: Ich hatte nie russische Freunde +++
Oleh Psjuk, ukrainischer Sieger des Eurovision Song Contest, hat nach eigenen Worten keine Freunde aus Russland. “Ich habe keine russischen Freunde, und ich hatte auch noch nie welche”, sagte der 28-Jährige Frontmann der Band Kalush Orchestra in der Nachrichtensendung “RTL direkt” vom Montagabend. “Was die Kultur angeht, wir haben doch unterschiedliche Kulturen. Unsere unterscheidet sich maximal von der russischen. Mit diesem Ziel sind wir auch zum Eurovision Song Contest gegangen: um zu zeigen, wie einzigartige unsere Musik und Kultur sind.” Eines der Bandmitglieder kämpfe bereits an der Front, sagte Psjuk, und auch er und die anderen seien dazu bereit: “Wir sind dafür absolut offen, und wenn wir einberufen werden, kehren wir sofort in die Ukraine zurück.” Er selber habe schon einige Freunde und Bekannte verloren: “Es ist eine Tragödie, die immer größer wird.” Die Welt dürfe sich nicht an diesen Krieg gewöhnen, sagte Psjuk. “Ich glaube, dass die Nachrichten über den Krieg auf den Titelseiten bleiben sollten, weil es nicht normal ist, einen grausamen Krieg im Herzen Europas im Jahr 2022 zu führen.”

+++ 21:55 Straßenkämpfe um Sjewjerodonezk +++
Russische Truppen sind nach ukrainischen Angaben in die schwer umkämpfte Großstadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine vorgedrungen. Es gebe einen Straßenkampf, schreibt der Gouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj, am Abend in seinem Telegram-Kanal. Er empfahl Bewohnern der Stadt, in Notunterkünften zu bleiben. Sjewjerodonezk ist seit Monaten Ziel von russischen Angriffen. Die Stadt gilt als letzter Punkt, den das ukrainische Militär in der Region Luhansk noch kontrolliert. Am Morgen hatten die russischen Truppen nach Angaben des Generalstabs noch am Stadtrand und in den Außenbezirken gekämpft.

+++ 21:25 Erdogan telefoniert mit Putin +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bietet erneut Istanbul als Verhandlungsort für mögliche Gespräche zwischen der Ukraine, Russland und den Vereinten Nationen an. Die Türkei könne dabei eine Beobachterrolle übernehmen, hieß es von türkischer Seite nach einem Telefonat Erdogans mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin verwies weiterhin auf die Bereitschaft Russlands, in Abstimmung mit der Türkei den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen zu erleichtern, wie der Kreml mitteilte. Russland könne außerdem “erhebliche Mengen an Düngemitteln” sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse exportieren, würden die Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Die Ukraine bezeichnet dies als Erpressung. Der Westen will über ein Ende der Sanktionen erst sprechen, wenn Russland den Krieg beendet.

+++ 20:45 Kiew verärgert über Hängepartie beim EU-Beitritt +++
Die ukrainische Regierung kritisiert die ihrer Ansicht schleppenden Fortschritte auf dem Weg zur gewünschten Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Man habe die Nase voll von Sonderlösungen die Integration in die EU, sagte Außenminister Dmytro Kuleba. “Wir brauchen eine klare rechtliche Bestätigung, dass die Ukraine ein Teil des europäischen Integrationsprojekts ist, und eine solche Bestätigung wäre die Gewährung eines Kandidatenstatus”, sagt er nach einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna in Kiew.

+++ 20:15 “Kein interner Streit”: Selenskyj redet EU-Staaten ins Gewissen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die EU-Staats- und Regierungschefs zur Einheit und zur baldigen Einigung auf das nächste Sanktionspaket gegen Russland auf. “Interne Streitigkeiten führen nur dazu, dass Russland den Druck auf Europa erhöht”, sagt Selenskyj in seiner knapp zehn Minuten dauernden Videobotschaft zum Auftakt des EU-Sondergipfels in Brüssel. Er bedankt sich bei allen, die das sechste Sanktionspaket voranbringen wollen. “Aber leider ist es noch nicht so weit.” Im Unterschied zu einer früheren Ansprache wandte er sich nicht an einzelne Länder, sondern an alle 27. “Es ist Zeit für Sie, nicht einzeln zu handeln, sondern gemeinsam. Warum hängen Sie von Russland ab und vom russischen Druck, und warum ist das nicht umgekehrt”, sagt der ukrainische Präsident mit Verweis auf die Abhängigkeit der europäischen Staaten von russischen Gas- und Öllieferungen.

+++ 19:40 Jusos lehnen Bundeswehr-Milliarden ab +++
Die Juso-Bundesvorsitzende Jessica Rosenthal will das geplante Bundeswehr-Sondervermögen im Bundestag in der nun geplanten Form ablehnen. “Ich bin nicht bereit, für ein Sondervermögen Bundeswehr am Grundgesetz herumzudoktern, obwohl der Fehler an ganz anderer Stelle liegt”, schreibt die SPD-Abgeordnete in einem Gastbeitrag für den “Spiegel”. Sie lehne das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen nicht aus Prinzip ab, schreibt Rosenthal weiter, sondern weil die damit verbundene Umgehung der Schuldenbremse “eine zu kleine Lösung für ein viel größeres Problem” sei. Die Demokratie müsse nach außen, aber auch nach innen verteidigt werden. Ein Sondervermögen allein für die Bundeswehr greife daher viel zu kurz.
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+++ 19:10 Ärger um Macrons Putin-Telefonate: Französische Außenministerin verspricht Kiew mehr Waffen +++
Frankreichs neue Außenministerin Catherine Colonna verspricht der Ukraine weitere Militärhilfe im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Paris werde die Waffenlieferungen “weiter verstärken”, sagt Colonna in Kiew bei einer Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. Die neuen Waffen sollen demnach in den kommenden Wochen eintreffen. Mit ihrem Antrittsbesuch in Kiew wollte Colonna nach Angaben ihres Ministeriums die “Solidarität Frankreichs mit dem ukrainischen Volk” zum Ausdruck bringen. Colonna ist Frankreichs ranghöchste Regierungsvertreterin, die der Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar einen Besuch abstattet. Auf der Pressekonferenz verteidigt sie Präsident Emmanuel Macron gegen Kritik wegen seiner häufigen Telefonate mit Kremlchef Wladimir Putin.
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+++ 18:40 Separatisten kündigen Todesstrafe für Asow-Soldaten an +++
Ukrainischen Soldaten des Asow-Regiments, die sich im ostukrainischen Mariupol ergeben haben, droht nach den Worten eines führenden Vertreters der pro-russischen Separatisten die Todesstrafe. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert Jurij Sirowatko, den Justizminister der selbsternannten Volksrepublik Donezk, mit der Aussage, für die “Straftaten”, die den Kämpfern vorgeworfen würden, “haben wir die schwerste Strafe: die Todesstrafe”. Alle “Kriegsgefangenen” befänden sich auf dem “Gebiet der DNR”, also der selbsternannten Volksrepublik. Darunter seien 2300 Kämpfer aus dem Asow-Stahlwerk. Sirowatko ergänzt, das Asow-Regiment werde “als terroristische Organisation betrachtet”, gegen alle ihm angehörigen Kämpfer werde “strafrechtlich ermittelt”.

+++ 18:15 “Frauen aus Stahl”: Angehörige bitten für Asow-Kämpfer +++
Nach der Gefangennahme Hunderter ukrainischer Kämpfer des Asow-Regiments in der Hafenstadt Mariupol verlangen die Schwestern, Ehefrauen und Mütter von Russland die Freilassung der Männer. Die Verteidiger von Mariupol hätten heldenhaft und auf Befehl die Stadt gegen russische Angriffe verteidigt. “Sie sind Helden und dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen nach Hause zurückkehren”, sagt Natalija Sarizka in Kiew vor Journalisten. Sie ist Initiatorin der neuen Organisation “Frauen aus Stahl” in Anlehnung an die Männer, die wochenlang in dem Asow-Stahlwerk in Mariupol die Stellung gehalten haben.

+++ 17:50 Kreml dreht Niederlanden das Gas ab +++
Das russische Staatsunternehmen Gazprom will ab morgen kein Gas mehr an die Niederlande liefern. Gazprom werde vom 31. Mai bis zum 30. September bestellte zwei Milliarden Kubikmeter Gas nicht liefern, teilt das niederländische Gasunternehmen GasTerra in Groningen mit. Grund sei, dass die Niederländer sich weigerten, die Rechnungen in Rubel zu bezahlen. Nach Angaben von GasTerra wird es aber nicht zu Versorgungsengpässen kommen, da bereits anderswo Gas eingekauft worden sei. Der Vertrag mit Gazprom läuft zum 1. Oktober aus.
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+++ 17:25 Enttäuschung für Kiew: Biden will keine Raketen liefern, die bis nach Russland reichen +++
US-Präsident Joe Biden schließt die Lieferung von Mehrfachraketenwerfern an die Ukraine aus, die Ziele in Russland erreichen könnten. “Wir werden der Ukraine keine Raketensysteme liefern, die in Russland angreifen können”, sagt Biden in Washington vor Journalisten. Damit wendet sich der US-Präsident gegen die mehrfache Bitte der Regierung in Kiew, diese Waffensysteme zu erhalten. Angesichts der jüngsten militärischen Erfolge Russlands im Osten der Ukraine hat die ukrainische Regierung in den vergangenen Tagen um uneingeschränkte militärische Unterstützung aus dem Westen gebeten.

+++ 17:00 Französischer Journalist im Donbass getötet +++
Ein französischer Journalist ist in der Ukraine getötet worden. Frédéric Leclerc-Imhoff sei in einem Bus mit Zivilisten unterwegs gewesen, schreibt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. “Ich teile das Leid seiner Familie, Angehörigen und Kollegen”, betont Macron. Er spricht allen, die in Krisengebieten im Einsatz seien, um über das Geschehen dort zu berichten, die Unterstützung Frankreichs aus. Die Umstände seines Todes waren zunächst unklar. Leclerc-Imhoff, der für den Sender BFM-TV arbeitete, sei mit Zivilisten unterwegs gewesen, die vor dem Krieg fliehen wollten. Er sei “tödlich getroffen” worden, schreibt Macron. Fotos auf Telegram zeigen den Reporter, wie er auf der Straße hingestreckt liegt, zersplitterte Busfenster, seinen Presseausweis.

+++ 16:43 Kreml-Truppen kurz vor Einnahme von Sjewjerodonezk +++
Die russischen Offensive im Donbass nähert sich einem entscheiden Sieg im Osten der Ukraine. Nach ukrainischen Angaben steht die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk vor der Einnahme. Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj, spricht von sehr heftigen Kämpfen mit starkem Beschuss, bei dem zwei Zivilisten getötet und fünf verletzt worden seien. “Leider haben wir enttäuschende Nachrichten, der Feind rückt in die Stadt ein”, sagt Gajdaj im staatlichen Fernsehen. Die Gas- und Wasserversorgung der Stadt mit normalerweise rund 100.000 Einwohnern sei unterbrochen. Sjewjerodonezk ist die größte Stadt im Donbass, die von der Ukraine noch gehalten wird.

+++ 16:16 Besatzer verfrachten Getreide aus Cherson nach Russland +++
Russland, das seit Wochen ukrainische Agrarexporte übers Meer blockiert, hat nun aus dem besetzten Schwarzmeergebiet Cherson Getreide ins eigene Land transportiert. Der “Export” der letztjährigen Ernte nach Russland habe begonnen, sagt der Vizechef der russischen Militärverwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Laut Stremoussow geht es darum, Platz in den Speichern für die neue Ernte zu schaffen. Daher sei ein Teil der Getreidevorräte nach Russland verkauft worden. Er machte keine Angaben darüber, zu welchen Bedingungen die Bauern ihre Ernte nach Russland abgegeben haben. Kiew wirft Moskau erneut vor, Getreidevorräte aus den besetzten Gebieten zu stehlen.

+++ 15:58 Prag stellt zweites Zeltlager für Flüchtlinge auf +++
In der tschechischen Hauptstadt Prag errichtet die Feuerwehr bereits ein zweites Zeltlager für Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Notquartier auf einem Gelände der staatlichen Post im Stadtteil Malesice soll Platz für 150 Menschen bieten, wie ein Sprecher bekanntgibt. Neben den Zelten mit Feldbetten sind auch Hygiene- und Sozialeinrichtungen und eine Spielecke für Kinder vorgesehen. Vor zwei Wochen war ein erstes Flüchtlingslager im Freien in der tschechischen Hauptstadt errichtet worden, das derzeit knapp 150 Menschen eine vorübergehende Bleibe bietet. Der Prager Oberbürgermeister Zdenek Hrib forderte wiederholt eine stärkere Umverteilung der Flüchtlinge innerhalb des Landes.

+++ 15:25 Scholz rechnet mit Einigung bei EU-Ölembargo +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist trotz der Bedenken vor allem Ungarns zuversichtlich, dass die EU-Staaten ein Öl-Embargo gegen Russland verhängen werden. “Alles, was ich höre, klingt danach, als ob es einen Konsens geben könnte”, sagt Scholz vor Beginn des Sondergipfels der 27 EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. “Und früher oder später wird es den dann auch geben.” Alle arbeiteten konstruktiv und mit dem Willen, sich zu einigen.
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+++ 14:59 Grüne Jugend unzufrieden mit Bundeswehr-Kompromiss +++
Die Grüne Jugend reagiert enttäuscht auf die Einigung der Ampel-Koalition mit der Union zur Schaffung eines Bundeswehr-Sondervermögens. “Mit diesem Ergebnis kann man sich nicht zufriedengeben”, sagt die Chefin der Grünen-Nachwuchsorganisation, Sarah-Lee Heinrich, in Berlin. “Ständig müssen wir uns an allen Ecken und Enden anhören, dass kein Geld da sei, und nun werden mit einem Fingerschnippen 100 Milliarden allein für die Bundeswehr locker gemacht”, beklagt Heinrich. “Wir bleiben dabei: Große runde Summen schaffen keine Sicherheit. So etwas kommt dabei heraus, wenn man sich auf Verhandlungen mit der Union einlässt.”

+++ 14:27 Bundeswehr-Milliarden: Strack-Zimmermann will Beschaffung entbürokratisieren +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, freut sich über die Einigung zum Sondervermögen Bundeswehr. “Ich bin sehr glücklich, dass Deutschland endlich seinem Auftrag nachkommt, die eigene Wehrfähigkeit und damit auch den eigenen Beitrag zur Bündnisverteidigung zu stärken”, sagt sie. Dies sei “ein wichtiger Moment für die Bundeswehr”. Zu den konkreten Anschaffungen, die aus dem Sondervermögen finanziert werden sollen, sagt Strack-Zimmermann, die Inspekteure der Teilstreitkräfte hätten ihre Prioritäten vorgelegt. “Wir warten jetzt auf die Vorlage und werden diese umgehend im Verteidigungsausschuss diskutieren, um die konkreten Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Auch werden wir Freie Demokraten weiter auf eine Entbürokratisierung und Reform des Beschaffungswesens drängen.”

+++ 13:59 Polen meldet 3,7 Millionen geflüchtete Ukrainer seit Kriegsbeginn +++
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine registriert der polnische Grenzschutz 3,7 Millionen Einreisen aus dem östlichen Nachbarland. Am Sonntag kommen 21.700 Menschen über die Grenze nach Polen, wie die Behörde per Twitter mitteilt. In Richtung Ukraine überqueren dagegen 28.600 Menschen die Grenze. Insgesamt reisen seit Kriegsbeginn am 24. Februar knapp 1,7 Millionen von Polen aus in die Ukraine ein. Dabei handelt es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen bleiben und wie viele in andere EU-Staaten weiterreisen.

+++ 13:44 Ex-Präsident Poroschenko darf nun doch Ukraine verlassen +++
Der frühere ukrainische Präsident Petro Poroschenko verlässt die Ukraine, nachdem er am Wochenende nach eigenen Angaben zwei Mal an der Ausreise gehindert wird. Auf Druck von Abgeordneten des EU-Parlaments und Regierungsvertretern aus der EU darf Poroschenko doch ausreisen, um am Parteitag der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) in Rotterdam teilnehmen zu können, erklärt seine Pressestelle. Poroschenko zeigt bei der Grenzkontrolle dieselben Dokumente vor, mit denen ihm zuvor die Ausreise verweigert wird. Poroschenkos Oppositionspartei Europäische Solidarität wirft den Behörden in Kiew vor, den Ex-Präsidenten an der Teilnahme an einem NATO-Treffen in Vilnius hindern zu wollen. Der Milliardär Poroschenko reagiert die Ukraine von 2014 bis 2019, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verliert. Die ukrainischen Behörden untersuchten vor Kriegsbeginn dutzende Straftaten, in die Poroschenko verwickelt sein soll.

+++ 13:30 Mützenich kritisiert Union für Forderung nach fixem Zwei-Prozent-Ziel +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich äußert sich kritisch zu einem fixen Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben und betont, dass der Bundestag über den Haushalt entscheidet. Er spricht im Deutschlandfunk von einer Unionsforderung, “eine vollkommen abstruse Kennziffer ins Grundgesetz festzuschreiben, um nachfolgenden Generationen aufzuerlegen, immer zwei Prozent zu erreichen” – dies sei “vollkommen falsch”. Union und Koalition verständigen sich am Sonntagabend auf die gesetzlichen Grundlagen für das geplante Sondervermögen von 100 Milliarden für die Bundeswehr. Dabei werde das NATO-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, “im mehrjährigen Durchschnitt” erreicht, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Union schlägt ursprünglich vor, dieses Ziel im Grundgesetz zu verankern, rückt davon aber bereits vor einiger Zeit zugunsten einer normalen gesetzlichen Verankerung ab.

+++ 13:17 Lieferung an EU? Israel könnte im Mittelmeer wieder nach Gas bohren +++
Angesichts der dringlichen Suche der Europäer nach Alternativen zu Energielieferungen aus Russland, will Israel die Erkundung neuer Erdgasfelder im Mittelmeer wieder aufnehmen. Es gebe nun eine echte Chance für Israel, Erdgas nach Europa zu exportieren, sagt Energieministerin Karine Elharrar. Daher habe sie angeordnet, eine neue Ausschreibungsrunde für die Gasexploration vor Israels Mittelmeerküste vorzubereiten, die im dritten Quartal beginnen solle. Sie hoffe auf ein Rahmenabkommen für den Gas-Export in naher Zukunft. Derzeit sei geplant, das Gas über ein erweitertes Pipelinenetz zur Verflüssigung nach Ägypten zu leiten und dann nach Europa zu verschiffen. Regierungsvertretern zufolge dürfte es aber einige Jahre dauern, bis nennenswerte Mengen nach Europa geliefert werden können. Israel hatte die Suche nach neuen Gasfeldern eigentlich gestoppt, um sich auf die Ziele bei den erneuerbaren Energien zu konzentrieren.

+++ 13:01 “Hier herrscht Unverständnis gegenüber Deutschland” +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj reist an die Front nach Charkiw. Sein Militär hat eine Ermutigung dringend nötig. Russische Truppen erobern weiter Gebiete im Donbass und nehmen die Stadt Sjewjerodonezk in die Zange. ntv-Reporer Christoph Lang berichtet aus Kiew über die Lage in der Ukraine.

+++ 12:44 Auf EU-Sanktionsliste: Deutschland friert knapp 143 Millionen Euro Vermögen +++
Drei Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine friert Deutschland insgesamt Geld in Höhe von knapp 143 Millionen Euro von russischen Oligarchen und anderen Personen auf der EU-Sanktionsliste ein. Noch kurz nach Beginn des Kriegs liegt der Wert Ende Februar bei nur 342.000 Euro, wie aus Angaben des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, über die zuerst die “Bild”-Zeitung berichtet. Mit Stichtag 23. Mai sind es dann 142.990.409,35 Euro. Grundlage ist den Angaben zufolge eine EU-Verordnung, die die EU bereits 2014 infolge der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim geschaffen hatte.

+++ 12:21 Russisches Militär soll Schiffswerft in Mykolajiw beschossen haben +++
Russische Streitkräfte greifen nach eigenen Angaben eine Schiffswerft in der südukrainischen Stadt Mykolajiw an. Ein Hangar in der Okean-Werft wird dabei von Artillerie-Beschuss getroffen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dabei werden Fahrzeuge und Ausrüstung zerstört. Von ukrainischer Seite liegt zunächst keine Stellungnahme vor.

+++ 11:50 Selenskyj reist an die Front nach Charkiw +++
Im hart umkämpften Osten der Ukraine rücken russische Truppen weiter auf Sjewjerodonezk im Donbass vor. Die Stadt liegt nach massivem Beschuss zu großen Teilen in Trümmern. Präsident Selensky besucht die umkämpfte Region Charkiw und wirft Russland einen “Vernichtungskrieg” vor.

+++ 11:42 Scholz: Sondervermögen macht Deutschland und Europa sicherer +++
Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßt die Verständigung mit der Union über das Bundeswehr-Sondervermögen. “Die deutsche Bundeswehr wird gestärkt werden. Sie wird in der Lage sein, ihren Verteidigungsauftrag besser als jemals zu erfüllen, und sie wird ihren Beitrag in der NATO leisten können, damit wir uns gegen Angriffe von außen jederzeit zur Wehr setzen können”, sagt der SPD-Politiker auf der Hannover Messe. “Das wird dazu beitragen, dass die Sicherheit Deutschlands und Europas größer wird. Es ist die richtige Antwort auf die Zeitenwende, die mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine angefangen hat.” Das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro sei ein “großer Schritt für unser Land”, so Scholz weiter.

+++ 11:24 Borrell glaubt an zeitnahe Zustimmung zum Öl-Embargo +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält eine Übereinkunft auf ein Öl-Embargo gegen Russland beim EU-Sondergipfel für möglich. Es habe harte Gespräche gegeben, sagt Borrell dem Sender France Info. Bis Nachmittag könne eine Einigung stehen. Am Widerstand unter anderem Ungarns werde das Vorhaben nicht scheitern. “Am Ende wird es eine Einigung geben.” Ungarn, der Slowakei und Tschechien müsse mehr Zeit zur Anpassung ihrer Öleinfuhren gegeben werden. Insidern zufolge sieht ein Kompromissvorschlag vor, dass das Embargo nur für Lieferungen per Schiff gelten solle. Die drei kritisch eingestellten Länder könnten damit weiter per Pipeline russisches Öl beziehen. Das Embargo soll Teil des sechsten Sanktionspakets gegen Russland sein.

+++ 11:05 Munz: Dementi von Lawrow heizt Gerüchte an +++
Immer wieder werden Gerüchte über eine Erkrankung von Kreml-Chef Putin laut. Der russische Außenminister Lawrow weist jetzt in einem TV-Interview “Anzeichen für irgendeine Art von Krankheit oder Gebrechen” zurück. Wie glaubwürdig diese Aussage ist, kommentiert ntv-Reporter Rainer Munz.

+++ 10:46 Verletzte bei Sprengstoffanschlag in russisch besetztem Melitopol +++
Bei einem Sprengstoffanschlag in der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine sind mindestens drei Menschen verletzt worden. “Heute um 7.40 Uhr hat es eine mächtige Explosion direkt im Stadtzentrum gegeben”, schreibt der Chef der russischen Militärverwaltung, Wladimir Rogow, in seinem Telegram-Kanal. Rogow spricht von einem Terroranschlag. Den Berichten nach soll eine unter einem geparkten Fahrzeug angebrachte Bombe am Platz des Sieges detoniert sein. An dem Platz liegt auch das von den Russen besetzte Verwaltungsgebäude. Der Sprengsatz habe Freiwillige verletzt, die russische Hilfslieferungen an die Bevölkerung ausgeladen hätten, berichten russische Medien.

+++ 10:31 “Viele haben Verständnis für Ungarns Blockadehaltung”+++
Der anhaltende Streit über die Pläne für ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland droht den beginnenden EU-Gipfel in Brüssel zu überschatten. Ungarn steht mit seiner Blockadehaltung nicht so alleine da, wie es den Anschein haben mag. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet aus Brüssel.

+++ 10:15 Linksfraktion sagt nein zum Sondervermögen +++
Die Linksfraktion kündigt an, das von Koalition und Union vereinbarte Sondervermögen zur besseren Ausstattung der Bundeswehr im Bundestag abzulehnen. Die Linke werde “eine entsprechende Grundgesetzänderung nicht mittragen”, sagt Fraktionschef Dietmar Bartsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Bundeswehr habe zuallererst ein Beschaffungsproblem. “Angemessene Ausstattung der Bundeswehr für ihren grundgesetzlichen Auftrag ja, Aufrüstung nein.”

+++ 09:53 Russische Truppen rücken auf Zentrum von Sjewjerodonezk vor +++
In der Ostukraine rücken die russischen Truppen nach ukrainischen Angaben auf das Stadtzentrum der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk vor, erklärt der Gouverneur der Region Luhansk, Sergij Gajdaj, im Messengerdienst Telegram. Sjewjerodonezk und die Nachbarstadt Lyssytschansk sind die beiden letzten von ukrainischen Soldaten gehaltenen Städte in der Region Luhansk. In Sjewjerodonezk gibt es nach Angaben des Gouverneurs bereits am Sonntag Straßenkämpfe. “Die wichtige Infrastruktur von Sjewjerodonezk ist zerstört, 60 Prozent der Wohnungen können nicht wiederaufgebaut werden”, fügt Gajdaj hinzu. Die Straße, die Sjewjerodonezk mit Lyssychansk und der Stadt Bachmut weiter südlich verbindet, sei zu “gefährlich”, um Zivilisten in Sicherheit und Hilfsgüter in die Stadt zu bringen.
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+++ 09:28 Gesetzgebung zum Sondervermögen könnte noch diese Woche stehen +++
Das geplante Sondervermögen für die Bundeswehr könnte nach den Worten von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt noch in dieser Woche unter Dach und Fach gebracht werden. “Es gibt die Möglichkeit, dass wir noch in dieser Woche das Gesetzgebungsverfahren abschließen”, sagt er im ZDF-“Morgenmagazin”. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagt in derselben Sendung: “Das kann sehr schnell jetzt gelingen, denn die wesentlichen Punkte sind vereinbart.” Dann werde auch die Liste mit den genauen Bestellvorhaben für Panzer, Flugzeuge, Schiffe und andere Bundeswehr-Ausrüstungen öffentlich werden, die Teil des Gesetzgebungsverfahrens sei, so Dobrindt. Sie umfasst Lambrecht zufolge die ganze Bandbreite: Sie spricht von Nachtsichtgeräten, Funkgeräten bis hin zu schweren Transporthubschraubern. Allein an Munition gebe es für die Verpflichtungen in der NATO Bedarf im Volumen von 20 Milliarden Euro.

+++ 09:06 Französische Außenministerin Colonna besucht Kiew +++
Die französische Außenministerin Catherine Colonna will im Tagesverlauf bei einem Besuch in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammentreffen. Dabei werde sie der Ukraine die Solidarität Frankreichs versichern und weitere Hilfe anbieten, kündigt ihr Ministerium an. Zuletzt war verstärkt Kritik laut geworden, dass Frankreich nicht genug tue, um die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen.

+++ 08:48 Baerbock sieht Einigung mit Union zu Sondervermögen als guten Kompromiss +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht die Verständigung zwischen Regierung und Union auf eine Grundgesetzänderung für den 100 Milliarden Euro schweren Bundeswehr-Sonderfonds als guten Kompromiss. “Wir haben jetzt ein Gesamtpaket geschnürt, wo wir schnell unsere Verpflichtung in der NATO erfüllen können”, sagt die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. “Wir müssen die Bundeswehr so fitmachen, dass wir unsere östlichen NATO-Partner verteidigen können.” Die Lücken seien “leider viel dramatischer”, als man es zu Beginn des Ukraine-Krieges habe erahnen können. Baerbock zeigte sich zuversichtlich, dass die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für die Grundgesetzänderung zur Ertüchtigung der Bundeswehr erreicht werde. Das sei in den Fraktionen so besprochen worden.

+++ 08:22 Russland zieht nach ukrainischen Angaben Truppen zum Vormarsch auf Slowjansk zusammen +++
Die russischen Streitkräfte bereiten nach ukrainischen Angaben einen groß angelegten Angriff auf den Raum Slowjansk, das Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass, vor. Die russischen Truppen verlegten neue Einheiten in das Gebiet, um Slowjansk sowohl von Isjum als auch von der kürzlich eroberten Kleinstadt Lyman aus anzugreifen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs. Der Raum Slowjansk – Kramatorsk ist der größte Ballungsraum im Donbass, der noch unter Kontrolle Kiews steht. Hier ist auch das Oberkommando der Streitkräfte im Osten des Landes stationiert. Zur Vorbereitung seien 250 Militärfahrzeuge in den Raum Isjum verlegt und darüber hinaus eine Eisenbahnbrücke im Gebiet repariert worden, um den Nachschub zu beschleunigen. Darüber hinaus sei auch eine Staffel von Ka-52-Kampfhubschraubern nördlich von Isjum stationiert worden. Daneben seien die russischen Truppen dabei, sich auch in Lyman nordöstlich von Slowjansk neu aufzustellen.

+++ 08:04 Weitere zivile Opfer bei russischen Angriffen in Ostukraine +++
Beim Vorrücken russischer Truppen in die Außenbezirke der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk werden nach Angaben der Behörden zwei Zivilisten getötet. Fünf weitere Zivilisten sind verletzt, teilt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gaidai, mit. Die russischen Truppen dringen in den südöstlichen und nordöstlichen Teil der umkämpften Stadt vor und greifen mit schweren Waffen und Luftunterstützung an.

+++ 07:48 Russland verliert laut Briten zahlreiche Bataillons- und Brigade-Kommandeure +++
Laut britischem Verteidigungsministerium verlieren auf russischer Seite zahlreiche Offiziere mittlerer Ränge ihr Leben. Bataillons- und Brigade-Kommandeure würden eine übermäßig hohe Verantwortung an der Front übernehmen und teils selbst kleinste Operationen organisieren müssen, da es an gut ausgebildeten Unteroffizieren mit weitreichenden Kompetenzen mangeln würde. Das Verteidigungsministerium nimmt daher an, dass der Verlust vieler junger Offiziere eine Modernisierung der russischen Armee künftig weiter deutlich erschweren wird.

+++ 07:27 Bürger sehen Energieunabhängigkeit als höchste Priorität der EU-Politik +++
Energieunabhängigkeit und Verteidigungsfähigkeit sollten nach Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger höchste Priorität in der Europäischen Union haben. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden einer repräsentativen Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und des Progressiven Zentrums Berlin sagen, Unabhängigkeit von russischer Energie sollte ganz oben auf der Agenda der EU stehen. Bei der Verteidigungsfähigkeit sieht das mehr als die Hälfte der Beteiligten so. Auf den Plätzen dahinter folgen der Kampf gegen die Inflation (knapp 35 Prozent) sowie Lebensmittelsicherheit (rund 30 Prozent). Auf die Frage “Welche Ziele sollten nach Russlands Angriff auf die Ukraine die höchste Priorität in der EU haben?” konnten drei Antworten gegeben werden. Als vergangenes Jahr gefragt wurde, was die wichtigsten Prioritäten in der Europapolitik der neuen Bundesregierung sein sollten, standen eine Gemeinsame Asylpolitik, die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit und soziale Mindeststandards noch ganz oben auf der Agenda.

+++ 07:09 Ukraine soll bei Gegenoffensive im Süden drei Dörfer befreien +++
Das ukrainische Militär setzt nach eigenen Angaben in der Nacht seine Offensive im Süden des Landes fort. “Die Lage im Süden ist dynamisch und gespannt”, teilt das Oberkommando des ukrainischen Wehrkreises Süd auf seiner Facebook-Seite mit. Russland ziehe Reserven zusammen und versuche, die Frontlinien im Gebiet Cherson zu befestigen. “Gleichzeitig setzen unsere Einheiten ihre Offensivaktivitäten fort, um den Feind zu binden und eine Umgruppierung der Reserven zu verhindern.” Eigenen Angaben nach tötet das ukrainische Militär bei den Kämpfen 67 russische Soldaten und setzt 27 Militärfahrzeuge außer Gefecht. Darunter auch sechs – allerdings stark veraltete Panzer – vom Typ T-62. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. Aus den drei Dörfern Andrijiwka, Losowe und Bilohirka sei die russische Armee zurückgedrängt, so der ukrainische Generalstab.

+++ 06:45 Bundesregierung gewährt Kreml-Kritikern unbürokratischen Schutz +++
Die Bundesregierung legt sich einem Bericht zufolge auf Kriterien für die Aufnahme von besonders gefährdeten Kreml-Kritikern aus Russland fest. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, verständigen sich das Auswärtige Amt, das Bundesinnenministerium und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf die gefährdeten Personengruppen. Dies seien von politischer Verfolgung bedrohte Menschenrechtsverteidiger, Oppositionelle, Mitarbeitende von Menschenrechtsorganisationen und Wissenschaftler, aber auch konkret gefährdete Journalisten. Ihnen werde laut Bundesregierung schneller und unbürokratischer mit einer Aufenthaltserlaubnis bei ihrer Flucht aus Russland geholfen, berichtet die Funke-Mediengruppe. Sie bekommen demnach nach einer Fallprüfung die Erlaubnis für einen längeren Aufenthalt in Deutschland und nicht – wie früher etwa – nur ein begrenztes Schengen-Visum für maximal 90 Tage.

+++ 06:28 Gauck für Waffenlieferungen: Steht uns nicht zu, zu urteilen +++
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck ist nach eigener Aussage der Meinung, dass Waffenlieferungen an die Ukraine für deren Freiheitskampf gegen die russischen Angreifer wichtig sind. “Ohne die Waffen der Alliierten im Weltkrieg hätte es ein Europa unter Nazi-Herrschaft gegeben”, sagt Gauck im Interview der “Bild”-Zeitung. Die Ukraine müsse sagen dürfen, was sie brauche, um Russland entgegenzutreten. “Wenn uns die Menschen dann sagen: Wir möchten für unsere Freiheit kämpfen, wir riskieren sogar unser Leben, dann steht es uns nicht zu, vom sicheren Ort aus ihnen zu erklären, was das Richtige ist”, so der Ex-Präsident. “Das wäre gefühlskalt und in einem hohen Maße arrogant.” Dennoch müsse die Politik auch weiter mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Gespräch bleiben, so Gauck. “Verantwortliche Politik muss auch mit Diktatoren reden. Wir dürfen niemals auf Diplomatie verzichten.”

+++ 06:04 Deutsche Bio-Bauern leiden kaum unter Futtermittelknappheit +++
Die Biolandwirtschaft in Deutschland sieht sich von der Futtermittelknappheit aufgrund des Ukraine-Krieges nur am Rande betroffen. “In Bezug auf die Futtermittel ist es so, dass die Abhängigkeit von Importware generell deutlich niedriger ist als in der konventionellen Landwirtschaft”, sagt Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bundes ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Während in der konventionellen Landwirtschaft ein sehr großer Teil von Eiweißfutter importiert werde, sei die Abhängigkeit von solchen Einfuhren bei Biobetrieben deutlich geringer, weil in der Ökolandwirtschaft ein Großteil des benötigten Futters auf den eigenen Flächen angebaut werde, insbesondere bei Verbandsbetrieben, so Röhrig. Das bestätigt auch Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation beim Bioland-Verband. Der Ökolandbau nach Bioland-Richtlinien sei krisenfester als andere Formen der Landwirtschaft. Grund sei der hohe Grad der Eigenversorgung aufgrund der Kreislaufwirtschaft und der flächengebundenen Tierhaltung.

+++ 04:26 Weber: EU-Öl-Embargo zur Not auch ohne Ungarn +++
Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber spricht sich in der Diskussionen über das geplante EU-Einfuhrverbot für Öl aus Russland gegen weitreichende Kompromisse zugunsten von Ungarn aus. “Ich bin es ehrlich gesagt leid, dass sich die gesamte EU bei den Sanktionsbeschlüssen immer nach dem Zögerlichsten richten muss”, so der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament vor dem EU-Sondergipfel. Wenn der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban die gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin notwendige Geschlossenheit blockiere, müssten zwischenstaatliche Lösungen ohne Ungarn gesucht werden. “Wenn es nicht anders geht, dann darf dieser Weg nicht ausgeschlossen sein”, sagt Weber.

+++ 02:52 Lawrow dementiert Gerüchte über Putins Gesundheitszustand +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow weist Spekulationen über eine Erkrankung von Kreml-Chef Wladimir Putin zurück. “Ich glaube nicht, dass vernünftige Menschen in dieser Person Anzeichen für irgendeine Art von Krankheit oder Gebrechen sehen können”, sagt Lawrow auf eine entsprechende Frage des französischen Fernsehsenders TF1. Putin trete “jeden Tag” in der Öffentlichkeit auf, betont Lawrow.

+++ 01:57 Bundesregierung einigt sich auf Kriterien für Aufnahme von verfolgten Putin-Gegnern +++
Besonders gefährdete Kreml-Kritiker aus Russland sollen in Deutschland unbürokratisch eine Aufenthaltserlaubnis bekommen. Die Bundesregierung hat Profile für die Aufnahme festgelegt, darunter sind von politischer Verfolgung bedrohte Menschenrechtsverteidiger, Oppositionelle, Mitarbeitende von Menschenrechtsorganisationen und Wissenschaftler, aber auch konkret gefährdete Journalisten. Nach Informationen der Funke-Zeitungen sollen sie nach einer Fallprüfung die Erlaubnis für einen längeren Aufenthalt in Deutschland bekommen, und nicht wie früher etwa nur ein begrenztes Schengen-Visum für maximal 90 Tage.

+++ 00:18 Kritik an Scholz wegen Putin-Telefonaten +++
Der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Henning Otte von der CDU, kritisiert die Telefonate von Kanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er sehe nicht, dass diese Telefonate mit Putin “irgendeinen Erfolg bringen”, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Ich vermisse dafür ganz im Gegenteil ein Gespräch von Scholz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.” Scholz hatte zuletzt am Samstag gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron 80 Minuten mit Putin telefoniert.

+++ 22:49 Habeck ruft zu Neuausrichtung der Globalisierung auf +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnt vor einem Rückfall in eine handelspolitische Abschottung und vor ökonomischem Nationalismus. Die verschiedenen Krisen rund um gerissene Lieferketten, Energiepreis-Inflation und die Suche nach alternativen Rohstoffquellen seit Beginn des Ukraine-Krieges würden eine Neuausrichtung der Globalisierung erfordern, dürften aber nicht ihr Abwürgen bedeuten, sagt der Grünen-Politiker. Es gehe weiter darum, “neue Märkte und Räume zu erschließen”. Voraussetzung sei, dass man auf Nachhaltigkeit und demokratisch-rechtsstaatliche Standards achte.

+++ 21:43 Donbass hat laut Lawrow “bedingungslose Priorität” für Russland +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow nennt die Einnahme des Donbass eine “bedingungslose Priorität” für sein Land und spricht dabei von einer Befreiung. Russland erkenne Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten an, sagt Lawrow dem französischen Sender TF1 einer Meldung der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Die anderen Teile der Ukraine sollten selbst über ihre Zukunft entscheiden.

+++ 21:43 ESC-Sieger versteigern Trophäe zugunsten der Armee +++
Die ukrainischen Sieger des Eurovision Song Contest haben nach eigenen Angaben ihre Trophäe des Wettbewerbs zugunsten der Armee ihres Heimatlandes versteigert. “Einen besonderen Dank an das Team Whitebit, das die Trophäe für 900.000 US-Dollar gekauft hat und jetzt rechtmäßiger Besitzer unserer Trophäe ist”, teilt die Band Kalush Orchestra mit. Bei Whitebit handelt es sich um ein ukrainisches Unternehmen, das eine Kryptobörse betreibt. Kalush Orchestra hatte mit dem Lied “Stefania” den 66. ESC in Turin gewonnen.

+++ 21:28 Kalush Orchestra spielen am Brandenburger Tor +++
Am Brandenburger Tor steht die Band Kalush Orchestra auf der Bühne. “Danke, dass ihr die Ukraine unterstützt”, sagt der diesjährige Sieger des Eurovision Song Contest am Ende des Aufritts. Unter dem Motto “Save Ukraine – #StopWar” treten am Brandenburger Tor zahlreiche ukrainische Künstlerinnen und Künstler auf. Auch werden Videobotschaften internationaler Politiker und Prominenter eingeblendet. Bei der Veranstaltung handelt sich um einen Spendenmarathon, der auch von zahlreichen ukrainischen Fernsehsendern übertragen wird. Parallel dazu läuft auch eine Veranstaltung in Kiew.

Rund 15.000 Zuschauer verfolgen den Spendenmarathon vor Ort in Berlin, schätzen Veranstalter und Polizei.

(Foto: dpa)

+++ 21:11 Selenskyj feuert Geheimdienstchef von Charkiw +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben den Geheimdienstchef der ostukrainischen Stadt Charkiw entlassen. Er habe festgestellt, dass dieser sich von Beginn des russischen Angriffskriegs an nicht um die Verteidigung der Stadt gekümmert habe, “sondern nur an sich selbst dachte”, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Welche Motive dahinter standen, würden nun die Strafverfolgungsbehörden untersuchen. Der Präsident hatte heute erstmals seit der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar den Osten seines Landes besucht.

+++ 21:02 Kiew: Infrastruktur von Siewierodonezk zerstört+++
Der russische Beschuss von Siewierodonezk hat nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die gesamte kritische Infrastruktur der Stadt zerstört. Dies gelte auch für mehr als zwei Drittel der Wohngebäude, sagt er in einer Fernsehansprache. Die Einnahme von Siewierodonezk sei gegenwärtig das Hauptziel der russischen Truppen.

+++ 20:30 Scholz zu Ukrainern: “Wir stehen euch bei” +++
“Wir stehen euch bei”, so beginnt Bundeskanzler Olaf Scholz seine Videobotschaft, die am Brandenburger Tor eingeblendet wird. Dort läuft ein Benefiz-Konzert gegen den Krieg in der Ukraine. An die Menschen in der Ukraine gerichtet sagt er, “unsere Gedanken und Herzen sind bei euch”. Deutschland unterstützte die Ukraine mit finanziellen Hilfen und mit Waffen. Scholz betont, Deutschland breche damit mit einer langen Tradition, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern. Fast 800.000 Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, hätten in Deutschland Zuflucht gefunden. Der Krieg werde enden, sagt Scholz. Putin werde nicht gewinnen. Als europäische Schwestern und Brüder stehe man geeint “für die Ukraine, für Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Würde”, sagt Scholz zum Ende seiner Botschaft.

+++ 20:02 Angriffe im Norden der Ukraine gemeldet +++
Aus dem Norden und Nordosten der Ukraine werden russische Angriffe gemeldet. Von der ukrainischen Armee heißt es, die russischen Truppen hätten heute mehrere Orte in den Oblasten Sumy und Tschernihiw heftig unter Beschuss genommen.

+++ 19:38 Insider: Heute kein Durchbruch zu Öl-Embargo erzielt +++
Die EU-Staaten haben einem Insider zufolge heute keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland erzielt. Bei den Beratungen von Vertretern der 27 EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel gibt es demnach keinen Durchbruch. Die Verhandlungen sollen am Montagmorgen fortgesetzt werden, heißt es. Der Kompromissvorschlag, wonach zunächst nur Öl-Importe per Schiff verboten werden sollen, dürfte auch Thema beim EU-Gipfel in Brüssel sein, der am Montag beginnt.

+++ 18:37 Ukraine meldet Angriffe auf Zentrum von Sjewjerodonezk +++
Im Donbass gehen die Kämpfe nach ukrainischen Angaben mit unverminderter Härte weiter, vor allem im Raum Sjewjerodonezk. Der Feind “versucht, am nordöstlichen Stadtrand von Sjewjerodonezk Fuß zu fassen und führt Angriffsoperationen in Richtung Stadtzentrum durch”, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Die Bodenoffensive werde dabei von Artillerie und Luftwaffe unterstützt. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden.

+++ 18:10 Moskau ermittelt gegen Sohn britischer Abgeordneter +++
Weil er im Ukraine-Krieg gegen das russische Militär kämpft, hat die Moskauer Justiz ein Strafverfahren gegen den Sohn der britischen Parlamentsabgeordneten und Ex-Ministerin Helen Grant eingeleitet. “Im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Söldnertums untersuchen die Ermittler die Rolle eines Verwandten der britischen Parlamentarierin Helen Grant”, teilt das russische Ermittlungskomitee mit. Russischen Behördenangaben zufolge “leitete er den Angriff einer Gruppe von westlichen Söldnern auf russische Militärtechnik in der Ukraine”. Ben Grant, ein ehemaliger britischer Marineinfanterist, kämpft seit März als Freiwilliger aufseiten der Ukraine gegen die russische Invasion.

+++ 17:29 Explosionen in Charkiw nach Selenskyj-Besuch +++
Wenige Stunden nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind in Charkiw einem Reuters-Reporter zufolge mehrere Explosionen zu hören gewesen. Über dem Nordosten der Stadt war eine schwarze Rauchwolke zu sehen. Zuvor hatte der Präsident mit Soldaten in der Region Charkiw gesprochen. Es war der erste offizielle Besuch von Selenskyj außerhalb Kiews seit der russischen Invasion am 24. Februar. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:03 Litauer spenden Millionen für Kampf-Drohne +++
In Litauen haben Menschen mehr als fünf Millionen Euro für den Kauf einer Kampfdrohne für die ukrainischen Streitkräfte gespendet. Das Geld kam bei einer öffentlichen Spendenaktion zusammen, die nur dreieinhalb Tage dauerte und am Samstagabend endete. Litauen hat 2,8 Millionen Einwohner. Laut den Initiatoren soll das Geld nun dem litauischen Verteidigungsministerium übergeben werden, welches die Drohne und die dazugehörende Munition anscheinend aus der Türkei kaufen soll. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:38 Öl-Embargo soll nur Schiffslieferungen treffen +++
Die EU-Kommission präsentiert einen neuen Kompromissvorschlag für ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland. Dieser sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, zunächst nur die Einfuhr von per Schiff transportiertem Öl auslaufen zu lassen. Über die Druschba-Pipeline transportiertes Öl würde bis auf Weiteres von dem Embargo ausgenommen. Rund ein Drittel der Gesamtliefermengen laufen durch diese Pipeline. Sie versorgt Raffinerien in Deutschland, Polen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Die Bundesregierung plant unabhängig von dem Embargo, die russischen Ölimporte nach Deutschland bis Mitte des Jahres zu halbieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:15 Selenskyj besucht Region Charkiw – erstmals seit Kriegsbeginn +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die umkämpfte Region Charkiw im Osten des Landes besucht. Videoaufnahmen, die im Telegram-Kanal des Präsidenten veröffentlicht wurden, zeigen ihn dabei, wie er Soldaten auszeichnet, die zerstörte Infrastruktur in Charkiw inspiziert, aber auch von der russischen Armee zurückgelassene ausgebrannte Militärfahrzeuge besichtigt. Es ist Selenskyjs erster Besuch im Osten der Ukraine seit Kriegsbeginn.

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Selenskyj (2.v.r) beschreibt die Situation im Osten des Landes als “unbeschreiblich schwierig”.

(Foto: dpa)

+++ 15:46 Bericht: Ukraine erhält Panzerhaubitzen aus Polen +++
Polen liefert der Ukraine offenbar erneut massiv Waffen. Wie der Sender Polskie Radio 24 unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, übergibt Warschau 18 Panzerhaubitzen vom Typ KRAB an das Nachbarland. Polen hat zudem 100 ukrainische Soldaten an dem System ausgebildet. Dem Bericht zufolge verfügt die Ukraine damit nun über mindestens 24 selbstfahrende Haubitzen aus westlichen Beständen. Frankreich hat bereits sechs Caesar-Systeme geliefert. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:35 Esken: Erreichen Zwei-Prozent-Ziel nicht jedes Jahr +++
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken rechnet damit, dass Deutschland das NATO-Ziel bei den Verteidigungsausgaben nicht jedes Jahr einhalten kann. Grund seien die langen Vorlaufzeiten bei Rüstungsprojekten und unregelmäßige Kosten im Beschaffungswesen. “Wenn man heute Großgerät bestellt, bekommt man das erst in drei oder vier Jahren”, sagt Esken der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Womöglich seien die Summen in den ersten zwei Jahren deshalb nicht so hoch, “und dann kommt ein Jahr, in dem sehr viel notwendig wird”. Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, dass Kanzler Olaf Scholz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels “Jahr für Jahr” versprochen habe, sagt sie: “Natürlich nicht. Aber man muss sich doch über die Realitäten der Beschaffung im Klaren sein.”

+++ 15:01 Erdogan beschuldigt NATO-Anwärter der Terrorunterstützung +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bleibt auch nach Verhandlungen mit Schweden und Finnland bei seinem Veto gegen die NATO-Norderweiterung. “Solange Tayyip Erdogan an der Spitze des türkischen Staates steht, können wir nicht ‘Ja’ zu einem Nato-Beitritt von Ländern sagen, die den Terror unterstützen”, sagt Erdogan der Zeitung “Hürriyet” zufolge. Die Länder hätten nicht die erwartenden Schritte im Kampf gegen den Terrorismus unternommen. Erdogan wirft ihnen vor, “Terrororganisationen” wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu unterstützen. Ankara verlangt außerdem die Auslieferung von angeblichen Terroristen aus beiden Ländern. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:25 Russen ziehen Belagerungsring im Donbass immer enger +++
Im Donbass ziehen die russischen Truppen einen immer engeren Belagerungsring um die strategisch wichtigen Zwillingsstädte Sewerodonezk und Lyssytschansk – die beiden letzten von ukrainischen Soldaten gehaltenen Städte in der Region. “Der Feind hat neue Angriffsoperationen ausgeführt”, teilt die ukrainische Armee aus dem Gebiet Sewerodonezk mit. Laut Gouverneur Serhij Gajdaj gibt es bereits Straßenkämpfe in der Stadt. Auf Telegram schreibt er, in Lyssytschansk sei unter anderem ein russisches Geschoss in ein Wohnhaus eingeschlagen. “Ein Mädchen war sofort tot, vier Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.” Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hatte am Samstagabend sogar erklärt, dass “Sewerodonezk komplett unter unserer Kontrolle” sei. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:45 Russland und Serbien einigen sich auf Gaslieferungen +++
Russland beliefert Serbien weiterhin mit Erdgas. Darauf hätten sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein serbischer Amtskollege Alexandar Vucic in einem Telefonat verständigt, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Die beiden Länder wollten ihre Partnerschaft vertiefen. Vucic erklärt, Thema sei auch die Erweiterung von Gaslagern gewesen. Er und Putin hätten sich auf einen Liefervertrag über drei Jahre geeinigt. Der zehnjährige Vertrag mit Gazprom läuft am 31. Mai aus. Nach russischen Angaben diskutierten Putin und Vucic auch die Lage in der Ukraine und im Kosovo. Dieses hat 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, was die dortige Regierung nicht anerkennt. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:13 Russland: Großes ukrainisches Armee-Lager zerstört +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau ein großes Arsenal der ukrainischen Armee in Krywyi Rih zerstört. Raketen hätten das Lager getroffen, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass und zitiert das Verteidigungsministerium. Krywyi Rih ist eine Großstadt im südlichen Zentrum der Ukraine. Zudem sei in der Region Dnipro mit Luftabwehr-Raketensystemen ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ SU-25 abgeschossen worden.

+++ 12:44 Südafrika kämpft mit Preisexplosion, steht aber zu Russland +++
Der russische Angriff auf die Ukraine ist auch in Südafrika spürbar, die Preise steigen rasant. Doch beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz ist die Regierungspartei nicht zu Sanktionen zu bewegen. Das hängt unter anderem mit alten Bündnissen zusammen:

+++ 12:14 Russischer Botschafter rechnet nicht mit Atomwaffen +++
Der russische Botschafter in London, Andrei Kelin, erwartet nicht, dass sein Land in der Ukraine Atomwaffen einsetzen wird. Nach den Regeln des russischen Militärs sei dies nur vorgesehen, wenn Russland in seiner Existenz bedroht sei, sagt Kelin in einem BBC-Interview. “Das hat nichts mit der aktuellen Operation zu tun.”

+++ 11:45 London wirft Russland gezielt irreführende Narrative vor +++
Die britische Regierung beschuldigt Russland, im Ukraine-Krieg gezielt irreführende Erzählungen zu verbreiten. Moskau sei bereit, “die weltweite Ernährungssicherheit für seine eigenen politischen Ziele aufs Spiel zu setzen und sich dann als vernünftiger Akteur zu präsentieren und den Westen für jegliches Scheitern verantwortlich zu machen”, heißt es im Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. So habe Russland die Ukraine vor einigen Tagen aufgefordert, den Hafen von Odessa zu entminen, damit Schiffe sicher durchfahren könnten. Tatsächlich blockiere Moskau selbst die Ausfuhr von Getreide aus ukrainischen Häfen. Dies sei ein Kerngedanke moderner russischer Kommunikationsstrategie.

+++ 11:13 EU will offenbar Pipeline von Sanktionen ausnehmen +++
Ein überarbeiteter Vorschlag der EU, unabhängig von russischen Öl-Importen zu werden, würde eine Pipeline verschonen, von der Ungarn bei der Versorgung mit Rohöl abhängt. Damit soll Ungarn von zusätzlichen Sanktionen überzeugt werden, wie Bloomberg berichtet. Das Land blockiert ein Öl-Embargo bisher.

+++ 10:44 Experte: Keine Verhandlungslösung in Sicht +++
Während die russischen Truppen im Osten der Ukraine Gewinne vermelden können, gibt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter kämpferisch, will Russland als “Terrorstaat” einstufen lassen. Wie diese Forderung zu verstehen ist und ob eine diplomatische Lösung möglich scheint, erläutert Politikexperte Markus Kaim:

+++ 10:10 Deutschland liefert offenbar auch kaum noch leichte Waffen +++
Die Bundesregierung hat ihre militärische Unterstützung der Ukraine in den vergangenen neun Wochen offenbar auf ein Minimum reduziert. Bisher lehnt es Kanzler Olaf Scholz mit Verweis auf Abstimmungen mit NATO-Verbündeten ab, Kampf- und Schützenpanzer zu liefern. Aber wie aus Dokumenten aus ukrainischen Regierungskreisen hervorgeht, die der “Welt am Sonntag” vorliegen, lieferte Deutschland seit Ende März auch kaum mehr nennenswerte leichte Waffen. Zwischen dem 30. März und dem 26. Mai trafen demnach nur zwei Lieferungen ein, beide beinhalteten lediglich Kleinstgerät. Mitte Mai schickte Deutschland laut Ukraine zwar 3.000 Panzerabwehrminen und 1.600 speziellere Richtminen zur Panzerabwehr. Das Hauptproblem der ukrainischen Armee ist derzeit aber die überlegene russische Feuerkraft im Osten – dieser kann sie mit Minen wenig entgegensetzen.

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+++ 09:43 Video: Wie ukrainische Kinder Krieg im Krieg spielen +++
Der sechsjährige Valentin und der zwölfjährige Andrii erleben die Besatzung Kiews und müssen sich mit ihren Familien in Bunkern verstecken. Für die beiden Jungen ist der Krieg trauriger Alltag. Auch wenn sie spielen, dreht es sich meist um Schützengräben, Holzwaffen und fiktive Schusswechsel.

+++ 08:52 Bundesnetzagentur-Chef: Deutschlands Gasspeicher nicht gut genug gefüllt +++
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, dringt angesichts des Ukraine-Kriegs auf eine Aufstockung der deutschen Erdgas-Vorräte. Die Gasspeicher hierzulande füllten sich “besser als in den Vorjahren” und seien stärker gefüllt als noch Anfang Mai, sagt Müller dem Deutschlandfunk. Sie seien aber “noch nicht gut genug gefüllt, wenn wir kurzfristig weniger oder kein russisches Gas mehr bekommen würden”. Müller verweist auf die Vorgaben des neuen Gasspeichergesetzes. Wenn Deutschlands Gasspeicher, wie darin vorgesehen, tatsächlich zu 90 Prozent plus X befüllt würden, hätte das Land “zumindest für zweieinhalb Monate, unter stabilen Bedingungen, bei einem normalen Winter, einen Puffer”, sagt der Behördenchef. Für Industrie und Verbraucher wäre dies aus seiner Sicht “erst mal eine ganz ordentliche Voraussetzung”. “Richtig gut ist das alles trotzdem natürlich nicht”, fügte Müller hinzu. Um “ordentlich durch die nächsten Winter” zu kommen, müsse Deutschland auf andere Erdgas-Lieferanten als Russland umsteigen, so Müller. Zudem müssten private Haushalten und die Industrie sparsamer und effizienter mit Gas umgehen.

+++ 08:35 Show am Brandenburger Tor als Zeichen gegen Krieg in der Ukraine +++
Eine Musikshow mit Videobotschaften von Politikern und Prominenten soll am Abend (20 Uhr) am Brandenburger Tor in Berlin die Aufmerksamkeit der Welt auf den Krieg in der Ukraine lenken. Dazu werden Stars aus der Ukraine erwartet, darunter die diesjährigen Gewinner des Eurovision Song Contests, das Kalush Orchestra. Zudem sind Videobotschaften von Präsident Wolodymyr Selenskyi und internationalen Regierungsschefs geplant, auch von Bundeskanzler Olaf Scholz. Nach Angaben der ukrainischen Botschaft werden die Brüder Wladimir und Vitali Klitschko in die Show zugeschaltet. Der TV-Spendenmarathon soll zeitgleich in der Ukraine stattfinden und im Fernsehen übertragen werden. Der Eintritt am Brandenburger Tor ist frei. Die Spenden sollen der medizinischen Ausrüstung für Krankenhäuser in der Ukraine zugutekommen.

+++ 07:33 Militärexperte Masala: “Es läuft” für Putin +++
Der russische Präsident Wladimir Putin sieht nach Einschätzung des Politologen und Militärexperten Carlo Masala derzeit keinen Grund zu Verhandlungen mit der Ukraine. Putin werde erst dann ernsthaft zu verhandeln beginnen, wenn er befürchten müsse, durch eine Fortführung des Krieges mehr zu verlieren als zu gewinnen, sagt Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Genau das aber sei derzeit nicht der Fall. “Es läuft für ihn. Von daher gibt es überhaupt keinen Anreiz, sich in diese Verhandlungen hineinzubegeben.” Die jüngsten militärischen Erfolge der russischen Streitkräfte im Donbass in der Ostukraine lassen sich nach Masalas Einschätzung auf zwei Ursachen zurückführen: Erstens fehle es den Ukrainern an schweren Waffen. Zweitens hätten die Russen ihre Strategie erfolgreich geändert.

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+++ 06:58 Ukrainisches Militär: Kämpfe um Sjewjerodonezk halten an +++
Die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk halten nach Angaben des ukrainischen Militärs an. Russische Einheiten hätten auch am Samstag ihre Angriffe auf das Gebiet der Stadt fortgesetzt, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Morgen auf Facebook mit. “Die Kämpfe gehen weiter. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

+++ 06:20 Studie: Krieg treibt Lebensmittelpreise weiter an +++
Die Menschen in Deutschland müssen für Lebensmittel in den nächsten Monaten wahrscheinlich noch einmal deutlich mehr bezahlen. “In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen”, fasst der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade das Ergebnis einer aktuellen Studie zusammen. Umgerechnet entspreche das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf. Trotz der jüngsten Preissteigerungen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln. “Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu”, warnt Duthoit. Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken haben ihre Preise in Deutschland der Studie zufolge seit Anfang 2021 um durchschnittlich 16,6 Prozent angehoben. Am stärksten waren die Aufschläge bei Produkten des täglichen Bedarfs, darunter Öle und Fette (plus 53 Prozent), Mehle (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent) – vor allem getrieben durch die russische Invasion in der Ukraine.

+++ 06:15 FDP mahnt bei Verhandlungen über Milliarden für die Armee zur Eile +++
Im Ringen um das geplante 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr dringt die FDP auf Tempo. “Das Sondervermögen muss vor der Sommerpause ins Grundgesetz, weil wir sonst viel Zeit verlieren”, sagt der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Alexander Müller. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte das Sondervermögen vor rund drei Monaten – nach Russlands Angriff auf die Ukraine – im Bundestag angekündigt. Da dazu eine Grundgesetzänderung vorgenommen werden soll, ist die Ampel auf die Unterstützung der Unionsfraktion angewiesen. An diesem Sonntagabend wollen Vertreter beider Seiten ihre Verhandlungen dazu fortsetzen, wie aus Koalitionskreisen verlautete. Ob es ein Ergebnis gibt oder danach noch einmal weiterverhandelt wird, war vorher offen.

+++ 04:51 Berichte über Tote und Verletzte bei russischen Angriffen +++
Bei Angriffen auf ukrainische Orte sind den Behörden zufolge mehrere Zivilisten getötet oder verwundet worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland “neuen Terror” vor. Es handele sich um “sinnlose, barbarische Angriffe” mit Raketen und Mörsern, sagt er in einer Videoansprache. Die ukrainische Armee teilt mit, russische Angriffe abgewehrt zu haben. Dabei seien 33 “Okkupanten” getötet und sechs gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Besonders umkämpft war weiter die Großstadt Sjewjerodonezk im Donbass. Nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk, Serhij Hajdaj, ist die Stadt weiter unter ukrainischer Flagge. Er widersprach damit Berichten aus Russland, Sjewjerodonezk sei vollständig eingenommen.

+++ 03:04 Mehr als 350.000 ukrainische Geflüchtete registriert +++
Wenige Tage vor Inkrafttretens des Grundsicherungs-Anspruches für ukrainischen Geflüchtete registrieren die Behörden in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge 352.545 ukrainische Staatsangehörige und 12.371 Drittstaatsangehörige mit biometrischen Daten. Das erklärt das Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der “Bild am Sonntag”. Laut der Bundesagentur für Arbeit haben sich Stand Freitag 44.000 Ukrainerinnen und Ukrainer bei den Jobcentern Arbeit suchend gemeldet.

+++ 02:08 Selenskyj: Ukraine ist Russland bald technologisch überlegen +++
Die Ukraine nähert sich Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge dem Punkt, an dem sie Russland technologisch und bezüglich der Angriffsmöglichkeiten überlegen ist. “Natürlich hängt viel von unseren Partnern ab und ihrer Bereitschaft, die Ukraine mit allem zu versorgen, was zum Schutz der Freiheit benötigt wird”, sagt er in einer Videobotschaft. “Ich erwarte dazu gute Nachrichten in der kommenden Woche.” Einzelheiten nennt Selenskyj nicht. Die Lage im Donbass sei kompliziert, sagt er weiter. Die Verteidiger hielten an mehreren Orten die Stellungen, darunter Sjewjerodonezk und Lysytschansk.

+++ 01:24 Leutheusser-Schnarrenberger fordert mehr Einsatz von der FDP für Ukraine +++
Die FDP-Politikerin und Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert ihre Partei auf, beim beherrschenden Thema Ukraine-Krieg “energischer” aufzutreten und zum Beispiel lauter für mehr Waffenlieferungen zu werben. “Es reicht nicht, dass Marie-Agnes Strack-Zimmermann Druck ausübt und für mehr Unterstützung kämpft.” Auch Parteichef Christian Lindner und die Minister müssten sich hier stärker einbringen und die Haltung der FDP verdeutlichen.

+++ 23:53 Selenskyj fordert Einstufung Russlands als Terrorstaat +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland eine Politik des Terrors vor. “Ich werde die Welt immer wieder daran erinnern, dass Russland endlich offiziell als Terrorstaat, als Förderer des Terrorismus, anerkannt werden muss”, sagt Selenskyj in einer Videoansprache. Dies spiegele die tägliche Realität wider, die Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine geschaffen habe “und sehr viel weiter nach Europa tragen” wolle. “Und das muss rechtlich verankert werden.” Er wolle sich zu Wochenbeginn an die Teilnehmer des EU-Sondergipfels in Brüssel wenden und dann auch darüber sprechen.

+++ 23:17 Ukraine pocht auf Mehrfachraketenwerfer +++
Die Ukraine fordert den Westen zur Lieferung fortschrittlicher Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite für den Kampf gegen Russland auf. “Wenn der Westen wirklich den Sieg der Ukraine will, ist es vielleicht Zeit, uns MLRS zu geben?”, twittert Mychajlo Podoljak, Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. MLRS sind in den USA hergestellte Artilleriesysteme. Sie könnten Geschosse über bis zu 300 Kilometer abfeuern, hatte CNN am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Beamte berichtet. Die US-Regierung ziehe eine Lieferung fortschrittlicher Mehrfachraketenwerfern in Erwägung, hieß es weiter.

+++ 22:21 Kiew gibt Moskau alleinige Schuld für Engpässe +++
Die Ukraine hat Russland erneut mit Nachdruck widersprochen, dass westliche Sanktionen gegen Moskau der Grund für die aktuelle mangelnde Lebensmittelsicherheit in der Welt seien. “Der einzige Grund für Engpässe, steigende Preise und drohenden Hunger ist, dass das russische Militär 22 Millionen Tonnen ukrainischer Lebensmittelexporte in unseren Seehäfen physisch blockiert”, betont der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor gesagt, die “fehlerhafte Wirtschafts- und Finanzpolitik der westlichen Staaten” sowie die “antirussischen Sanktionen” seien für die Probleme verantwortlich.

Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.

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