Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 02:28 FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber fordert die Lieferung von Kampfpanzern +++

Nach der deutschen Zusage von Schützenpanzern an die Ukraine hat der Koalitionspartner FDP den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz weiter erhöht, auch Leopard-Kampfpanzer zu liefern. “Moderne Kampfpanzer sind für die russischen Invasionstruppen eines der überzeugendsten Argumente, die Heimreise anzutreten. Diese Heimreise beendet Putins Krieg”, sagte Marcus Faber, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verteidigung der FDP-Bundestagsfraktion, der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. Deutschland müsse seine Blockadehaltung aufgeben. 180 Leopard 1 warten Faber zufolge bei der deutschen Industrie auf Exportgenehmigungen in die Ukraine. “Es ist Zeit, vom Zauderer zum Gestalter zu werden. Der Krieg, für den Deutschland in ein paar Jahren gewappnet sein wollte, findet jetzt statt. Den Ukrainern läuft die Zeit davon. Zudem erscheint es absurd, Gepard-Panzer und Panzerhaubitzen zu liefern, aber bei über 300 Leopard 2 Zurückhaltung walten zu lassen”, sagte der Liberale.

+++ 01:03 London will Aufklärung russischer Kriegsverbrechen vorantreiben +++
London will die Aufklärung von russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine vorantreiben und hat dazu gemeinsam mit den Niederlanden zu einem internationalen Treffen eingeladen. Im März sollen sich Justizministerinnen und Justizminister aus aller Welt in London treffen, um finanzielle und praktische Unterstützung für die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag zu organisieren, wie die britische Regierung am Samstag mitteilte. “Die russischen Streitkräfte sollten wissen, dass sie nicht ungestraft handeln können, und wir die Ukraine unterstützen werden, bis Gerechtigkeit herrscht”, sagte der britische Justizminister Dominic Raab einer Mitteilung zufolge. Die internationale Gemeinschaft müsse dem Weltstrafgericht starke Rückendeckung geben, damit Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden könnten. London hatte bereits wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges begonnen, das Gericht mit fachlicher Expertise zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen westlichen Partnern schulen die Briten auch ukrainische Richter und Strafverfolger.

+++ 00:19 Belarussische Oppositionspolitiker fürchtet nahen Kriegseintritt +++
Der belarussische Oppositionspolitiker Pawel Latuschka sieht Vorbereitungen für einen Kriegseintritt seines Landes an der Seite Russlands. “Die Zählung aller Wehrpflichtigen in Belarus ist praktisch abgeschlossen”, sagte der im Warschauer Exil lebende Latuschka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko brauche nur noch einen Befehl des Kremls, um auf den Knopf zu drücken. Dann könne er mit der Mobilmachung beginnen. Latuschka war früher Kulturminister seines Landes und gehört heute dem Exilkabinett der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja an.

+++ 21:45 USA liefern Hunderte Fahrzeuge, Raketen, Munition und 50 “Bradley”-Panzer +++
Das bisher größte Paket an Militärhilfen von den USA für die Ukraine umfasst mehr als drei Milliarden US-Dollar. Die Unterstützung im Kampf gegen die russischen Invasoren beinhaltet, wie der “Guardian berichtet, nach Angaben des Weißen Hauses unter anderem 50 “Bradley”-Panzer und 500 Panzerabwehrraketen mit 250.000 Schuss Munition. Die USA werden nach offiziellen Angaben außerdem 100 gepanzerte M113-Truppentransporter, 55 minenresistente gepanzerte Fahrzeuge (MRAPS) und 138 “Humvee”-Fahrzeuge sowie Munition für hochmobile Artillerie-Raketensysteme und Luftverteidigungssysteme und andere Waffen liefern. “Der Krieg befindet sich an einem kritischen Punkt, und wir müssen alles tun, um den Ukrainern zu helfen, sich gegen die russische Aggression zu wehren”, sagte Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses.

+++ 21:13 Zwei US-Senatoren zu Besuch in Kiew +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei US-Senatoren in Kiew empfangen. Bei einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt habe er mit den US-Senatoren Jack Reed und Angus King die aktuelle Lage an der Front und die Risiken einer Eskalation diskutiert, schreibt Selenskyj bei Telegram zu einem Video vom Treffen. “Das russische Angebot eines ‘Waffenstillstands’ ist eine Manipulation, mit der (Moskau) versucht, seine wahren militärischen Pläne und Absichten zu verbergen”, so der ukrainische Präsident. Erneut dankt er den USA für die Militärhilfe in Milliardenhöhe.

+++ 20:57 Bericht: Russland heuert angeblich vor allem Söldner auf dem Balkan an +++
Wie das ukrainische Portal “Kiyv Independent” unter Berufung auf das Nationale Widerstandszentrum berichtet, eine von den ukrainischen Spezialeinheiten betriebenen Organisation, ist der Balkan für Russland die Hauptquelle für Söldner im Krieg gegen die Ukraine. Dem Zentrum zufolge ist der serbische Scharfschütze Deyan Berich eine Schlüsselfigur im Rekrutierungsprozess. Dieser habe bereits 2014 für Russland gegen die Ukraine gekämpft. Laut der britischen Regierung ist Russland zunehmend auf Söldner angewiesen, Tausende sollen als Teil der “Wagner-Gruppe” in der Ukraine auf der russischen Seite kämpfen. Die Wagner-Gruppe ist eine staatlich kontrollierte paramilitärische Gruppierung in Russland.

+++ 20:20 Selenskyj dankt den USA für Militärhilfen – “tolles Weihnachtsgeschenk” +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt den USA für die zugesagten Militärhilfen im Milliardenumfang. “Es stärkt die ukrainische Armee auf dem Schlachtfeld. Tolles Weihnachtsgeschenk für die Ukraine”, schreibt bei Twitter. Zudem äußerte er sich zuversichtlich, mit den Waffenlieferungen der westlichen Alliierten – unter anderen Schützenpanzer wie den “Marder” und das Luftabwehrsystem Patriot – dem “gemeinsamen Sieg” näher zu kommen.

+++ 19:53 Bericht: Abramowitsch übertrug aus Furcht vor Sanktionen Vermögen an Kinder +++
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine versucht, sein Vermögen durch eine Übertragung in Milliardenhöhe zugunsten seiner Kinder vor Sanktionen zu schützen. Laut Recherchen der britischen Zeitung “The Guardian” erhielten Abramowitschs sieben Kinder über die Umstrukturierung von Trust-Gesellschaften unter anderem ein Anrecht auf Immobilien, Yachten, Helikopter und Privatjets. Dem “Guardian” zufolge geht es um Vermögen “im Wert von mindestens vier Milliarden US-Dollar” (umgerechnet rund 3,76 Milliarden Euro).

+++ 19:11 Weißes Haus: Ukraine bekommt weitere Militärhilfen in Milliardenhöhe +++
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Verfügung. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte in Washington, das neue Paket für Kiew habe einen Umfang von etwa drei Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) und sei das bislang größte Einzelpaket dieser Art. Darin enthalten seien Schützenpanzer vom Typ Bradley, deren Lieferung das Weiße Haus bereits gestern nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD angekündigt hatte. Das Pentagon werde im Laufe des Tages genauere Details über die Waffensysteme mitteilen, die in dem Paket enthalten seien, sagte Jean-Pierre.

+++ 18:38 Gouverneur zu Waffenstillstand: 14 Mal Feuer auf Luhansk in ersten drei Stunden eröffnet +++
Nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk, Serhij Haidai, hätten russische Truppen während der ersten drei Stunden des von Wladimir Putin angekündigten Waffenstillstands 14 Mal das Feuer in der ukrainischen Region eröffnet. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian”. Der Kremlchef hatte die Waffenruhe mit dem orthodoxen Weihnachtsfest begründet. Russische Truppen sollen auch versucht haben, eines der befreiten Dörfer in der Region Luhansk zu stürmen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Haidais Telegramkanal. Demnach schreibt er: “Kurz zu den drei Stunden von Putins ‘Weihnachtsfrieden’ in der Region Luhansk. Von 12:00 bis 15:00 Uhr. Die Russen feuerten 14 Mal Artillerie und stürmten dreimal eine unserer Siedlungen. Die Menschen in den besetzten Dörfern suchen den ganzen Tag Schutz in Kellern. Orthodoxe Mörder begrüßen Sie an Weihnachten.” Die Behauptungen des Gouverneurs lassen sich noch nicht unabhängig überprüfen.

+++ 18:10 Telefonat mit Scholz: Selenskyj dankt für “Marder”-Schützenpanzer +++
Nach der angekündigten Lieferung neuer Waffensysteme für sein Land bedankt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat persönlich bei Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD. “Ich habe für das mächtige Verteidigungspaket gedankt, einschließlich von Dutzenden ‘Marder’-Schützenpanzern und das Patriot-System”, schreibt der Präsident auf Twitter. Es sei auch über weitere Kooperation zur “Stärkung der ukrainischen Armee” gesprochen worden.

Zuvor hatten Deutschland, die USA und Frankreich der Ukraine für die Abwehr der seit Februar vergangenen Jahres laufenden russischen Invasion die Lieferung von Späh- und Schützenpanzern in Aussicht gestellt. Das Patriot-Flugabwehrsystem soll vor allem der Raketenabwehr dienen. Die ukrainische Armee ist in ihrem Abwehrkampf beinahe komplett von westlicher finanzieller und militärische Unterstützung abhängig. Russland hatte die Ankündigung als weiteren Eskalationsschritt kritisiert.

+++ 17:52 Verteidigungsministerium: Ukraine bekommt bis zu 40 “Marder”-Panzer, Munition und Patriot-Erweiterung +++
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat mit ihrem US-Amtskollegen Lloyd Austin die Details zu den angekündigten Waffenlieferungen an die Ukraine besprochen. Das teilt das Bundesverteidigungsministerium mit. Demnach klärten sie im Rahmen einer Telefonkonferenz Einzelheiten über die militärische Unterstützung für die Ukraine, insbesondere der Lieferung von Schützenpanzern westlicher Bauart und einer Erweiterung des Luftverteidigungssystems Patriot. Letzteres werde um eine Patriot-Einheit ergänzt. “Besonders in den großen urbanen Zentren wird die Zivilbevölkerung vor den nicht enden wollenden russischen Luftangriffen besser geschützt. Wir verstärken damit das Patriot-Paket, das die Vereinigten Staaten der Ukraine zur Verfügung stellen werden”, wird die SPD-Politikerin in der Mitteilung zitiert. Zudem wurden Einzelheiten der gemeinsamen deutsch-amerikanischen Initiative zur Lieferung von Schützenpanzern geklärt. Während die USA nach Ministeriumsangaben Bradley-Schützenpanzer bereitstellen werden, liefert Deutschland bis zu 40 “Marder”-Schützenpanzer. Die Munition dafür kommt zunächst aus Bundeswehrbeständen. Außerdem kümmert sich Deutschland um die Ausbildung der ukrainischen Soldaten für die Schützenpanzer sowie um die Versorgung mit Ersatzteilen. “Unsere gemeinsamen Anstrengungen werden die Durchsetzungsfähigkeit der ukrainischen Streitkräfte spürbar verstärken”, so Lambrecht.

+++ 17:33 USA verhängen gegen Iran wegen Militärhilfe für Moskau Sanktionen +++
Die US-Regierung verhängt wegen der iranischen Unterstützung für das russische Militär neue Sanktionen. Betroffen seien mehrere Führungskräfte des iranischen Luft- und Raumfahrtunternehmens Qods Aviation Industry, teilte das US-Finanzministerium mit. Dieses sei für die Entwicklung und Produktion von Drohnen verantwortlich. Teheran habe diese an Russland für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine weitergegeben. Ebenfalls von den Sanktionen betroffen ist der Direktor der iranischen Aerospace Industries Organization. Der US-Regierung zufolge ist dies die “wichtigste Organisation” bei der Überwachung der iranischen Programme für ballistische Raketen. Man werde weiterhin alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Kremlchef Wladimir Putin die Waffen zu verweigern, “mit denen er seinen barbarischen und unprovozierten Krieg gegen die Ukraine führt”, erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen. Die Tatsache, dass der Kreml auf Lieferanten wie Iran zurückgreife, zeige die Verzweiflung angesichts des tapferen ukrainischen Widerstands.

+++ 17:12 EU-Diplomat Borrell: Moskaus Ankündigung über Waffenstillstand “nicht glaubwürdig” +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnet die Ankündigung von Wladimir Putin über einen 36-stündigen Waffenstillstand anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfestes als “nicht glaubwürdig”. Dem Spitzendiplomaten zufolge, scheint die Anordnung des russischen Präsidenten ein Versuch Moskaus zu sein, “Zeit zu gewinnen, um seine Truppen neu zu formieren”. Borrell sprach während eines Besuchs in Marokko, wie AFP berichtet. “Dem Kreml mangelt es völlig an Glaubwürdigkeit und diese einseitige Waffenstillstandserklärung ist nicht glaubwürdig”, so der EU-Außenbeauftragte. ” Es war Russland, das diese illegitime Aggression gestartet hat. Wenn der Aggressor von einem Waffenstillstand spricht, denke ich, ist die Antwort von uns allen angesichts einer solchen Heuchelei Skepsis.” Borrell fordert unter anderem “eine vollständige Einstellung der militärischen Angriffe” und den Abzug von Moskaus Truppen und militärischer Ausrüstung aus ukrainischem Staatsgebiet.

+++ 16:43 Melnyk zu “Marder”-Lieferung: “Richtige, aber verspätete Entscheidung” +++
Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk sieht in der angekündigten Lieferung von deutschen “Marder”-Schützenpanzern an die Ukraine “eine richtige, aber sehr verspätete Entscheidung”. Sie habe einen “bitteren Beigeschmack”, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland dem Nachrichtenportal t-online. Die Ukraine habe “316, sehr lange blutige Kriegstage” warten müssen. Melnyk äußerte Zweifel, dass seine “deutschen Freunde auf dieses zögerliche Handeln der Ampel heute stolz” seien. “Ob man dieses Vorgehen als Führungskraft bezeichnen kann, ist ebenso fraglich”. Der Diplomat sieht dabei vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD in der Pflicht.

+++ 16:24 Vize-Ministerpräsidentin warnt vor Angriffen auf Kirchen in besetzten Gebieten +++
Die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk, warnt davor, dass russische Truppen planen, während des Weihnachtsgottesdienstes Kirchen in besetzten Gebieten wie Donezk anzugreifen. Das berichtet “Kyiv Indenpendent”. Demnach soll auch eine ukrainische OSINT-Gruppe (Open Source Intelligence) Hinweise auf solche Angriffe erhalten haben. Die Attacken sollen angeblich dazu dienen, die Ukraine als Aggressor darzustellen.

+++ 15:51 Verteidigungsministerium prüft Abgabe von Schützenpanzern aus Bundeswehr-Beständen +++
Das Verteidigungsministerium bereitet nach der Lieferzusage von Schützenpanzern an die Ukraine eine Abgabe aus den Beständen der Bundeswehr vor. Eine entsprechende Prüfung läuft nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Wehrressort aber noch. Untersucht wird dabei auch, wie das Ziel einer schnellen Überlassung von 40 der Schützenpanzer erreicht werden kann. Die Bundeswehr verfügt insgesamt über etwa 370 “Marder”, von denen viele vor einem Einsatz auch überholt werden müssen. Zudem sind “Marder” für die NATO-Verpflichtung in der Schnellen Eingreiftruppe (VJTF) gebunden, nachdem der Einsatz des moderneren “Puma” auf Eis gelegt worden war. Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD und US-Präsident Joe Biden hatten sich gestern Abend in einem Telefonat darauf verständigt, der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer zu liefern.

+++ 15:35 Russische Botschaft verurteilt “Marder”-Lieferungen scharf +++
Die russische Botschaft in Berlin hat mit scharfer Kritik auf die Entscheidung Deutschlands zur Lieferung von Schützenpanzern und eines Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine reagiert. “Entschieden verurteilen wir diesen Beschluss und betrachten ihn als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine”, schrieb die Auslandsvertretung auf ihrer Internetseite. Man betone erneut, dass die Lieferungen tödlicher und schwerer Waffen “die moralische Grenze darstellen, die die Bundesregierung hätte nicht überschreiten sollen”. Die Botschaft warf Deutschland und dem “kollektive(n) Westen” vor, kein Interesse daran zu haben, “eine friedliche Konfliktlösung zu suchen”. Die Entscheidung Berlins, schwere Waffen zu liefern, werde die deutsch-russischen Beziehungen gravierend beeinträchtigen.

+++ 15:14 Söder: Scholz musste von Frankreich zu “Marder”-Entscheidung getragen werden +++
CSU-Chef Markus Söder wirft Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD nach der Entscheidung zur Lieferung von “Marder”-Schützenpanzern an die Ukraine vor, mit seinen Entscheidungen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hinterher zu laufen. “Wir müssen immer getragen werden zu Entscheidungen”, sagte Söder zu Beginn der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag vor Journalistinnen und Journalisten im oberbayerischen Kloster Seeon mit Blick darauf, dass Deutschland nach Frankreich eine Panzerlieferung angekündigt hatte. “Es bringt nichts, wenn Frankreich praktisch der Motor ist und wir die Räder, die danach rollen”, fügte Söder hinzu. Deutschland sei unter Scholz zum einsamen Mann Europas geworden. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte: “Macron handelt, Scholz zaudert.”

+++ 14:38 Ukraine soll “Marder”-Panzer und Patriot-Luftabwehr bis Ende März erhalten +++
Die Ukraine kann in den nächsten Monaten auf rund 40 Schützenpanzer vom Typ “Marder” aus deutschen Beständen hoffen. Sie sollten voraussichtlich bis Ende März geliefert werden, sagte der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Begründet wurde der Schritt mit einer neuen Lage im Krieg gegen Russland. Auch ein Patriot-Flugabwehrsystem soll an die Ukraine gehen. Unterdessen wurden in der Ampel-Koalition bereits Stimmen laut, noch schlagkräftigere Kampfpanzer vom Typ “Leopard 2” zur Verfügung zu stellen. Hier zeigte sich die Regierung aber zurückhaltend.

+++ 14:24 Bundesregierung erklärt “Marder”-Lieferungen mit neuer Kriegslage +++
Die Bundesregierung erklärt die geplanten “Marder”-Panzerlieferungen an die Ukraine unter anderem mit der neuen Kriegslage in dem von Russland angegriffenen Land. Es gebe derzeit massive Luftschläge auf die ukrainische Infrastruktur, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Außerdem kämen die bisherigen Ringtausch-Lieferungen, bei denen mehrere europäische Staaten eingebunden sind, langsam an das Ende. Deswegen werde jetzt der neue Schritt gegangen, westliche Schützenpanzer plus Munition zu liefern.

+++ 13:50 Ukraine: Haben Russen zu Strategiewechsel in Bachmut gezwungen +++
Trotz der heftigen Angriffe auf Bachmut gelingt den russischen Truppen kein richtiger Durchbruch in der ostukrainischen Region. Ukrainischen Angaben zufolge zwingt das die Angreifer nun dazu, ihre Strategie zu ändern.

+++ 13:30 Lukaschenko besucht russische Truppen in Belarus +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko besucht nach Angaben seines Verteidigungsministeriums eine Militärbasis, auf der russische Soldaten stationiert sind. Bei einem Treffen mit einem namentlich nicht genannten Vertreter der russischen Armee habe er über die gemeinsamen Militärmanöver der beiden Länder gesprochen. Das Verteidigungsministerium in Minsk teilt zudem mit, dass ein Zug mit weiteren russischen Soldaten und Ausrüstung in Belarus angekommen sei. Am Donnerstag hatte Belarus erklärt, weitere Waffen und Ausrüstung von Russland zu erhalten, um die militärische Zusammenarbeit der beiden verbündeten Länder zu stärken.

+++ 13:14 Moskau versichert Waffenruhe – Kiew meldet Beschuss von Kramatorsk und Bachmut +++
In den ostukrainischen Städten Kramatorsk und Bachmut kommt es trotz der einseitig von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordneten Waffenruhe zu Gefechten. Die russischen Streitkräfte hätten Kramatorsk nach dem angekündigten Beginn der Feuerpause mit Raketen angegriffen, erklärt der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, bei Telegram. In der zuletzt schwer umkämpften Stadt Bachmut hörten AFP-Reporter Gefechtsfeuer sowohl von russischer wie auch von ukrainischer Seite. Das russische Verteidigungsministerium hingegen erklärt, die Armee des Landes halte den Waffenstillstand ein.

+++ 13:00 Norwegen löst Russland als wichtigster Gaslieferant ab +++
Norwegen hat Russland im vergangenen Jahr als wichtigsten Gaslieferanten für Deutschland abgelöst. Insgesamt kamen 33 Prozent des 2022 von Deutschland importierten Gases aus dem skandinavischen Land, nur noch 22 Prozent aus Russland, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. 2021 hatte Russland noch 52 Prozent des Gases geliefert. Insgesamt ist der Verbrauch von Erdgas in Deutschland im Jahr 2022 erheblich gesunken. Der Jahresverbrauch lag 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre.

+++ 12:45 Russische Rekruten in Videobotschaft: “Wir verhungern” +++
In einem Video beschweren sich zwei russische Rekruten über die verheerenden Zustände in Moskaus Armee. Sie seien ganz allein an der Front, berichten die beiden Mobilisierten. Außerdem seien sie schlecht ausgerüstet. Es gebe weder ausreichend Essen noch Nachschub an Munition.

+++ 12:30 Luftalarm in der Ukraine trotz Waffenruhe +++
Trotz der von Präsident Putin angekündigten Waffenruhe gibt es in Teilen der Ukraine Luftalarm. Dies berichten “Sky News” und der “Guardian” unter Berufung auf offizielle Stellen der Ukraine. Zu den betroffenen Gebieten gehöre demnach auch Kiew. Die Sirenen seien nur wenige Stunden, nachdem die russische Feuerpause offiziell gestartet war, losgegangen. “Russlands Waffenstillstand nicht in Worten, sondern in Taten”, schreibt die ukrainische Abgeordnete Kira Rudlik auf Twitter. “In diesem Moment sind in der ganzen Ukraine Luftangriffssirenen zu hören.”

+++ 12:14 Bundesregierung erteilt Forderung nach “Leopard 2” Absage +++
Die Bundesregierung erteilt Forderungen nach noch weitergehenden Panzerlieferungen etwa mit dem Kampfpanzer “Leopard 2” eine Absage. Dazu könne er im Moment nichts versprechen, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Diese Forderungen seien auch nicht neu. Die Regierung hat gerade angekündigt, “Marder”-Schützenpanzer zu liefern.

+++ 11:59 Deutschland will 40 “Marder” noch im ersten Quartal an Ukraine liefern +++
Die Lieferung der deutschen Schützenpanzer vom Typ “Marder” soll noch in diesem Quartal erfolgen. Das sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Es sollten rund 40 “Marder” geliefert werden, um ein Bataillon mit den Geräten auszustatten. Die Ausbildung der ukrainischen Panzersoldaten am “Marder” in Deutschland werde rund acht Wochen dauern. Ob die USA die ukrainischen Soldaten am Bradley-Schützenpanzer in den USA oder auf Truppenübungsplätzen in Deutschland ausbilden werde, wisse er nicht. Auch die Einführung in das Raketenabwehrsystem Patriot, das Deutschland zur Verfügung stellt, werde in Deutschland erfolgen.

+++ 11:34 Ukraine meldet “mindestens vier Explosionen” in Cherson +++
Am Vormittag trat offiziell die einseitig von Putin angeordnete Waffenruhe beginnen. Die Feuerpause soll während des orthodoxen Weihnachtsfestes von Freitagvormittag bis Samstagabend gelten. Seit 10 Uhr (MEZ) sollte laut Kreml die russische Armee an der gesamten Front die Kämpfe einstellen. Der Vize-Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, erklärte derweil, die russischen Streitkräfte hätten die südukrainische Stadt Cherson angegriffen. Demnach gab es “mindestens vier Explosionen”, bei denen zahlreiche Menschen getötet oder verletzt wurden. Tymoschenko machte keine Angaben dazu, ob der Angriff vor oder nach dem von Moskau angekündigten Beginn der Waffenruhe erfolgte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die russische Ankündigung der Waffenruhe als “Ausrede” bezeichnet, die das Ziel habe, “zumindest den Vormarsch unserer Truppen im Donbass zu stoppen und Ausrüstung sowie Munition zu bringen und Männer näher an unsere Stellungen heranzurücken”.

+++ 11:04 Kaim: “Signal geht an Putin” – 40 “Marder”-Panzer reichen für nur 400 Soldaten +++
Nach monatelangem Druck gibt Deutschland nun die Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine frei. Militärisch sei das zwar ein Beitrag, aber keine Wende, meint Politikwissenschaftler Markus Kaim. Viel wichtiger sei jedoch das damit verbundene politische Signal – nicht zuletzt an Putin.

+++ 10:32 “Zynisch” und “absurd”: Feuerpause ist jetzt in Kraft, aber in der Ukraine glaubt niemand daran +++
Die von Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag angekündigte einseitige Waffenruhe in der Ukraine zur orthodoxen Weihnacht ist am Freitagmittag Moskauer Zeit (10 Uhr MEZ) offiziell in Kraft getreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerpause die angeordneten 36 Stunden hält, gilt als gering. In der Ukraine glaubt niemand daran. Putins Anordnung hält man hier für “zynisch” und “absurd”. Und selbst wenn sie umgesetzt würde, mache das die Russen nicht “zu guten Christen.” Zugleich haben auch von Moskau eingesetzte Politiker in den besetzten Gebieten der Ukraine deutlich gemacht, dass sie im Zweifel bereit seien, zu schießen. Die Anordnung Putins betreffe nur Angriffshandlungen von russischer Seite. “Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf Provokationen des Gegners antworten werden! Oder dem Feind auch nur irgendeine Chance geben werden, während dieser Feiertagsstunden seine Positionen an der Frontlinie zu verbessern”, schrieb der von Moskau eingesetzte Statthalter in Donezk, Denis Puschilin in seinem Telegram-Kanal.

+++ 10:04 “Ungebildetes Weib Baerbock”, “Schweine”: Medwedew pöbelt gegen Ukrainer und Ministerin +++
Nach Kiews Ablehnung der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Feuerpause zur orthodoxen Weihnacht hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew die ukrainischen Politiker beschimpft. “Schweine haben keinen Glauben oder ein angeborenes Dankbarkeitsgefühl. Sie verstehen nur rohe Gewalt und fordern von ihren Herren quiekend Fressen”, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats in seinem Telegram-Kanal. Auch über Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zog der 57-Jährige in dem Zusammenhang her. Laut Medwedew hat die russische Führung den Ukrainern die “Hand christlicher Nächstenliebe” ausgestreckt. Diese sei ausgeschlagen worden, auch weil der Westen den Weihnachtsfrieden nicht zugelassen habe. “Selbst das ungebildete Weib Baerbock und eine Reihe weiterer Aufseher im europäischen Schweinestall haben es geschafft, über die Unzulässigkeit einer Waffenruhe zu meckern”, schrieb Medwedew.

+++ 09:42 “Muss sein”: Inspekteur sieht nach Patriot-Entscheidung alternativlosen “Kraftakt für unsere Truppen” +++
Der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, will nach der Entscheidung für die Abgabe eines Luftabwehrsystems Patriot an die Ukraine Tempo machen. “Abgabe Patriot an die Ukraine mit Ausbildung ukrainischer Soldaten so schnell wie möglich, gleichzeitig Einsatz in Polen und Slowakei bedeutet ein Kraftakt für unsere Truppe. Aber es muss sein in diesen besonderen Zeiten!”, zitierte die Luftwaffe den Generalleutnant auf Twitter. Die Bundesregierung will nach Absprachen mit der US-Regierung mehrere Dutzend Schützenpanzer Marder sowie ein Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellen, wie es Washington schon kurz vor Weihnachten zugesagt hatte.

+++ 09:07 Munz: Zwei Gründe für Feuerpause – Moskau “traut Armee keine weiteren Landgewinne zu” +++
Putin ordnet über das orthodoxe Weihnachten eine Feuerpause in der Ukraine an. ntv-Korrespondent Rainer Munz führt aus, warum dieses taktische Manöver eigentlich schon beendet ist, bevor es begonnen hat. Auf die jüngst angekündigten Waffenlieferungen reagiert Moskau indes wenig überraschend.

+++ 08:15 “Mit allem unterstützen, was sie auf dem Gefechtsfeld brauchen”: Hofreiter geht Panzer-Zusage nicht weit genug +++
Die angekündigte Lieferung von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine geht dem Grünen-Politiker Anton Hofreiter nicht weit genug. Er bekräftigt in der ARD die Forderung, auch den schlagkräftigeren Kampfpanzer “Leopard 2” zur Verfügung zu stellen. “Die Strategie müsste sein, dass wir die Ukraine mit allem unterstützen, was sie auf dem Gefechtsfeld braucht, und dazu gehört noch deutlich mehr”, sagt der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag. “Ich würde mir wünschen, dass als Hauptherstellungsland für den “Leopard 2” wir eine europäische Initiative starten für die Lieferung von “Leopard 2″ und gemeinsam mit Europa schauen, was wir alles der Ukraine liefern können, damit sie die besetzten Gebiete befreien kann.” Mindestens mit der Ausbildung von ukrainischen Soldaten am “Leopard 2” sollte sofort begonnen werden.

+++ 07:55 Richter: “Ukraine sieht Panzerlieferung als Gamechanger” +++
Viele Ukrainer hoffen, dass die nun doch beschlossenen Panzerlieferungen aus Deutschland einen Wendepunkt im Krieg bringen, wie ntv-Korrespondent Stephan Richter aus Kiew berichtet. Die von Russland zum orthodoxen Weihnachtsfest angekündigte Feuerpause sei hingegen nur ein Vorwand.

+++ 07:19 Resnikow: Keine Notwendigkeit für massive Mobilisierung in Ukraine +++
Der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Reznikow, sieht noch keine Notwendigkeit für eine neue Mobilisierungswelle in der Ukraine. Zwar könne sich die Lage je nach Situation an der Front ändern, doch die Ukraine habe mehr Bedarf an Ausrüstung, Waffen und Technik als an zusätzlichem Personal, sagt Reznikow im ukrainische Fernsehen. “Wir füllen [Personal] auf, wir haben leider auch Verluste, aber ich sehe derzeit keine Notwendigkeit für eine massive Mobilisierung”, so der Minister.

+++ 06:30 ISW: Putins Waffenruhe soll Ruf der Ukraine schädigen +++
Die angekündigte Waffenruhe von Russlands Präsident Putin zur Feier des russisch-orthodoxen Weihnachtsfestes hat nach Einschätzung des US-Thinktanks Institute for the Study of War (ISW) wahrscheinlich das Ziel, den Ruf der Ukraine zu schädigen. Putin forderte die Ukraine auf, den Waffenstillstand zu akzeptieren, um Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, am Tag des russisch-orthodoxen Weihnachtsfestes Gottesdienste zu besuchen. Eine Feuerpause böte aber den russischen Truppen nicht nur die Chance, sich neu zu gruppieren, sie würde der Ukraine laut ISW auch die Initiative nehmen. “Putin kann nicht erwarten, dass die Ukraine die Bedingungen dieses plötzlich erklärten Waffenstillstands einhält, möglicherweise hat er den Waffenstillstand gefordert, um die Ukraine als nicht entgegenkommend und nicht verhandlungsbereit darzustellen”, heißt es laut Bericht.

+++ 05:48 Lindner zur Panzer-Lieferung: Verzicht auf Alleingänge war richtig +++
FDP-Chef Christian Lindner verteidigt die Linie von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Lieferung von Panzern an die Ukraine. Die Lieferung des Schützenpanzers Marder erfolge “im Einklang mit den Verbündeten”, schreibt der Finanzminister auf Twitter. “Es war richtig, auf Alleingänge zu verzichten, auch wenn Entscheidungen künftig schneller getroffen werden können. Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine muss größer bleiben als Putins Grausamkeit.”

+++ 04:52 Russlands Botschafter wirft USA Verlängerung des Kriegs vor +++
Moskaus Botschafter in Washington wirft den USA nach der Ankündigung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vor. Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keinen Wunsch für eine politische Lösung in der Ukraine habe, sagt der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur Tass in Washington. “Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist.”

+++ 03:26 Umfrage: Drei Viertel für Entlassung Lambrechts +++
Eine große Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge der Meinung, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht entlassen werden sollte. 77 Prozent der Befragten sprechen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Nachrichtenportal t-online für einen solchen Schritt aus. 13 Prozent vertreten die Ansicht, dass die Ministerin im Amt bleiben sollte. 10 Prozent äußern sich unentschieden.

+++ 02:06 USA: Prigoschin strebt Kontrolle über Bergwerke bei Bachmut an +++
Nach Einschätzungen des Weißen Hauses ist Jewgeni Prigoschin, Gründer der russischen Söldnergruppe Wagner, bestrebt, die Kontrolle über die Salz- und Gipsgruben in der Nähe der ukrainisch kontrollierten Stadt Bachmut zu übernehmen. Dies teilt ein Beamter des Weißen Hauses mit. Es gebe Hinweise darauf, dass die “Besessenheit” Russlands Bachmut einzunehmen, von monetären Motiven angetrieben werde, fügt der Beamte hinzu.

+++ 00:55 Biden: Ukraine-Krieg in kritischer Phase +++
US-Präsident Joe Biden sieht den russischen Angriffskrieg in der Ukraine an einem kritischen Punkt. Das sagt Biden bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Die USA und ihre Alliierten würden “die Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken”, sagt Biden mit Blick auf die jüngste Zusage der Vereinigten Staaten und Deutschlands, erstmals auch Schützenpanzer an Kiew zu liefern. Der Präsident betont auch: “Wir werden der Ukraine helfen, sich gegen Luftangriffe zu verteidigen”. Deswegen werde Deutschland ebenfalls ein Flugabwehrsystem vom Typ “Patriot” zur Verfügung stellen, zusätzlich zu dem einen System, das die USA bereits zugesagt hatten. Die Patriots “funktionieren gut und die Russen fangen an zu erkennen, dass sie gut funktionieren”, so Biden.

+++ 23:33 Habeck: Putins Waffenstillstand ist wenig glaubhaft +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck könne nachvollziehen, dass die Ukraine nicht auf die von Kremlchef Putin angekündigte Feuerpause einsteige, erklärt er im Gespräch mit Jan Hofer bei RTL Direkt. “Wenn man selber während der Silvesternacht oder über die Weihnachtstage in der Ukraine Bomben und Raketen hageln lässt, dann ist das natürlich – so schön Waffenstillstände auch sind – wenig glaubhaft, wenn man den einseitig dann verkündet oder ausruft”, so Habeck. Weiter betont der Grünen-Politiker, dass die Ukraine die Bedingungen für Gespräche mit Russland selbst festlegen muss. “Die Notwendigkeit, irgendwann in Gespräche zu kommen, ist natürlich da. Jeder Tag des Krieges ist fürchterlich und schlimm. Allerdings zu Bedingungen, die die Ukraine festlegen muss.”

+++ 22:00 Experte Thiele: Fehlende Panzer sind “nicht Hauptproblem” der Ukraine +++
Die Ukraine erhält nun Panzer aus Deutschland, USA und Frankreich. Militärexperte Ralph Thiele steht dem skeptisch gegenüber, denn Panzer seien nur unter ganz bestimmten Umständen eine echte Hilfe. Ihm zufolge haben die ukrainischen Soldaten ein ganz anderes Hauptproblem.

+++ 21:42 Selenskyj dankt Scholz für angekündigte Patriot-Lieferung und Makeiev postet Herzen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz für die angekündigte Lieferung eines Patriot-Flugabwehrsystems gedankt. “Zusammen mit dem früher gelieferten Iris-T-System und den Gepard-Flugabwehrpanzern leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russischen Raketen abgefangen werden!”, schreibt Selenskyj auf Twitter. Zu den ebenfalls von der Bundesregierung zugesagten Schützenpanzern vom Typ Marder äußerte sich der ukrainische Staatschef noch nicht. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev schrieb auf Twitter unterdessen die Hashtags “#Patriot” und “#Marder” sowie drei schwarz-rot-goldene Herzchen und die Worte “#DankeDeutschland”.

+++ 21:25 US-Außenministerium: Kampfpause könnte von Moskau ausgenutzt werden +++
Das US-Außenministerium hat Putins angekündigten Waffenstillstand angesichts der jüngsten Angriffe Moskaus auf die Ukraine am Neujahrstag als “zynisch” bezeichnet. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, fügte hinzu, dass eine vorübergehende Kampfpause von Moskau ausgenutzt werden könne, um “umzurüsten, sich neu zu gruppieren und schließlich erneut anzugreifen”.

+++ 21:08 Besatzungschef: Werden ukrainische Angriffe trotz Waffenruhe erwidern +++
Ungeachtet einer von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten 36-stündigen Waffenruhe werden russische Truppen nach Aussage eines Besatzungschefs ukrainische Angriffe weiter erwidern. “Die Entscheidung betrifft die Einstellung des initiativen Feuers und der Angriffshandlungen von unserer Seite”, schrieb der von Moskau im ostukrainischen Gebiet Donezk eingesetzte Denis Puschilin im Nachrichtendienst Telegram. Puschilin fügte hinzu: “Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf Provokationen des Gegners antworten werden! Oder dem Feind auch nur irgendeine Chance geben werden, während dieser Feiertagsstunden seine Positionen an der Frontlinie zu verbessern.”

+++ 20:56 Strack-Zimmermann: “Nach dem Marder kommt der Leopard. Ich bleibe dran” +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die amerikanisch-deutsche Entscheidung zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine begrüßt. “Es ist eine große Erleichterung, dass die Bundesregierung und speziell das Bundeskanzleramt den Weg endlich frei machen für Panzerlieferungen an die Ukraine. Diese Entscheidung kommt sehr spät, aber nicht zu spät”, teilte die FDP-Politikerin mit. Forderungen danach hätten gewirkt. “Aber: Wir lassen nicht locker. Nach dem Marder kommt der Leopard. Ich bleibe dran.”

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+++ 20:37 Macht Russland gefallene Soldaten unkenntlich? +++
Schätzungen zufolge soll die Zahl der russischen Gefallenen in der Ukraine über 100.000 liegen. Der Kreml schweigt dazu. Schon zu Beginn des Krieges gab es Vermutungen, dass Russland seine Toten verschwinden lässt. Ein ukrainischer Soldat, der sich um die Körper toter Russen kümmert, berichtet von seinen Eindrücken.

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